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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vernetzung von bahnförmigem,
sich auf einem Release-Liner befindlichen Material mittels Elektronenstrahlen,
wobei das Material mit dem Release-Liner in eine Bestrahlungsvorrichtung
geführt
wird, in dem das Material einseitig mit Elektronenstrahlen von einem
Elektronenstrahler beaufschlagt wird. Insbesondere handelt es sich
bei dem Material um ein Klebeband.
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Die
Strahlenvernetzung hat in der Verfahrenstechnik breite Anwendungsgebiete
gefunden, so insbesondere bei der Vernetzung von Klebemassen, die
dann auf Trägermaterialien
wie Folien, Geweben oder Vliesen beschichtet werden können.
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Beispielsweise
ist bei Acrylathaftklebemassen zur Erzeugung herausragender Klebeigenschaften
eine Vernetzung erforderlich. Auch bei Kautschuken wird hierdurch
eine Verbesserung der Klebeigenschaften erreicht.
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Bei
der Herstellung von Klebebändern
weist die Anwendung der strahlenchemischen Vernetzung durch UV-Strahlung
oder Elektronenstrahlung (ES) besondere Vorteile gegenüber den
chemisch/thermischen Vernetzungsverfahren auf.
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Die
strahlenchemische Vernetzung wird vorteilhafterweise auch zur Herstellung
von doppelseitigen Klebebändern
eingesetzt.
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Die
Tiefenverteilung der absorbierten Strahlendosis in einem mit beschleunigten
Elektronen bestrahlten Produkt ist für jede gegebene Beschleunigungsspannung
bekannt. Von verschiedenen Autoren sind hierfür empirische Funktionen entwickelt
worden (zum Beispiel Heger, beta-gamma 1, 20, 1990). Von Neuhaus-Steinmetz
ist auf der RadTech Europe, Mediterraneo 1993, folgende empirische
Funktion veröffentlicht
worden:
mit
- D
- Dosis in %
- UB
- Beschleunigungsspannung
in kV
- X
- durchstrahltes Flächengewicht
in g/m2,
bestehend aus Flächengewicht
des Vakuumfensters, Luftspalt zwischen Vakuumfenster und Produkt und
Tiefe im Produkt
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Reicht
aufgrund des hohen Flächengewichtes
eines Produktes die maximale Beschleunigungsspannung der Elektronenstrahlanlage
für eine
genügend
gleichmäßige Durchstrahlung
nicht aus, so wird in der Literatur die Möglichkeit der Bestrahlung von
beiden Seiten beschrieben, wobei für beide Seiten die gleiche
Beschleunigungsspannung und Strahlendosis eingestellt werden.
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Für Produkte,
die aus einer zu vernetzenden Beschichtung, welche zum Beispiel
ein Haftkleber sein kann, und einem strahlendegradierbaren Träger bestehen,
wie zum Beispiel Papier, Zellulosegewebe oder -vlies oder OPP-Folien,
kann durch Optimierung der Beschleunigungsspannung die Schädigung minimiert werden.
Hierbei erhält
der Träger
eine deutlich geringere mittlere Dosis als die Beschichtung, während der
Dosisabfall in der Beschichtung noch in zulässigen Grenzen liegt.
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Derartige
Zusammenhänge
sind u. a. in der
EP
0 453 254 B1 (Yarusso u. a.) sowie in der Vortragsmitschrift
eines von Dr. Karmann auf dem 7. Münchener Klebstoff- und Veredlungsseminar,
1982, gehaltenen Vortrags beschrieben.
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Ein
doppelseitiges Klebeband, bestehend aus einem Träger mit den zu vernetzenden
Klebmassen auf beiden Seiten und einem antiadhäsiv ausgerüsteten Releaseliner, sollte
bei einseitiger gleichmäßiger Durchstrahlung
mit beschleunigten Elektronen insbesondere bei Acrylatklebebändern nur
eine Dosis von maximal ca. 10 bis 50 kGy erhalten, anderenfalls
muß der
Releaseliner wegen der unzulässigen
Schädigung
der mechanischen und antiadhäsiven
Eigenschaften ausgetauscht werden. Die maximal zulässige absorbierte
Strahlendosis ist vom Typ des Haftklebers und der Releasebeschichtungen
abhängig,
wobei dickere Silikonreleaseschichten deutlich weniger strahlenempfindlich
sind als dünnere.
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Eine
Minderung der unerwünschten
Effekte ist bei geeigneten Schichtdicken durch eine geschickte Wahl
der Beschleunigungsspannung zu erreichen, wenn die Strahlendosis
im Releaseliner bereits deutlich abgefallen ist. Allerdings ist
dabei zu beachten, daß die
dem Releaseliner zugewandte Haftklebeschicht noch eine zur Vernetzung
ausreichende Strahlendosis erhalten muß.
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Bei
der symmetrischen Bestrahlung beider Seiten eines doppelseitigen
Klebebandes aus einem Träger
mit Haftklebmassen auf beiden Seiten und einem antiadhäsiv ausgerüsteten Releaseliner
erhält
dieser die volle Strahlendosis. Das gilt auch für sogenannte Transfertapes,
bei denen der zu vernetzende Haftkleber ohne weiteren Träger auf
einen Releaseliner beschichtet wird.
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Aus
den obigen Ausführungen
wird deutlich, daß der
erforderliche Aufwand für
die Vernetzung von doppelseitigen Klebebändern mit Elektronenstrahlen
dann erheblich wird, wenn die zur Vernetzung der Haftklebeschicht
benötigten
Strahlendosen so hoch liegen, daß die mechanischen und antiadhäsiven Eigenschaften
des Releaseliners unzulässig
stark geschädigt
werden, da dann der Releaseliner durch Umdecken gegen einen neuen
unbelasteten ausgetauscht werden muß.
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Bei
einseitigen Klebebändern
kann die Releaseschicht natürlich
nicht ausgetauscht werden. Hier muß bei zu erwartender, zu starker
Schädigung
durch Elektronenstrahlen die Releasebeschichtung oder Releasenachbeschichtung
erst nach der ES-Bestrahlung erfolgen. Dieses ist jedoch aufwendiger
als die Releasebeschichtung vor der Beschichtung der Klebemasse.
