DE10048353A1 - Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb mit sicherer elektrischer Trennung von Leistungsteil und Regelungseinheit - Google Patents
Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb mit sicherer elektrischer Trennung von Leistungsteil und RegelungseinheitInfo
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Abstract
Um Aufwand bezüglich Optokopplern und Trennverstärkern zwischen Leistungsteil und einer Ansteuerelektronik zu vermeiden, wird zur sicheren elektrischen Trennung nur ein geeigneter elektrischer Übertrager (U) in eine digitale Kommunikationsschnittstelle (K) zwischen der Regelungseinheit (R) und der Ansteuerelektronik (A) geschaltet. Um einen Übertrager (U) einsetzen zu können, wird eine gleichanteilsfreie Codierung durchgeführt. Hier bietet sich eine Manchestercodierung an. Eine Alternative besteht in der Verwendung einer Ethernet-Physik zur Realisierung einer geeigneten Kommunikationsschnittstelle, wobei der Übertrager beide bei einer Ethernet-Physik vorgesehenen Kommunikationsstrecken galvanisch trennt und vorzugsweise eine geringe Koppelkapazität und Dämpfung aufweist.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Antriebssteuerung für ei
nen elektrischen Antrieb mit einem Leistungsteil, das auf ei
nem vergleichsweise hohen elektrischen Potential liegt, mit
einer Ansteuerelektronik, die dem Leistungsteil Ansteuersig
nale liefert und von diesem Phasenstromistwerte erhält, und
mit einer Regelungseinheit, die auf einem vergleichsweise
niedrigen elektrischen Potential liegt und mit der Ansteue
relektronik über eine digitale Kommunikationsschnittstelle
verbunden ist, wobei zwischen dem Leistungsteil und der Rege
lungseinheit eine galvanische Trennung besteht.
Bei einer solchen Antriebssteuerung muss aus Sicherheitsgrün
den die Hochvoltseite des Leistungsteils (bis zu 720 Volt)
von der Niedervoltseite der Regelungseinheit (in der Regel
ca. 5 Volt) sicher elektrisch getrennt sein. Dazu ist an ei
ner Stelle eine galvanische Trennung erforderlich, wobei ein
schlägige Normen eine Luft- und Kriechstrecke von z. B. 8 mm
erfordern. Dazu müssen die verwendeten elektrischen Bauteile
die Anforderungen dieser speziellen Normen erfüllen.
Heutige Lösungen zu einer solchen sicheren elektrischen Tren
nung nehmen diese Trennung zwischen einer Ansteuerelektronik
und dem Leistungsteil vor. Eine solche bekannte Anordnung
einer Antriebssteuerung ist in Form eines Blockschaltbildes
in Fig. 3 dargestellt.
Das Leistungsteil LT bezieht seine Energie aus einem Zwi
schenkreis ZK eines Umrichters (nicht gezeigt) und liefert
die drei Phasenspannungen zur Ansteuerung eines Motors M. Die
Ansteuerelektronik A liefert sechs Ansteuersignale Ux über
sechs jeweilige Optokoppler OK (der besseren Übersichtlich
keit halber ist exemplarisch nur ein solcher Optokoppler gezeigt),
die zur Ansteuerung von in dem Leistungsteil angeord
neten Stromventilen, insbesondere einer Brückenschaltung von
IGBT-Transistoren, dienen. Zusätzlich ist eventuell ein wei
terer solcher Pfad Ubr für die Ansteuerung eines Brems
choppers erforderlich.
In den drei Phasen R, S, T des Motors M werden die jeweiligen
Phasenstromistwerte IistR, IistS, IistT gemessen und über je
weilge Trennverstärker TV an die Ansteuerelektronik geführt.
In einzelnen Fällen sind auch nur zwei Trennverstärker vorge
sehen, da der Strom in der dritten Phase aus den beiden er
fassten Phasenstromistwerten gewonnen werden kann. Zusätzlich
ist ein Trennverstärker TV für die Erfassung der Zwischen
kreisspannung Uzk erforderlich. Die Ansteuerelektronik ist
über eine Kommunikationsschnittstelle K mit der Regelungsein
heit R verbunden.
