DE10111422A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen MaterialInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen Material in einem Bad dieses Materials vorgeschlagen, wobei man zumindest einen Teil des Formkörpers dadurch bildet, dass man innerhalb des Badvolumens ortsselektiv nach Maßgabe von Geometriedaten des herzustellenden Formkörpers die Bestrahlungsbedingungen zur Verfestigung des flüssigen Materials, insbesondere die Bedingungen für einen die Verfestigung induzierenden Mehrphotonenabsorptionsprozess, durch lokale erhöhte Intensitätskonzentration der Strahlung erfüllt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus
einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen Material in einem Bad
dieses Materials.
Derartige Verfahren sind unter dem Begriff Stereolithographieverfahren
bekannt geworden. Zum Stand der Technik auf dem Gebiet der stereolitho
graphischen Verfahren kann beispielsweise auf die WO 9525003 oder auf
die WO 9308506 verwiesen werden.
Bei diesen bekannten Verfahren wird ein Formkörper, also ein Gegenstand
mit einer definierten Form, schichtweise in einem Bad einer durch Strah
lungseinwirkung verfestigbaren Flüssigkeit aufgebaut, wobei eine jeweils
zuletzt durch Bestrahlung an der Badoberfläche verfestigte Schicht des
Objektes weiter in das Bad bewegt wird, um eine jeweils nachfolgend
durch Bestrahlung zu verfestigende Flüssigkeitsschicht auf der zuletzt
verfestigten Schicht an der Badoberfläche bereitzustellen. Bei der Flüssig
keit handelt es sich um ein photosensitives Harz. Die Bestrahlung erfolgt
bei den hier betrachteten konventionellen Verfahren vorzugsweise mittels
elektromagnetischer Strahlung im UV-Bereich, wobei als Strahlungsquelle
ein Laser herangezogen wird. Eine Strahlablenkeinrichtung in Form eines X-
Y-Scanners lenkt den Laserstrahl nach Maßgabe von Geometriebeschrei
bungsdaten, die der jeweils herzustellenden Schicht des Formkörpers
zugeordnet sind, ab, so dass der Laserstrahl mit seinem Fokus die jeweils
zu verfestigende Schicht an der Badoberfläche entsprechend abtasten
kann.
Der schichtweise Aufbau eines Formkörpers erfolgt bei den konventionellen
Stereolithographieverfahren dadurch, dass man eine Trägerplatte oder
Bauplattform zunächst dicht unterhalb der Badoberfläche anordnet und die
über der Trägerplatte liegende Schicht der Flüssigkeit nach Maßgabe des
gewünschten Querschnitts des Objektes bestrahlt, um so eine Basisschicht
des Objektes zu verfestigen, die auf der Trägerplatte oder ggf. auf einer
vorher bereits präparierten Stützschicht aufliegt. Sodann wird die Träger
platte mit der darauf verfestigten Schicht weiter in das Bad hineinbewegt,
um eine nachfolgend zu verfestigende Flüssigkeitsschicht über der bereits
verfestigten Schicht vorzusehen. Der sorgfältigen Schichtpräparation
kommt bei den Verfahren nach dem Stand der Technik besondere Bedeu
tung zu. So ist es mittlerweile gängige Praxis, dass nach jedem Absenken
der zuletzt verfestigten Schicht ein Abstreifelement einer relativ aufwendi
gen Einrichtung zur Glättung der flüssigen Schicht über die Badoberfläche
gezogen wird. Das Auftragen und Glätten der neuen Flüssigkeitsschicht
beansprucht in etwa die gleiche Zeit wie das Belichten der Flüssigkeitsober
fläche bei der Verfestigung. Der Prozess der jeweiligen Präparation einer
neuen Flüssigkeitsschicht an der Badoberfläche über der zuletzt verfestig
ten Schicht kann nicht mehr nennenswert beschleunigt bzw. zeitlich ver
kürzt werden und ist somit ein zeitlich limitierender Faktor. Auch die er
reichbaren Formteilgenauigkeiten werden durch die Abstreifglättungstech
nik limitiert. Ein kleiner Fokusdurchmesser würde zwar das Aushärten sehr
kleiner Strukturen zulassen; die beim Glätten der Flüssigkeitsoberfläche
entstehenden Scherkräfte stellen jedoch eine zu große Belastung für dünn
wandige Formteile dar. Die zum Glätten benutzten Abstreifelemente oder
Wischerklingen müssen außerdem individuell an die jeweiligen Eigenschaf
ten der Flüssigkeit, wie Viskosität, angepasst werden, was einen flexiblen
Einsatz verschiedener Materialien unmöglich macht.