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Mit
der
DE 199 05 934
A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Beschichtung
von lösungsmittelfreien Haftklebesystemen
auf insbesondere releasebeschichtete Substrate bekannt geworden,
wobei
- a) auf eine rotierende Walze das Haftklebesystem
in einer oder mehreren Lagen mittels eines Klebstoffauftragswerks
aufgebracht wird,
- b) das auf der Walze befindliche Haftklebesystem in einer Bestrahlungsvorrichtung
durch energiereiche Strahlung, und zwar mit Hilfe von Elektronenstrahlen
(ES), UV- oder IR-Strahlen,
vernetzt wird und
- c) an die Walze das Substrat herangeführt wird, so daß das Haftklebesystem
von der Walze auf das Substrat transferiert wird und gegebenenfalls
aufgerollt wird.
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Typische
Bestrahlungsvorrichtungen, die bei der Ausgestaltung des Verfahrens
zum Einsatz kommen, stellen Linearkathodensysteme, Scannersysteme
beziehungsweise Multilängskathodensysteme
dar, sofern es sich um Elektronenstrahlbeschleunigern handelt.
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Die
Beschleunigungsspannungen liegen im Bereich zwischen 40 kV und 350
kV, vorzugsweise 80 kV bis 300 kV. Die Dosisleistungen bewegen zwischen
5 bis 150 kGy, insbesondere 20 bis 90 kGy.
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Das
Heranführen
des Substrats geschieht insbesondere über eine zweite Walze. Als
Substrate finden Papiere, Folien, Non-Wovens und releasebeschichtete
Materialien wie Trennpapiere, Folien und dergleichen Verwendung.
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Die
DE 198 46 901 A1 offenbart
ein Verfahren zur strahlenchemischen Vernetzung von einseitig mit einer
Klebmasse beschichteten Klebebändern,
wobei die Bestrahlung des Klebebands durch das Trägermaterial
des Klebebands auf die Klebmasse derartig erfolgt, daß das Trägermaterial
und die dem Trägermaterial zugewandte
Klebemasseseite eine Dosis von 30 bis 200 kGy, insbesondere 50 bis
150 kGy, ganz besonders 100 kGy, erhalten, und wobei die Beschleunigungsspannung
während
der Bestrahlung so gewählt
wird, daß die
Dosis auf der offenen Klebemasseseite auf 0 bis 60 kGy, insbesondere
auf 0 bis 50 kGy, ganz besonders auf 10 bis 20 kGy, abgesunken ist.
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Hierdurch
wird erreicht, daß durch
die hohe Vernetzung der Masseschicht auf der dem Träger zugewandten
Seite kein Migrieren von Massebestandteile auf die offene Trägerseite
stattfinden kann, während
die Klebeeigenschaften des Bandes über die Vernetzung im Bereich
der offenen Masseseite über
die Elektronenstrahldosisabnahme mit der durchstrahlten Tiefe im
Produkt eingestellt werden.
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Die
DE 198 46 902 A1 beschreibt
ein Verfahren zur strahlenchemischen Vernetzung von doppelseitigen
Klebebändern,
wobei ein beidseitig mit Klebern beschichtetes Trägermaterial
in einer Bestrahlungsvorrichtung von beiden Seiten mit unterschiedlichen
Dosen asymmetrisch bestrahlt wird.
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In
einer der dort offenbarten bevorzugten Ausführungsformen besteht das Verfahren
zur strahlenchemischen Vernetzung von doppelseitigen Klebebändern aus
den Verfahrensschritten:
- a) Beschichten eines
Trägermaterials
mit einem Kleber A,
- b) ES-Vernetzung des Teilproduktes Kleber A/Träger auf
der Masseseite mit einer an der ES-Anlage eingestellten Dosis A
und Beschleunigungsspannung A,
- c) Eindecken des Klebers A mit einem Releaseliner,
- d) Beschichten der zweiten Seite des Trägermaterials mit dem Kleber
B und
- e) ES-Bestrahlung des Verbundes auf die offene Seite der Klebmasse
B mit einer an der ES-Anlage eingestellten Dosis B und Beschleunigungsspannung
B, wobei die Seite mit dem Releaseliner vorzugsweise auf einer Kühlwalze
durch die Elektronenbestrahlung geführt wird und wobei die Dosis
A und die Dosis B und/oder die Beschleunigungsspannung A und die
Beschleunigungsspannung B unterschiedliche Werte aufweisen.
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Es
ist kein Austausch des Releaseliners und kein Umdeckvorgang notwendig.
Die Verfahrensschritte können
in einem Durchgang ausgeführt
werden. Wenn es für
erforderlich erachtet wird, kann auch eine inline-Vorbehandlung
und eine zusätzliche
Egalisierung des Trägers
erfolgen, das heißt,
eine Glättung
des Trägers
mittels Erwärmung
aufgrund der schlechten Planlage des Trägers (Verspannungen beispielsweise).
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Dazu
wird zunächst
im Falle der ES-Vernetzung die an der ES-Anlage einzustellende Beschleunigungsspannung
und Dosis für
die zweite Bestrahlung abhängig
von den Einzeldicken der Verbundschichten, bei Gesamtdosen bis 80
kGy und mehr in den Masseschichten, vorzugsweise mit Hilfe eines
Computerprogramms so berechnet, daß die
- a)
Dosis auf der offenen Seite des Releaseliners kleiner 40 kGy, vorzugsweise
kleiner 10 kGy, bleibt,
- b) Dosis in der Grenzschicht Releaseliner/Klebmasse A kleiner
50 kGy, vorzugsweise kleiner 15 kGy, bleibt,
- c) Oberflächendosis
in der Klebmasse B kleiner (Solldosis + 25%), vorzugsweise kleiner
(Solldosis + 15%), bleibt und
- d) Dosis in der Grenzschicht Träger/Klebmasse B größer (Solldosis – 25%),
vorzugsweise größer (Solldosis – 15%),
bleibt,
- e) während
andererseits der Dosisabfall in der Klebmasse B zum Träger hin
45%, vorzugsweise 25%, der Solldosis nicht übersteigt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine vorteilhafte Fertigung von einseitigen,
doppelseitigen und trägerlosen
Klebebändern,
beziehungsweise allgemein beschichteten und unbeschichteten Materialien
bei strahlenchemischer Vernetzung mit beschleunigten Elektronen
mit geringer Veränderung
von Releaseeigenschaften zu ermöglichen.