Damit müssen nach dem Stand der Technik die sechs oder sieben
(mit Bremschopper) Optokoppler OK und die Trennverstärker TV
die Anforderungen an eine sichere elektrische Trennung erfül
len. Solche Bauelemente sind vergleichsweise teuer, weshalb
die Tatsache, dass eine Vielzahl dieser genannten Bauelemente
benötigt wird, sehr kostenintensiv ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine einfa
chere und damit kostengünstigere Antriebssteuerung für einen
elektrischen Antrieb mit sicherer elektrischer Trennung von
Leistungsteil und Regelungseinheit zu schaffen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, dass eine Antriebssteuerung der eingangs geschilder
ten Art dadurch weitergebildet wird, dass zur galvanischen
Trennung ausschließlich ein geeigneter elektrischer Übertra
ger in die Kommunikationsschnittstelle zwischen der Rege
lungseinheit und der Ansteuerelektronik geschaltet ist.
Der Übertrager wird dabei vorzugsweise so ausgestaltet, dass
die durch den elektrischen Übertrager gewährleistete galvani
sche Trennung die Anforderungen an eine sichere elektrische
Trennung erfüllt.
Häufig ist auch eine bidirektionale Übertragung zu ermögli
chen. Dazu wird eine Lösung mit Bauteilen nach dem aus der
Bürokommunikationstechnik weit verbreiteten Ethernet-Standard
vorgeschlagen, indem die digitale Kommunikationsschnittstelle
auf Basis einer Ethernet-Physik ausgeführt ist, wobei der
Übertrager beide bei einer Ethernet-Physik vorgesehenen
Kommunikationsstrecken galvanisch trennt.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Übertra
ger in die Ansteuerelektronik integriert ist.
Bei Ethernet kann somit eine bidirektionale Übertragung über
einen Kanal nicht realisiert werden, man braucht zwei ge
trennte Kanäle, verbunden mit erhöhtem Aufwand. Eine weitere
Einschränkung besteht darin, dass der Übertrager für Ethernet
standardmäßig keine ausreichende Störfestigkeit gegenüber ho
hen Spannungsänderungen über die Zeit (du/dt) gewährleistet,
insbesondere aber keine sichere Trennung für Spannungen über
720 V. Aus diesem Grund wird erfindungsgemäß extra ein geeig
neter Übertrager geschaffen, welcher diese Anforderungen er
füllt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Antriebssteuerung
für einen elektrischen Antrieb nach der Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass ein Codierer zur gleichanteilsfreien
Codierung eines binären Datenstroms auf der Sendeseite vorge
sehen ist, wodurch der codierte Datenstrom über die digitale
Kommunikationsschnittstelle mit dem elektrischen Übertrager
übertragbar ist, und mit einem Decoder zur Decodierung des
Datenstroms auf der Empfangsseite.
Dadurch wird eine Übertragung von binären Informationen zwi
schen der Regelungseinheit und der Ansteuerelektronik ermög
licht, wobei auftretende Gleichanteile im Datenstrom über die
Kommunikationsschnittstelle, die der Übertrager nicht verar
beiten könnte, vermieden werden.
Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn durch den Codie
rer auf der Sendeseite Erzeugung von künstlichen Signalwech
seln durch Übertragung von Binärwerten des Datenstroms als
definierte Folge von Signalwechseln durchführbar ist und
durch den Decoder die ursprünglichen Binärwerte des Daten
stroms durch Zuordnung der zugehörigen Binärwerte zu den auf
der Empfangsseite eintreffenden Folgen von Signalwechseln
rückgewinnbar sind.
Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der Codierer und
der Decoder eine Manchestercodierung durchführen, weil dafür
eine Vielzahl von günstigen Standardkomponenten zur Verfügung
steht.
