DE10018015A1 - Anordnung zur Durchführung eines plasmabasierten Verfahrens - Google Patents
Anordnung zur Durchführung eines plasmabasierten VerfahrensInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Durchführung eines plasmabasierten Verfahrens, wie z. B. Sputter-, CVD (chemical vapor deposition) und Strukturierungsverfahren. In einer Prozeßkammer (1) wird ein Plasma (2) erzeugt, um ionisierte Partikel durch das Plasma (2) mittels eines elektrischen Feldes zu einem Substrat (3) hin zu beschleunigen. In der Prozeßkammer (1) wird zwischen dem Plasma (2) und dem Substrat (3) eine Magnetfeldkomponente (6) erzeugt, die parallel zu einer Substratoberfläche (5) angeordnet ist. Durch die Magnetfeldkomponente (6) wird die Winkelverteilung der ionisierten Partikel von ihrer Flugbahn senkrecht zur Substratoberfläche abgelenkt, so daß Auftreffwinkel erzeugt werden, die eine größere Winkelstreuung aufweisen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur Durch
führung eines plasmabasierten Verfahrens, wie zum Beispiel
Sputter-, CVD (chemical vapor deposition) und Strukturie
rungsverfahren.
Zur Herstellung mikroelektronischer und mikrotechnischer Bau
elemente werden Schichtabscheidungsverfahren und Strukturie
rungsverfahren verwendet. Zur Abscheidung von Metallen können
z. B. PVD-Prozesse (Physical Vapor Deposition) oder auch Sput
ter-Prozesse genannt, verwendet werden. Zur Schichtabschei
dung von Silizium oder von Dielektrika werden beispielsweise
CVD-(Chemical Vapor Deposition) bzw. PECVD-(Plasma Enhanced
CVD)Prozesse verwendet. Zum Strukturieren werden z. B. Tro
ckenätzprozesse mit ionisierten Atomen bzw. Molekülen verwen
det. Diesen Verfahren ist gemeinsam, daß sie in einer Prozeß
kammer mit einem Plasma durchgeführt werden.
Die auf einem Substrat angeordneten Strukturen wie z. B. Grä
ben weisen ein Aspektverhältnis (Verhältnis von Grabentiefe
zu Grabendurchmesser) auf, das mit voranschreitender Verklei
nerung mikroelektronischer Bauelemente weiter zunimmt.
Daher werden in immer größerem Maße Verfahren mit steuerbarer
Richtcharakteristik erforderlich. Ein bekanntes Verfahren mit
Richtcharakteristik ist z. B. die gerichtete Abscheidung von
Metallen in Kontaktlöcher und Leiterbahnen mit Hilfe eines
ionisierten Metallplasmas. Die Richtung der Abscheidung wird
durch eine Beschleunigungsspannung hervorgerufen, die die io
nisierten Metallpartikel zum Substrat hin beschleunigt.
Ebenso ist die gerichtete Abscheidung von Dielektrika mittels
ionisierter Partikel aus hochdichten Plasmen und das anisotrope
Trockenätzen durch ionisierte Atome bzw. Moleküle
möglich.
Viele der gerichteten Ätz- und Abscheideverfahren sind plas
mabasiert und nutzen die Wirkung der vorhandenen elektrischen
Felder auf die Bewegung der in einem Plasma ionisierten Par
tikel. Die in Frage kommenden Plasmen sind z. B. sogenannte
High-Density-Plasmen (HDP) bei Gasdrücken im Bereich zwi
schen 1 bis 100 mTorr. Das Plasma erfüllt dabei zwei Aufga
ben. Es erzeugt zum einen die ionisierten Partikel in dem
Plasma und beschleunigt sie zum anderen aufgrund der stets
vorhandenen und evtl. von außen modifizierten elektrischen
Feldes in Richtung auf das zu bearbeitende Substrat. Zwischen
dem Substrat und dem Plasma bildet sich üblicherweise in der
Nähe des Substrats eine dünne Randschicht, wo die elektri
schen Felder stets senkrecht zu dem Substrat orientiert sind.