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Gelöst wird
diese Aufgabe durch ein Verfahren, wie es im Hauptanspruch niedergelegt
ist. Die Unteransprüche
beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen
des Verfahrens.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung ein Verfahren zur Vernetzung von bahnförmigem,
sich auf einem Release-Liner befindlichen Material mittels Elektronenstrahlen,
wobei das Material mit dem Release-Liner in eine Bestrahlungsvorrichtung
geführt
wird, in dem das Material einseitig mit Elektronenstrahlen von einem
Elektronenstrahler auf der Materialseite beaufschlagt wird.
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Die
Führung
des Materials erfolgt derartig, daß das Material mit der Seite,
unterhalb derer der Release-Liner vorhanden ist, über eine
elektrisch isolierende Oberfläche
durch die Elektronenstrahlen geführt wird,
und zwar insbesondere auf oder dicht über dieser.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung somit ein Verfahren zur ES-Vernetzung von
Material wie Klebebändern,
wobei die Schädigung
von Releaseschichten durch Elektronenstrahlen bei der Vernetzung
der Klebemassen durch Führen
eines Release-Liners
auf einem elektrischen Isolatormaterial durch den Strahl reduziert wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
bildet die Vorrichtung eine Kühlwalze,
deren Mantelseite mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet
ist und über
die das bahnförmige
Produkt durch den Elektronenstrahl läuft. Dicke und elektrische
Durchschlagsfestigkeit der isolierenden Beschichtung sowie das Tiefenprofil
der Strahlendosis werden vorteilhaft so gewählt, daß die Primerelektronen des
Elektronenstrahls die Isolierung nicht überwinden können und zur Strahlerseite
austreten müssen.
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Vorteilhaft
sind Isoliermateralien und Isoliermateraldicken, die eine für den Prozeß ausreichende
Wärmeleitfähigkeit
haben. Außerdem
muß eine
Mindeststrahlenresistenz gegeben sein, damit die Beschichtungen nicht
zu häufig
erneuert werden müssen.
Geeignet sind zum Beispiel Siliconkautschuke, Polyester, Polyimide usw.
Besonders geeignet sind Keramiken, da sie mit guter Wärmeleitfähigkeit,
Wärmebeständigkeit,
hoher elektrischer Durchbruchfeldstärke und relativ guter Elektronenstrahlbeständigkeit
hergestellt werden können.
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Weiter
bevorzugt wird, wenn sich der Durchmesser der Kühlwalze ausgehend vom Mittelpunkt
der Drehachse in Richtung der seitlichen scheibenförmigen Begrenzungen
vorzugsweise regelmäßig vergrößert, wodurch
insbesondere ein zu den Seiten fast geschlossener Bestrahlungsraum
gebildet wird.
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Die
Kühlwalze
weist dann die Form eines regelmäßigen einschaligen
Hyperboloiden auf.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform bildet ein flächiger Kühlkörper die
Oberfläche, über den
das bahnförmige
Produkt durch den Elektronenstrahl schleift beziehungsweise mit
geringem Abstand geführt
wird und der mit einem elektrisch isolierenden Material beschichtet
ist.
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An
die Isoliermateralien werden höhere
Anforderungen in Bezug auf gute Wärmeleitfähigkeit, Wärmebeständigkeit und Elektronenstrahlbeständigkeit
gestellt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zur
Vernetzung von bahnförmigem, sich
auf einem Release-Liner befindlichen Material mittels Elektronenstrahlen
wird das Material mit dem Release-Liner auf einem bahnförmigen Trägertuch,
das elektrisch isolierend ist und/oder mit einem elektrisch isolierenden
Material beschichtet ist, durch die Bestrahlungsvorrichtung gefahren.
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Eine
vorteilhafte Ausführung
hiervon ist ein Endlosgurtband. Ein Gurtband kann mit relativ geringerem Aufwand
ausgetauscht werden.
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Weiter
vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn das Trägertuch über eine Kühlwalze oder ein bogenförmiges Kühlblech
durch die Bestrahlungsvorrichtung geführt wird.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
findet bevorzugte Anwendung bei einseitigen, doppelseitigen und/oder
trägerlosen
Klebebändern
als bahnförmiges
Material.
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Als
Klebmassen können
zum Beispiel eingesetzt werden Acrylate und Kautschuke aus Lösung, aus Dispersion
oder Hotmelt-Klebemassen, wobei diese zusätzlich noch gefüllt, gefärbt und/oder
geschäumt
sein können.
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Als
Trägermaterialien
für die
genannten Klebebänder
können
zum Beispiel solche aus MOPP, BOPP, HDPE, LDPE, Polyester, PVC,
Papier, Vliese oder Schäume
eingesetzt werden.
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Als
Substrat beziehungsweise Trägermaterial
können
weiterhin alle bekannten textilen Träger wie Gewebe, Gewirke, Gelege
oder Vliese verwendet werden, wobei unter „Vlies" zumindest textile Flächengebilde gemäß EN 29092
(1988) sowie Nähwirkvliese
und ähnliche
Systeme zu verstehen sind.
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Ebenfalls
können
Abstandsgewebe und -gewirke mit Kaschierung verwendet werden. Derartige
Abstandsgewebe werden in der
EP 0 071 212 B1 offenbart. Abstandsgewebe
sind mattenförmige
Schichtkörper mit
einer Deckschicht aus einem Faser- oder Filamentvlies, einer Unterlagsschicht
und zwischen diesen Schichten vorhandene einzelne oder Büschel von
Haltefasern, die über
die Fläche
des Schichtkörpers
verteilt durch die Partikelschicht hindurchgenadelt sind und die
Deckschicht und die Unterlagsschicht untereinander verbinden. Als
zusätzliches,
aber nicht erforderliches Merkmal sind gemäß
EP 0 071 212 B1 in den Haltefasern Partikel
aus inerten Gesteinspartikeln, wie zum Beispiel Sand, Kies oder
dergleichen, vorhanden.
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Die
durch die Partikelschicht hindurchgenadelten Haltefasern halten
die Deckschicht und die Unterlagsschicht in einem Abstand voneinander
und sie sind mit der Deckschicht und der Unterlagsschicht verbunden.