Es hat auch bereits Vorschläge gegeben, unter der Oberfläche des Bades,
also im Badvolumen, das photosensitive Harz bzw. einen entsprechenden
Photopolymer-Kunststoff im Überschneidungsbereich zweier Laserstrahlen
zu verfestigen, die von unterschiedlichen Seiten her in das Photopolymer
bad gerichtet sind. Durch entsprechende Bewegung der Laserstrahlen kann
ihr Überschneidungsbereich im Badvolumen verschoben werden, um so
zusammenhängende Bereiche eines Objektes zu verfestigen. Der letztge
nannte Vorschlag scheint eher theoretischer Art zu sein und hat sich in der
Praxis nicht durchgesetzt. Dies wohl auch, weil es sehr schwierig ist, die
zwei einander kreuzenden Laserstrahlen exakt koordiniert so zu bewegen,
dass der Kreuzungspunkt mit hinreichend großer Präzision die zu verfesti
genden Strukturen im Badvolumen abtastet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art anzugeben, welches ohne die herkömmliche und
aufwendige Präparation von Schichten an der Badoberfläche auskommt,
einen schnelleren Bauprozess zulässt und zuverlässig funktioniert.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, das man zumindest einen Teil
des Formkörpers dadurch bildet, dass man innerhalb des Badvolumens
ortsselektiv nach Maßgabe von Geometriedaten des herzustellenden Form
körpers die Bestrahlungsbedingungen zur Verfestigung des flüssigen Mate
rials, insbesondere die Bedingungen für einen die Verfestigung induzieren
den Mehrphotonenabsorptionsprozess, durch ortsselektiv erhöhte Intensi
tätskonzentration der Strahlung erfüllt.
Insbesondere strahlt man dazu mit einem fokussierten Laserstrahl in das
Bad ein, wobei die Bestrahlungsbedingungen zur Verfestigung des flüssigen
Materials, insbesondere die Bedingungen für einen die Verfestigung aus
lösenden Mehrphotonenabsorptionsprozess, nur in unmittelbarer Umgebung
des Fokus erfüllt sind, wobei man den Fokus des Strahls nach Maßgabe der
Geometriedaten des herzustellenden Formkörpers innerhalb des Badvolu
mens zu den zu verfestigenden Stellen führt.
Bei der Flüssigkeit handelt es sich vorzugsweise um ein photosensitives
Harz, wobei gemäß der vorliegenden Erfindung ein direktes Polymerisieren
des Harzes ortsselektiv innerhalb des Badvolumens, also auch ggf. weit
unterhalb der Badoberfläche, stattfindet, um einen Formkörper herzustellen,
der nach seiner Fertigstellung aus dem Bad herausgenommen werden kann.
