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DE102004007169A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe, wobei mindestens eine Referenzinformation oder eine Referenzstelle vorgeben wird, eine Position, basierend auf der Referenzinformation oder relativ zur vorgegebenen Referenz-Stelle, zur Durchführung einer Substanzabgabe ermittelt wird und die ermittelte Position ausgegeben wird, sowie eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe mit einem Speicher zur Speicherung von Referenzinformationen oder patientenspezifischen Parametern, einer Recheneinheit zur Ermittlung der Position, basierend auf den in der Speichereinheit gespeicherten Daten und einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe der ermittelten Position.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe, insbesondere zur Ermittlung einer Position für eine Infusions-Stelle, an welcher zum Beispiel mit einer Infusionspumpe über eine Nadel oder Kanüle eine Substanz an einen Körper abgegeben wird.
  • Die externe Verabreichung von Substanzen durch die Haut, wie zum Beispiel von Insulin zur Diabetes-Therapie, in subkutanes Fettgewebe spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Krankheiten oder Stoffwechselstörungen. Dabei spielt sowohl die Art des verwendeten Gerätes, wie zum Beispiel eine Pumpe zur kontinuierlichen Infusion einer Substanz, als auch die auf dem Körper liegende ausgewählte Infusions-Stelle eine wichtige Rolle bezüglich der Wirksamkeit der verabreichten Substanz und insbesondere bezüglich des langfristigen Erfolges, z.B. einer Infusions-Therapie. Um Infektionen, Haut irritationen oder Fettgewebswucherungen (Lipohypertrophie) zu vermeiden, sollte eine Verabreichungs- oder Infusions-Stelle regelmäßig und systematisch geändert werden.
  • Die Umplatzierung einer Infusionsvorrichtung oder Kanüle wird von Anwendern in der Regel intuitiv basierend auf ihren Erfahrungen durchgeführt. Dabei kann es vorkommen, dass sich an einer Infusions-Stelle Bindegewebe bildet, was zur Folge hat, dass ein Anwender an dieser spezifischen Stelle zum Beispiel einen geringeren Schmerz beim Einstechen verspürt, wodurch ein Anwender dazu neigen kann, diese Stelle bevorzugt zur Infusion zu verwenden. Jedoch führt zum Beispiel eine Bildung von Bindegewebe an einer mehrfach verwendeten Infusions-Stelle auch dazu, dass die Aufnahme einer verabreichten Substanz, wie zum Beispiel Insulin, schlechter werden kann.
  • Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit welchen eine Position zur Durchführung einer Substanzabgabe, wie zum Beispiel eine Infusions-Stelle, ermittelt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
  • Gemäß einem ersten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe, also zum Beispiel zur Ermittlung einer Position einer Infusions-Stelle, wobei mindestens eine Referenzinformation oder eine Referenzstelle vorgegeben wird. Die Referenzinformation kann z.B. bisherige Infusions-Stellen, die Wirksamkeit einer an diesen Stellen verabreichten Substanz oder Information zu einem Anwender, wie z.B. Gesundheitszustand, die Position von Narben, den Body-Mass-Index (BMI), und ähnliches umfassen. Die ermittelte Referenzstelle kann zum Beispiel ein anatomisch charakteristischer Punkt, wie zum Beispiel der Bauchnabel, ein Muttermal oder die Position eines Knochens sein. Erfindungsgemäß wird basierend auf zum Beispiel einem Algorithmus, welcher die mindestens eine Referenzinformation verwendet, oder einem vorgegebenen Muster eine Stelle, z.B. innerhalb eines vorgegebenen Bereichs und/oder relativ zur Referenzstelle ermittelt, an welcher zum Beispiel eine Infusionsnadel platziert werden soll und anschließend wird die ermittelte Position oder Stelle ausgegeben. Dabei kann die Referenzstelle auch eine momentane Infusions-Stelle sein, wobei