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Abstandsgewebe
oder -gewirke sind u. a. in zwei Artikeln beschrieben, und zwar
einem
Artikel aus der Fachzeitschrift "kettenwirk-praxis
3/93", 1993, Seiten
59 bis 63 "Raschelgewirkte
Abstandsgewirke"
und
einem
Artikel aus der Fachzeitschrift "kettenwirk-praxis
1/94", 1994, Seiten
73 bis 76 "Raschelgewirkte
Abstandsgewirke"
auf
deren Inhalt hiermit Bezug genommen wird und deren Inhalt Teil dieser
Offenbarung und Erfindung wird.
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Maschenwaren
sind textile Flächengebilde
hergestellt aus einem oder mehreren Fäden oder Fadensystemen durch
Maschenbildung (Fadenschleifen), im Unterschied zu Webwaren (Geweben),
bei der die Fläche
durch Verkreuzen von zwei Fadensystemen (Kett- und Schußfäden) hergestellt
wird und den Vliesen (Faserverbundstoffen), bei denen ein loser
Faserflor durch Wärme,
Nadelung, Nähen
oder durch Wasserstrahlen verfestigt wird.
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Maschenwaren
lassen sich in Gestricke, bei denen die Fäden in Querrichtung durch das
Textil laufen, und in Gewirke einteilen, bei denen die Fäden längs durch
das Textil laufen. Maschenwaren sind durch ihre Maschenstruktur
prinzipiell nachgiebige, anschmiegsame Textilien, weil sich die
Maschen in Länge
und Breite dehnen können
und das Bestreben haben, in ihre Ausgangslage zurückzukehren.
Sie sind bei hochwertigem Material sehr strapazierfähig.
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Als
Vliesstoffe kommen besonders verfestigte Stapelfaservliese, jedoch
auch Filament-, Meltblown- sowie Spinnvliese in Frage, die meist
zusätzlich
zu verfestigen sind. Als mögliche
Verfestigungsmethoden sind für
Vliese die mechanische, die thermische sowie die chemische Verfestigung
bekannt. Werden bei mechanischen Verfestigungen die Fasern meist
durch Verwirbelung der Einzelfasern, durch Vermaschung von Faserbündeln oder
durch Einnähen
von zusätzlichen
Fäden rein
mechanisch zusammengehalten, so lassen sich durch thermische als
auch durch chemische Verfahren adhäsive (mit Bindemittel) oder
kohäsive
(bindemittelfrei) Faser-Faser-Bindungen
erzielen. Diese lassen sich bei geeigneter Rezeptierung und Prozeßführung ausschließlich oder
zumindest überwiegend
auf Faserknotenpunkte beschränken,
so daß unter
Erhalt der lockeren, offenen Struktur im Vlies trotzdem ein stabiles,
dreidimensionales Netzwerk gebildet wird.
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Besonders
vorteilhaft haben sich Vliese erwiesen, die insbesondere durch ein Übernähen mit
separaten Fäden
oder durch ein Vermaschen verfestigt sind.
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Derartige
verfestigte Vliese werden beispielsweise auf Nähwirkmaschinen des Typs „Malivlies" der Firma Karl Meyer,
ehemals Malimo, hergestellt und sind unter anderem bei den Firmen
Naue Fasertechnik und Techtex GmbH beziehbar. Ein Malivlies ist
dadurch gekennzeichnet, daß ein
Querfaservlies durch die Bildung von Maschen aus Fasern des Vlieses
verfestigt wird.
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Als
Träger
kann weiterhin ein Vlies vom Typ Kunitvlies oder Multiknitvlies
verwendet werden. Ein Kunitvlies ist dadurch gekennzeichnet, daß es aus
der Verarbeitung eines längsorientierten
Faservlieses zu einem Flächengebilde
hervorgeht, das auf einer Seite Maschen und auf der anderen Maschenstege
oder Polfaser-Falten aufweist, aber weder Fäden noch vorgefertigte Flächengebilde
besitzt. Auch ein derartiges Vlies wird beispielsweise auf Nähwirkmaschinen
des Typs „Kunitvlies" der Firma Karl Mayer
schon seit längerer
Zeit hergestellt. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal dieses Vlieses
besteht darin, daß es
als Längsfaservlies in
Längsrichtung
hohe Zugkräfte
aufnehmen kann. Ein Multiknitvlies ist gegenüber dem Kunitvlies dadurch
gekennzeichnet, daß das
Vlies durch das beidseitige Durchstechen mit Nadeln sowohl auf der
Ober- als auch auf der Unterseite eine Verfestigung erfährt.
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Schließlich sind
auch Nähvliese
als Vorprodukt geeignet, ein Klebeband zu bilden. Ein Nähvlies wird aus
einem Vliesmaterial mit einer Vielzahl parallel zueinander verlaufender
Nähte gebildet.
Diese Nähte
entstehen durch das Einnähen
oder Nähwirken
von durchgehenden textilen Fäden.
Für diesen
Typ Vlies sind Nähwirkmaschinen
des Typs „Maliwatt" der Firma Karl Mayer,
ehemals Malimo, bekannt.
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Weiterhin
besonders vorteilhaft ist ein Stapelfaservlies, das im ersten Schritt
durch mechanische Bearbeitung vorverfestigt wird oder das ein Naßvlies ist,
das hydrodynamisch gelegt wurde, wobei zwischen 2% und 50% der Fasern
des Vlieses Schmelzfasern sind, insbesondere zwischen 5% und 40%
der Fasern des Vlieses.
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Ein
derartiges Vlies ist dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern naß gelegt
werden oder zum Beispiel ein Stapelfaservlies durch die Bildung
von Maschen aus Fasern des Vlieses oder durch Nadelung, Vernähung beziehungsweise
Luft- und/oder Wasserstrahlbearbeitung vorverfestigt wird.
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In
einem zweiten Schritt erfolgt die Thermofixierung, wobei die Festigkeit
des Vlieses durch das Auf- oder Anschmelzen der Schmelzfasern nochmals
erhöht
wird.
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Die
Verfestigung des Vliesträgers
läßt sich
auch ohne Bindemittel beispielsweise durch Heißprägen mit strukturierten Walzen
erreichen, wobei über
Druck, Temperatur, Verweilzeit und die Prägegeometrie Eigenschaften wie
Festigkeit, Dicke, Dichte, Flexibilität u. ä. gesteuert werden können.
