DE10112679A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines Fadenwickels - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines FadenwickelsInfo
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Abstract
Es sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung eines Fadenwickels auf einer rotierenden Walze, die am Umfang von einem zulaufenden Faden berührt wird, beschrieben. Dabei ist ein Fühler mit einem Abstand zu der rotierenden Walze derart angeordnet, daß ein sich am Umfang der Walze bildender Fadenwickel in Kontakt mit dem Fühler gelangt. Bei Kontakt mit dem Fadenwickel wird an dem Fühler ein Körperschall erzeugt, der durch ein Sensormittel erfaßt und zu dem Signal umgewandelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung eines Fadenwickels auf einer
rotierenden Walze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
Bei der Be- und Verarbeitung von Fäden oder Bändern werden diese über Walzen
geführt, die beispielsweise als Galetten zum Verstrecken, als Lieferwerke zum
Fördern, als Andrückwalzen beim Aufwickeln oder als Treibwalzen zum Antrei
ben einer zu wickelnden Spule eingesetzt werden. Bei derartigen Walzen wird der
laufende Faden am Umfang zumindest mit einer Teilumschlingung geführt. In
dem Fall, daß ein Fadenbruch auftritt oder daß die zur Führung des Fadens erfor
derliche Mindestzugspannung einbricht, bilden sich am Umfang einer Walze im
wesentlichen aufgrund von Adhäsionskräften sogenannte Fadenwickel aus. Derar
tige Wickelbildungen müssen schnell erkannt werden, um größere Ausfallzeiten
zu vermeiden.
Zu diesem Zweck ist es bekannt, die Oberfläche derartiger Walzen zu sensieren.
Aus der JP 7133061 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, bei wel
chen ein Fühler in geringem Abstand zur Oberfläche der Walze positioniert ist.
Der Fühler ist mit einem Schwenkarm verbunden, die beide über eine Schwenk
achse verschwenkbar ausgebildet sind. Der Schwenkarm liegt in einer Betriebspo
sition an einem Kontaktschalter an. Im Fall einer Wicklerbildung wird der Fa
denwickel am Umfang der Walze den Fühler durch Kontakt aus seiner Betriebs
position auslenken. Gleichzeitig löst sich der Schwenkarm von dem Kontaktschal
ter, so daß ein Signal ausgelöst wird.
Bei dem bekannten Verfahren und der bekannten Vorrichtung besteht der Nach
teil, daß die Haltekräfte des Fühlers in der Betriebsposition durch Berührung mit
dem Fadenwickel zunächst überwunden werden, um ein Auslenken des Fühlers zu
ermöglichen. Damit läßt sich jedoch nur ein bereits sehr ausgeprägter Fadenwic
kel auf einer Walze erkennen. Zudem besitzt ein als Kontaktschalter ausgebildeter
Sensor den Nachteil, daß Schaltwege zur Auslösung des Signals zu überwinden
sind.
Aus der EP 0 740 639 sind ein weiteres Verfahren und eine Vorrichtung bekannt,
bei welchen die Oberfläche der Walze mittels einer Lichtquelle und einer Optik
sensiert wird. Hierbei wird das von dem Fadenwickel reflektierte Licht genutzt,
um einen am Umfang der Walze gebildeten Fadenwickel zu identifizieren. Derar
tige optische Verfahren und Vorrichtungen sind im wesentlichen nur geeignet, um
relativ schmale Bereiche am Umfang einer Walze zu überwachen. Zudem ist die
Umgebung aufgrund von flüchtigen Bestandteilen der Fäden nur eingeschränkt
geeignet, um optische Verfahren und Vorrichtungen einzusetzen.
Aus der JP 7118953 sind ein weiteres Verfahren und eine weitere Vorrichtung
bekannt, bei welchen die elektrische Leistung eines Antriebes der Walze zur Er
kennung eines Fadenwicklers ausgewertet wüd. Hierbei wird die Leistungsauf
nahme des Antriebes erfaßt und bei einem unzulässigen Anstieg der elektrischen
Leistung ein Signal erzeugt, da ein am Umfang der Walze aufgewickelter Faden
eine höhere Antriebsleistung von dem Antrieb der Walze abverlangt. Das be
kannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung sind somit nur für angetriebene
Walzen geeignet. Desweiteren können aufgrund natürlicher Stromschwankungen
nur sehr große Fadenwickel an der Walze identifiziert werden, was dementspre
chend zu langen Ausfallzeiten führt.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erken
nung eines Fadenwickels auf einer rotierenden Walze zu schaffen, die bereits re
lativ kleine Fadenwickel mit nur wenigen Fadenumschlingungen an einer Walze
erkennen und somit die Ausfallzeiten in den Prozessen minimieren.
