DE10021583A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufkohlen und Härten von WerkstückchargenInfo
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Abstract
Zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen (20, 21) in einer Tunnelanlage (1) sind an einen Transporttunnel (2) für die Werkstückchargen (20, 21) mindestens eine Chargierschleuse (3), mehrere Heizkammern (17, 18, 22, 23), mindestens eine Aufkohlungskammer (6, 7) und mindestens eine Abschreckkammer (14) angeschlossen. Ferner sind zwischen den einzelnen Kammern und dem Transporttunnel (2) Absperreinrichtungen für die Einstellung der jeweiligen Behandlungsatmosphäre angeordnet. Zur Erhöhung der Flexibilität der Tunnelanlage (1) und zur Verkürzung der Zykluszeiten für den Aufheiz-, Aufkohlungs- und den Diffusionsvorgang sowie für die Abkühlung von der Diffusions- auf die Austenitisierungstemperatur und damit zur Erhöhung der Produktionskapazität wird in dem Transporttunnel (2) und in den Heizkammern (17, 18, 22, 23) ein Druck zwischen 0,9 und 2 bar, in der mindestens einen Aufkohlungskammer (6, 7) ein Druck eines Aufkohlungsgases zwischen 1 und 50 mbar und in der Abschreckkammer (14) beim Härten ein Druck eines über einen Wärmetauscher umgewälzten Abschreckgases zwischen 5 und 50 bar eingestellt. Dadurch wird der Energiebedarf pro Werkstück gesenkt und der Wärmeübergang auf die Werkstücke gleichmäßig, ohne daß die Investitions- und Betriebskosten proportional mit der Kapazität mitsteigen. Zu diesem Zweck ist bei der Tunnelanlage (1) die mindestens eine Aufkohlungskammer (6, 7) durch eine druckfeste Absperreinrichtung (8, 9) von dem Transporttunnel (2) abtrennbar.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufkohlen und Härten von Werk
stückchargen in einer Tunnelanlage, bei der an einen Transporttunnel für
die Werkstückchargen mindestens eine Chargierschleuse, mehrere Heiz
kammern, mindestens eine Aufkohlungskammer und mindestens eine
Abschreckkammer angeschlossen sind und bei der zwischen den einzel
nen Kammern und dem Transporttunnel Absperreinrichtungen für die
Einstellung der jeweiligen Behandlungsatmosphäre angeordnet sind.
Bei derartigen - mehrstufigen - Verfahren werden die Werkstücke zunächst
aufgeheizt, anschließend in einer Kohlenstoff haltigen Atmosphäre im
Oberflächenbereich aufgekohlt, und nachfolgend wird ein Teil des Kohlen
stoffs durch Diffusion bei einer sogenannten Diffusionstemperatur in die
Tiefe der Werkstücke transportiert. Nach Beendigung des Diffusionsvor
gangs wird die Temperatur der Werkstücke auf einen Wert, die soge
nannte Härtetemperatur, abgesenkt, von dem aus der Vorgang der
Martensitbildung beim Härten, ausgeht. Anschließend an das Härten durch
Abschrecken unter die Martensittemperatur werden die Werkstücke auf
eine Temperatur abgekühlt, bei der sie an die Atmosphäre ausgeschleust
werden können.
Die Verfahrensparameter Druck, Temperatur und Verweilzeit sind stark
abhängig von den Eigenschaften des Werkstoffs, der Werkstückgeo
metrie bzw. -masse, der Werkstückanordnung bzw. der räumlichen
Verteilung der Werkstücke, den Härtevorschriften, der Heiz- und Kühl
leistung und der Bewegung und der Zusammensetzung der jeweiligen
Behandlungsatmosphäre. Beispielhafte Werte für die Kohlungs- und
Diffusionstemperatur sind 930 bis 950°C und für die Härtetemperatur
890°C. Das Problem besteht dabei darin, daß die längste Verweilzeit unter
den gegebenen Prozeßbedingungen und Vorschriften auch die Verweil
zeiten in den übrigen Prozeßschritten bestimmt, wenn nicht durch
geschickte Mengenverteilungen in ein und derselben Anlage Abhilfe
geschaffen wird. Der Stand der Technik aber ist diesen Weg nicht zu Ende
gegangen.
Durch die EP 0 313 888 B2 ist es bekannt, Werkstücke aus Stahl, insbe
sondere schwer härtbare, niedrig legierte Stähle, zunächst aufzuheizen
und anschließend durch Gase aus der Gruppe Helium, Wasserstoff und
Stickstoff und durch Gasgemische aus mindestens zwei Gasen dieser
Gruppe bei Drücken zwischen 10 und 40 bar abzuschrecken und zu
härten. Dadurch sollen die klassischen Härteverfahren mit Wasser, Ölen
und Salzbädern mit ihren Umweltbelastungen abgelöst werden. Die
Härtung geschieht mittels dieser Gase, die mit hoher Geschwindigkeit
knapp unterhalb der Schallgeschwindigkeit mittels eines Gebläses über
die Werkstücke bzw. Werkstückchargen und einen Wärmetauscher
innerhalb der Anlage umgewälzt werden. Die Härtung kann dabei in einem
beheizbaren Ein-Kammer-Ofen oder in einer zur Ofenanlage gehörenden
nachgeschalteten besonderen Abschreckkammer durchgeführt werden.