Der Spannungsabfall in der Randschicht kann durch den Aus
druck
abgeschätzt werden. Dabei sind mi und me die Masse der Ionen
und Elektronen, Te die Elektronentemperatur im Plasma und e
die Elementarladung. Die Spannung in der Randschicht kann
durch eine angelegte externe Spannung auf mehrere 100 V er
höht werden. Weiterhin befindet sich zwischen der Randschicht
und dem Plasma eine sogenannte Vorschicht, die eine Ausdeh
nung von mehreren mittleren freien Weglängen λ (mittlere
Strecke, die zwischen zwei Stößen zurückgelegt wird) besitzt,
so daß sie einige Zentimeter breit und damit erheblich ausge
dehnter als die Randschicht ist. Der gesamte Spannungsabfall
liegt hier im Bereich der thermischen Spannung für Elektronen
und beträgt etwa
und ist von außen nicht direkt modifizierbar. Aufgrund der
Ausdehnung der Vorschicht ist das Feld nur in erster Näherung
senkrecht zum Substrat gerichtet so daß Geometrieeffekte der
Prozeßkammer eine gewisse Abweichung von der Senkrechten her
vor rufen können.
Die Winkel- und Energieverteilung der auf das Substrat auf
treffenden ionisierten Partikel wird durch den Transport
durch die Randschicht und die Vorschicht bestimmt, in der die
Partikel einen Impuls aufnehmen, der einen senkrecht zur Sub
stratoberfläche und einen tangential zur Substratoberfläche
gerichteten Anteil aufweist. Wenn die Partikel das Plasma
verlassen, haben sie meist nur einen sehr kleinen senkrechten
und tangentialen Impuls. Aus dem elektrischen Feld der Vor
schicht und der Randschicht können die Teilchen nur einen
senkrechten Impuls aufnehmen, da das elektrische Feld senk
recht zur Substratoberfläche orientiert ist. Einen tangential
zur Substratoberfläche gerichteten Impuls können die Partikel
nur durch Umlenkstöße mit dem Prozeßgas in der Prozeßkammer
aufnehmen. In der dünnen Randschicht sind diese Stöße sehr
unwahrscheinlich, in der breiteren Vorschicht sind diese Stö
ße zwar wahrscheinlicher, doch ist die Ionenenergie hier we
sentlich kleiner. Durch diesen Mechanismus ist der tangentia
le Impuls auf etwa
beschränkt, so daß die Winkelvertei
lung der Ionen, die von der Senkrechten auf das Substrat ab
weicht, sehr gering ist.
Der senkrechte Impuls ist
die Ionenenergie in der
Vorschicht ist etwa Te.
Zusätzlich eingekoppelte Felder wie ein Gleichspannungsfeld
(DC) oder ein Wechselspannungsfeld (RF) vergrößern bzw. modu
lieren den Spannungsabfall in der Randschicht und verändern
damit die Komponente des Partikelimpulses, die senkrecht zu
der Substratoberfläche gerichtet ist. Auf die tangentiale
Komponente des Impulses haben diese Felder keinen wesentli
chen Einfluß.
Daher sind bei konventionellen Plasmaprozessen die Möglich
keiten der Steuerung der Energie- und Winkelverteilung der
auftreffenden Partikel sehr beschränkt. Wie oben genannt,
kann der Impuls der ionisierten Partikel lediglich in seiner
Größe, allerdings nicht in seiner Richtung beeinflußt werden.
Die auf das Substrat auftreffenden, nicht ionisierten Parti
kel, die unter Umständen auch prozeßrelevant sein können,
werden durch die in der Vorschicht und in der Randschicht e
xistierenden elektrischen Felder nicht beeinflußt, da sie mit
ihnen nicht wechselwirken. Daher läßt sich von den nicht io
nisierten Teilchen weder die Winkelverteilung noch die Auf
treffenergie beeinflussen. Allenfalls gibt es eine indirekte
Steuerungsmöglichkeit über den Ionisationsgrad der Partikel,
wodurch das Verhältnis der ionisierten Partikel, die gerich
tet auf das Substrat auftreffen, zu den nicht ionisierten
Partikeln, die ungerichtet (isotrop) auf das Substrat auf
treffen, beeinflußt wird und so der Anteil der gerichtet und
der Anteil der ungerichtet auf die Substratoberfläche auf
treffenden Partikel einstellbar ist.