Die Aufgabe wird durch ein erfindungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen
nach Anspruch 1 und durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merk
malen nach Anspruch 7 gelöst.
Die Erfindung besitzt die Vorteile, daß einerseits der Fadenwickel am Umfang der
Walze auf einfache Weise durch einen Kontakt erkannt wird und andererseits eine
hohe Dynamik besitzt, um den Kontakt in ein entsprechendes Signal zur Anzeige
eines Fadenwickels umzusetzen. Hierzu ist ein Fühler fest mit unveränderlichem
Abstand neben der Walze angeordnet und derart schwingungsfähig ausgebildet,
daß bei Kontakt mit dem Fadenwickel an dem Fühler ein Körperschall erzeugt
wird. Als Körperschall werden alle sich ausbreitenden Schwingungsarten wie z. B.
Biegeschwingungen, Zug-Druckschwingungen usw. verstanden. Der an dem
Fühler erzeugte Körperschall wird durch ein Sensormittel erfaßt und unmittelbar
zu einem Signal umgewandelt. Aufgrund der festen Anordnung des schwingungs
fähigen Fühlers neben der Walze kann der Abstand zwischen dem Umfang der
Walze und dem Fühler sehr eng ausgeführt werden, so daß bereits wenige Faden
umschlingungen eines Fadenwickels dazu führen, daß der Fühler kontaktiert und
damit angeregt wird. Durch die sehr hohe Ausbreitungsgeschwindigkeit des Kör
perschalls wird unmittelbar bei Kontakt zwischen dem Fadenwickel und dem
Fühler durch den Sensor ein Signal erzeugt.
Besonders vorteilhaft zur Erfassung des Körperschalls ist die Ausbildung der Er
findung derart, daß der Körperschall unmittelbar durch eine Messung der Schwin
gung an dem Fühler bestimmt wird. Hierzu ist das Sensormittel direkt mit dem
Fühler verbunden. Die an dem Fühler gemessenen Schwingungen werden sodann
zu einem Signal umgesetzt.
Dabei ist die Verwendung eines piezoelektrischen Aufnehmers zur Messung der
Schwingung besonders vorteilhaft, da die Schwingungen des Fühlers direkt in ein
Spannungssignal überführt werden. Das Spannungssignal läßt sich sodann unmit
telbar einer Steuereinrichtung aufgeben oder unmittelbar in ein Alarmsignal über
führen.
Um einen möglichst großen Bereich einer Walze zu überwachen, ist die Ausbil
dung der Erfindung gemäß Anspruch 4 und gemäß Anspruch 10 besonders vor
teilhaft. Hierbei weist der Fühler eine Tastkante auf, die der Walze gegenübersteht
und sich über die zu überwachende Länge der Walze erstreckt. Damit läßt sich
unabhängig von der Lage des Fadenwickels an der Walze an jeder Stelle innerhalb
des überwachten Bereichs ein Kontakt zwischen dem Fadenwickel und dem Füh
ler herstellen.
Die Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Anspruch 5 ist be
sonders vorteilhaft, um bei Kontakt zwischen dem Fadenwickel und dem Fühler
eine starke Anregung des Fühlers zu erhalten. Hierzu erstreckt sich der Fühler
stabförmig parallel zu einer axialen Mantellinie der Walze, so daß bei Kontakt
mit dem Fadenwickel der Körperschall an dem Fühler im wesentlichen aus Biege
schwingungen besteht. Diese Verfahrensvariante läßt sich vorteilhaft durch die
Weiterbildung der Vorrichtung gemäß Anspruch 11 oder Anspruch 12 ausführen.
Hierzu ist der Fühler als Stab oder als Blechstreifen ausgebildet und erstreckt sich
im wesentlichen achsparallel zu der Walze.