Durch die EP 0 524 368 ist es bekannt, eine solche Anlage, die vorzugs
weise mit Wasserstoff als Abschreckgas betrieben werden soll, auto
matisch zu steuern, wobei ein in der Nähe der Anlage angeordneter Gas
sensor den Austritt von Abschreckgas überwacht und im Gefahrenfalle ein
Sicherheitsprogramm zur Unterbrechung des Abschreckzyklus und zum
Absaugen des Gases auslöst.
Durch die DE 41 39 975 A1 ist es bekannt, die Werkstücke vor dem Ein
diffundieren von Stickstoff, Bor und/oder Kohlenstoff zu entpassivieren,
um Oberflächenbeläge, die das Eindiffundieren behindern könnten, zu
entfernen oder umzuwandeln. Das Verfahren kann in einer Ein- oder
Zwei-Kammer-Anlage durchgeführt werden, die nacheinander von den
Werkstücken durchlaufen wird. Hierbei bestimmt jedoch der am langsam
sten ablaufende Prozeß die Kapazität der Anlage.
Durch die EP 0 695 813 B1 ist ein einstufiger Aufkohlungsprozeß bekannt,
bei dem das eingeleitete Aufkohlungsgas durch Elektroden in einen
Plasmazustand versetzt wird, wobei einer Grundspannung für die Erhal
tung des Plasmas periodische, höhere Spannungsimpulse überlagert
werden, um die Aufkohlung zu beschleunigen.
Der Offenbarungsgehalt dieser Schriften wird, soweit die Verfahrensschrit
te auch für die vorliegende Erfindung benutzt werden, ausdrücklich in den
Offenbarungsgehalt dieses Schutzrechts einbezogen.
Bei einer auf dem Markt befindlichen Tunnelanlage ist es auch bekannt, an
einen linearen Tunnel runden Querschnitts auf einer Seite des Tunnels zwei
Behandlungskammern anzuordnen, in denen wahlweise Aufheiz-, Aufkoh
lungs- und Diffusionsprozesse durchgeführt werden können. Diese Kam
mern sind jedoch nicht durch druckfeste Ventile gegenüber dem Tunnel
absperrbar. Da der Aufkohlungsprozeß unter einem Vakuum zwischen 1
und 50 mbar durchgeführt werden muß, herrschen dieses Vakuum und die
Aufkohlungsatmosphäre auch im Tunnel und in der jeweiligen Behand
lungskammer, wodurch sich Aufheiz- und Abkühlvorgänge wegen des im
Vakuum schlechten Wärmeübergangs in die Länge ziehen. Auch hierbei
bestimmt der am langsamsten ablaufende Prozeß die Kapazität der
Anlage. Außerdem ist es wegen der Ausbreitung der Aufkohlungsgase in
die jeweils andere Kammer erforderlich, alle nicht druckfest gegenüber
dem Tunnel absperrbare Kammern mit Wärmedämmungen aus teuren
grafitischen Werkstoffen auszukleiden. Schließlich ist es wegen des
Vakuums im Tunnel und in den Behandlungskammern erforderlich,
elektrische Einrichtungen wie z. B. die elektrischen Heizungen und die
Motoren für einen im Tunnel verfahrbaren Transportwagen wegen der
Gefahr von Spannungsüberschlägen mit Niederspannung zu betreiben, so
daß für jeden Einzelfall ein teurer Transformator erforderlich ist. Lediglich
eine für den Abschreck- und Härtevorgang durch Kühlgase dienende
Abschreckkammer ist durch einen Hochdruckschieber mit dem Tunnel
verbunden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Tunnelanlage der
eingangs angegebenen Gattung dahingehend zu verbessern, daß die
Flexibilität der Anlage hinsichtlich unterschiedlicher zu erzielender Werk
stückeigenschaften deutlich erhöht wird, daß die Zykluszeiten für den
Aufheiz-, Aufkohlungs- und den Diffusionsvorgang und die Abkühlung von
der Diffusionstemperatur auf die Austenitisierungstemperatur vor der
Abschreckung verkürzt werden, daß der Energiebedarf pro Werkstück
gesenkt wird und daß die Produktionskapazität der Anlage deutlich erhöht
wird, ohne daß die Investitions- und Betriebskosten proportional mit der
Kapazität mitsteigen. Dabei soll auch der jeweilige Wärmeübergang auf
die Werkstücke oder die Charge von Werkstücken vergleichmäßigt wer
den, um schädliche Wärmespannungen zu vermeiden.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß
in dem Transporttunnel und in den Heizkammern ein Druck zwischen 0,9
und 2 bar, in der mindestens einen Aufkohlungskammer ein Druck eines
Aufkohlgases zwischen 1 und 50 mbar und in der Abschreckkammer beim
Härten ein Druck eines über einen Wärmetauscher umgewälzten
Abschreckgases zwischen 5 und 50 bar, vorzugsweise zwischen 10 und
30 bar, eingestellt wird.