die neue Position zum Beispiel durch Abstands- und/oder Winkelangaben relativ zur momentanen Infusions-Stelle ausgegeben werden kann. Vorteilhaft kann ein Algorithmus verwendet werden, welcher basierend auf zum Beispiel einer zeitabhängigen Rechenvorschrift neue Infusions-Positionen so ermittelt, dass jeweils nach einem vorgegebenen konstanten oder sich verändernden Zeitraum z.B. alle 2 bis 3 Tage die Positionsstelle gewechselt wird. Weiterhin kann auch ein Algorithmus verwendet werden, welcher alle oder einen Teil der bereits verwendeten Infusions-Stellen, als Daten zur Verfügung hat und basierend auf den bisher verwendeten Infusions-Stellen eine neue Infusions-Stelle z.B. innerhalb eines oder mehrerer vorgegebener Bereiche ermittelt. Ebenso kann der Typ eines verwendeten Infusionssets von dem Algorithmus zur Berechnung einer neuen Infusions-Stelle verwendet werden. Weiterhin ist es möglich, dass der Algorithmus die Art der zu verabreichenden Substanz zur Ermittlung der neuen Infusions-Stelle verwendet. Insbesondere wenn zum Beispiel kurzwirkendes und langwirkendes Insulin gleichzeitig oder hintereinander verabreicht werden soll, kann die Position der neuen Infusions-Stelle so ermittelt werden, dass diese für die An der zu verabreichenden Substanz günstig ist. Beispielweise wird kurzwirkendes Insulin bevorzugt im Bereich des Bauches verabreicht, während langwirkendes Insulin vorzugsweise im Bereich des Oberschenkels verabreicht wird.
  • Vorteilhaft wird eine Aufnahme eines oder mehrerer Verabreichungsbereiche, wie zum Beispiel eine Fotografie des Bauchbereiches, der Hüfte, des Gesäßes, des Oberschenkels, der Wade oder des Oberarms erzeugt und zur Darstellung der Position einer neuen Infusions-Stelle verwendet. Auf einer solchen Fotografie sind markante anatomische Eigenheiten eines Benutzers, wie zum Beispiel Narben oder Muttermale, abgebildet, welche als Orientierung zur Auffindung einer neuen Infusions-Stelle verwendet werden können.
  • Bevorzugt wird eine Zoom-Funktion zum Vergrößern der Aufnahme eines bestimmten Bereiches verwendet. Vorteilhaft kann bei der Darstellung eines aufgenommenen Bereichs auch eine Spiegelung und/oder Drehung durchgeführt werden, um die Darstellung für einen Benutzer zu vereinfachen und Verwechslungen zu verhindern.
  • Dabei kann der Verabreichungsbereich beispielsweise in Zonen aufgeteilt werden, um die Orientierung eines Benutzers zu unterstützen oder um beispielsweise einen Bereich vorzugeben, in welchem eine vorgeschlagene erfindungsgemäß ermittelte neue Infusions-Stelle liegt.
  • Bevorzugt werden bestimmte Zonen ermittelt oder vorgegeben, welche möglichst nicht für die Infusion verwendet werden sollen, wie zum Beispiel der Bauchnabel, das den Bauchnabel unmittelbar umgebende Gewebe, die Taille oder Gürtellinie, jeder andere Bereich, an welchem Kleidung an einer Infusionsnadel oder einem Infusionskatheter reiben würde, oder die Infusions-Stelle begrenzen würde, Narben oder Bereiche mit Lipohypertrophie.
  • Vorzugsweise kann ein Ausdruck z.B. auf einer Folie erzeugt werden, welcher auf eine entsprechende Körperzone gelegt werden kann, um für das Routing der Infusions-Stellen eine aufgedruckte Vorlage zu haben.
  • Vorteilhaft wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Zeit, also zum Beispiel der Tag, die Stunde und die Minute erfasst, an welcher die Infusions-Stelle zum letzten Mal geändert wurde und basierend darauf die Zeit ermittelt, wann die aktuelle Infusions-Stelle wieder geändert werden sollte. Vorzugsweise wird nach dem Ablauf einer vorgegebenen oder" von einem Algorithmus ermittelten Zeitdauer eine Erinnerung, zum Beispiel als ein optisches und/oder akustisches und/oder sensorisches Signal ausgegeben, welches den Benutzer daran erinnern soll die aktuelle Infusions-Stelle zu wechseln.