Um zu gewährleisten, daß selbst bei anstehenden Störungsschwingungen aus der
Maschine ein Fadenwickel an einer Walze sicher erkannt wird, ist die Verfahrens
variante gemäß Anspruch 6 besonders vorteilhaft. Hierbei wird eine zweite Mes
sung in einer Referenzmeßstelle außerhalb des Kontaktbereiches zwischen dem
Fühler und dem Fadenwickel durchgeführt. Die Meßsignale der ersten sowie der
zweiten Messung werden zur Bestimmung des Körperschalls einer Differenzbil
dung unterzogen, so daß vorteilhaft Störeinflüsse ausfilterbar sind. Diese Verfah
rensvariante wird durch die Weiterbildung der Vorrichtung nach Anspruch 16 und
17 ausführbar. Hierzu ist ein zweiter Sensor in einer Referenzmeßstelle angeord
net. Der erste und zweite Sensor sind durch eine elektrische Schaltung miteinan
der verbunden, so daß ein Meßsignal zur Bestimmung des Fadenwickels erzeug
bar ist.
Bei Verwendung eines piezoelektrischen Aufnehmers wird der als Blechstreifen
ausgeführte Fühler bevorzugt als V-Profil mit zwei Schenkeln ausgebildet. Dabei
bildet einer der Schenkel die Tastkante und der zweite Schenkel die Anbindung zu
einem Träger. Zwischen den Schenkeln ist das Sensormittel, das bevorzugt als
piezoelektrischer Aufnehmer ausgebildet ist, angeordnet. Dadurch wird eine starre
und sehr empfindliche Anordnung zur Überwachung der Fadenwickel erreicht.
Die Walzen zur Führung der Fäden sind in der Regel im Maschinengestell ange
ordnet. Dabei muß bei der Überwachung der Walzenoberfläche sichergestellt sein,
daß keine Körperschallerregung aus dem Maschinengestell in den Fühler gelangt.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, den
Fühler und den Sensor an einem Träger zu befestigen, wobei zwischen dem Füh
ler und dem Träger ein Isolator zur Schwingungsisolierung angeordnet ist. Der
Isolator bewirkt eine Entkopplung, so daß keine aus dem Maschinengestell resul
tierende Anregung auf den Fühler einwirken kann.
Zur Verbesserung der Schwingungsisolierung wird weiter vorgeschlagen, auch
zwischen dem Träger und dem Maschinengestell einen Isolator anzubringen.
Zur weiteren Erläuterung sind nachfolgend einige Ausführungsbeispiele anhand
der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Es stellen dar:
Fig. 1
und 2 schematische Ansichten eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungs
gemäßen Vorrichtung mit einer als Galette ausgebildeten Walze;
Fig. 3 schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung mit einer Andrückwalze einer Aufwickelvor
richtung;
Fig. 4 schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung mit einer Treibwalze einer Aufwickeleinrich
tung.
Fig. 5 schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung mit einer Referenzmeßstelle.
In Fig. 1 und 2 ist ein erstes Auführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vor
richtung zur Erkennung eines Fadenwickels auf einer rotierenden Walze gezeigt.
In. Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung und in Fig. 2 eine Draufsicht der
Vorrichtung dargestellt. Die nachfolgende Beschreibung gilt für beide Figuren,
insoweit kein ausdrücklicher Bezug genommen ist.
Die Vorrichtung weist einen Fühler 3 auf, der durch einen länglichen Blechstrei
fen gebildet wird. Der Fühler 3 besitzt an einer zu einer Walze 1 gewandten Seite
eine Tastkante 5. Zwischen der Tastkante 5 und der Walzenoberfläche 4 der Wal
ze 1 ist ein enger paralleler Luftspalt 6 ausgebildet. Der Fühler 3 erstreckt sich
über die gesamte Länge der Walze 1 und ist an seinen Enden durch die Einspan
nungen 11 und 12 an einem Maschinengestell 10 angebracht.
Der Fühler 3 ist mit einem Sensormittel 8 eines Sensors 7 verbunden. Der Sensor
7 ist ebenfalls fest mit dem Maschinengestell 10 verbunden. Über eine Signallei
tung 9 ist der Sensor 7 beispielsweise mit einer Steuereinrichtung (hier nicht dar
gestellt) verbunden.