Durch die Erfindung wird die gestellte Aufgabe in vollem Umfange gelöst,
insbesondere wird eine Tunnelanlage der eingangs angegebenen Gattung
dahingehend verbessert, daß die Flexibilität der Anlage hinsichtlich unter
schiedlicher zu erzielender Werkstückeigenschaften deutlich erhöht wird,
daß die Zykluszeiten für den Aufheiz-, Aufkohlungs- und den Diffusions
vorgang und die Abkühlung von der Diffusionstemperatur auf die Härte-
und Austenitisierungstemperatur vor der Abschreckung verkürzt werden,
daß der Energiebedarf pro Werkstück gesenkt wird und daß die Produk
tionskapazität der Anlage deutlich erhöht wird, ohne daß die Investitions-
und Betriebskosten proportional mit der Kapazität mitsteigen. Dabei soll
auch der jeweilige Wärmeübergang auf die Werkstücke oder die Charge
von Werkstücken vergleichmäßigt werden, um schädliche Wärmespannun
gen zu vermeiden.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in Kombi
nation:
- - die Werkstückchargen in der mindestens einen Heizkammer unter Schutzgas konvektiv auf eine Temperatur zwischen 800 und 1100°C aufgeheizt werden,
- - die Werkstückchargen in der mindestens einen Aufkohlungskammer unter Zufuhr des Aufkohlgases auf eine Temperatur zwischen 800 und 1100°C aufgekohlt werden,
- - die Werkstückchargen in mindestens einer der Heizkammern unter Schutzgas konvektiv auf eine Temperatur zwischen 800 und 1100°C aufgeheizt und auf dieser gehalten werden,
- - die Werkstückchargen in mindestens einer der Heizkammern unter Schutzgas konvektiv auf ihre Diffusionstemperatur aufgeheizt und auf dieser gehalten werden,
- - die Werkstückchargen in mindestens einer der Heizkammern von ihrer Diffusionstemperatur auf ihre Austenitisierungstemperatur abgekühlt werden, bevor sie in die Abschreckkamer eingebracht werden,
- - die Werkstückchargen in Intervallen aufgeheizt werden,
- - der Aufkohlungsprozeß in Intervallen durchgeführt wird,
- - der Aufkohlungsprozeß mit impulsförmiger Gaszufuhr durchgeführt wird,
- - der Aufkohlungsprozeß unter Plasmaeinwirkung durchgeführt wird,
- - der Aufkohlungsprozeß und der Diffusionsprozeß alternierend durch geführt werden, und/oder wenn
- - im Transporttunnel eine Atmosphäre aus dem Abschreckgas einge stellt wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Tunnelanlage zum Aufkohlen und Härten
von Werkstückchargen, bei der an einen Transporttunnel für die Werk
stückchargen mindestens eine Chargierschleuse mindestens eine Aufkoh
lungskammer, mindestens zwei Heizkammern und mindestens eine
Abschreckkamer angeschlossen sind und bei der zwischen den einzelnen
Kammern und dem Transporttunnel Absperreinrichtungen für die Einstel
lung der jeweiligen Behandlungsatmosphäre angeordnet sind.
Zur Lösung der gleichen Aufgabe ist eine solche Tunnelanlage erfindungs
gemäß dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Aufkohlungs
kammer durch eine druckfeste Absperreinrichtung von dem Transport
tunnel abtrennbar ist.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Tunnelanlage besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in
Kombination:
- - die Anzahl der Heizkammern das 2- bis 10-Fache, vorzugsweise das 4-Fache, einer Aufkohlungskammer beträgt,
- - die Heizkammern mit nicht-grafitischen, mineralischen Isolations materialien ausgekleidet sind,
- - ein im Transporttunnel verfahrbarer Transportwagen mit einer Heiz einrichtung und einer Wärmedämmung gegenüber den Werkstück chargen versehen ist,
- - der Transportwagen einen Hubtisch mit einem seitlich verschiebbaren Ausleger besitzt, mittels welchem die Werkstückchargen in die einzelnen Kammern einbringbar und zurückziehbar sind und mittels welchem die Werkstückchargen für den Transport über den Trans portwagen verbringbar sind,
- - in mindestens einer der Heizkammern mehr als ein Abstellplatz für die Werkstückchargen vorgesehen ist,
- - die Abstellplätze der Heizkammern durch eine Wärmedämmung voneinander getrennt sind,
- - die Abstellplätze und/oder die Heizkammern mit getrennt regelbaren Heizeinrichtungen versehen sind,
- - mindestens eine der Aufkohlungskammern und die Chargierkammer durch identische Ausbildung der Anschlußflansche gegeneinander austauschbar sind,
- - die mindestens eine Aufkohlungskammer an ihrer dem Transport tunnel abgekehrten Ende mit einer Revisionsöffnung versehen ist,
- - der Transporttunnel an mindenstens einem Ende mit einem Verschluß element für eine Revision versehen ist,
- - die Heizkammern auf gegenüberliegenden Seiten des Transporttun nels angeordnet sind,
- - der Transporttunnel in Modulbauweise aus mehreren Tunnelabschnit ten zusammengesetzt ist, und/oder, wenn
- - am Transporttunnel seitlich die Chargierschleuse auf einer Seite mindestens eine Aufkohlungskammer und auf der gegenüber liegenden Seite die Abschreckkammer und im weiteren Verlauf des Transporttunnels beiderseits mindestens je eine Heizkammer ange setzt sind.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend
anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung der wesentlichen Teile einer Tunnel
anlage zum thermischen Behandeln von Werkstücken aus
Stählen in der Draufsicht und teilweise im Schnitt und
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch den Gegenstand von Fig. 1 entlang
der Linie II-II in vergrößertem Maßstab.