Problematisch bei den genannten gerichteten Prozessen ist,
daß die Ionen durch die Feldanordnung der Beschleunigungs
spannung ausschließlich senkrecht zur Substratoberfläche hin
beschleunigt werden. In vielen Fällen ist diese begrenzte
Steuermöglichkeit der Winkelverteilung nicht ausreichend. Ein
typisches Beispiel ist die Abscheidung von einem Metall in
ein Kontaktloch mit einem großen Aspektverhältnis. Mit einem
IPVD-(Ionised Physical Vapor Deposition) Verfahren wird vor
wiegend erreicht, daß das Kontaktloch nicht vorzeitig im obe
ren Bereich geschlossen wird, wie es bei nicht ionisierten
Prozessen der Fall ist. Aus diesem Grund wird zunächst ein
möglichst großer Anteil der Metallatome im Plasma ionisiert,
damit der Fluß neutraler Metallatome in das Kontaktloch minimal
ist. Die Winkelverteilung der neutralen Metallatome ist
nahezu isotrop und würde zu einem vorzeitigen Schließen des
oberen Bereichs des Kontaktlochs führen, bevor das Kontakt
loch am Boden aufgefüllt ist. Die Winkelverteilung der ioni
sierten Partikel hingegen ist überwiegend senkrecht gerich
tet, so daß selbst bei Abwesenheit eines zusätzlichen Bias
(DC, RF) die meisten Partikel innerhalb eines Winkel von
10 Grad zur Senkrechten auf die Substratoberfläche auftref
fen. Die ionisierten Partikel gelangen auf den Boden des Kon
taktloches, aber nur selten auf die Seitenwand. In vielen
Fällen wird jedoch eine stärke Abscheidung auf der Seitenwand
gewünscht, was sich durch die geringe Winkelverteilung von
unter 10 Grad nicht erreichen läßt. Wünschenswert wäre also
eine Winkelverteilung über die erwähnten 10 Grad hinaus.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung zur Durch
führung eines plasmabasierten Verfahrens anzugeben, das eine
erhöhte Winkelverteilung der ionisierten Partikel ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Anordnung
zur Durchführung eines plasmabasierten Verfahrens mit:
- - einer Prozeßkammer, in der ein Plasma erzeugbar ist;
- - einem Substratträger, der innerhalb der Prozeßkammer ange ordnet ist, auf dem ein Substrat mit einer Substratoberfläche anzuordnen ist und
- - einem Magnetfeld in der Prozeßkammer, das zwischen dem Plasma und der Substratoberfläche erzeugbar ist und das eine Magnetfeldkomponente aufweist, die parallel zu der Substrat oberfläche verläuft.
Die Anordnung gemäß der Erfindung ermöglicht eine zusätzliche
Streuung der Partikel in der Vorschicht und in der Rand
schicht, womit sich die Winkelverteilung der auf das Substrat
auftreffenden Partikel einstellen läßt. Die Erfindung nutzt
die Wirkung, daß elektrisch geladene Partikel von magneti
schen Feldern beeinflußt werden. Der Einfluß eines magneti
schen Feldes auf die Bewegung eines geladenen Teilchens wird
durch die Lorentzkraft F = q . v × B (F gleich q mal v Kreuz B)
bestimmt. Das bedeutet, daß die elektrische Ladung bei ihrer
Bewegung durch ein Magnetfeld B beschleunigt und umgelenkt
wird, wobei die Magnetfeldkomponente wirkt, die senkrecht zu
der Bewegung der Ladung steht. Das mit der Ladung q geladene
Partikel bewegt sich mit der Geschwindigkeit v in dem Magnet
feld B. Ist das Magnetfeld B beispielsweise parallel zu der
Substratoberfläche orientiert und bewegen sich die ionisier
ten Partikel senkrecht auf das Substrat zu, so wird das gela
dene Partikel senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung und senk
recht zu dem Magnetfeld abgelenkt. Durch die Ablenkung der
geladenen Partikel ist es möglich, ihre Flugbahn von der
Senkrechten auf das Substrat abzulenken, wodurch die ioni
sierten Partikel nicht nur auf den Grabenboden, sondern auch
auf die Grabenseitenwand auftreffen.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Verteilung
der Ionen durch das magnetische Feld direkt verändert wird
und auch zu einer Verbreiterung der Winkelverteilung führt.
