DE1009951B

DE1009951B - Abdichtung fuer schlauchlose Fahrzeugluftreifen

Info

Publication number: DE1009951B
Application number: DEG17902A
Authority: DE
Inventors: Erich Baron; Anton Klueh
Original assignee: GUMMIWERKE FULDA KOMMANDITGESE
Current assignee: GUMMIWERKE FULDA KOMMANDITGESE
Priority date: 1955-09-01
Filing date: 1955-09-01
Publication date: 1957-06-06

Description

Abdichtung für schlauchlose Fahrzeugluftreifen Die Erfindung betrifft eine Abdichtung für schlauchlose Fahrzeugluftreifen, bei welchen eine gebräuchliche, d. h. zur Radmitte hin offene Reifendecke ohne Verwendung eines Luftschlauches so auf der Felge zu befestigen ist, daß zwischen letzterer und der Reifendecke ein dichter Abschluß besteht und mit Sicherheit erhalten bleibt.
Es sind bereits Abdichtungen für schlauchlose Reifen bekannt, bei welchen ein elastischer Dichtring mit V-förmig abgewinkelten Dichtlappen so verwendet wird, daß der zwischen den Dichtlappen befindliche Ringteil auf dem Felgenbett aufliegt und die seitlichen Lappen sich innen gegen die Reifenwülste abstützen. Zwischen diesen und den Dichtlappen entsteht durch die Reifenbewegung eine Scheuer- und damit Verschleißwirkung, durch die alsbald auch eine sichere Abdichtung in Frage gestellt ist.
Die Erfindung vermeidet diese Mängel und besteht darin, daß man die Reifenwülste mit nach innen gerichteten umlaufenden Vorsprüngen versieht, die mit einem lose eingelegten und durch den Innendruck des Reifens angepreßten Dichtring in der Weise zusammenwirken, daß dessen Seitenteile senkrecht gegen die Wulstvorsprünge gepreßt werden und neben letzteren Zwischenräume niederen Druckniveaus verbleiben, so daß die Abdichtung in der Berührungsfläche der Wulstvorsprünge mit dem Dichtring erfolgt. Der Vorteil einer solchen Abdichtung schlauchloser Reifen gegenüber den bekannten Abdichtungen besteht darin, daß die Reifenfüße sich bewegen können, ohne daß die abdichtende Wirkung verlorengeht, da der Innendruck die Dichtflächen senkrecht aufeinanderpreßt und die Bewegung der Reifenfüße keine Scherbeanspruchung in der Dichtfläche erzeugt. Außerdem wird durch die Abdichtung nach der Erfindung die Montage der Reifendecke nicht erschwert, und es können hierzu die üblichen Felgen ohne jede Änderung verwendet werden.
In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 einen auf der Felge montierten Reifen im Querschnitt; Abb. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einer Verstärkungseinlage aus Draht; Abb.3 bis 9 veranschaulichen weitere Ausführungen der Abdichtung nach der Erfindung im Querschnitt; Abb. 10 und 11 zeigen andere Ausbildungsformen des Dichtringes im Querschnitt; Abb. 12 veranschaulicht an einem Reifenausschnitt die Verwendung nicht dehnbaren Materials an den Wulstvorsprüngen und Abb. 13 an dem Dichtring.
Die Reifendecke wird ohne Luftschlauch verwendet und ist so aufgebaut, daß der Reifenkörper als solcher vollständig dicht ist. An den Reifenwülsten 2 sind ringförmige elastische Vorsprünge 3 mit anvulkanisiert, angeklebt und sonstwie völlig dicht befestigt. Diese elastischen Vorsprünge 3 bestehen aus Gummi oder aus Kunststoffen mit gummiähnlichen Eigenschaften. Außerdem ist ein elastischer Ring 4 mit T-förmigem Querschnitt in einer solchen Abmessung vorgesehen, daß nach der Montage zwischen den Wulstvorsprüngen 3 und dem Dichtring 4 Hohlräume 5 erhalten bleiben. Die Hohlräume 5 stehen mit der Außenluft in Verbindung und haben daher atmosphärischen Druck. Dieser Druck bleibt auch erhalten, wenn im Innern des Reifens ein Überdruck erzeugt wird. Durch diese Druckdifferenz innerhalb und außerhalb des Dichtringes 4 ist die Abdichtung gewährleistet; ohne diese Druckdifferenz kann eine dauernde Abdichtung durch den Reifeninnendruck nicht erreicht werden.