In Fig. 1 ist eine Tunnelanlage 1 gezeigt, deren zentraler Teil ein linearer
Transporttunnel 2 mit rechteckigem Querschnitt ist, der aus einem ersten
Tunnelabschnitt 2a, einem zweiten Tunnelabschnitt 2b, einem dritten
Tunnelabschnitt 2c und einem vierten Tunnelabschnitt 2d mittels Flansch
verbindungen zusammengesetzt ist. Hieran können noch weitere Tunnel
abschnitte angesetzt werden. An beiden Enden ist der Transporttunnel 2
durch Verschlußelemente 2e und 2f verschlossen, von denen mindestens
eine als Revisionstür ausgebildet ist.
An den ersten Tunnelabschnitt 2a ist seitlich eine Chargierschleuse 3
angesetzt, die an ihrem äußeren Ende ein Chargierventil 4 und gegenüber
dem Tunnelabschnitt 2a eine Absperreinrichtung 5 besitzt.
An den zweiten Tunnelabschnitt 2b sind auf der gleichen Seite zwei
Aufkohlungskammern 6 und 7 angesetzt, die an ihren äußeren Enden je
eine Revisionsöffnung 6a bzw. 7a besitzen, die im Betrieb durch je einen
Deckel verschlossen sind. Gegenüber dem Tunnelabschnitt 2b besitzt
jede der Aufkohlungskammern 6 und 7 eine Absperreinrichtung 8 bzw. 9.
Bei geschlossenen Absperreinrichtungen 8 bzw. 9 können die Kammern 6
und 7 zu Inspektions- und Wartungsarbeiten geöffnet werden, ohne daß
der Betrieb im übrigen Teil der Anlage gestört würde.
Die beiden Aufkohlungskammern 6 und 7 können entweder einzeln, alter
nierend oder gemeinsam betrieben werden. Zu diesem Zweck sind beide
Kammern über Ventile 10 oder 11 mit einer Gasquelle 12 für ein Aufkoh
lungsgas (beispielsweise Propan) verbindbar. über eine nicht gezeigte
Steuereinrichtung können die Ventile 10 und 11 auch taktweise bzw. in
Intervallen gesteuert werden, um beispielsweise den Aufkohlungsprozeß
stufenweise durchzuführen. Die Kammern 6 und 7 sind mit hochwertigen
Wärmedämmungen aus Grafit, z. B. Grafitfilz, ausgekleidet, um Wärmever
luste an die gekühlten Kammerwandungen so gering wie möglich zu
halten.
Die Absperreinrichtungen 8 und 9 sind druckfest ausgebildet, d. h. sie
können vakuumdicht einer Druckdifferenz von mindestens 2 bar wider
stehen, da in dem Transporttunnel 2 - mit Ausnahme einer anfänglichen
Evakuierung zur Entfernung der Umgebungsluft bei Inbetriebnahme -
Atmosphärendruck oder ein Überdruck von beispielsweise 2 bar herr
schen kann, während die Aufkohlung aus prozeßbedingten Gründen
überlicherweise bei Drücken zwischen 1 und 50 mbar, vorzugsweise
zwischen 5 und 20 mbar, stattfindet.
Auf der gegenüberliegenden Seite ist an den Tunnelabschnitt 2b unter
Zwischenschaltung einer Hochdruck festen Absperreinrichtung 13 eine
Abschreckkammer 14 angesetzt, in der die Werkstücke oder Werkstück
chargen zum Härten in kürzest möglicher Zeit auf Temperaturen unter der
jeweiligen - Werkstück abhängigen - Martensittemperatur abgeschreckt
werden.
Die Abschreckkammer 14 ist für Drücke bis zu 50 bar und ggf. auch darü
ber ausgelegt, und als Abschreckgase werden vorzugsweise Wasserstoff,
Helium, Stickstoff oder Gemische aus mindestens zwei dieser Gase verwendet.
Diese Gase werden durch ein nicht dargestelltes Umwälzgebläse
durch die Charge(n) geleitet und wieder abgesaugt. Auf ihrem Wege
werden die Abschreckgase über hier nicht gezeigte Wärmetauscher
geleitet und wieder abgekühlt.
Die erforderliche Antriebsleistung für die Gasumwälzung steigt mit dem
Druck, sinkt aber mit dem Atomgewicht der Abschreckgase, so daß den
Gasen Wasserstoff und Helium oder Gemischen daraus der Vorzug zu
geben ist, zumal auch der Wärmeübergang an diese Gase besonders
günstig ist und die Abschreckgeschwindigkeit gesteigert wird. Hierbei
spielt nicht nur der Wärmeübergang an den Werkstücken, sondern auch
an den Wärmetauschern eine Rolle. Die vorstehend genannten Gase
werden auch zum Fluten des Transporttunnels 2 benutzt, da sie gegen
über den Werkstücken inert sind.
An den zweiten Tunnelabschnitt 2b schließt sich der dritte Tunnelabschnitt
2c an, an dessen beide Seiten je eine Heizkammer 17 und 18 angesetzt
ist. Die Heizkammer 17 ist im Horizontalschnitt gezeigt. Zwischen den
kreuzschraffierten Wärmedämmungen 19, 19a und 19b sind zwei Abstell
plätze für Werkstücke bzw. Werkstückchargen 20 und 21 angeordnet.