Es wird Strahlung aus einem Spektralbereich verwendet, der normalerweise
nicht von der photosensitiven Flüssigkeit unter Hervorrufung des Verfesti
gungseffektes absorbiert wird. Bei nicht zu hohen Strahlungsintensitäten ist
die Flüssigkeit somit für die verwendete Strahlung im Wesentlichen trans
parent. Erfindungsgemäß wird mit Strahlung bestrahlt, deren Wellenlänge
λ in etwa n × λ0 beträgt, wobei, λ0 die Wellenlänge bezeichnet, bei der das
flüssige Material Strahlung absorbieren würde und der Absorptionsvorgang
mit einer optischen Anregung unter Auslösung des Materialverfestigungs
prozesses einherginge. n ist eine ganze Zahl größer als 1. In der Praxis ist
n üblicherweise 2. Erzeugt man nun durch Intensitätskonzentration der
Strahlung innerhalb des Flüssigkeitsbades eine Intensitätserhöhung, bei der
Mehrphotonenabsorption, nämlich n-Photonenabsorption stattfindet, so
kann in dem Bereich dieser lokal erhöhten Intensität die energetische Anre
gung des Materials zur Induzierung des Verfestigungseffektes durch Be
strahlung mit Licht der Wellenlänge λ erfolgen, wobei diese Strahlung
außerhalb der genannten Zone erhöhter Strahlungsintensität die Flüssigkeit
in der bereits angesprochenen Weise durchdringt, ohne den Verfestigungs
effekt auszulösen.
Unter einem Gesichtspunkt kann die Erfindung mit dem Titel: "Herstellung
von dreidimensionalen Modellen durch Polymerisation eines Monomers,
induziert durch die Mehrphotonenabsorption von Laserstrahlung im Volu
men eines flüssigen Harzes bzw. flüssigen Monomers" umschrieben wer
den.
Die oben genannte Zone erhöhter Intensität kann mit relativ einfachen
Mitteln dadurch realisiert werden, dass man den Strahl - ggf. nach vor
ausgegangener Strahlaufweitung - fokussiert, so dass nur in unmittelbarer
Umgebung des Fokus die Intensität hoch genug ist, um Zweiphotonen
absorption (n = 2) oder Mehrphotonenabsorption (n = 3. . .) in dem flüssigen
Material zu erreichen. Zur Herstellung eines Formkörpers in dem Bad kann
dann der Fokus nach Maßgabe von Geometriebeschreibungsdaten des
Formkörpers innerhalb des Badvolumens zu den zu verfestigenden Stellen
geführt werden.
Die Positionierung dieser Stellen relativ zum Ort des Fokus kann durch
Bewegen des Badbehälters oder/und durch Bewegen einer gegebenenfalls
innerhalb des Badbehälters vorhandenen Bauplattform für den Formkörper
oder/und durch Bewegen des Fokus erfolgen.
Als Strahlungsquelle kommt vorzugsweise ein Laser zur Anwendung, der
Strahlungspulse kleiner Pulsdauer und hoher Strahlungsleistung pro Puls
emittiert. Die hier genutzten ultrakurzen Laserpulse besitzen bereits bei
vergleichsweise kleinen und mittleren Laserleistungen hinreichend große
Photonendichten, um Zweiphotonenprozesse oder ggf. Mehrphotonen
prozesse zu initialisieren. Werden also solche ultrakurze Laserpulse mit
einer Pulsdauer von beispielsweise 10-14 s bis 10-10 s der Wellenlänge λ in
ein flüssiges photosensitives Harz fokussiert, welches für Aushärtung bei
Bestrahlung mit Licht der Wellenlänge λ0 = λ/2 ausgelegt ist, so findet im
Fokus mittels Zweiphotonenabsorption der Polymerisationsprozess statt.
Wie bereits erwähnt, ist das Harz normalerweise für Strahlung der Wellen
länge, λ transparent. Durch Bewegen des fokussierten Laserstrahls durch
das Badvolumen eines solchen Harzes findet daher die Polymerisation
entlang der Spur des Fokus statt. Durch Verfahren der Fokusebene sowie
durch Scannen der Ablenkung des Laserstrahls können mit dem Verfahren
nach der Erfindung beliebige Objekte gebaut werden.