Mit besonders geringem Aufwand lässt sich auf der Grundlage
der Erfindung eine serielle Kommunikationsschnittstelle zur
Übertragung realisieren, wobei eine Übertragung im Halb
duplex-Betrieb durchführbar ist.
Um eine synchrone digitale Kommunikation zwischen der Rege
lungseinheit und der Ansteuerelektronik mit einem Datensignal
und einem Taktsignal durchzuführen, hat es sich als vorteil
haft erwiesen, wenn der Codierer zur logischen Verknüpfung
von Datensignal und Taktsignal auf der Sendeseite derart
dient, dass ein gleichanteilsfreies codiertes Datensignal re
sultiert, welches über eine erste Kommunikationsstrecke der
Kommunikationsschnittstelle übertragbar ist. Eine zweite Kom
munikationsstrecke der Kommunikationsschnittstelle dient dann
zur Übertragung des Taktsignals und der elektrische Übertra
ger ist derart ausgestaltet, dass er beide Kommunikations
strecken galvanisch trennt, wobei durch den Decodierer auf
der Empfangsseite durch erneute logische Verknüpfung von
codiertem Datensignal und Taktsignal das ursprüngliche Daten
signal wiedergewinnbar ist.
Um Laufzeitdifferenzen zwischen Datensignal und Taktsignal zu
vermeiden, empfiehlt es sich, dass die Mittel zur Codierung
und Decodierung des Taktsignals mit derselben logischen Ver
knüpfung mit einem konstanten Binärwert dienen und das
codierte Taktsignal über die zweite Kommunikationsstrecke
bertragbar ist.
Besonders einfach und damit kostengünstig lässt sich dies re
alisieren, wenn der Codierer zur Exklusiv-Oder-Verknüpfung
von Datensignal und Taktsignal auf der Sendeseite dient, und
der Decoder auf der Empfangsseite zur erneuten Exklusiv-Oder-
Verknüpfung von codiertem Datensignal und Taktsignal dient.
Für das Taktsignal und zur Vermeidung unterschiedlicher Lauf
zeiten kann dann erfindungsgemäß der Codierer zur Exklusiv-
Oder-Verknüpfung des Taktsignals mit einem konstanten binären
Wert, insbesondere mit dem Wert Null, auf der Sendeseite die
nen, wobei das so codierte Taktsignal über die zweite Kommu
nikationsstrecke übertragbar ist, wobei durch den Decoder
eine erneute Exklusiv-Oder-Verknüpfung von codiertem Taktsig
nal und dem gleichen konstanten binären Wert, insbesondere
mit dem Wert Null, auf der Empfangsseite durchführbar ist.
Für alle diese Maßnahmen hat es sich als günstig erwiesen,
wenn ein Übertrager mit einer geringen Koppelkapazität zwi
schen dessen Primärkreis und Sekundärkreis, insbesondere mit
einer Koppelkapazität kleiner als 1 pF, vorgesehen ist.
Außerdem sollte vorteilhafterweise ein Übertrager mit einer
geringen Dämpfung vorgesehen sein, insbesondere um die hohen
Datenübertragungsraten zu verarbeiten, die auf Basis einer
Ethernet-Physik erreichbar sind.
Weitere Vorteile und Details der vorliegenden Erfindung erge
ben sich anhand des im folgenden dargestellten Ausführungs
beispiels und in Verbindung mit den Figuren. Dabei sind Ele
mente mit gleicher Funktionalität mit den gleichen Bezugszei
chen gekennzeichnet. Es zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Antriebssteuerung mit
einfacher und sicherer elektrischer Trennung nach
der Erfindung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Antriebssteuerung nach
FIG auf Basis einer Ethernet-Physik und
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Antriebssteuerung mit
sicherer elektrischer Trennung nach dem Stand der
Technik.
In der Darstellung nach Fig. 1 ist ein Blockschaltbild einer
Antriebssteuerung mit einfacher und sicherer elektrischer
Trennung nach der Erfindung gezeigt. Die Anordnung entspricht
im wesentlichen der bereits einleitend dargestellten nach dem
Stand der Technik gemäß Fig. 3. Der entscheidende erfindungs
gemäße Unterschied besteht darin, dass die Kommunikations
schnittstelle K einen Übertrager U aufweist, der die sichere
elektrische Trennung SET übernimmt.