Zum Tunnelabschnitt 2c hin sind die Abstellplätze durch die Wärmedäm
mungen 19a und 19b verschließbar, die gleichfalls Absperreinrichtungen
bilden, jedoch nicht vakuumdicht ausgebildet sein müssen, da auf beiden
Seiten im wesentlichen der gleiche und relativ niedrige Druck herrscht und
sie keinen Druckdifferenzen standhalten müssen. Auch herrschen auf
beiden Seiten gleiche Gaszusammensetzungen, die vorzugsweise wiede
rum den Abschreckgasen entsprechen. Sie sind als Türen ausgebildet,
was gestrichelt und durch die beiden Pfeile angedeutet ist. Die gegenüber
liegende Heizkammer 18 kann spiegelsymmetrisch zur Heizkammer 17
ausgebildet sein, muß dies aber nicht.
An den dritten Tunnelabschnitt 2c schließt sich wiederum der vierte Tunnel
abschnitt 2d an, an den auf gegenüberliegenden Seiten zwei weitere Heiz
kammern 22 und 23 angesetzt sind. Diese können den Heizkammern 17
und 18 entsprechen, müssen dies aber gleichfalls nicht. Bezüglich der
Zahl der Heizkammern bzw. der Abstellplätze ist zu berücksichtigen, das
die Dauer der Heizprozesse üblicherweise zwischen dem 2,5- bis 7-Fachen
der Dauer des Aufkohlungsprozesses beträgt. Durch vier Heizkammern
17, 18, 22 und 23 mit insgesamt acht Abstellplätzen kann diesem Verhält
nis der Verweilzeiten Rechnung getragen werden, so daß die gesamte
Anlage optimal ausgenutzt werden kann. Dabei wird die Zyklusdauer
durch die hohen Drücke bei der Aufheizung und bei der Diffusion von etwa
1 bis 2 bar zusätzlich verkürzt.
In den Heizkammern 17, 18, 22 und 23 werden wahlweise die Prozeß
schritte Vorwärmen, Diffundieren, Absenken auf Härtetemperatur und ggf.
auch Anlassen durchgeführt. Diese Prozesse werden durch den hohen
Druck zwischen etwa 1 bis 2 bar sowie durch Konvektion, ggf. durch nicht
dargestellte Umwälzgebläse, erheblich beschleunigt. Derartige Drücke
sind auch für das Kohlungsergebnis nicht schädlich.
Für die in den Heizkammern 17, 18, 22 und 23 verwendeten Wärmedäm
mungen kann wegen der in ihnen herrschenden inerten Atmosphäre
nicht-grafitisches, mineralisches und preiswertes Isoliermaterial verwendet
werden, und zwar in einer deutliche größeren Dicke als bei grafitischem
Material, so daß auch die Wärmeverluste an die gekühlten metallischen
Kammerwandungen und damit die Energiekosten pro Werkstück verrin
gert werden.
Die Werkstücke bzw. Werkstückchargen werden nach Maßgabe des
Prozeßablaufs von Kammer zu Kammer umgesetzt. Durch eine variable
Programmsteuerung läßt sich die Produktivität der Anlage weiter verbes
sern. Alle Absperreinrichtungen 5, 8, 9, 13, 19a und 19b sind also für das
Hindurchführen der Werkstücke bzw. Werkstückchargen ausgelegt.
Die erforderlichen Heizeinrichtungen (Brennstoff- und/oder Elektroheizun
gen) in bzw. an den einzelnen Kammern und die erforderlichen Druck- und
Temperaturfühler sind der Einfachheit halber nicht dargestellt, da solche
Einrichtungen - für sich genommen - bekannt sind. Auch wurde auf die
zeichnerische Darstellung eines Druckspeichers und einer Gasaufbereitungsanlage
für das Abschreckgas verzichtet. Dabei ist es besonders
vorteilhaft, jedem Abstellplatz in den Heizkammern eine eigene Tempera
turregelung zuzuordnen. So kann beispielsweise in der Heizkammer 17 an
den Werkstücken 20 bei 930°C ein Diffusionsprozess durchgeführt wer
den, während die Temperatur der Werkstücke 21 auf eine Härtetemperatur
von 880°C abgesenkt wird,
Zu erwähnen ist jedoch, daß durch den gegenüber dem Stand der Technik
hohen Druck (Atmosphärendruck und darüber) im Transporttunnel 2 und
in den Heizkammern 17, 18, 22 und 23 für die elektrischen Heizeinrichtun
gen und für die Antriebsmotoren des Transportwagens Netzspannung
verwendet werden kann, so daß auch auf teure Transformatoren für eine
sonst notwendige Betriebsspannung von weniger als 100 Volt verzichtet
werden kann.
In Fig. 2 ist zunächst links ein schematisierter Schnitt durch die Aufkoh
lungskammer 7 gezeigt, in der außer einer geregelten und nicht dargestell
ten Heizeinrichtung eine aus grafitischem Material bestehende Wärmedäm
mung 15, und ein Chargentisch 16 angeordnet sind. Auf diesem ruht eine
Charge 24 aus Werkstücken. Zum rechts daneben gezeigten Transporttun
nel 2 führt die bereits beschriebene druckfeste Absperreinrichtung 9, die
eine Ventilplatte 25 besitzt, an der auf der Seite der Aufkohlungskammer 7
eine Wärmedämmplatte 26, gleichfalls aus grafitischem Material, befestigt
ist. Ventilplatte 25 und Wärmedämmplatte 26 sind in einen Ventilschacht
27 hochziehbar, die verkürzt dargestellt ist.