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Für die Nutzung
von Vliesen ist besonders die adhäsive Verfestigung von mechanisch
vorverfestigten oder naßgelegten
Vliesen von Interesse, wobei diese über Zugabe von Bindemittel
in fester, flüssiger,
geschäumter
oder pastöser
Form erfolgen kann. Prinzipielle Darreichungsformen sind vielfältig möglich, zum
Beispiel feste Bindemittel als Pulver zum Einrieseln, als Folie
oder als Gitternetz oder in Form von Bindefasern. Flüssige Bindemittel
sind gelöst
in Wasser oder organischen Lösemittel
oder als Dispersion applizierbar. Überwiegend werden zur adhäsiven Verfestigung
Bindedispersionen gewählt:
Duroplasten in Form von Phenol- oder Melaminharzdispersionen, Elastomere
als Dispersionen natürlicher
oder synthetischer Kautschuke oder meist Dispersionen von Thermoplasten
wie Acrylate, Vinylacetate, Polyurethane, Styrol-Butadien-Systeme, PVC
u. ä. sowie
deren Copolymere. Im Normalfall handelt es dabei um anionische oder
nicht-ionogen stabilisierte Dispersionen, in besonderen Fällen können aber
auch kationische Dispersionen von Vorteil sein.
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Die
Art des Bindemittelauftrages kann gemäß dem Stand der Technik erfolgen
und ist beispielsweise in Standardwerken der Beschichtung oder der
Vliestechnik wie „Vliesstoffe" (Georg Thieme Verlag,
Stuttgart, 1982) oder „Textiltechnik-Vliesstofferzeugung" (Arbeitgeberkreis
Gesamttextil, Eschborn, 1996) nachzulesen.
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Für mechanisch
vorverfestigte Vliese, die bereits eine ausreichende Verbundfestigkeit
aufweisen, bietet sich der einseitige Sprühauftrag eines Bindemittels
an, um Oberflächeneigenschaften
gezielt zu verändern.
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Neben
dem sparsamen Umgang mit dem Bindemittel wird bei derartiger Arbeitsweise
auch der Energiebedarf zur Trocknung deutlich reduziert. Da keine
Abquetschwalzen benötigt
werden und die Dispersionen vorwiegend in dem oberen Bereich des
Vliesstoffes verbleibt, kann eine unerwünschte Verhärtung und Versteifung des Vlieses
weitgehend verhindert werden.
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Für eine ausreichende
adhäsive
Verfestigung des Vliesträgers
ist im allgemeinen Bindemittel in der Größenordnung von 1% bis 50%,
insbesondere 3% bis 20%, bezogen auf das Gewicht des Faservlieses,
zuzugeben.
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Die
Zugabe des Bindemittels kann bereits bei der Vliesherstellung, bei
der mechanischen Vorverfestigung oder aber in einem gesonderten
Prozeßschritt
erfolgen, wobei dieser in-line
oder off-line durchgeführt werden
kann. Nach der Bindemittelzugabe muß temporär für das Bindemittel ein Zustand
erzeugt werden, in dem dieses klebend wird und adhäsiv die
Fasern verbindet – dies
kann während
der Trocknung zum Beispiel von Dispersionen, aber auch durch Erwärmung erreicht
werden, wobei über
flächige
oder partielle Druckanwendung weitere Variationsmöglichkeiten
gegeben sind. Die Aktivierung des Bindemittels kann in bekannten Trockenkanälen, bei
geeigneter Bindemittelauswahl aber auch mittels Infrarotstrahlung,
UV-Strahlung, Ultraschall, Hochfrequenzstrahlung oder dergleichen
erfolgen. Für
die spätere
Endanwendung ist es sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig, daß das Bindemittel
nach Ende des Vlies-Herstellprozesses seine Klebrigkeit verloren
hat. Vorteilhaft ist, daß durch
thermische Behandlung flüchtige
Komponenten wie Faserhilfsstoffe entfernt werden und somit ein Vlies
mit günstigen
Foggingwerten entsteht, so daß bei
Einsatz einer foggingarmen Klebemasse ein Klebeband mit besonders
günstigen
Foggingwerten produziert werden kann.
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Eine
weitere Sonderform der adhäsiven
Verfestigung besteht darin, daß die
Aktivierung des Bindemittels durch Anlösen oder Anquellen erfolgt.
Prinzipiell können
hierbei auch die Fasern selbst oder zugemischte Spezialfasern die
Funktion des Bindemittels übernehmen.
Da für
die meisten polymeren Fasern derartige Lösemittel jedoch aus Umweltgesichtspunkten
bedenklich beziehungsweise problematisch in ihrer Handhabung sind,
wird dieses Verfahren eher selten angewandt.
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Als
Ausgangsmaterialien für
den textilen Träger
sind insbesondere Polyester-, Polypropylen-, Viskose- oder Baumwollfasern
vorgesehen. Die Auswahl ist aber nicht auf die genannten Materialien
beschränkt,
sondern es können,
für den
Fachmann erkenntlich ohne erfinderisch tätig werden zu müssen, eine
Vielzahl weiterer Fasern zur Herstellung des Vlieses eingesetzt
werden.
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Als
Trägermaterialien
finden weiterhin insbesondere Verwendung Laminate und Netze, aber
auch Folien (zum Beispiel ein Polyolefin aus der Gruppe der Polyethylene
(zum Beispiel HDPE, LDPE, MDPE, LLDPE, VLLDPE, Copolymere des Ethylens
mit polaren Comonomeren)) und/oder der Gruppe der Polypropylene
(zum Beispiel Polypropylen-Homopolymere,
Polypropylen-Random-Copolymere oder Polypropylen-Block-Copolymere), mono-
oder biaxial orientiertes Polypropylen, Polyester, PVC, PET, Polystyrol,
Polyamid oder Polyimid), Schäume,
Schaumstoff, beispielsweise aus Polyethylen und Polyurethan, geschäumte Folien
und gekreppte und ungekreppte Papiere. Weiter können diese Materialien vor-
beziehungsweise nachbehandelt werden. Gängige Vorbehandlungen sind
Corona-Bestrahlung, Imprägnieren,
Beschichten, Lackieren und Hydrophobieren; geläufige Nachbehandlungen sind
Kalandern, Tempern, Kaschieren, Stanzen und Eindecken.