Die Walze 1 ist als Galette ausgebildet, die durch eine Antriebswelle 13 angetrie
ben wird. Am Umfang der Walze 1 werden mehrere zulaufende Fäden 2 mit einer
Teilumschlingung geführt.
In dem Fall, daß einer der Fäden 2 in Fadenlaufrichtung hinter der Walze 1 reißt
oder bricht kommt es an der Walze 1 zu einer Wicklerbildung, wobei sich ein Fa
denwickel 14 am Umfang der Walze 1 einstellt. Der Fadenwickel 14 ist in Fig. 1
und 2 gestrichelt dargestellt. Sobald der Fadenwickel eine Größe erreicht hat, die
den Luftspalt 6 zwischen der Walzenoberfläche 4 und der Tastkante 5 des Fühlers
3 überbrückt, streift der Fadenwickel 14 an der Tastkante 5 des Fühlers 3 entlang.
Der Kontakt zwischen dem Fadenwickel 14 und dem Fühler 3 führt zu einer Kör
perschallanregung in dem Fühler 3. Der Körperschall, der sich in diesem Fall im
wesentlichen durch seine Biegeschwingung auswirkt, wird durch das Sensormittel
8 erfaßt. Durch das Sensormittel 8, das beispielsweise als Beschleunigungsauf
nehmer oder als ein piezoelektrischer Aufnehmer ausgebildet sein kann, werden
die Schwingungen am Fühler in ein elektrisches Signal überführt. Über die Si
gnalleitung 9 wird das elektrische Signal einer Steuereinrichtung aufgegeben, die
eine Prozeßunterbrechung bzw. ein Neuanlegen des Fadens bewirkt. Es ist jedoch
auch möglich, daß das von dem Sensor 7 abgegebene Signal unmittelbar einer
Alarmeinrichtung zugeführt wird, die einen Alarm in Form eines Lichtsignals
oder akustischen Signals abgibt, um einer Bedienperson den Fadenwickler anzu
zeigen.
In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung gezeigt, die in einer Aufwickeleinrichtung eingesetzt ist. Die Aufwickelein
richtung weist eine angetriebene Spulspindel 18 auf, auf welcher eine Hülse 17
gespannt ist. Auf der Hülse 17 wird ein zulaufender Faden zu einer Spule 16 ge
wickelt. An der Spule 16 liegt eine als Andrückwalze ausgebildete Walze 1 an.
Die Walze 1 ist an einer Achse 15 gelagert. In dem Walzenspalt zwischen der
Spule 16 und der Walze 1 läuft ein Faden auf die Spule 16 auf. Auf der zur Spule
gegenüberliegenden Seite der Walze 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur
Erkennung eines Fadenwickels angeordnet. Hierbei ist der Fühler 3 stabförmig
ausgebildet und an einem Träger 19 angeordnet. Zwischen dem Fühler 3 und dem
Träger 19 ist ein Isolator 20 vorgesehen. Der Isolator 20 ist zur Schwingungsiso
lierung derart ausgebildet, daß keine Körperschallschwingungen des Trägers 19 in
den Fühler 3 eingeleitet werden können. Der Fühler 3 ist mit einem Sensor 7 ver
bunden, der einerseits fest an dem Träger 19 angebracht ist und andererseits mit
einem Sensormittel 8 den Fühler 3 sensiert. Der Sensor 7 weist eine Signalleitung
9 auf, die mit einem Steuergerät der Aufwickeleinrichtung verbunden ist. Zwi
schen dem Träger 19 und einem Maschinengestell 10 ist ein weiterer Isolator 21
angeordnet. Dabei wird die Übertragung der Schwingungen vom Maschinengestell
10 zum Träger 19 verhindert.
Die Funktionsweise des in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiels ist identisch zu
dem in Fig. 1 und 2 beschriebenen Vorrichtungsbeispiel. Insoweit wird auf die
vorhergehende Beschreibung Bezug genommen. Sobald der Luftspalt 6 z wischen
dem Fühler 3 und der Walze 1 von dem Fadenwickel 14 überbrückt ist, erfolgt
eine Anregung des Fühlers 3. Die dadurch erzeugten Biegeschwingungen werden
durch das Sensormittel 8 erfaßt und zu einem Signal umgewandelt. Das Signal
wird über die Signalleitung 9 von dem Sensor 7 beispielsweise zu einem Steuer
gerät der Aufwickeleinrichtung geführt. Der Aufwickelvorgang des Fadens wird
unterbrochen. Erst nachdem der Fadenwickel 14 entfernt ist, beginnt eine neue
Spulreise.