  • Bevorzugt wird eine Messung der Wirkung oder Wirksamkeit der verabreichten Substanz, wie zum Beispiel eine Messung des Blutzuckerspiegels bei der Verabreichung von Insulin, durchgeführt, um daraus die Substanz- oder Medikamentenwirksamkeit zu ermitteln. Hieraus kann zum Beispiel ein lokaler oder allgemeiner Resorptions- oder Absorptionsfaktor ermittelt werden, wodurch festgestellt werden kann an welcher Infusions-Stelle die Wirkung einer verabreichten Substanz zum Beispiel eher größer oder eher geringer war. Diese Werte können verwendet werden, um bei der Ermittlung neuer Positio nen bevorzugt anwenderspezifisch solche auszuwählen, welche sich diesbezüglich einer bestimmten Substanz als besonders geeignet herausgestellt haben.
  • Vorzugsweise werden weitere bevorzugt patientenspezifische Parameter von dem erfindungsgemäß verwendeten Algorithmus verwendet, welche möglicherweise einen Einfluss auf die Wirksamkeit der verabreichten Substanz haben können, wie zum Beispiel der Gesundheitszustand des Benutzers, das Vorliegen von Stress bzw. einer Belastung des Benutzers, die Durchführung von sportlichen Aktivitäten, die Einnahme von Mahlzeiten oder Medikamenten oder der Genuss von Alkohol oder andere nicht alltägliche Situationen, die den normalen Lebensrhythmus beeinflussen können.
  • Basierend auf den oben beschriebenen Parametern und/oder weiteren der oben erwähnten Merkmale, wie zum Beispiel die Historie der bisher verwendeten Infusions-Stellen oder die Zeitdauer der an den Infusions-Stellen durchgeführten Infusion, kann zum Beispiel ermittelt werden, welche Bereiche sich besonders gut für eine Infusion eignen, da an diesen Bereichen zum Beispiel eine besonders gute Aufnahme oder Wirkung der verabreichten Substanz ermittelt wurde. Vorteilhaft kann eine Lernfunktion von dem erfindungsgemäßen Verfahren oder Algorithmus verwendet werden, welche beispielsweise auf einem neuronalen Netz basiert, um aus den bisher gesammelten Daten eine neue Position zur Verabreichung einer Substanz zu ermitteln.
  • Vorzugsweise können mit dem erfindungsgemäßem Verfahren für mehrere Personen (sogenannte Mandantenfähigkeit) Positionen zur Verabreichung einer Substanz ermittelt werden, so dass zum Beispiel ein Arzt oder eine Krankenschwester z.B. eine einzige Vorrichtung verwenden kann, welche das erfindungsgemäße Verfahren durchführen kann, um bei einer Mehrzahl von Patienten die Durchführung einer sich über einen längeren Zeitraum erstreckenden Infusions-Therapie zu steuern oder zu überwachen. Dabei kann das Verfahren z.B. für mehrere Patienten gleichzeitig eingesetzt werden oder es können z.B. Muster, Trends oder gemeinsame Verhaltensweisen auf mehrere Patienten innerhalb eines bestimmten Typus übertragen werden.
  • Die Erfindung bezieht sich gemäß einem weiteren Aspekt auf ein Computerprogramm, welches, wenn es in einem Computer geladen ist oder auf einem Computer läuft, ein wie oben beschriebenes Verfahren durchführt bzw. durchführen kann.
  • Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Programmspeichermedium oder ein Computerprogrammprodukt mit einem solchen Programm.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe, wie zum Beispiel einer Infusions-Position, mit einem Speicher, in welchem ein oder mehrere der oben beschriebenen Parameter oder Merkmale gespeichert werden, welche zur Ermittlung einer solchen Position verwendet werden können. Weiterhin weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Recheneinheit auf, welche einen Algorithmus ausführen kann, mit welchem eine neue Position zur Durchführung einer Substanzabgabe errechnet bzw. ermittelt werden kann.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist weiterhin eine Ausgabeeinheit, wie zum Beispiel eine Schnittstelle zur Ausgabe an ein Anzeigeinstrument, oder einen Bildschirm auf, auf welchem die von der Recheneinheit ermittelte Position ausgegeben und zum Beispiel in grafischer Form dargestellt werden kann. Insbesondere soll die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgelegt sein, dass mit der Vorrichtung ein oder mehrere Schritte des oben beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zum Beispiel als eine sogenannte mobile Vorrichtung in Gestalt zum Beispiel eines PDA oder als stationäre Vorrichtung unter Verwendung eines PCs realisiert werden. Ebenso ist es möglich die Vorrichtung in eine Infusionspumpe zu integrieren.
  • Vorteilhaft weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Eingabeeinheit auf, mit welcher Parameter eingegeben werden können, welche für die Ermittlung einer neuen Position relevant sein können, wie zum Beispiel der Typ des verwendeten Infusionssets, die Art der zu verabreichenden Substanz, oder Parameter, welche den momentanen Be lastungs- und/oder Gesundheitszustand eines Benutzers beeinflussen oder charakterisieren.
  • Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung einen Scanner oder eine Kamera auf, mit welcher ein Bereich eingelesen oder fotografiert werden kann, welcher zum Beispiel zur Positionierung einer Infusions-Nadel oder -Kanüle in Frage kommt. Es können zum Beispiel Aufnahmen des Bauch- und Hüftbereiches, der Oberschenkel oder der Arme durchgeführt werden, wobei die erhaltenen Abbildungen der jeweiligen Bereiche zur Darstellung einer neuen Infusionsposition verwendet werden können. Dabei können zum Beispiel durch bildverarbeitende Algorithmen Bereiche markiert werden, bei welchen keine Infusion durchgeführt werden soll.
  • Bevorzugt ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Zeiterfassungsvorrichtung oder Uhr vorgesehen, um zum einen die Dauer der an einer bestimmten Stelle durchgeführten Infusion erfassen zu können und um andererseits nach Ablauf eines vorgegebenen oder errechneten Zeitintervalls eine Erinnerung ausgeben zu können, dass die Infusions-Stelle wieder gewechselt werden soll.
  • Vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit mindestens einem Sensor, wie z.B. einem Glucose-Sensor verbunden, mit welchem eine Wirkung der von einer Infusions-Vorrichtung verabreichten Substanz gemessen werden kann, wie zum Beispiel ein Sensor zur Durchführung einer Blutzuckermessung. Solche Sensoren sind im Stand der Technik bekannt und werden nicht weiter beschrieben. Bevorzugt weist die Vorrichtung eine Schnittstelle zur Datenübertragung auf, wie z.B. eine Funk- oder Infrarot-Schnittstelle, um Daten an ein externes Gerät übertragen und/oder von einem externen Gerät, wie z.B. einem Glucose-Sensor, empfangen zu können.
  • Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein System mit einer wie oben beschriebenen Vorrichtung und einer Infusionsvorrichtung, wie z.B. eine Pumpe, eine Nadel oder eine Kanüle, welche mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung gekoppelt sein kann.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben werden. Es zeigen:
  • 1 einen Körper mit schematisch eingezeigten möglichen Infusionsbereichen;
  • 2 eine Ausführungsform eines Eingabemenüs einer Vorrichtung für mobiles Diabetes-Daten-Management (DDM);
  • 3 ein Beispiel einer Bauchabbildung mit verschieden Infusions-Stellen;
  • 4 ein in die in 3 gezeigte Abbildung eingeblendetes Informationsfenster;
  • 5 eine mögliche Unterteilung eines Infusionsbereiches in Quadranten.