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Eine
Schwerentflammbarkeit des Trägermaterials
und des gesamten Klebebands läßt sich
erzielen, indem dem Träger
und/oder der Klebemasse Flammschutzmittel zugesetzt werden. Diese
können
bromorganische Verbindungen sein, bei Bedarf mit Synergisten wie
Antimontrioxid, wobei jedoch in Hinblick auf die Halogenfreiheit
des Klebebandes roter Phosphor, phosphororganische, mineralische
oder intumeszierende Verbindungen wie Ammoniumpolyphosphat allein
oder in Verbindung mit Synergisten bevorzugt Verwendung finden.
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Als
Klebemassen können
im wesentlichen alle bekannten Klebemassen eingesetzt werden.
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Die
Klebemasse des Klebebandes kann aus einer Klebemasse auf Basis von
lösemittelhaltigen
Naturkautschuk- und Acrylatklebemassen bestehen. Bevorzugt sind
Klebemassen auf Basis von Acrylatdispersionen, besonders bevorzugt
sind Klebemassen auf Basis von Styrol-Isopren-Styrol-Blockcopolymeren.
Diese Klebemassentechnologien sind bekannt und werden in der Klebebandindustrie
eingesetzt.
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Die
Herstellung der Klebebänder
kann nach bekannten Verfahren erfolgen. Eine Übersicht über übliche Herstellungsverfahren
findet sich beispielsweise in „Coating
Equipment", Donatas
Satas in Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, second
edition, edited by Donatas Satas, Van Kostrand Reinhold New York
pp. 767–808.
Die bekannten Verfahren zum Trocknen und Schneiden der Klebebänder sind
ebenfalls im Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology,
Seite 809–874
zu finden.
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Als
Klebemasse ist eine solche auf Acrylathotmelt-Basis geeignet, die
einen K-Wert von mindestens 20 aufweist, insbesondere größer 30 (gemessen
jeweils in 1 Gew.-%iger Lösung
in Toluol, 25°C),
erhältlich durch
Aufkonzentrieren einer Lösung
einer solchen Masse zu einem als Hotmelt verarbeitbaren System.
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Das
Aufkonzentrieren kann in entsprechend ausgerüsteten Kesseln oder Extrudern
stattfinden, insbesondere beim damit einhergehenden Entgasen ist
ein Entgasungs-Extruder
bevorzugt.
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Eine
derartige Klebemasse ist in der
DE 43 13 008 C1 dargelegt. Diesen auf diesem
Wege hergestellten Acrylatmassen wird in einem Zwischenschritt das.
Lösungsmittel
vollständig
entzogen.
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Der
K-Wert wird dabei insbesondere bestimmt in Analogie zu DIN 53 726.
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Zusätzlich werden
dabei weitere leichtflüchtige
Bestandteile entfernt. Nach der Beschichtung aus der Schmelze weisen
diese Massen nur noch geringe Anteile an flüchtigen Bestandteilen auf.
Somit können
alle im oben angeführten
Patent beanspruchten Monomere/Rezepturen übernommen werden. Ein weiterer
Vorteil der im Patent beschriebenen Massen ist darin zu sehen, daß diese
einen hohen K-Wert und damit ein hohes Molekulargewicht aufweisen.
Dem Fachmann ist bekannt, daß sich
Systeme mit höheren
Molekulargewichten effizienter vernetzen lassen. Damit sinkt entsprechend
der Anteil an flüchtigen
Bestandteilen.
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Die
Lösung
der Masse kann 5 bis 80 Gew.-%, insbesondere 30 bis 70 Gew.-% Lösungsmittel
enthalten.
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Vorzugsweise
werden handelsübliche
Lösungsmittel
eingesetzt, insbesondere niedrig siedende Kohlenwasserstoffe, Ketone,
Alkohole und/oder Ester.
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Weiter
vorzugsweise werden Einschnecken-, Zweischnecken- oder Mehrschneckenextruder
mit einer oder insbesondere zwei oder mehreren Entgasungseinheiten
eingesetzt.
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In
der Klebemasse auf Acrylathotmelt-Basis können Benzoinderivate einpolymerisiert
sein, so beispielsweise Benzoinacrylat oder Benzoinmethacrylat,
Acrylsäure-
oder Methacrylsäureester.
Derartige Benzoinderivate sind in der
EP 0 578 151 A1 beschrieben.
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Die
Klebemasse auf Acrylathotmelt-Basis kann UV-vernetzt werden. Andere
Vernetzungsarten sind aber auch möglich, zum Beispiel die Elektronenstrahlenvernetzung.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
werden als Selbstklebemassen Copolymerisate aus (Meth)acrylsäure und
deren Ester mit 1 bis 25 C-Atomen, Malein-, Fumar- und/oder Itaconsäure und/oder
deren Ester, substituierten (Meth)acrylamiden, Maleinsäureanhydrid
und anderen Vinylverbindungen, wie Vinylestern, insbesondere Vinylacetat,
Vinylalkoholen und/oder Vinylethern eingesetzt.
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Der
Restlösungsmittel-Gehalt
sollte unter 1 Gew.-% betragen.
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Weiterhin
kann eine Klebemasse verwendet werden, die aus der Gruppe der Naturkautschuke
oder der Synthesekautschuke oder aus einem beliebigen Blend aus
Naturkautschuken und/oder Synthesekautschuken besteht, wobei der
Naturkautschuk oder die Naturkautschuke grundsätzlich aus allen erhältlichen Qualitäten wie
zum Beispiel Crepe-, RSS-, ADS-, TSR- oder CV-Typen, je nach benötigtem Reinheits-
und Viskositätsniveau,
und der Synthesekautschuk oder die Synthesekautschuke aus der Gruppe
der statistisch copolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuke (SBR),
der Butadien-Kautschuke (BR), der synthetischen Polyisoprene (IR),
der Butyl-Kautschuke (IIR), der halogenierten Butyl-Kautschuke (XIIR),
der Acrylatkautschuke (ACM), der Stylen-Vinylacetat-Copolymeren
(EVA) und der Polyurethane und/oder deren Elends gewählt werden
können.
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Weiterhin
vorzugsweise können
den Kautschuken zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit thermoplastische
Elastomere mit einem Gewichtsanteil von 10 bis 50 Gew.-% zugesetzt
werden, und zwar bezogen auf den Gesamtelastomeranteil.