Die im folgenden erläuterten Kommunikationsverfahren ermög
lichen eine galvanische Trennung der Datenleitungen der Kom
munikationsschnittstelle K und damit die Möglichkeit, die si
chere elektrische Trennung SET auf die Kommunikations
schnittstelle K zu verschieben.
Dadurch wird es ermöglicht, auf die Mehrzahl an teueren Opto
kopplern OK und Trennverstärkern TV zu verzichten, wie sie
nach dem Stand der Technik in Fig. 3 benötigt werden. Da nur
noch eine Funktionale Trennung von Hochvoltseite und Nieder
voltseite notwendig ist, ist nur noch eine Luft- und Kriech
strecke von z. B. 4 mm erforderlich. Dadurch lässt sich eine
beträchtliche Kostenersparnis erreichen.
Nach der Erfindung wird der Datenstrom zunächst geeignet auf
bereitet und dann über den Übertrager U übertragen. Dieser
Übertrager sollte eine sehr geringe Koppelkapazität zwischen
Primär- und Sekundärseite besitzen (typischerweise < 1 pF), um
Probleme mit dem hohen Spannungs-Zeit-Änderungen du/dt zu
vermeiden. Außerdem sollte dieser eine geringe Dämpfung be
sitzen, um hohe Datenraten übertragen zu können und für eine
sichere Trennung SET geeignet zu sein.
Eine Möglichkeit zur Kommunikation über eine durch einen sol
chen Übertrager U abgesicherte Kommunikationsschnittstelle K
besteht in der Verwendung von Kommunikationskomponenten nach
dem weit verbreiteten Ethernet-Standard, indem die digitale
Kommunikationsschnittstelle auf Basis einer Ethernet-Physik
ausgeführt ist, wobei der Übertrager beide bei einer Ether
net-Physik vorgesehenen Kommunikationsstrecken galvanisch
trennt.
Eine solche Möglichkeit ist ausschnittsweise in der Darstel
lung nach Fig. 2 gezeigt. Dazu weisen die Ansteuerelektronik A
und die Regelungseinheit R Leitungstreiber PL auf Basis des
Ethernet-Physical-Layer auf, die mit einem geeigneten Über
tragungsprotokoll betrieben werden. Die eigentliche Übertra
gung erfolgt über den Übertrager U, der die beiden Kommunika
tionsstrecken galvanisch trennt.
Da, wie bereits weiter oben erwähnt, bei Ethernet keine bidi
rektionale Übertragung über einen Kanal realisiert werden
kann, braucht man zwei getrennte Kanäle RX1 und TX1. Daher
wird ein Übertrager für Ethernet, der standardmäßig keine
ausreichende Störfestigkeit gegenüber hohen Spannungsände
rungen über die Zeit (du/dt) gewährleistet, insbesondere aber
keine sichere Trennung für Spannungen über 720 V, durch einen
erfindungsgemäßen Übertrager ersetzt. Dieser wird so ausge
führt, dass er für beide Kommunikationsstrecken bzw. Kanäle
eine sichere galvanische Trennung gewährleistet.
Bei Einsatz der geschilderten Ethernet-Physik stellt sich
kein Problem mit Gleichanteilen bei der Übertragung von binä
ren Daten über den Übertrager, da nach dem Ethernet-Standard
mit den darin realisierten drei Spannungszuständen mit einer
positiven und negativen Spannung sowie Null Volt keine Sätti
gungszustände im Übertrager zu befürchten sind.
Ein Beispiel für ein geeignetes synchrones Übertragungssystem
stellt ein Kommunikationsnetzwerk auf Basis einer Ethernet-
Physik dar, welches über ein geeignetes digitales Übertra
gungsprotokoll zu einem deterministischen Übertragungssystem
ertüchtigt wird.