In dem Transporttunnel 2 ist ein Transportwagen 28 untergebracht,
dessen Längsprofile 29 und 30 dick umrandet dargestellt sind. Dieser
Transportwagen 28 ist mit nicht bezeichneten Rollen versehen, die in
U-förmigen Schienen 31 geführt sind. Diese Schienen 31 liegen deutlich
unterhalb der Oberseite des Chargentisches 16 und aller anderen Abstell
plätze für die Chargen. Der Vortrieb erfolgt gesteuert durch einen Elektro
motor, ein Ritzel und eine Zahnstange, die sämtlich gleichfalls nicht darge
stellt sind. Auf der Oberseite des Transportwagens befindet sich ein
Hubtisch 32 mit einem gestrichelt dargestellten teleskopierbaren Ausleger
33, der gesteuert nach links und rechts verfahrbar ist, um eine der Char
gen 24 und 24' in die jeweils dafür vorgesehene Kammer einzubringen
und/oder die Chargen aus der Chargierschleuse 3 (Fig. 1) aufzunehmen
und in dieser wieder abzusetzen. Zum Schutze des Auslegers 33 und des
Hubtisches 32 gegen den Wärmeeinfluß der Charge 24' ist unterhalb
dieser eine nicht gezeigte Wärmedämmung vorgesehen. Zum Antrieb des
Hubtisches 32 dient ein Elektromotor mit einem Getriebe 34, das über
Gelenkwellen und Winkelgetriebe 35 auf Hubspindeln 36 einwirkt.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Verbindungsflansche der Aufkoh
lungskammern 6 und 7 und der Verbindungsflansch der Chargierschleuse
3 (Fig. 1) zum Transporttunnel 2 identisch ausgeführt sind. Es ist dann
nämlich möglich, bei zunächst kleinem Kapazitätsbedarf die Chargier
schleuse 3 an die Stelle der Aufkohlungskammer 6 zu setzen und den
ersten Tunnelabschnitt 2a wegzulassen. Die Anlage würde dann nur mit
einer Aufkohlungskammer, der Kammer 7, betrieben werden. Bei einer
späteren Erweiterung der Anlage kann dann der Tunnelabschnitt 2a
angesetzt werden, und an den dadurch freigewordenen Flansch des
Tunnelabschnitts 2b kann eine zweite Aufkohlungskammer, die Kammer 6
angesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Anlage zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität
aus. Es ist möglich, Werkstücke bzw. Chargen mit unterschiedlichen
Behandlungsrezepten gleichzeitig in der Anlage zu behandeln. Dazu
können auch reine Vergütungschargen gehören, die nicht aufgekohlt
werden. An das Abschrecken schließt sich in der Regel ein Anlaßprozeß
an, der üblicherweise in einem getrennt Ofen durchgeführt wird. Die
erfindungsgemäße Anlage erlaubt es aber auch, das Anlassen in einer der
Heizkammern 17, 18, 22 oder 23 durchzuführen. Für das Anlassen bei
Temperaturen von 180 bis 500°C ist es auch hier vorteilhaft, daß die Heiz
kammern konvektiv beheizbar sind. Gemäß den obigen Ausführungen
herrscht im Transporttunnel 2 und in den Heizkammern zumindest annä
hernd der gleiche Druck zwischen etwa 1 und 2 bar, woduch der Wärme
austausch gegenüber Vakuumbedingungen erheblich beschleunigt wird.
Nach Ablauf der Anlaßzeit kann die Charge dann erneut in die Abschreckkammer
14 eingebracht und kurzzeitig auf etwa Raumtemperatur abge
kühlt werden.
Wärmebehandelt und gehärtet wurden in einer Anlage nach den Fig. 1
und 2 Chargen mit folgenden Daten:
Chargenabmessungen:
Breite: F 600 mm
Höhe: 600 mm
Länge: 1000 mm.
Chargengewicht: 250 kg
Chargenoberfläche: max. 7,5 m2
Abschreckung:
Druck: 20 bar
Medium: He, N2
Gebläseleistung:
20 bar He: 132 kW
20 bar N2: 250 kW
Heizen: 100 bis 150 kW
Drücke:
Endvakuum beim Entlüften: < 5 × 10-2 mbar
Aufkohlen: 5 bis 20 mbar
Transporttunnel/Heizkammern: 1 bar
Temperaturen:
Heizkammern: max. 1100°C
Aufkohlen: 930°C
Diffundieren: 930°C
Abschreckung: 930°C (Beginn)
Gleichmäßigkeit: ±5 K
Kühlwasser: max. 25°C
Ausgang: +15 bis +40°C Stähle:
1. EHT 0,3 + 0,2 (Einsatzstahl ähnlich 16MnCr5)
Werkstücke: stationäre Getriebe, Zahnräder, Ritzel, Wellen
2. EHT 0,5 + 0,3 (Einsatzstahl ähnlich 16MnCr5)
Werkstücke: PKW-Getriebe, Zahnräder, Ritzel, Wellen, Schiebemuffen
3. EHT 1,5 + 0,5 (Einsatzstahl ähnlich 16MnCr5)
Werkstücke: Transporter-Getriebe, Zahnkränze, Wellen
4. 42 CrMo4 (Einspritzsysteme).