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Stellvertretend
genannt seien an dieser Stelle vor allem die besonders verträglichen
Styrol-Isopren-Styrol(SIS)- und Styrol-Butadien-Styrol(SBS)-Typen.
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Als
klebrigmachende Harze sind ausnahmslos alle vorbekannten und in
der Literatur beschriebenen Klebharze einsetzbar. Genannt seien
stellvertretend die Kolophoniumharze, deren disproportionierte,
hydrierte, polymerisierte, veresterte Derivate und Salze, die aliphatischen
und aromatischen Kohlenwasserstoffharze, Terpenharze und Terpenphenolharze.
Beliebige Kombinationen dieser und weiterer Harze können eingesetzt werden,
um die Eigenschaften der resultierenden Klebmasse wunschgemäß einzustellen.
Auf die Darstellung des Wissensstandes im „Handbook of Pressure Sensitive
Adhesive Technology" von
Donatas Satas (van Nostrand, 1989) sei ausdrücklich hingewiesen.
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Kohlenwasserstoffharz
ist eine Sammelbezeichnung für
thermoplastische, farblose bis intensiv braun gefärbte Polymere
mit einer Molmasse von im allgemeinen < 2000.
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Sie
lassen sich nach ihrer Provenienz in drei große Gruppen einteilen: In Petroleum-,
Kohlenteer- und Terpenharze. Die wichtigsten Kohlenteerharze sind
die Cumaron-Inden-Harze.
Die Kohlenwasserstoffharze werden durch Polymerisation der aus den
Rohstoffen isolierbaren ungesättigten
Verbindungen gewonnen.
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Zu
den Kohlenwasserstoffharze werden auch durch Polymerisation von
Monomeren wie Styrol bzw. durch Polykondensationen (bestimmte Formaldehyd-Harze)
zugängliche Polymere
mit entsprechend niedriger Molmasse gerechnet. Kohlenwasserstoffharze
sind Produkte mit in weiten Grenzen von < 0°C
(bei 20°C
flüssige
Kohlenwasserstoffharze) bis > 200°C variierendem
Erweichungsbereich und einer Dichte von ca. 0,9 bis 1,2 g/cm3.
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Sie
sind löslich
in organischen Lösungsmitteln
wie Ethern, Estern, Ketonen und chlorierten Kohlenwasserstoffen,
unlöslich
in Alkoholen und Wasser.
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Unter
Kolophoniumharz wird ein natürliches
Harz verstanden, das aus dem Rohharz von Koniferen gewonnen wird.
Man unterscheidet drei Kolophonium-Typen: Balsamharz als Destillationsrückstand
von Terpentinöl,
Wurzelharz als Extrakt von Koniferen-Wurzelstöcken und Tallharz, der Destillationsrückstand
von Tallöl. Die
mengenmäßig größte Bedeutung
hat Balsamharz.
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Kolophonium
ist ein sprödes,
transparentes Produkt von roter bis brauner Farbe. Es ist wasserunlöslich, löslich dagegen
in vielen organischen Lösungsmitteln
wie (chlorierten) aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Estern, Ethern und Ketonen sowie in pflanzlichen und mineralischen Ölen. Der
Erweichungspunkt von Kolophonium liegt im Bereich von ca. 70 bis
80°C.
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Kolophonium
ist ein Gemisch aus ca. 90% Harzsäuren und 10% Neutral-Stoffen
(Fettsäureester,
Terpenalkohole und Kohlenwasserstoffe). Die wichtigsten Kolophonium-Harzsäuren sind
ungesättigte
Carbonsäuren
der Bruttoformel C20H30O2, Abietin-, Neoabietin-, Lävopimar-,
Pimar-, Isopimar-, und Palustrinsäure, neben hydrierter und dehydrierter
Abietinsäure.
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Die
Mengenverhältnisse
dieser Säuren
variieren in Abhängigkeit
von der Provenienz des Kolophoniums.
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Als
Weichmacher können
alle aus der Klebebandtechnologie bekannten weichmachenden Substanzen
eingesetzt werden. Dazu zählen
unter anderem die paraffinischen und naphthenischen Öle, (funktionalisierte)
Oligomere wie Oligobutadiene, -isoprene, flüssige Nitrilkautschuke, flüssige Terpenharze,
pflanzliche und tierische Öle
und Fette, Phthalate, funktionalisierte Acrylate.
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Zum
Zwecke der thermisch induzierten chemischen Vernetzung sind alle
vorbekannten thermisch aktivierbaren chemischen Vernetzer wie beschleunigte
Schwefel- oder Schwefelspendersysteme, Isocyanatsysteme, reaktive
Melamin-, Formaldehyd- und (optional halogenierter) Phenol-Formaldehydharze
beziehungsweise reaktive Phenolharz- oder Diisocyanatvernetzungssysteme
mit den entsprechenden Aktivatoren, epoxidierte Polyester- und Acrylat-Harze
sowie deren Kombinationen einsetzbar.
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Die
Vernetzer werden vorzugsweise aktiviert bei Temperaturen über 50°C, insbesondere
bei Temperaturen von 100°C
bis 160°C,
ganz besonders bevorzugt bei Temperaturen von 110°C bis 140°C.
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Die
thermische Anregung der Vernetzer kann auch durch IR-Strahlen oder
andere hochenergetische elektromagnetische Wechselfelder erfolgen.
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Die
resultierenden Strahlendosen in den Klebemassen können vorzugsweise
bis zu 80 kGy und mehr betragen, und ES-Beschleunigungsspannungen
können
von 40 bis 500 kV gewählt
werden.
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Anhand
der nachfolgend beschriebenen Figur wird eine besonders vorteilhafte
Ausführung
der Erfindung näher
erläutert,
ebenfalls ohne sich durch die Wahl der gezeigten Figur unnötig beschränken zu
wollen.
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Über eine
Kühlwalze 1 wird
ein Klebeband 2 mit einem Release-Liner auf der der Kühlwalze
zugewandten Seite zur Vernetzung durch eine Elektronenstrahlanlage 3 gefahren.
Zur Reduzierung der Schädigung
der offenen Seite des Release-Liners ist die Mantelseite der Kühlwalze
mit einer elektrisch isolierenden Keramikschicht 4 versehen.