Eine Variante der Erfindung sieht vor, daß die Magnetfeldkom
ponente um eine senkrecht zu der Substratoberfläche verlau
fende Achse rotiert. In dem Falle eines statischen Magnetfel
des, das nicht rotiert, werden die ionisierten Partikel stets
in die gleiche Richtung abgelenkt. Um die Ablenkung der ioni
sierten Partikel auch in andere Richtungen auf der Substrat
oberfläche zu ermöglichen, wird das Magnetfeld rotiert rela
tiv zu der Substratoberfläche und behält seine Orientierung
parallel zu der Substratoberfläche bei.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die
Magnetfeldkomponente mit einer von Strom durchflossenen Spule
erzeugbar ist. Die stromdurchflossene Spule ermöglicht in
vorteilhafter Weise die Variation der Magnetfeldstärke.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Magnetfeldkomponente mit
einem Permanentmagneten erzeugt wird. Ein Permanentmagnet ermöglicht
z. B. die kompakte Anordnung des Magneten in der Pro
zeßkammer bzw. in den Substratträger, was eine effiziente
Bauweise ermöglicht.
Eine weitere Anordnung sieht vor, daß die Spule außerhalb der
Prozeßkammer anordnet ist. Die Anordnung der Spule außerhalb
der Prozeßkammer ermöglicht eine einfache Nachrüstung beste
hender Anlagen und bietet einen einfachen und direkten Zugang
zu den Magnetfeld erzeugenden Spulen.
Weiterhin ist vorgesehen, daß eine zweite Spule mit der ers
ten Spule eine Helmholtz-Spulenanordnung bildet. Eine Helm
holtz-Spulenanordnung hat den Vorteil, daß sie ein sehr
gleichmäßiges und homogenes Magnetfeld ermöglicht.
Eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Anordnung sieht
vor, daß die Spule um den Substratträger rotiert. Dadurch
wird ein rotierendes Magnetfeld ermöglicht, das die Winkel
verteilung der ionisierten Partikel gleichmäßig um eine senk
recht zum Substrat stehende Achse ausbildet. Die rotierende
Spule ermöglicht dabei das rotierende Magnetfeld.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Magnetfeldkomponente verän
derbar ist und im Zeitmittel keinen Gleichanteil aufweist.
Dies bedeutet, daß die Winkelverteilung der ionisierten Par
tikel rotationssymmetrisch um eine Achse ausgebildet ist, die
senkrecht auf der Substratoberfläche gerichtet ist. Dieses
Vorgehen hat den Vorteil, daß die ionisierten Partikel auf
Grabenwände und die Substratoberfläche gleichmäßig auftref
fen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Perma
nentmagnet in der Prozeßkammer unterhalb des Substrats ange
ordnet ist. Diese Position für den Permanentmagneten ist be
sonders geeignet, da er direkt in den Substratträger angeord
net werden kann, der nahe an dem Substrat und damit nahe an
der Randschicht bzw. an der Vorschicht angeordnet ist und da
mit ein ausreichend starkes Magnetfeld erzeugt.
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung rotiert der Perma
nentmagnet um eine Achse. Die Rotation des Permanentmagneten
erzeugt ein rotierendes Magnetfeld, wodurch eine Winkelver
teilung der ionisierten Partikel in unterschiedlichen Raum
richtungen erzeugt wird.
Weiterhin ist es vorteilhaft, die Magnetfeldkomponente mit
zwei gekreuzten Helmholtz-Spulenanordnungen zu erzeugen. Die
gekreuzten Helmholtz-Spulenanordnungen ermöglichen die Erzeu
gung eines rotierenden Magnetfeldes.
In einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Magnetfeldkom
ponente in Richtung und Stärke veränderbar ist. Dies hat den
Vorteil, daß die Winkelverteilung der ionisierten Partikel
eingestellt werden kann. Zusätzlich ist es möglich, eine sym
metrische Winkelverteilung bezüglich einer Rotationsachse
bzw. eine unsymmetrische Winkelverteilung mit einer Vorzugs
richtung zu erzeugen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Magnetfeldkomponente in Richtung und Stärke mit
tels eines Stromflusses durch eine Spule veränderbar ist. Die
Verwendung eines Stromflusses erlaubt die Erzeugung, Steue
rung und Regelung eines Magnetfeldes.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
von Figuren dargestellt und erläutert.