Chargenabmessungen:
Breite: F 600 mm
Höhe: 600 mm
Länge: 1000 mm.
Chargengewicht: 250 kg
Chargenoberfläche: max. 7,5 m2
Abschreckung:
Druck: 20 bar
Medium: He, N2
Gebläseleistung:
20 bar He: 132 kW
20 bar N2: 250 kW
Heizen: 100 bis 150 kW
Drücke:
Endvakuum beim Entlüften: < 5 × 10-2 mbar
Aufkohlen: 5 bis 20 mbar
Transporttunnel/Heizkammern: 1 bar
Temperaturen:
Heizkammern: max. 1100°C
Aufkohlen: 930°C
Diffundieren: 930°C
Abschreckung: 930°C (Beginn)
Gleichmäßigkeit: ±5 K
Kühlwasser: max. 25°C
Ausgang: +15 bis +40°C Stähle:
1. EHT 0,3 + 0,2 (Einsatzstahl ähnlich 16MnCr5)
Werkstücke: stationäre Getriebe, Zahnräder, Ritzel, Wellen
2. EHT 0,5 + 0,3 (Einsatzstahl ähnlich 16MnCr5)
Werkstücke: PKW-Getriebe, Zahnräder, Ritzel, Wellen, Schiebemuffen
3. EHT 1,5 + 0,5 (Einsatzstahl ähnlich 16MnCr5)
Werkstücke: Transporter-Getriebe, Zahnkränze, Wellen
4. 42 CrMo4 (Einspritzsysteme).
1
Tunnelanlage
2
Transporttunnel
2
a erster Tunnelabschnitt
2
b zweiter Tunnelabschnitt
2
c dritter Tunnelabschnitt
2
d vierter Tunnelabschnitt
2
e Verschlußelement
2
f Verschlußelement
3
Chargierschleuse
4
Chargierventil
5
Absperreinrichtung
6
Aufkohlungskammer
6
a Revisionsöffnung
7
Aufkohlungskammer
7
a Revisionsöffnung
8
Absperreinrichtung
9
Absperreinrichtung
10
Ventil
11
Ventil
12
Gasquelle
13
Absperreinrichtung
14
Abschreckkammer
15
Wärmedämmung
16
Chargentisch
17
Heizkammer
18
Heizkammer
19
Wärmedämmung
19
a Wärmedämmung (Tür)
19
b Wärmedämmung (Tür)
20
Charge
21
Charge
22
Heizkammer
23
Heizkammer
24
Charge
24
' Charge
25
Ventilplatte
26
Wärmedämmplatte
27
Ventilschacht
28
Transportwagen
29
Längsprofile
30
Längsprofile
31
Schienen
32
Hubtisch
33
Ausleger
34
Getriebe
35
Winkelgetriebe
36
Hubspindeln
Claims (26)
1. Verfahren zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen (20, 21,
24, 24') in einer Tunnelanlage (1), bei der an einen Transporttunnel
(2) für die Werkstückchargen (20, 21, 24, 24') mindestens eine Char
gierschleuse (3), mehrere Heizkammern (17, 18, 22, 23), mindestens
eine Aufkohlungskammer (6, 7) und mindestens eine Abschreckkam
mer (14) angeschlossen sind und bei der zwischen den einzelnen
Kammern und dem Transporttunnel (2) Absperreinrichtungen für die
Einstellung der jeweiligen Behandlungsatmosphäre angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Transporttunnel (2) und in den
Heizkammern (17, 18, 22, 23) ein Druck zwischen 0,9 und 2 bar, in
der mindestens einen Aufkohlungskammer (6, 7) ein Druck eines
Aufkohlgases zwischen 1 und 50 mbar und in der Abschreckkammer
(14) beim Härten ein Druck eines über einen Wärmetauscher umge
wälzten Abschreckgases zwischen 5 und 50 bar, vorzugsweise
zwischen 10 und 30 bar, eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') in der mindestens einen Heizkammer
(17, 18, 22, 23) unter Schutzgas konvektiv auf eine Temperatur
zwischen 800 und 1100°C aufgeheizt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') in der mindestens einen Aufkohlungs
kammer (6, 7) unter Zufuhr des Aufkohlgases auf eine Temperatur
zwischen 800 und 1100°C aufgekohlt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') in mindestens einer der Heizkammern
(17, 18, 22, 23) unter Schutzgas konvektiv auf eine Temperatur
zwischen 800 und 1100°C aufgeheizt und auf dieser gehalten werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') in mindestens einer der Heizkammern
(17, 18, 22, 23) unter Schutzgas konvektiv auf ihre Diffusions
temperatur aufgeheizt und auf dieser gehalten werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') in mindestens einer der Heizkammern
(17, 18, 22, 23) von ihrer Diffusionstemperatur auf ihre Austeniti
sierungstemperatur abgekühlt werden, bevor sie in die Abschreck
kammer (14) eingebracht werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') in Intervallen aufgeheizt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auf
kohlungsprozeß in Intervallen durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auf
kohlungsprozeß mit impulsförmiger Gaszufuhr durchgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auf
kohlungsprozeß unter Plasmaeinwirkung durchgeführt wird.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufkohlungsprozeß und der Diffusionsprozeß alternierend
durchgeführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Transporttunnel (2) eine Atmosphäre aus dem Abschreckgas
eingestellt wird.