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Im
folgenden sollen erfindungsgemäße Verfahren
anhand von mehreren Beispielen erläutert werden, ohne diese damit
unnötig
einschränken
zu wollen.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Ein
doppelseitiges Klebeband wird in den Arbeitsschritten
- a) Beschichtung eines 50 μm
dicken BOPP-Trägers
mit einer ersten Masseschicht von 85 g/m2,
- b) Eindecken eines Release-Papiers,
- c) Beschichtung des Trägers
mit der zweiten Masseschicht von 85 g/m2 und
- d) Elektronenstrahlvernetzung des Verbundes auf einer Kühlwalze
bei einer eingestellten Dosis von 40 kGy und verschiedenen Beschleunigungsspannungen
von 140 bis 200 kV
gefertigt.
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Alternativ
wurde der Verbund auf einer 350 μm
starken PVC-Folie, die zu dem Zweck mit Hilfswicklern ab- und aufgewickelt
wurde, über
die Kühlwalze
bei der Elektronenstrahlvernetzung geführt.
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Die
benutzte Elektronenstrahlanlage hatte ein zu durchstrahlendes Flächengewicht
zwischen Hochvakuum und Produkt von 124 g/m2.
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Die
Bestimmung der Abrollkraft ist angelehnt an die AFERA 4013/DIN E
1944, die Abzugskraft entspricht der Trennkraft nach FT M3 von Finat.
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Die
Klebeeigenschaften bei der Fahrweise mit der PVC-Unterlage auf der
Kühlwalze
entsprachen denen ohne PVC-Unterlage.
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Bei
den Abzugskräften
zeigten sich bei der Fahrweise mit PVC-Folienunterlage nur geringfügig niedrige
Werte als bei der Fahrweise direkt auf der Kühlwalze.
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Bei
den Abrollkräften
zeigten sich jedoch gravierende Unterschiede. Wie aus der folgenden
Tabelle ersichtlich, nehmen bei der Fahrweise mit der PVC-Folienunterlage
auf der Kühlwalze
die Abrollkräfte
nur geringfügig
zu, wenn die Beschleunigungsspannung von 140 auf 200 kV erhöht wird.
Ohne PVC-Folienunterlage steigen sie jedoch drastisch. Gemessene Abrollkräftekräfte bei 40 kGy und verschiedenen
Beschleunigungsspannungen
| ohne
Vernetzung | 140
kV | 160
kV | 180
kV | 200
kV |
ohne
PVC-Folienunterlage | 9
cN/cm | 18
cN/cm | 28
cN/cm | 37
cN/cm | 43
cN/cm |
mit
PVC-Folienunterlage | 9
cN/cm | 9
cN/cm | 8
cN/cm | 9
cN/cm | 12
cN/cm |
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Beispiel 2
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Ein
doppelseitiges Klebeband wird in den Arbeitsschritten
- a) Beschichtung eines Trägers
mit einer ersten Masseschicht,
- b) Elektronenstrahlvernetzung des Teilproduktes,
- c) Eindecken eines Releaseliners,
- d) Beschichtung des Trägers
mit der zweiten Masseschicht und
- e) Elektronenstrahlvernetzung des Verbundes auf einer Kühlwalze
gefertigt.
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Alternativ
wurde der Verbund auf einer 350 μm
starken PVC-Folie, die zu dem Zweck mit Hilfswicklern ab- und aufgewickelt
wurde, über
die Kühlwalze
bei der Elektronenstrahlvernetzung geführt.
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Die
benutzte Elektronenstrahlanlage hat ein zu durchstrahlendes Flächengewicht
zwischen Hochvakuum und Produkt von 124 g/m2.
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Die
Stärken
der Einzelschichten des Produktes betragen:
- • MOPP-Träger 45 g/m2
- • erste
Masseschicht 100 g/m2 Acrylatklebemasse
- • Releaseliner
80 g/m2 und
- • zweite
Masseschicht 100 g/m2 Acrylatklebemasse
-
-
Bei
einer Beschleunigungsspannung von 144 kV und einer Einstelldosis
von 73 kGy für
den ersten Vernetzungsschritt sowie einer Beschleunigungsspannung
von 175 kV und einer Einstelldosis von 80 kGy für den zweiten Vernetzungsschritt
ergibt sich eine Gesamtdosis in den beiden Masseschichten innerhalb
von 80 ± 9
kGy (siehe 2).
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Der
Releaseliner erhält
weniger als 10 kGy auf der Seite zur ersten Masseschicht und weniger
als 2 kGy auf der offenen Seite.
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Genauer
bestimmt wurden die Abzugs- und Abrollkräfte mit den in Beispiel 1 angegebenen
Meßmethoden Gemessene Abzugs- und Abrollkräfte mit
den angegebenen Meßmethoden
| Abzugskraft | Abrollkraft |
ungeschädigtes Referenzmuster | 9
cN/cm | 13
cN/cm |
mit
PVC-Folienunterlage | 11
cN/cm | 15
cN/cm |
ohne
PVC-Folienunterlage | 11
cN/cm | 51
cN/cm |
-
Beispiel 3
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Ein
doppelseitiges Klebeband wird in den gleichen Arbeitsschritten und
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 2 gefertigt. Die Kühlwalze
war jedoch mit einer 1,5 mm Keramikschicht (Al2O3), die vorher in einem Flammspritzverfahren
aufgebracht wurde, überzogen.
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Bei
der Vernetzung stellte sich heraus, daß sich die Keramikschicht mit
jeder Walzenumdrehung elektrisch auflud, wodurch die Releaseschicht
des Releaseliners auf der Walze durch Entladungserscheinungen unzulässig stark
geschädigt
wurde.
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Im
folgenden wurde die Keramikschicht auf der dem Elektronenstrahl
abgewandten Seite einem aktiven Entladungsstab (Typ R51A von Fa.
Eltex) elektrostatisch neutralisiert.
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Weiterhin
wurde die Kühlwalze
auf 85°C
temperiert, um der Keramikschicht eine ausreichende Restleitfähigkeit
zum Abfließen
von Ladungen zu geben.
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Innerhalb
der Fehlertoleranzen wurden danach die gleichen Klebeeigenschaften
und Abzugskräfte
gefunden wie in Beispiel 2. Die Abrollkräfte waren mit 17 cN/cm geringfügig höher als
mit der PVC-Folienunterlage in Beispiel 2.