Die Montage erfolgt in üblicher Weise, nur daß an Stelle eines Schlauches und eines Wulstbandes lediglich der Dichtring eingelegt wird. Durch das Ventil 6, das in dem Ring 4 befestigt ist, wird durch Aufpumpen in der Reifendecke ein Überdruck erzeugt. Dieser Überdruck preßt den Ring 4 in der Mitte gegen den Boden der Felge 7. Durch die Wirkung der Hohlräume 5, in welchen ein niedrigeres Druckniveau herrscht (z. B. atmosphärischer Druck) als im Reifeninnenraum, werden die dünneren Seitenteile des Ringes 4 durch den inneren Überdruck im Reifen gegen die Wulstvorsprünge 3 gepreßt, so daß zwischen diesen und dem Ring 4 eine vollständige Abdichtung erreicht wird. Zur Versteifung der Seitenteile des Dichtringes können in diesen Einlagen 8 angeordnet werden, die in axialer Richtung starr, in Umfangsrichtung aber dehnbar ausgebildet sind und mindestens den Hohlraum 5 überdecken. Ein Beispiel aus Stahldraht für die Ausbildung dieser Einlagen 8 ist in Abb. 2 dargestellt.
Andere Ausführungsbeispiele der Abdichtung nach der Erfindung ergeben sich aus den Abb. 3 bis 9. Der Mittelteil des Ringes 4 kann gegebenenfalls innen oder außen hohl und lediglich durch Rippen verstärkt sein, wie dies beispielsweise in Abb. 10 und 11 dargestellt ist. Endlich können sowohl die Wulstvorsprünge 3 als auch der Dichtring teilweise aus nicht dehnbarem bzw. unelastischem Material bestehen, wie dies z. B. in Abb. 12 und 13 dargestellt ist. Die Teile 3a bzw. 4a könnten dann z. B. aus Metall, Hartgummi, Kunststoff oder ähnlichem Material hergestellt sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Abdichtung für schlauchlose Fahrzeugluftreifen, dadurch gekennzeichnet, daß die Reifenwülste (2) mit nach innen gerichteten, umlaufenden Vorsprüngen (3) versehen sind, die mit einem lose eingelegten und durch den Innendruck des Reifens angepreßten Dichtring in der Weise zusammenwirken, daß dessen Seitenteile senkrecht gegen die Wulstvorsprünge gepreßt werden und neben letzteren Zwischenräume (5) niederen Druckniveaus verbleiben, so daß die Abdichtung in der Berührungsfläche der Wulstvorsprünge mit dem Dichtring erfolgt.
2. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring in an sich bekannter Weise aus elastischem Material, vorzugsweise Gummi, besteht.
3. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (4) T-förmigen Querschnitt hat und sich in Schlußlage mit seinem Mittelteil auf der Felge (7) abstützt.
4. Abdichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur die beiden dünneren Seitenteile des Dichtringes (4) aus elastischem Material bestehen.
5. Abdichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Seitenteilen des Dichtringes (4) Einlagen (8) vorgesehen sind, die in axialer Richtung starr, in Umfangsrichtung dagegen elastisch sind.
6. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftventil (6) in an sich bekannter Weise mit dem Dichtring direkt verbunden ist.
7. Abdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wulstvorsprünge (3) der Reifendecke (1) teilweise aus nicht dehnbarem Material bestehen. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschriften Nr. 724 833, 100- 088; französische Patentschrift Nr. 707 078.