In den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Prozeßkammer;
Fig. 2 eine simulierte Winkelverteilung von Titanionen bei
einem Ionisationsgrad von 100% in Abhängigkeit der Magnet
feldkomponente;
Fig. 3 eine simulierte Winkelverteilung von Titanionen,
bei einem Ionisationsgrad von 70% in Abhängigkeit des Magnet
feldes;
Fig. 4 eine simulierte Kantenbedeckung eines Kontaktloches
mit Titan in Abhängigkeit von der Stärke des Magnetfeldes mit
der entsprechenden Winkelverteilung aus Fig. 2, bei einem
Ionisationsgrad von 100%;
Fig. 5 eine simulierte Kantenbedeckung eines Kontaktloches
mit Titan in Abhängigkeit von der Stärke des Magnetfeldes be
zogen auf die Winkelverteilung aus Fig. 3 mit einem Ionisa
tionsgrad von 70%.
Fig. 6 eine Abscheidung mit isotropem Partikelfluß;
Fig. 7 eine Abscheidung mit anisotropem Partikelfluß;
Fig. 8 eine Abscheidung mit verbesserter Kantenbedeckung;
Fig. 9 ein Vergleich zwischen einer Abscheidung ohne und
mit dem erfindungsgemäßen Magnetfeld.
In Fig. 1 ist eine Prozeßkammer 1 dargestellt. In der Pro
zeßkammer 1 ist ein Plasma 2 erzeugt worden. Weiterhin befin
det sich in der Prozeßkammer 1 ein Substratträger 4 auf dem
ein Substrat 3 mit einer Substratoberfläche 5 angeordnet ist.
Zwischen dem Plasma 2 und dem Substrat 3 befindet sich eine
Vorschicht 13 und eine Randschicht 14, wobei die Rand
schicht 14 in unmittelbarer Nähe des Substrats angeordnet
ist. Es befindet sich in der Vorschicht 13 und der Rand
schicht 14 eine Magnetfeldkomponente 6, die parallel zu der
Substratoberfläche 5 angeordnet ist. Die Magnetfeldkomponente
6 kann bezüglich einer Achse 7, die senkrecht zu der Sub
stratoberfläche gedacht ist, um die Achse 7 eine Rotation 8
ausführen. Weiterhin sind zur Erzeugung der Magnetfeldkompo
nente 6 eine Spule 9 und ein Permanentmagnet 10 angeordnet.
Die Spule 9 kann z. B. innerhalb oder außerhalb der Prozeßkam
mer 1 angeordnet sein und mit einer zweiten Spule 11 eine
Helmholtz-Spulenanordnung bilden. Der Permanentmagnet 10 ist
in diesem Ausführungsbeispiel in der Prozeßkammer unterhalb
des Substrats 3 angeordnet. Der Permanentmagnet 10 kann bei
spielsweise um die Achse 7 oder um seine eigene Achse rotie
ren.
In Fig. 2 ist eine simulierte Winkelverteilung von Titan
ionen dargestellt. Auf der Abszisse ist die Abweichung von
der senkrechten auf das Substrat in Grad dargestellt, auf der
Ordinate der zu dieser Winkelabweichung gehörende Parti
kelfluß in willkürlichen Einheiten. Der Ionisationsgrad der
in diesem Beispiel simulierten Titanionen beträgt 100%. Die
unterschiedlichen Kurven in dem Diagramm gehören zu unter
schiedlich starken Magnetfeldern. Deutlich ist zu erkennen,
daß bei einem ausgeschalteten Magnetfeld (B = 0 Gauß) die
Winkelverteilung in einem sehr engen Bereich um die Substrat
normale angeordnet ist. Wird das Magnetfeld erhöht, so ist zu
erkennen, daß der Partikelfluß zu größeren Abweichungswinkeln
gegen die Substratnormale hin zunimmt.