In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrich
tung dargestellt, die insbesondere bei Aufwickeleinrichtungen einer Texturierma
schine eingesetzt wird. Bei derartigen Aufwickeleinrichtungen wird die Spule 16
durch eine am Umfang der Spule 16 anliegende Walze 1 angetrieben. Eine derar
tige Treibwalze 1 ist mit einer Antriebswelle 13 verbunden. In dem Walzenspalt
zwischen der Spule 16 und der Treibwalze 1 läuft ein Faden 2 auf die Spulenober
fläche auf. Der Faden 2 wird dabei zuvor durch eine Changiereinrichtung 23 in
nerhalb eines Changierhubes hin- und hergeführt. Die Spule 16 ist auf einer Spul
hülse 22 gebildet, die bei derartigen bekannten Aufwickelvorrichtungen zwischen
zwei Spannellern gehalten wird. Zur Überwachung der Walzenoberfläche ist auf
der zur Spule 16 abgewandten Seite der Walze 1 ein Profilblech 24 vorgesehen.
Das Profilblech 24 ist V-förmig ausgeführt, wobei ein Schenkel 25 als Fühler
wirkt, der am Ende eine Tastkante 5 besitzt. Zwischen der Tastkante 5 und der
Walzenoberfläche ist ein enger Luftspalt 6 gebildet.
Der zweite Schenkel 26 ist an einem Maschinengestell 10 angebracht. Zwischen
dem Schenkel 26 und dem Maschinengestell 10 ist ein Isolator 21 vorgesehen.
Zwischen den Schenkeln 25 und 26 ist der Sensor 7 mit dem Sensormittel 8 fest
eingespannt. Der Sensor 7 ist an einer Signalleitung 9 angeschlossen, die bei
spielsweise zu einer Steuereinheit geführt ist, die die Arbeitsstelle innerhalb der
Texturiermaschine steuert. Bei dieser Ausführung erstreckt sich das Profilblech 24
im wesentlichen über die gesamte Länge der Treibwalze 1. Insoweit führt jeder
Fadenwickel an beliebiger Stelle an der Walze 1 nach Überbrückung des
Luftspalts 6 zu einer Anregung des freien Schenkels 25. Damit wird unmittelbar
ein Signal ausgelöst, das über die Steuereinheit beispielsweise einen Fadenschnitt
verursacht.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung zeich
nen sich besonders dadurch aus, daß der zwischen dem Fühler 3 und der Walze 1
gebildete Luftspalt sehr eng gehalten werden kann, so daß eine schnelle Erken
nung des Fadenwickels an der Walze gegeben ist. Der Luftspalt liegt vorzugswei
se in einem Bereich von < 0,5 mm.
In Fig. 5 ist schematisch eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Referenzmeßstelle gezeigt. Das Aus
führungsbeispiel zeigt eine drehbar gelagerte Walze 1, die als eine angetriebene
Galette, eine angetriebene Treibwalze oder eine frei drehbare Andrückwalze aus
gebildet sein kann. Seitlich neben der Walze 1 ist ein Fühler 3.1 angeordnet, der
mit einer Tastkante 5 der Walzenoberfläche in einem Luftspalt 6 gegenübersteht.
Der Fühler 3.1 wird durch einen Schenkel 27.1 eines Profilbleches 24 gebildet.
