DE10103231A1 - Eingussdübel - Google Patents
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Abstract
Ein Eingussdübel mit einem, über ein temporär fließfähiges, aufhärtbares Befestigungsmittel (2) in einem Sackloch (3) im ersten Festkörper (4) befestigbaren Befestigungsteil (5) und mit einem radial auskragenden, in einem zeitlich später aushärtenden zweiten Festkörper (6) fließfähig einbettbaren Einbettungsteil (7), wobei innerhalb des Einbettungsteils (7) eine konusartig ausgeformte Konushülse (8) vorhanden ist.
Description
Die Erfindung bezeichnet einen Eingussdübel zur gegenseitigen zugfesten Verbindung
zweier Festkörper im Beton-Beton-Verbund.
Beim Beton-Beton-Verbund ist der Eingussdübel mit seinem Befestigungsteil über ein
temporär fliessfähiges, aushärtbares Befestigungsmittel wie Reaktionsharzmörtel in einem
Sackloch im ersten Festkörper wie Altbeton befestigbar und mit seinem radial auskragenden
Einbettungsteil in diesem, zeitlich später aushärtenden, zweiten Festkörper wie Neubeton
fliessfähig einbettbar.
Als Eingussdübel werden üblicherweise am Einsatzort abgewinkelte oder endseitig konisch
aufgestauchte, vorgefertigte Armierungseisen sowie am Einsatzort mit Gewindestangen
kombinierte Gewindeplatten verwendet. Diese Eingussdübel sind hinsichtlich der
Auszugsfestigkeit des Einbettungsteils aus dem Neubeton beziehungsweise der
Zugkrafteinleitung in diesen sowie der Zugsteifigkeit nicht optimal ausgestaltet.
Nach der WO 99/61716 wird eine auf eine Gewindestange aufgeschraubte Konuskappe in
Neubeton eingebettet, wobei die Konuskappe endseitig mit der Neubetonoberfläche bündig
abschliesst und nur bezüglich der schlechthaftenden Kegelstumpffläche mit dem Neubeton
abbindet. Die Konuskappe bildet bei einem axialen Halbwinkel von 15° längs ihrer axialen
Länge eine doppelte radiale Überhöhung aus. Diese Konuskappe ist nicht zur Krafteinleitung
optimiert sondern dient als axial leicht über die Neubetonoberfläche entfernbare Blindform.
Nach der CH 684648 A5 werden Gewindehülsen aus Kunststoff mit umfänglich verteilten
Konusrippen mit einem axialen Halbwinkel von 45° und doppelter radialer Überhöhung längs
ihrer axialen Länge in Neubeton eingebettet. In Gewindehülsen aus Kunststoff sind nur
geringe Zugkräfte einleitbar.
Des weiteren werden nach der DE 23 55 799 in Neubeton eingebettete gewellte Rohrstücke
über Gewinde mit anderen Bauteilen kombiniert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der technologisch einfachen Realisierung eines
Eingussdübels mit hinsichtlich Zugkrafteinleitung und Zugsteifigkeit optimierter Geometrie.
Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im wesentlichen weist ein Eingussdübels mit einem, über ein temporär fliessfähiges,
aushärtbares Befestigungsmittel in einem Sackloch im ersten Festkörper befestigbaren,
Befestigungsteil und mit einem radial auskragenden, in einem zeitlich später aushärtenden
zweiten Festkörper fliessfähig einbettbaren, Einbettungsteil innerhalb des Einbettungsteils
eine konusartig ausgeformte Konushülse auf.
Die rotationssymmetrisch schräg zur Beanspruchungsrichtung orientierte Kegelmantelfläche
der, durch die innenseitige Ausfüllung mit Beton sehr steifen, Konushülse führt bei
Zugbeanspruchung des Eingussdübels zu einer für Beton günstigen Druckbeanspruchung
innerhalb eines zu diesem normal orientierten Kegelmantelbereiches und somit zu einer an
die Werkstoffeigenschaften von Beton angepassten Zugkrafteinleitung.
Vorteilhaft liegt nach Vorversuchen der axiale Halbwinkel der Konushülse im Bereich von 20°
bis 40°, im simulierten Idealfall bei 30°, welcher zu einer optimalen Zugkrafteinleitung in das
Material Beton führt.
Vorteilhaft beträgt die, als das endseitige Verhältnis der Durchmesser über die axiale Länge
der Konushülse bestimmte, radiale Überhöhung im Bereich von 2,5 bis 5, wodurch die axial
über das Befestigungsteil des Eingussdübels eingeleitete Zugbeanspruchung vollständig in
eine Druckbeanspruchung des normal orientierten Kegelmantelbereiches transformierbar ist,
ohne zulässige Druckfestigkeitsgrenzen dabei lokal zu überschreiten.
Vorteilhaft ist die Konushülse mit im wesentlichen gleicher Wandstärke hohl ausgeformt,
wodurch diese durch Stanz- und Umformprozesse in hohen Stückzahlen technologisch
einfach und somit kostengünstig, weiter vorteilhaft aus Eisenblech oder Eisenrohrenden von
einigen mm Wandstärke, herstellbar ist.
Vorteilhaft ist die Konushülse als separates Bauteil für die stoffschlüssige Verbindung durch
Schweissen oder für die axial formschlüssige Verbindung durch Aufschrauben oder
Dreheinrasten durch eine, einem speziellen restlichen Eingussdübel als zugeordnete,
Schnittstelle und/oder Führung ausgebildete spezielle axiale Öffnung an der kleineren
Grundfläche hergerichtet, wodurch eine der Anforderung entsprechende einfache
Kombination von Systemkomponenten am Einsatzort möglich ist.