Das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung erlaubt ein hoch präzises
und insbesondere vergleichsweise schnelles Herstellen von festen Objekten
im Bad der photosensitiven Flüssigkeit. Auf die aufwendige Schichten
präparation, wie sie bei der konventionellen Stereolithographie erforderlich
ist, kann bei der Vorgehensweise nach der vorliegenden Erfindung ver
zichtet werden. Die Prozessdauer bei der Herstellung eines Formkörpers
wird dadurch erheblich reduziert. Die zur Durchführung des Verfahrens
verwendeten Vorrichtungen können einfacher und unkomplizierter als
konventionelle Stereolithographiemaschinen sein, da Schichtenpräpara
tionsbaugruppen entfallen können. Im Vergleich zur herkömmlichen Stereo
lithographie dürfte der erfindungsgemäße Herstellungsprozess auch im
Hinblick auf die Prozessführung einfacher durchzuführen sein.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des hier
vorgeschlagenen neuen Verfahrens, wobei die Vorrichtung durch eine
Laserstrahlungsquelle, die zur Emission hoch intensiver Strahlungspulse
kurzer Dauer von z. B. 10-14 s bis 10-10 s eingerichtet ist, eine Einrichtung
zur Fokussierung der Laserstrahlung in einem Fokalbereich, eine Behälter
einrichtung zur Aufnahme eines Bades einer durch Bestrahlung verfestig
baren Flüssigkeit und eine Einrichtung zur Führung des Fokalbereichs zu
den nach Maßgabe von Geometriebeschreibungsdaten des herzustellenden
Formkörpers zu verfestigenden Stellen innerhalb des Bades gekennzeichnet
ist.
Bei der Laserstrahlungsquelle handelt es sich vorzugsweise um einen
schnell repetierenden, modengekoppelten Laser, der ultrakurze Laserpulse
emittiert. Als Beispiel für einen solchen Laser kann ein modengekoppelter
Titan-Saphir-Laser mit einer Wellenlänge von etwa 780 nm genannt wer
den. Die Fokussiereinrichtung umfasst optische Fokussierelemente, ins
besondere Linsensysteme, die den Strahl der Laserstrahlungsquelle ins
Innere der Behältereinrichtung fokussieren. Die Einrichtung zur Führung des
Fokalbereiches zu den nach Maßgabe von Geometriebeschreibungsdaten
des herzustellenden Formkörpers zu verfestigenden Stellen innerhalb des
Bades wird von einer Steuereinrichtung gesteuert, um den Fokus innerhalb
des Badvolumens zu den Stellen zu bewegen, an denen Verfestigung
stattfinden soll. Die Steuerung erfolgt auf der Basis von CAD-Daten des
herzustellenden Formkörpers bzw. von aus solchen CAD-Daten abgeleite
ten und für den Prozess angepassten Geometriebeschreibungsdaten. Sofern
mit einer Strahlablenkeinrichtung eine Ablenkung des Laserstrahls in einer
zur Badoberfläche parallelen Ebene mit Schrägeinfall des Strahls an der
Badoberfläche erfolgt, kann es zweckmäßig sein, dass die Daten zur Steue
rung der Einrichtung zur Führung des Fokalbereichs korrigiert werden, und
zwar hinsichtlich des Strahlbrechungseffektes aufgrund der unterschiedli
chen Brechungsindizes zwischen Luft und flüssigem Material.
Die Einrichtung zur Führung des Fokalberichs umfasst vorzugsweise Mittel,
die dazu eingerichtet sind, optische Elemente der Einrichtung zur Fokussie
rung des Strahles relativ zu dem Bad zu bewegen oder/und optische Strahl
ablenkelemente zur Ablenkung des Strahls relativ zu dem Bad zu bewegen
oder/und die Behältereinrichtung relativ zu dem Fokalbereich zu bewegen
oder/und eine ggf. vorhandene Bauplattform für den Formkörper innerhalb
des Bades relativ zu dem Laser bzw. relativ zu dem Fokalbereich zu bewe
gen.
So kann z. B. die Einrichtung zur Fokussierung des Strahls so gesteuert
werden, dass der Fokus in Z-Richtung bewegt wird. Alternativ oder zusätz
lich kann es vorgesehen sein, dass der Badbehälter in Z-Richtung gesteuert
verfahrbar ist, um eine Relativbewegung zwischen Bad und Fokus in Z-
Richtung zu erreichen. Alternativ oder zusätzlich kann es ferner vorgesehen
sein, dass eine ggf. vorhandene Bauplattform innerhalb des Badbehälters in
Z-Richtung verfahrbar ist. Die Positionierung des Fokus in X- und in Y-
Richtung kann sowohl durch Scannen des Laserstrahls als auch durch
Bewegen des Harzbehälters erfolgen.
Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren näher
erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer stark vereinfachten schematisierten Darstellung
eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Durchführung des
vorgeschlagenen neuen Verfahrens.
Fig. 2 zeigt in einer Erläuterungsskizze das Strahlprofil eines fokus
sierten Laserstrahls in der Umgebung des Fokalbereichs und
ein Diagramm zur Erläuterung der räumlichen Intensitätsver
teilung innerhalb des gezeigten Strahlbereichs.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung nach der Erfindung schematisch und stark
vereinfacht gezeigt. Die Vorrichtung umfasst einen Laser 2 als Strahlungs
quelle, die ultrakurze Laserpulse, also Laserpulse mit einer Pulsdauer im
Bereich von beispielsweise 10-10 s bis 10-14 s, und mit einer hohen Repeti
tionsrate sowie mit vergleichsweise hoher Pulsenergie emittiert. Der emit
tierte Strahl ist in Fig. 1 mit 4 gekennzeichnet. Es kann sich bei dem Laser
2 zum Beispiel um einen modengekoppelten Ti:Sa-Laser handeln, dessen
Emissionswellenlänge bei, λ = 780 nm liegt. Zur gesteuerten Ablenkung des
Laserstrahls 4 in Bezug auf die orthogonal zur Z-Richtung liegende X-Y-
Ebene ist eine Galvano-Scanner-Einrichtung 6 vorgesehen.
Eine Fokussiereinrichtung 8 dient zur Fokussierung des Laserstrahls 4 in
einem Punkt innerhalb des Behälters 10. Der Behälter 10 enthält ein photo
sensitives flüssiges Harz 12, welches bei Bestrahlung mit Licht der Wellen
länge λ0 verfestigbar ist. Im Fall der Fig. 1 entspricht λ0 in etwa der halben
Wellenlänge des Lasers 2.
In dem Behälter 10 ist eine Bauplattform 14 vorgesehen, welche in Z-
Richtung gesteuert verfahrbar ist. Insgesamt steht der Behälter 10 auf
einem Verschiebetisch 16, der ggf. in Z-Richtung oder/und in der X-Y-
Ebene gesteuert verfahrbar ist.
Die Bewegungssteuerung der Elemente 6, 8, 14, 16 erfolgt mittels der
Steuereinrichtung 20, welche wenigstens einen Mikrocomputer umfasst.
Die Steuerleitungen zwischen der Steuereinrichtung 20 und den betreffen
den Elementen sind in Fig. 1 mit 22 bezeichnet. Die jeweiligen Antriebsein
heiten für die bewegbaren Komponenten 6, 8, 14, 16 sind aus Gründen der
vereinfachten Darstellung nicht gezeigt.
Fig. 1 repräsentiert eine Momentaufnahme bei der Herstellung eines Form
körpers 24 durch ortsselektive, lichtinduzierte Verfestigung (Photopolymeri
sation) des Harzes 12. Verfestigung des Harzes 12 findet jeweils in un
mittelbarer Umgebung des Fokus 26 des Strahls 4 statt, da nur in einer
räumlich eng begrenzten Fokalzone 26 die Intensität des Laserstrahls 4
ausreicht, um einen Zweiphotonenabsorptionsprozess (oder ggf. einen
Dreiphotonenabsorptionsprozess bzw. Mehrphotonenabsorptionsprozess)
zur Anregung des Verfestigungseffektes in dem Material ausreicht.