  • 1 zeigt ein Beispiel von möglichen Infusionsbereichen A und B, innerhalb welcher einzelne Infusions-Stellen durch das erfindungsgemäße Verfahren oder die erfindungsgemäße Vorrichtung ermittelt werden sollen. Besonders bevorzugte Bereiche A sind in 1 dunkel gekennzeichnet und umfassen den Bereich des Bauches mit Ausnahme des Bauchnabels einschließlich der Hüften. Alternative Infusionsbereiche B sind in 1 heller gekennzeichnet und liegen im Bereich der Schulter, der Oberarme und Oberschenkel.
  • 2 zeigt eine Ausführungsform eines Eingabemenüs, welches zum Beispiel von einem mobilen Diabetes-Daten-Management (DDM) System zum Beispiel in Form eines PDA ausgegeben werden kann. Dabei kann zum Beispiel eingegeben werden, ob der Anwender gerade sportlich aktiv oder auf eine andere Art körperlich belastet ist. Weiterhin kann ein gemessener Blutzuckerwert eingegeben werden. Ebenso ist es möglich einzugeben ob der Benutzer eine Mahlzeit zu sich genommen hat. Weiterhin kann eingegeben werden ob, wann und wie viel Insulin dem Benutzer verabreicht wurde. Darüber hinaus können weitere Anmerkungen von einem Benutzer eingegeben werden, wenn dieser bestimmte Umstände möglicherweise als relevant zur Durchführung einer Infusionsbehandlung beachtet. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung, welche zum Beispiel die in 2 gezeigte Schnittstelle zur Interaktion mit einem Benutzer zur Verfügung stellt, kann zum Beispiel von Benutzern von Insulinpumpen verwendet werden, welche die Position eines Infusionssets innerhalb von zwei bis drei Tagen in Abhängigkeit von dem verwendeten Model des Infusionssets und dem Zustand einer verwendeten Infusions-Stelle neu positionieren sollen. Eine häufige und regelmäßige Veränderung der Infusions-Stelle verhindert das Entstehen von Infektionen und Narben, und verringert das Risiko, dass es zu Okklusionen kommen kann, wodurch die Zufuhr von Insulin verringert oder sogar ganz unterbrochen wird. Um dies zu verhindern wird erfindungsgemäß eine neue Infusions-Stelle ermittelt, welche zum Beispiel 1 cm oder mehr von der zuletzt verwendeten Infusions-Stelle entfernt ist.
  • Erfindungsgemäß wird somit ein Infusions-Stellen-Manager zur Verfügung gestellt, mit welchem die Veränderung der Stelle eines Infusionssets vorgegeben und überwacht oder aufgezeichnet werden kann, um Daten zu erhalten, mit welchen die Infusions-Therapie verbessert oder optimiert werden kann. Hierzu wird erfindungsgemäß zum Beispiel ein bestimmter in 1 gezeigter Bereich ausgewählt und innerhalb dieses Bereiches eine neue Infusionsstelle vorgeschlagen, wobei die bisher verwendete Infusions-Stelle in dem gleichen oder auch in einem anderen Bereich liegen kann. Dabei werden Koordinaten von Zonen berücksichtigt, welche nicht für eine Infusion geeignet sind, wie zum Beispiel der Bauchnabel und ihn umgebendes Gewebe. Vorteilhaft sind zur Ermittlung einer neuen Infusions-Stelle schon Daten vorgegeben oder aufgezeichnet worden, wie zum Beispiel Daten, welche mit dem in 2 gezeigten Menü eingegeben werden können, oder Daten, welche zum Beispiel von einem Arzt vorgegeben wurden. Die Ermittlung und Berechnung einer neuen Infusions-Stelle kann z.B. auf der zu verabreichenden oder bereits verabreichten Menge an Insulin, aufgezeichneten Schmerzpegeln eines Benutzers, aufgetretenen und aufgezeichneten Infektionen usw. an bestimmten Stellen basieren. Ziel eines Algorithmus zur erfindungsgemäßen Auffindung einer neuen Infusionsstelle ist es einen Vorschlag zu finden, um in einem erlaubten Bereich eine möglichst optimale Position zu finden, bei welcher wahrscheinlich wenig Nebenwirkungen auftreten und die Wirkung der verabreichten Substanz möglichst optimiert werden kann, wodurch es zum Beispiel möglich ist, dass eine geringere Konzentration oder Menge eines Wirkstoffes verabreicht werden muss.