Da es bei der in Fig. 1 gezeigten Anwendung in der Regel so
wohl auf eine hochgenaue Einhaltung der Echtzeitbedingung als
auch auf eine hohe Sicherheit der Übertragung ankommt, wird
beispielsweise die genormte Übertragungsschicht 2 (Telegramm
rahmen und Zugriffsverfahren) des (Fast)-Ethernet, die diese
Anforderungen nicht erfüllt, durch ein neues Daten-Protokoll
und eine neue Zugriffsteuerung vollständig neu definiert und
damit die Ethernet-Physik als Basis für eine Echtzeitkommuni
kation zwischen beispielsweise Antriebskomponenten genutzt.
Damit kann die Kommunikation zwischen der Regelungseinheit R
und dem Leistungsteil LT realisiert werden.
Bezüglich einer Synchronisation zwischen einem Master, z. B.
der Regelungseinheit R, und Slaveeinheiten, z. B. mehreren
Leistungsteilen LT eines dezentralen Antriebsverbandes, er
weist es sich als vorteilhaft, wenn eine Synchronisierung der
Slaveeinheiten auf die Mastereinheit erfolgt, indem jede
Slaveeinheit über einen jeweiligen Zeitzähler mit einer vor
gegebenen Gesamtzykluszeit getaktet wird, der zyklisch durch
den Empfang einer jeweiligen von der Mastereinheit bestimmten
Slave-spezifischen Synchronisationsinformation gesetzt wird.
Es kann somit eine Master-Slave-Kommunikationsarchitektur zum
Einsatz kommen. Um einen zyklischen Datenaustausch mit
gleichen Abtastzeitpunkten realisieren zu können, wird eine
gemeinsame Zeitbasis für den Master und alle Slaves herge
stellt. Die Synchronisierung der Slaves auf den Master er
folgt durch speziell ausgezeichnete, zeitlich definierten Te
legramme des Masters an die Slaves und individuell paramet
rierte Zeitzähler in den Slaves.
Dabei können Nutzdatentelegramme und spezielle Synchronisa
tionstelegramme, die die jeweiligen Synchronisationsinforma
tionen beinhalten, übertragen werden. Alternativ kann die
Synchronisationsinformation auch in ein ausgezeichnetes Nutz
datentelegramm integriert sein.
Dabei lässt sich die Stabilität des Kommunikationssystems
weiter steigern, wenn jeder Zeitzähler einer Slaveeinheit
auch bei Ausbleiben der jeweiligen Synchronisationsinforma
tion nach Ablauf der vorgegebenen Gesamtzykluszeit selbsttä
tig einen neuen Zyklus startet.
Für den Sende- und Empfangsbetrieb bei der zyklischen Daten
übertragung kommt beispielsweise ein Zeitschlitz-Zugriffsver
fahren zum Einsatz, das vom Master im Netzwerk initialisiert
wird und eine totzeit-optimale Datenübertragung erlaubt. Da
durch können die Telegramme bzgl. gestörter, verfrühter oder
verspäteter Übertragung präzise überwacht werden.
Dazu besitzt zur Initialisierung ausschließlich die Master
einheit Sendeberechtigung auf der Kommunikationsstrecke und
teilt jeder Slaveeinheit, die ausschließlich Antwortberech
tigung besitzt, über ein entsprechendes Slave-spezifisches
Telegramm neben der Gesamtzykluszeit mit, in welchen Zeit
schlitzen innerhalb der Gesamtzykluszeit die jeweilige Slave
einheit welche Telegramme von der Mastereinheit empfangen
wird und in welchen Zeitschlitzen sie ihre Telegramme senden
soll.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn jeder Slave
einheit in der Initialisierungsphase der jeweilige Synchroni
sationszeitpunkt mitgeteilt wird.