An dem Schenkel 27.1 ist ein Sensor 7.1 angebracht. Das Profilblech 24 ist spie
gelsymmetrisch ausgebildet und weist einen zweiten Schenkel 27.2 auf. Der
zweite Schenkel 27.2, der spiegelbildlich zu dem ersten Schenkel 27.1 liegt, bildet
einen zweiten Fühler 3.2. Der Fühler 3.2 bildet eine Referenzmeßstelle 28, die
außerhalb des Kontaktbereiches zwischen dem ersten Fühler 3.1 und einem mög
lichen Fadenwickel auf der Walze 1 liegt. An dem Schenkel 27.2 ist ein zweiter
Sensor 7.2 angebracht. Die Schenkel 27.1 und 27.2 sind über einen Träger 19 mit
einem Maschinengestell 10 fest verbunden. Die Sensoren 7.1 und 7.2 sind über
eine hier nicht dargestellte elektrische Schaltung miteinander verknüpft. Die Sen
soren 7.1 und 7.2 werden hierbei vorzugsweise als Piezofolie ausgebildet, die un
mittelbar auf die Schenkel 27.1 und 27.2 aufgeklebt sind.
Der Träger 19 ist unmittelbar an dem Maschinengestell 10 angekoppelt. Es be
steht jedoch auch die Möglichkeit, zusätzliche Isolatoren oder Dämpfungsmate
rialien zwischen dem Träger 19 und dem Maschinengestell 10 bzw. zwischen dem
Blechprofil 24 und dem Träger 19 anzuordnen.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Vorrichtungsvariante wird durch die Fühler 3.1 und
3.2 und die daran angebrachten Sensoren 7.1 und 7.2 jeweils ein Meßsignal er
zeugt. Die beiden Meßsignale werden mittels einer elektrischen Schaltung mitein
ander verknüpft, wobei vorzugsweise eine Differenzbildung derart erfolgt, daß
von dem eigentlichen Meßsignal, ausgehend von dem Meßfühler 3.1, das Meßsi
gnal aus der Referenzmeßstelle 28 abgezogen wird. Für den Fall, daß kein Fa
denwickel an der Walze 1 gebildet ist, führt die Differenzbildung zu keinem nen
nenswerten Meßsignal, da sich die an beiden Fühlern 3.1 und 3.2 auswirkenden
Störungen durch beispielsweise unmittelbar eingeleitete Maschinenschwingungen
eliminieren. Erst bei Entstehung eines Fadenwickels wird eine zusätzliche Anre
gung in dem Fühler 3.1 eingebracht, die zu einer entsprechenden Erhöhung des
Meßsignals führt. Somit wird trotz auftretender Störungen der Fadenwickel an der
Walze 1 sicher erkannt.
Die in dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 5 als Piezofolie ausgebildeten Sensoren
sind grundsätzlich auch in den vorgenannten Ausführungsbeispielen nach Fig. 1
bis 4 einsetzbar. Die folienartigen Piezoelemente besitzen den Vorteil, daß die
Signalgebung im wesentlichen durch die in dem Fühler anstehenden Biegewellen
ausgelöst wird. Biegewellen werden in den Fühlern jedoch nur durch das Ankrat
zen eines Fadenwickels unmittelbar erzeugt. Dagegen sind die aus der Maschine
übertragenen Schwingungen anderer Art, die somit nur einen unwesentlichen Ein
fluß auf die Signalgebung haben.
Die in den Ausführungsbeispielen in Fig. 1 bis 4 dargestellten Vorrichtungsteile
sind beispielhaft. Um das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen, könnte bei
spielsweise auch ein biegeschlaffer Fühler, der unter Zugspannung gesetzt ist,
eingesetzt werden. Bei einem Seil würden somit Seilwellen erzeugt, die ebenfalls
durch einen Schwingungssensor erfaßt werden könnten.
1
Walze
2
Faden
3
Fühler
4
Walzenoberfläche
5
Tastkante
6
Luftspalt
7
Sensor
8
Sensormittel
9
Signalleitung
10
Maschinengestell
11
Einspannung
12
Einspannung
13
Antriebswelle
14
Fadenwickel .
15
Achse
16
Spule
17
Hülse
18
Spulspindel
19
Träger
20
Isolator
21
Isolator
22
Spulhülse
23
Changiereinrichtung
24
Profilblech
25
Schenkel
26
Schenkel
27
Schenkel
28
Referenzmeßstelle
Claims (17)
1. Verfahren zur Erkennung eines Fadenwickels auf einer rotierenden Walze, die
am Umfang von einem laufenden Faden berührt wird, bei welchem der am
Umfang der Walze gebildete Fadenwickel durch Kontakt zu einem Fühler ein
Signal auslöst,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch Kontakt mit dem Fadenwickel an dem Fühler ein Körperschall erzeugt
wird und daß der Körperschall durch ein Sensormittel erfaßt und zu dem Si
gnal umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Körperschall durch eine Messung der Schwingungen an dem Fühler erfaßt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwingungsmessung durch einen piezoelektrischen Aufnehmer ausge
führt wird, bei welchem die Schwingungen in ein elektrisches Spannungs
signal überführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fadenwickel unabhängig von seiner Lage am Umfang der Walze den
Fühler kontaktiert und einen Körperschall im Fühler erzeugt.
5. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fühler sich stabförmig parallel zu einer axialen Mantellinie der Walze er
streckt, so daß bei Kontakt mit dem Fadenwickel an dem Fühler im wesentli
chen Biegeschwingungen erzeugt werden.
6. Verfahren nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Messung in einer Referenzmeßstelle außerhalb des Kontaktberei
ches zwischen dem Fühler und dem Fadenwickel durchgeführt wird und daß
der Körperschall zur Bestimmung des Fadenwickels aus einer Differenzbil
dung beider Messungen ermittelt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 6 mit einem Fühler (3), der mit einem Abstand zu einer rotierenden Walze
(1) derart angeordnet ist, daß ein sich am Umfang der Walze (1) bildender Fa
denwickel (14) in Kontakt mit dem Fühler (3) gelangt, und mit einem Sensor
(7), der bei Kontakt zwischen dem Fadenwickel (14) und dem Fühler (3) ein
Signal erzeugt,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fühler (3) mit unveränderlichem Abstand (6) neben der Walze (1) ange
ordnet ist und derart schwingungsfähig ausgebildet ist, daß bei Kontakt mit
dem Fadenwickel (14) an dem Fühler (3) ein Körperschall erzeugt wird, und
daß der Sensor (7) zumindest ein Sensormittel (8) zur Erfassung und Um
wandlung des Körperschalls in das Signal aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Sensormittel (8) zur Erfassung des Körperschalls mit dem Fühler (3) ver
bunden ist, um die Schwingungen des Fühlers (3) zu messen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Sensormittel (8) als ein piezoelektrischer Aufnehmer ausgebildet ist, wel
cher die Schwingungen des Fühlers (3) in ein elektrisches Spannungssignal
überführt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fühler (3) eine der Walze (1) gegenüberstehende Tastkante (5) aufweist,
welche sich mit konstantem Abstand (6) über eine Teillänge oder über die Ge
samtlänge der Walze (1) erstreckt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Tastkante (5) an einem Stab ausgebildet ist, an welchem bei Kontakt mit
dem Fadenwickel (14) Biegeschwingungen erzeugt werden.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Tastkante (5) an einem Blechstreifen ausgebildet ist, an welchem bei
Kontakt mit dem Fadenwickel (14) Biegeschwingungen erzeugt werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Blechstreifen als ein V-Profil (24) mit zwei Schenkeln (25, 26) ausgebildet
ist, bei welchem einer der Schenkel (25) die Tastkante (5) aufweist, und daß
das Sensormittel (8) zwischen den Schenkeln (25, 26) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fühler (3) und der Sensor (7) an einem Träger (19) befestigt sind und daß
ein Isolator (20) zur Schwingungsisolierung zwischen dem Fühler (3) und dem
Träger (19) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Träger (19) an einem die Walze (1) tragenden Maschinengestell (10) an
gebracht ist, wobei zwischen dem Träger (19) und dem Maschinengestell (10)
ein weiterer Isolator (21) zur Schwingungsisolierung vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiter Sensor (7.2) in einer Referenzmeßstelle (28) außerhalb des Kon
taktbereiches zwischen dem Fühler (3.1) und dem Fadenwickel (14) angeord
net ist und daß beide Sensoren (7.1, 7.2) durch eine elektrische Schaltung mit
einander verbunden sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (7.1, 7.2) jeweils durch eine Piezofolie gebildet sind, die jeweils
an einem Fühlerarm (27) eines Fühlerpaares (3.1, 3.2) angebracht sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10112679A DE10112679A1 (de) | 2000-03-28 | 2001-03-16 | Verfahren und Vorrichtung zur Erkennung eines Fadenwickels |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10015397 | 2000-03-28 | ||
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