  • Erfindungsgemäß kann auch die Empfindlichkeit einer bestimmten Stelle bezüglich der Verabreichung einer Substanz ermittelt werden, so dass beispielsweise festgestellt werden kann, ob eine bestimmte Substanz bevorzugt im Bereich des Bauches oder im Bereich des Oberschenkels verabreicht werden soll.
  • Ebenso kann ermittelt werden an welchen Stellen die Wirksamkeit einer Substanz gering war oder Nebenwirkungen, wie z.B. vermehrte Bindegewebsbildung oder Narbenbildung aufgetreten sind, so dass diese Bereiche möglichst nicht zur weiteren Verabreichung der Substanz vorgeschlagen werden.
  • Weiterhin ist es auch möglich, dass bestimmte Parameter der Infusionsvorrichtung, wie zum Beispiel die Art einer verwendeten Nadel, insbesondere ein Nadel/Kanülen-Winkel, die Nadel/Kanülen-Länge oder das Material, aus welchem die Nadel oder Kanüle gefertigt ist, oder die Anzahl der Nadeln bei einem "Multiple Needle Patch" gespeichert werden, um zum Beispiel feststellen zu können, ob ein bestimmter Kanülentyp an spezifischen Stellen eher geeignet ist als ein anderer Kanülentyp, wobei erfindungsgemäß basierend auf einer solchen Erkenntnis zusammen mit der Ermittlung einer neuen Infusionsposition auch ermittelt werden kann, welcher Typ einer Infusionsvorrichtung an diesem spezifischen Infusionsort bevorzugt verwendet werden sollte.
  • 3 zeigt ein Beispiel eines Bereichs der Bauchdecke B, wobei am Nabel N selbst und in der Umgebung des Nabels U keine Infusion durchgeführt werden soll. Ebenso liegt oberhalb des Nabels N in 3 ein Bereich, welcher für die Infusion nicht geeignet ist, da in diesem Bereich zum Beispiel bei einem Anwender übermäßig viel Bindegewebe vorliegt.
  • Ausgefüllte Kreise bezeichnen in 3 Stellen, an welchen mit einer Teflon-Nadel eine Infusion durchgeführt wurde, wobei die Größe des Kreises proportional zur Dauer der Verabreichung von Insulin ist. Ausgefüllte Rechtecke bezeichnen Stellen, an welchen eine Infusion mit einer Stahl-Kanüle durchgeführt wurde, wobei der zeitliche Ablauf der Infusion durch eine Verbindung der einzelnen Infusions-Stellen gekennzeichnet ist. Er findungsgemäß wird ausgehend von zum Beispiel einer momentanen Infusionsstelle ermittelt, wo eine möglichst günstige neue Infusionsstelle sein kann. Vorteilhaft wird für jede Infusionsstelle aufgezeichnet wann diese Infusionsstelle verwendet wurde, welcher Typ eines Infusionssets benutzt wurde, wie lange die Infusion an dieser Stelle durchgeführt wurde und welchen Resorptionsfaktor man für die verabreichte Substanz ermittelt hat. Ebenso können weitere Parameter aufgezeichnet werden, welche möglicherweise zur Beurteilung der Wirksamkeit einer Infusion relevant sein können.
  • 4 zeigt ein für eine durch einen großen Kreis markierte Stelle S erzeugtes Informationsfenster, in welches verschiedene Parameter eingegeben werden können, welche möglicherweise bei der Durchführung der Infusion an dieser Stelle charakteristisch sind oder waren, d.h. z.B. Informationen bezüglich Infektionen, Irritationen, Schwellungen, Hämatomen, Lipohypertrophie, Ablösung der Infusionsvorrichtung, Blut, welches aus dem Körper in die Infusionsvorrichtung eingetreten ist, oder andere Parameter.