In Fig. 2 sind ein Ausschnitt aus dem Strahlprofil des Laserstrahls 4 mit der
Fokalzone 26 und ein dem Strahlprofilausschnitt zugeordnetes Orts-Inten
sitätsdiagramm dargestellt, welches den Intensitätsverlauf des Strahlprofils
in Z-Richtung wiedergibt. Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, wird die
Schwellwertintensität S nur in dem Fokalbereich 26 überschritten. Nur in
dem lokalen Bereich 26, in dem die Intensität I des Stahls 4 die Schwell
wertintensität S überschreitet, sind die Strahlungsbedingungen zur Ver
festigung des flüssigen Materials erfüllt. Außerhalb der Zone 26 ist das
Harz 12 für den Laserstrahl 4 im Wesentlichen transparent.
Mittels der Vorrichtung gemäß Fig. 1 kann nun dieser Fokalbereich 26
innerhalb des Volumens des Bades 12 auch mit nennenswertem Abstand
von der Badoberfläche bewegt werden, um entsprechend der von ihm
abgetasteten Spur die ortsselektive Verfestigung des flüssigen Harzes
auszulösen.
Die Steuerung der Bewegung des Fokalbereichs 26 und der Bewegung der
Bauplattform 14 bzw. der Bewegung des Behälters 10 relativ zueinander
erfolgt mittels der Steuereinrichtung 20 nach Maßgabe von Geometriebe
schreibungsdaten des Formkörpers 24. Diese Geometriebeschreibungs
daten sind aus 3D-CAD-Daten des Formkörpers abgeleitet worden.
Eine Möglichkeit der Verfahrensführung mit der Vorrichtung nach Fig. 1
besteht darin, dass der Fokus 26 unbewegt an seiner Stelle relativ zum
Raum bei Einstrahlung senkrecht zur Badoberfläche verbleibt, wobei der
Verschiebetisch 16 oder/und die Bauplattform 14 im X-Y-Z-Raum in der
Weise relativ zum feststehenden Fokus 26 bewegt werden, dass der Fokal
bereich 26 die zu verfestigenden Stellen des Formkörpers 24 erreicht.
Andererseits kann es vorgesehen sein, dass der Behälter 10 im Raum
feststeht und der Fokalbereich 26 durch gesteuerte Bewegung der opti
schen Elemente 6, 8 zu den zu verfestigenden Stellen innerhalb des Badvo
lumens 12 geführt wird. Die Z-Verschiebung des Fokalbereichs 26 kann
mittels entsprechender Bewegung der fokussierenden Optik 8 erfolgen.
Innerhalb der X-Y-Ebene erfolgt die Strahlablenkung mittels der Scanner
einrichtung 6.
Weiterhin ist es möglich, die Z-Verschiebung des Fokalbereichs 26 durch
Bewegung der Bauplattform 14 in Z-Richtung vorzunehmen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Be
strahlung zu verfestigenden flüssigen Material in einem Bad dieses
Materials, dadurch gekennzeichnet, dass man zumindest einen Teil
des Formkörpers (24) dadurch bildet, dass man innerhalb des Badvo
lumens (12) ortsselektiv nach Maßgabe von Geometriebeschrei
bungsdaten des herzustellenden Formkörpers (24) die Bestrahlungs
bedingungen zur Verfestigung des flüssigen Materials, insbesondere
die Bedingungen für einen die Verfestigung induzierenden Mehrpho
tonenabsorptionsprozess, durch erhöhte Intensitätskonzentration der
Strahlung erfüllt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man mit
einem fokussierten Laserstrahl (4) in das Bad (12) einstrahlt, wobei
die Bestrahlungsbedingungen zur Verfestigung des flüssigen Materi
als, insbesondere die Bedingungen für einen die Verfestigung aus
lösenden Mehrphotonenabsorptionsprozess, nur in unmittelbarer
Umgebung des Fokus erfüllt sind, und dass man den Fokus des
Strahls nach Maßgabe der Geometriebeschreibungsdaten des herzu
stellenden Formkörpers (24) innerhalb des Badvolumens (12) zu den
verfestigenden Stellen führt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass man als Strahlungsquelle einen Laser (2) ver
wendet, der Strahlungspulse kleiner Pulsdauer und hoher Strahlungs
leistung pro Puls emittiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Laser
ein modengekoppelter Laser, insbesondere ein Titan-Saphier-Laser
ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeich
net, dass man den Fokus (26) des Strahls (4) gemäß einer oder
mehrerer der folgenden Maßnahmen zu den zu verfestigenden Stel
len innerhalb des Bades (12) führt:
- - optische Elemente (8) zur Fokussierung des Strahls (4) wer den relativ zu dem Bad (12) gesteuert bewegt,
- - optische Strahlablenkelemente (6) zur Ablenkung des Strahls (4) werden relativ zu dem Bad (12) gesteuert bewegt,
- - der das Bad (12) beinhaltende Behälter (10) wird relativ zum Fokus (26) gesteuert bewegt,
- - eine innerhalb des Badbehälters (10) gegebenenfalls vorhan dene Bauplattform (14) wird in dem Bad (12) relativ zum Fokus (26) gesteuert bewegt.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vor
hergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Laserstrahlungsquelle (2), die zur Emission hoch intensiver Strahlungspulse kurzer Dauer eingerichtet ist,
eine Einrichtung zur Fokussierung der Laserstrahlung (4) in einem Fokalbereich (26),
eine Behältereinrichtung (10) zur Aufnahme eines Bades (12) einer durch Bestrahlung verfestigbaren Flüssigkeit und
eine Einrichtung (6, 8, 14, 16) zur Führung des Fokalbereiches (26) zu den nach Maßgabe von Geometriedaten des herzustellenden Formkörpers (24) zu verfestigenden Stellen innerhalb des Bades (12).
eine Laserstrahlungsquelle (2), die zur Emission hoch intensiver Strahlungspulse kurzer Dauer eingerichtet ist,
eine Einrichtung zur Fokussierung der Laserstrahlung (4) in einem Fokalbereich (26),
eine Behältereinrichtung (10) zur Aufnahme eines Bades (12) einer durch Bestrahlung verfestigbaren Flüssigkeit und
eine Einrichtung (6, 8, 14, 16) zur Führung des Fokalbereiches (26) zu den nach Maßgabe von Geometriedaten des herzustellenden Formkörpers (24) zu verfestigenden Stellen innerhalb des Bades (12).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Laser (2) ein modengekoppelter Laser, insbesondere Titan-Saphir-
Laser, ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung zur Führung des Fokalbereichs steuerbare Mittel (6,
8, 14, 16) umfasst, die dazu eingerichtet sind,
optische Elemente der Einrichtung (8) zur Fokussierung des Strahls (4) relativ zu dem Bad (12) zu bewegen oder/und
optische Strahlablenkelemente (6) zur Ablenkung des Strahls (4) relativ zu dem Bad (12) zu bewegen oder/und
die Behältereinrichtung (10) relativ zu dem Fokalbereich (26) zu bewegen oder/und gegebenenfalls
eine Bauplattform (14) für den Formkörper (24) innerhalb des Bades (12) relativ zu dem Fokalbereich (26) zu bewegen.
optische Elemente der Einrichtung (8) zur Fokussierung des Strahls (4) relativ zu dem Bad (12) zu bewegen oder/und
optische Strahlablenkelemente (6) zur Ablenkung des Strahls (4) relativ zu dem Bad (12) zu bewegen oder/und
die Behältereinrichtung (10) relativ zu dem Fokalbereich (26) zu bewegen oder/und gegebenenfalls
eine Bauplattform (14) für den Formkörper (24) innerhalb des Bades (12) relativ zu dem Fokalbereich (26) zu bewegen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10111422A DE10111422A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-03-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE10111422A DE10111422A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-03-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen Material |
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---|---|
DE10111422A1 true DE10111422A1 (de) | 2002-09-26 |
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ID=7676899
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE10111422A Withdrawn DE10111422A1 (de) | 2001-03-09 | 2001-03-09 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Formkörpers aus einem durch Bestrahlung zu verfestigenden flüssigen Material |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10111422A1 (de) |
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