Wenn in jeder Slaveeinheit, eben dem jeweiligen Leistungsteil
LT mit dessen Ansteuerelektronik A, zu einem gemeinsamen
Zeitpunkt, insbesondere zu einem Zyklusbeginn, jeweilige Au
genblickswerte (z. B. Phasenstromistwerte eines angeschlosse
nen Motors M etc.) gespeichert werden, lässt sich eine
gleichzeitige und äquidistante Abtastung für die Regelungs
einheit R erreichen.
Außerdem lassen sich in jedem von der Mastereinheit an eine
Slaveeinheit übermittelten Telegramm Kontrollinformationen
vorsehen, mit denen sich direkt in der Slaveeinheit vorgese
hene sicherheitsgerichtete Funktionen aktivieren lassen.
Die Nutzdaten können in einem Telegrammrahmen transportiert
werden, der neben der Slave-Adressierung und Telegrammlängen
information die Absicherung der Datenintegrität mittels bei
spielsweise einer CRC-Prüfsumme und weitere sicherheitsrele
vante Datenbereiche zur Verfügung stellt. Die Daten im Tele
grammrahmen können nicht nur von einem Applikationsprozessor,
sondern auch von einem Kommunikationsbaustein KOM ausgewertet
werden.
Dazu sendet jede Slaveeinheit mit jedem Telegramm ein Signal
an die Mastereinheit aus. Die Mastereinheit setzt dann bei
Ausbleiben dieses Signals die entsprechende Slaveeinheit kon
trolliert still.
Obwohl die zur Anwendung kommende Übertragungstechnik nach
dem Ethernet-Standard prinzipiell nur Punkt-zu-Punkt-Verbin
dungen erlaubt, kann wie bei (Fast) Ethernet Netzen auch
durch die Verwendung von Netzknoten (sogenannte HUBs) die
Bildung von Netzwerken ermöglicht werden, indem mehrere oder
jeder Kommunikationsteilnehmer über einen Schaltungsteil zur
Bildung von Netzknoten verfügt, der zur Weiterleitung der Te
legramme in Richtung einer anderen Mastereinheit oder weite
rer Slaveeinheiten dient, wobei eine Kommunikation zwischen
Kommunikationsteilnehmern über Netzknoten ebenfalls nach der
vorangehend beschriebenen Vorgehensweise erfolgt. Erfindungs
gemäß wird dann jede Kommunikationsschnittstelle K mittels
eines geeigneten Übertragers U sicher elektrisch von der
Hochvoltseite des Leistungsteils LT getrennt.
Mit Hilfe der im vorangehenden beschriebenen Vorgehensweise
lässt sich auf Basis eines Kommunikationssystems mit Ether
net-Physik eine Echtzeitkommunikation erreichen. Dabei können
auch hierarchische Netzwerke mit über Netzknoten verbundenen
Punkt-zu-Punkt-Verbindungen mit Ethernet-Physik zur Durchfüh
rung einer Echtzeitkommunikation in größeren Netztopologien
erstellt werden.
Selbstverständlich lassen sich zur Realisierung der erfin
dungsgemäßen sicheren elektrischen Trennung SET von Leis
tungsteilen LT und deren Vernetzung mit einer Regelungsein
heit R auch andere Kommunikationsnetzwerke als das vorange
hend beispielhaft beschriebene verwenden, vorausgesetzt, dass
die Bandbreite der Übertragung die Kommunikation im Stromre
gelungstakt gewährleistet.
Dabei ist zu beachten, dass für den Einsatz eines Übertragers
auch bei anderen digitalen Kommunikationsverfahren zunächst
eine gleichanteilsfreie Codierung durchgeführt wird, wobei
sich hier beispielsweise die Manchestercodierung anbietet.
Dadurch kann vermieden werden, dass aufgrund einer Folge meh
rerer gleicher Binärwerte quasi ein Gleichspannung am Über
trager U anliegt, welche dieser nicht verarbeiten kann.
Dazu sind in der nach Fig. 1 dargestellten Antriebssteuerung
sowohl in der Regelungseinheit R und der Ansteuerelektronik
A, also an den beiden Ende der Kommunikationsstrecke, jewei
lige Encoder/Decoder EC_DC vorgesehen. Damit werden die Daten
gleichanteilsfrei codiert, z. B. manchestercodiert, und stehen
als codierte Daten zur Verfügung.