  • 5 zeigt ein Beispiel der Unterteilung der in 3 gezeigten Abbildung eines Bauchbereiches in Quadranten, was es einem Benutzer ermöglicht leichter eine bestimmte Stelle aufzufinden oder was zur Verarbeitung von während der Infusion aufgenommenen Daten verwendet werden kann.

Claims (25)

  1. Verfahren zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe, wobei mindestens eine Referenzinformation und/oder eine Referenzstelle vorgegeben wird, eine Position basierend auf der Referenzinformation oder relativ zur vorgegebenen Referenz-Stelle zur Durchführung einer Substanzabgabe ermittelt wird und die ermittelte Position ausgegeben wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zur Ermittlung der Position ein Algorithmus verwendet wird, welcher vorgegebene körperspezifische und/oder infusionsspezifische Daten und/oder Positionsmuster und/oder während einer Infusionsbehandlung aufgenommene Daten verwendet.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Positionen der bisher verwendeten Infusions-Stellen aufgezeichnet und/oder von dem Algorithmus nach Anspruch 2 verwendet werden.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei Parameter des verwendeten Typs des Infusionssets zur Ermittlung der Position verwendet werden.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Information zur Art der zu verabreichenden Substanz verwendet wird.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Aufnahme eines oder mehrerer Infusionsbereiche zur Ermittlung und/oder zur Darstellung der Position einer ermittelten Infusionsstelle verwendet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein vorgegebener Infusionsbereich in Zonen aufgeteilt wird.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei innerhalb eines vorgegebenen Infusionsbereiches Bereiche definiert werden, in welchen keine Infusion durchgeführt werden soll.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Darstellung eines aufgenommenen Infusionsbereichs vergrößert und/oder gespiegelt werden kann.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Ausdruck mit einer oder mehreren der ermittelten Positionen und/oder den aufgenommenen Infusionsbereichen erstellt wird.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Zeit erfasst wird, während der eine Infusion an einer Stelle durchgeführt wird.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei nach einer vorgegebenen oder ermittelten Zeitdauer eine neue Position erzeugt wird.
  13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wirksamkeit der verabreichten Substanz gemessen und/oder bei der weiteren Positionsermittlung verwendet wird.
  14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Ermittlung der Position patientenspezifische Parameter verwendet werden.
  15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Verfahren zur Ermittlung von Infusions-Stellen bei verschiedenen Benutzern verwendet wird.
  16. Computerprogramm, welches, wenn es in einem Computer geladen ist oder auf einem Computer läuft, das Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchführt.
  17. Programmspeichermedium oder Computerprogrammprodukt mit dem Computerprogramm nach dem vorhergehenden Anspruch.
  18. Vorrichtung zur Ermittlung einer Position zur Durchführung einer Substanzabgabe mit einem Speicher zur Speicherung von Referenzinformationen oder patientenspezifischen Parametern, einer Recheneinheit zur Ermittlung der Position basierend auf den in der Speichereinheit gespeicherten Daten und einer Ausgabeeinheit zur Ausgabe der ermittelten Position.
  19. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch mit einer Eingabeeinheit zur Eingabe von patientenspezifischen und/oder therapiespezifischen Parametern.
  20. Vorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche mit einer Kamera oder einem Scanner zur Aufnahme mindestens eines Injektionsbereiches.
  21. Vorrichtung nach einem der drei vorhergehenden Ansprüche mit eine Zeiterfassungsvorrichtung.
  22. Vorrichtung nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche mit einem Sensor zur Messung der Wirksamkeit der verabreichten Substanz.
  23. Vorrichtung nach einem der fünf vorhergehenden Ansprüche mit einer Anzeigevorrichtung zur Anzeige der ermittelten Position.
  24. Vorrichtung nach einem der sechs vorhergehenden Ansprüche mit einem Drucker zum Ausdrucken eines Infusions-Planes z.B. auf einer transparenten Folie.
  25. System mit einer Vorrichtung nach einem der sieben vorhergehenden Ansprüche und einer Infusionsvorrichtung.
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