13. Tunnelanlage zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen (20,
21, 24, 24'), bei der an einen Transporttunnel (2) für die Werkstück
chargen (20, 21, 24, 24') mindestens eine Chargierschleuse (3),
mindestens eine Aufkohlungskammer (6, 7), mindestens zwei Heiz
kammern (17, 18, 22, 23) und mindestens eine Abschreckkamer
(14) angeschlossen sind und bei der zwischen den einzelnen
Kammern und dem Transporttunnel (2) Absperreinrichtungen (5, 8,
9, 13, 19a, 19b) für die Einstellung der jeweiligen Behandlungs
atmosphäre angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Aufkohlungskammer (6, 7) durch eine druckfeste
Absperreinrichtung (8, 9) von dem Transporttunnel (2) abtrennbar
ist.
14. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl der Heizkammern (17, 18, 22, 23) das 2- bis 10-Fache, vor
zugsweise das 4-Fache, einer Aufkohlungskammer (6, 7) beträgt.
15. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizkammern (17, 18, 22, 23) mit nicht-grafitischen, mineralischen
Isolationsmaterialien (19, 19a, 19b) ausgekleidet sind.
16. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein
im Transporttunnel (2) verfahrbarer Transportwagen (28) mit einer
Heizeinrichtung und einer Wärmedämmung gegenüber den Werk
stückchargen (20, 21, 24, 24') versehen ist.
17. Tunnelanlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der
Transportwagen (28) einen Hubtisch (32) mit einem seitlich ver
schiebbaren Ausleger (33) besitzt, mittels welchem die Werkstück
chargen (20, 21, 24, 24') in die einzelnen Kammern einbringbar und
zurückziehbar sind und mittels welchem die Werkstückchargen (20,
21, 24, 24') für den Transport über den Transportwagen (28) ver
bringbar sind.
18. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in
mindestens einer der Heizkammern (17, 18, 22, 23) mehr als ein
Abstellplatz für die Werkstückchargen (20, 21, 24, 24') vorgesehen
ist.
19. Tunnelanlage nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstellplätze der Heizkammern (17, 18, 22, 23) durch eine Wärme
dämmung (19) voneinander getrennt sind.
20. Tunnelanlage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstellplätze und/oder die Heizkammern (17, 18, 22, 23) mit
getrennt regelbaren Heizeinrichtungen versehen sind.
21. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine der Aufkohlungskammern (6, 7) und die Chargier
kammer (3) durch identische Ausbildung der Anschlußflansche
gegeneinander austauschbar sind.
22. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Aufkohlungskammer (6, 7) an ihrer dem Transport
tunnel (2) abgekehrten Ende mit einer Revisionsöffnung (6a, 7a)
versehen ist.
23. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Transporttunnel (2) an mindenstens einem Ende mit einem Ver
schlußelement (2e, 2f) für eine Revision versehen ist.
24. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizkammern (17, 18, 22, 23) auf gegenüberliegenden Seiten des
Transporttunnels (2) angeordnet sind.
25. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
Transporttunnel (2) in Modulbauweise aus mehreren Tunnel
abschnitten (2a, 2b, 2c, 2d) zusammengesetzt ist.
26. Tunnelanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß am
Transporttunnel (2) seitlich die Chargierschleuse (3), auf einer Seite
mindestens eine Aufkohlungskammer (6, 7) und auf der gegenüber
liegenden Seite die Abschreckkammer (14) und im weiteren Verlauf
des Transporttunnels (2) beiderseits mindestens je eine Heizkam
mer (17, 18, 22, 23) angesetzt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000121583 DE10021583A1 (de) | 2000-05-04 | 2000-05-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2000121583 DE10021583A1 (de) | 2000-05-04 | 2000-05-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10021583A1 true DE10021583A1 (de) | 2001-11-15 |
Family
ID=7640675
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2000121583 Ceased DE10021583A1 (de) | 2000-05-04 | 2000-05-04 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufkohlen und Härten von Werkstückchargen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE10021583A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2874079A1 (fr) * | 2004-08-06 | 2006-02-10 | Francis Pelissier | Machine de traitement thermochimique de cementation |
WO2007039468A2 (en) * | 2005-09-27 | 2007-04-12 | Robert Bosch Gmbh | A process for raising the tempering resistance of a steel work piece |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE1756746U (de) * | 1956-03-23 | 1957-11-28 | Reiner Berden | Durchlaufofen zur thermischen behandlung von werkstuecken aus beliebigem metall oder metallegierungen. |
EP0524368A1 (de) * | 1991-06-27 | 1993-01-27 | Leybold Durferrit GmbH | Vorrichtung zur selbsttätigen Überwachung und zur Steuerung eines Vakuum-Wärmebehandlungsofens |
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2000
- 2000-05-04 DE DE2000121583 patent/DE10021583A1/de not_active Ceased
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WO2007039468A3 (en) * | 2005-09-27 | 2007-10-11 | Bosch Gmbh Robert | A process for raising the tempering resistance of a steel work piece |
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