Vorteilhaft ist die spezielle axiale Öffnung der Konushülse für die Verbindung an einem
axialen Bereich des restlichen Eingussdübels ausgebildet, welcher ein axiales Überstehen
des restlichen Eingussdübels über die grössere Deckfläche der Konushülse hinaus bewirkt,
wodurch bei einem Einschlagen des Eingussdübels in das Sackloch die Schläge nicht
unmittelbar auf die Konushülse erfolgen und diese somit vorschädigen können.
Alternativ vorteilhaft ist die Konushülse vorgefertigt einstückig mit dem restlichen
Eingussdübel ausgebildet, wodurch die Krafteinleitung begrenzende Sollbruchstellen an
stoffschlüssigen oder formschlüssigen Verbindungsstellen, die am Einsatzort durch die
Kombination einer separaten Konushülse mit dem restlichen Eingussdübels auftreten
können, vermeidbar sind.
Vorteilhaft ist die Konushülse als radial aufgeweiteter Endabschnitt eines als Eingussdübel
ausgeführten Rohrabschnitts ausgeführt, wodurch eine glatte Kraftumlenkung in der
Rohrwandung ohne die Krafteinleitung begrenzende Kerben möglich ist.
Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert mit:
Fig. 1 als einstückig ausgeführter Eingussdübel
Fig. 2 als Eingussdübel mit kombinierter Konushülse
Nach Fig. 1 weist ein Eingussdübel 1 mit einem, über ein temporär fliessfähiges,
aushärtbares, als Reaktionsharzmörtel ausgeführtes, Befestigungsmittel 2 in einem Sackloch
3 im, als Altbeton ausgeführten, ersten Festkörper 4 befestigbaren, Befestigungsteil 5 und
mit einem radial auskragenden, in einem zeitlich später aushärtenden, als Neubeton
ausgeführten, zweiten Festkörper 6 fliessfähig einbettbaren, Einbettungsteil 7 innerhalb des
Einbettungsteils 7 eine, mit im wesentlichen gleicher Wandstärke hohl ausgeformte,
konusartig ausgeformte Konushülse 8 mit einem axialen Halbwinkel α von 30° auf. Die
Konushülse 8 ist innenseitig mit dem zweiten Festkörper 6 ausgefüllt. Die, als das endseitige
Verhältnis der Durchmesser D, D' über die axiale Länge L der Konushülse 8 bestimmte,
radiale Überhöhung beträgt etwa 3,5. Die Konushülse 8 ist als radial aufgeweiteter
Endabschnitt eines Rohrabschnitts mit wechselständig alternierenden Ausbeulungen 9
einstückig mit dem restlichen Eingussdübel 1 ausgebildet.
Nach Fig. 2 ist die als separates Bauteil ausgebildete Konushülse 8 durch Dreheinrasten mit
einer, dem speziellen restlichen, als Rohrabschnitt mit wechselständig alternierenden
Ausbeulungen 9 ausgebildeten, Eingussdübel 1 zugeordneten, als Rastung ausgebildeten,
speziellen axialen Öffnung 10 an der kleineren Grundfläche zur axial formschlüssigen
Befestigung und Führung hergerichtet, wobei bei der Verbindung der restliche Eingussdübel
1 um den Abstand A axial über die grössere Deckfläche der Konushülse 8 übersteht.
Claims (10)
1. Eingussdübel mit einem, über ein temporär fliessfähiges, aushärtbares Befestigungsmittel
(2) in einem Sackloch (3) im ersten Festkörper (4) befestigbaren, Befestigungsteil (5) und mit
einem radial auskragenden, in einem zeitlich später aushärtenden zweiten Festkörper (6)
fliessfähig einbettbaren, Einbettungsteil (7), dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des
Einbettungsteils (7) eine konusartig ausgeformte Konushülse (8) vorhanden ist.
2. Eingussdübel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein axialer Halbwinkel (α)
der Konushülse (8) im Bereich von 20° bis 40° liegt.
3. Eingussdübel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der axiale Halbwinkel (α)
der Konushülse (8) bei 30° liegt.
4. Eingussdübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine
radiale Überhöhung der Konushülse (8) im Bereich von 2,5 bis 5 liegt.
5. Eingussdübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Konushülse (8) mit im wesentlichen gleicher Wandstärke hohl ausgeformt ist.
6. Eingussdübel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Konushülse (8) aus
Eisenblech oder Eisenrohrenden von einigen mm Wandstärke herstellbar ausgebildet ist.
7. Eingussdübel nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Konushülse (8) als separates Bauteil für die stoffschlüssige Verbindung oder für die axial
formschlüssige Verbindung durch eine, einem speziellen restlichen Eingussdübel (1) als
zugeordnete, Schnittstelle und/oder Führung ausgebildete spezielle axiale Öffnung (10) an
der kleineren Grundfläche hergerichtet ist.
8. Eingussdübel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die spezielle axiale
Öffnung der Konushülse für die Verbindung an einem axialen Bereich des restlichen
Eingussdübels ausgebildet ist, welcher ein axiales Überstehen des restlichen Eingussdübels
über die grössere Deckfläche der Konushülse hinaus bewirkt.
9. Eingussdübel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die
Konushülse vorgefertigt einstückig mit dem restlichen Eingussdübels ausgebildet ist.
10. Eingussdübel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Konushülse als radial
aufgeweiteter Endabschnitt eines als Eingussdübel ausgeführten Rohrabschnitts ausgeführt
ist.
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