Selbstverständlich sind eine Vielzahl anderer Codierungsmög
lichkeiten ebenfalls einsetzbar, sofern eine gleichanteils
freie Signalübertragung ermöglicht wird.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ermöglicht eine Übertragung
von synchronen Daten, wobei eine geeignete Codierung der Sig
nale zur Vermeidung der Entstehung von Gleichanteilen durch
eine EXOR-Verknüpfung von Taktsignal und Daten erfolgt.
Dafür müssen zwei Datenströme übertragen werden, nämlich ein
Datensignal und das zur synchronen Übertragung erforderliche
Taktsignal. Daher werden zwei Kommunikationsstrecken vorge
sehen, welche durch einen Übertrager ähnlich dem in Fig. 2 ge
zeigten mit sicherer galvanischer Trennung geschützt sind.
Das Datensignal ist zunächst nicht gleichanteilsfrei. Um es
dennoch mit einem Übertrager übertragen zu können, wird es
zunächst mit dem Taktsignal Exklusiv-Oder- bzw. EXOR-ver
knüpft. Es resultiert ein codiertes Datensignal. Das Takt
signal kann zur Vermeidung unterschiedlicher Lautzeiten mit
einem konstanten binären Wert wie etwa 'Null' EXOR-verknüpft.
Durch die logische Verknüpfung von Datensignal und Taktsignal
ist somit gewährleistet, dass ein gleichanteilsfreies codier
tes Datensignal über den Übertrager U übertragen werden kann.
Das Taktsignal selbst ist stets gleichanteilsfrei.
Danach erfolgt die Übertragung beider codierter Signale über
die jeweilige Kommunikationsstrecke sowie die Rückgewinnung
des Originaldatenstromes durch nochmalige EXOR-Verknüpfung
beider codierter Signale. Zur Rückgewinnung des ursprüngli
chen Taktsignals wird dieses erneut mit dem konstanten Binär
wert EXOR-verknüpft.
Selbstverständlich sind weitere Möglichkeiten zur logischen
Verknüpfung von Datensignal und Taktsignal möglich, die eine
gleichanteilsfreie Übertragung des Datensignals ermöglichen.
Die vorangehend erläuterte EXOR-Verknüpfung zeichnet sich für
die Erfindung durch deren besonders einfache und effektive
Realisierung aus.
Claims (15)
1. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb mit einem
Leistungsteil (LT), das auf einem vergleichsweise hohen
elektrischen Potential liegt, mit einer Ansteuerelektronik
(A), die dem Leistungsteil (LT) Ansteuersignale (Ux) liefert
und von diesem Phasenstromistwerte (IistR, IistS, IistT) er
hält, und mit einer Regelungseinheit (R), die auf einem ver
gleichsweise niedrigen elektrischen Potential liegt und mit
der Ansteuerelektronik (A) über eine digitale Kommunikations
schnittstelle (K) verbunden ist, wobei zwischen dem Leis
tungsteil (LT) und der Regelungseinheit (R) eine galvanische
Trennung (GT) besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur galvanischen Trennung (GT) ausschließlich ein geeigneter
elektrischer Übertrager (U) in die Kommunikationsschnitt
stelle (K) zwischen der Regelungseinheit (R) und der Ansteu
erelektronik (A) geschaltet ist.
2. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die durch den elektrischen Übertrager (U) gewährleistete gal
vanische Trennung die Anforderungen an eine sichere elektri
sche Trennung (SET) erfüllt.
3. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die digitale Kommunikationsschnittstelle (K) auf Basis einer
Ethernet-Physik ausgeführt ist, wobei der Übertrager (U)
beide bei einer Ethernet-Physik vorgesehenen Kommunikations
strecken (RX1, TX1) galvanisch trennt.
4. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Übertrager (U) in die Ansteuerelektronik (A) integriert
ist.
5. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Codierer zur gleichanteilsfreien Codierung (EC_DC) eines
binären Datenstroms auf der Sendeseite vorgesehen ist, wo
durch der codierte Datenstrom über die digitale Kommunikati
onsschnittstelle (K) mit dem elektrischen Übertrager (U)
übertragbar ist, und mit einem Decoder (EC_DC) zur Decodie
rung des Datenstroms auf der Empfangsseite.
6. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
durch den Codierer (EC_DC) auf der Sendeseite eine Erzeugung
von künstlichen Signalwechseln durch Übertragung von Binär
werten des Datenstroms als definierte Folge von Signalwech
seln durchführbar ist und durch den Decoder (EC_DC) die ur
sprünglichen Binärwerte des Datenstroms durch Zuordnung der
zugehörigen Binärwerte zu den auf der Empfangsseite eintref
fenden Folgen von Signalwechseln rückgewinnbar sind.
7. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Codierer und der Decoder (EC_DC) zu einer Manchester
codierung dienen.
8. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach ei
nem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine serielle Kommunikationsschnittstelle (K) zur Übertragung
vorgesehen ist.
9. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
wobei eine Übertragung im Halbduplex-Betrieb durchführbar
ist.
10. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 5, mit einer synchronen digitalen Kommunikation zwi
schen der Regelungseinheit (R) und der Ansteuerelektronik (A)
mit einem Datensignal (DATA) und einem Taktsignal (CLK)
dadurch gekennzeichnet, dass
der Codierer zur logischen Verknüpfung von Datensignal (DATA)
und Taktsignal (CLK) auf der Sendeseite derart dient, dass
ein gleichanteilsfreies codiertes Datensignal (DATA') resul
tiert, welches über eine erste Kommunikationsstrecke der Kom
munikationsschnittstelle (K) übertragbar ist, wobei eine
zweite Kommunikationsstrecke der Kommunikationsschnittstelle
(K) zur Übertragung des Taktsignals (CLK) vorgesehen ist und
der elektrische Übertrager (U) derart ausgestaltet ist, dass
er beide Kommunikationsstrecken galvanisch trennt, wobei
durch den Decodierer auf der Empfangsseite durch erneute lo
gische Verknüpfung von codiertem Datensignal (DATA') und
Taktsignal (CLK) das ursprüngliche Datensignal (DATA) wieder
gewinnbar ist.
11. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel zur Codierung und Decodierung des Taktsignals (CLK)
mit derselben logischen Verknüpfung mit einem konstanten Bi
närwert (M) vorgesehen sind und das codierte Taktsignal
(CLK') über die zweite Kommunikationsstrecke (K2) übertragbar
ist.
12. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Codierer (EC_DC) zur Exklusiv-Oder-Verknüpfung von Daten
signal und Taktsignal auf der Sendeseite dient, und der Deco
der (EC_DC) auf der Empfangsseite zur erneuten Exklusiv-Oder-
Verknüpfung von codiertem Datensignal und Taktsignal dient.
13. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach An
spruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Codierer (EC_DC) zur Exklusiv-Oder-Verknüpfung des Takt
signals mit einem konstanten binären Wert, insbesondere mit
dem Wert Null, auf der Sendeseite dient, wobei das so codier
te Taktsignal über die zweite Kommunikationsstrecke übertrag
bar ist, wobei durch den Decoder (EC_DC) eine erneute Exklu
siv-Oder-Verknüpfung von codiertem Taktsignal und dem glei
chen konstanten binären Wert, insbesondere mit dem Wert Null,
auf der Empfangsseite durchführbar ist.
14. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach ei
nem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Übertrager (U) mit einer geringen Koppelkapazität zwi
schen dessen Primärkreis und Sekundärkreis, insbesondere mit
einer Koppelkapazität kleiner als 1 pF, vorgesehen ist.
15. Antriebssteuerung für einen elektrischen Antrieb nach ei
nem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Übertrager (U) mit einer geringen Dämpfung vorgesehen
ist.
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