In Fig. 3 ist eine zu Fig. 2 entsprechende Simulation
durchgeführt worden. In diesem Fall ist allerdings der Ioni
sationsgrad der Titanionen mit 70% angenommen worden. Dies
bedeutet, daß 30% der Titanpartikel nicht ionisiert worden
sind, und daher weder von einem Magnetfeld noch von einem e
lektrischen Feld beeinflußt werden. Auch für diesen Fall ist
auf der Abszisse die Winkelabweichung von der Substratnorma
len in Grad und an der Ordinate der entsprechende Parti
kelfluß in willkürlichen Einheiten dargestellt. Auch hier ist
zu erkennen, daß bei einem ausgeschalteten Magnetfeld der
Partikelfluß in einem sehr schmalen Winkelbereich um die Substratnormale
stattfindet. Für ansteigende Magnetfelder nimmt
der Partikelfluß für Auftreffwinkel mit größerer Winkelabwei
chung deutlich zu.
In Fig. 4 ist eine Titanabscheidung simuliert worden. Es ist
ein Substrat 3 mit einer Substratoberfläche 5 und einem Gra
ben 15 dargestellt, der in dem Substrat 3 angeordnet ist. Der
Graben 15 weist eine Seitenwand 16 und einen Boden 17 auf. Es
ist eine Titanabscheidung simuliert worden, wobei Simulatio
nen ohne Magnetfeld, mit einem Magnetfeld von 300 Gauß und
einem Magnetfeld von 600 Gauß angenommen wurde. Die Seiten
wandbedeckung wird von 8% auf 14% verbessert, wenn das Mag
netfeld von 0 auf 600 Gauß erhöht wird.
In Fig. 5 ist eine weitere Simulation dargestellt, bei der
ebenfalls ein Substrat 3 mit einem Graben 15 verwendet wurde.
Der Graben 15 weist eine Grabenwand 16 und einen Grabenbo
den 17 auf.
In diesem Simulationsfall ist der Ionisationsgrad der Titan
partikel zu 70% angenommen worden. Ebenfalls wurde ein Mag
netfeld von 0 Gauß, 300 Gauß und 600 Gauß simuliert. Die Sei
tenwandbedeckung hat sich auch in diesem Fall verbessert.
In Fig. 6 ist ein Substrat 3 mit einem Graben 15 darge
stellt, der eine Grabenseitenwand 16 und einem Grabenboden 17
aufweist. Auf der Substratoberfläche 5 ist eine abgeschiedene
Schicht 18 dargestellt. In dem hier dargestellten Fall ist
ein Sputter-Verfahren verwendet worden, bei dem die Ionisati
onsrate des aufgesputterten Materials sehr gering gewählt
wurde. Dadurch kommt es zu der gezeigten Ablagerung des Mate
rials vorzugsweise im Bereich der Öffnung des Grabens.
In Fig. 7 ist ein weiteres Beispiel einer abgeschiedenen
Schicht 18 dargestellt. Die Schicht 18 wird auf der Sub
stratoberfläche 5 eines Substrats 3 abgeschieden, in dem ein
Graben 15 mit einer Grabenseitenwand 16 und einem Grabenboden
17 ausgebildet ist. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt eine
typische Abscheidung mit einem gerichteten Abscheideverfah
ren. Die Ionisationsrate der abzuscheidenden Partikel ist in
diesem Fall sehr hoch gewählt, so daß die Partikel in der
Vorschicht und in der Randschicht beschleunigt werden und na
hezu senkrecht auf das Substrat und auf den Grabenboden 17
auftreffen. Die Grabenseitenwände sind fast unbedeckt.
Mit Bezug auf Fig. 8 ist eine Abscheidung dargestellt, die
wesentlich mehr Material auf die Grabenseitenwand 16 eines
Grabens 15 abscheidet. Der Graben 15 ist in diesem Ausfüh
rungsbeispiel in einem Substrat 3 gebildet, das eine Sub
stratoberfläche 5 aufweist.
In Fig. 9 ist ein Substrat 3 dargestellt, das eine Substrat
oberfläche 5 aufweist. In dem Substrat 3 ist ein Graben 15
angeordnet, der eine Grabenseitenwand 16 und einen Grabenbo
den 17 aufweist. Auf die Substratoberfläche 5 und in den Gra
ben 15 ist eine Schicht 18 abgeschieden worden. Die Abschei
dung entlang der durchgezogenen Linie 19 ist in diesem Aus
führungsbeispiel ohne das erfindungsgemäße Magnetfeld durch
geführt worden, die gestrichelte Linie 20 zeigt das Abschei
deergebnis der Schicht 18 unter Verwendung des erfindungsge
mäßen Magnetfeldes. Typisch ist dabei das weniger Material
auf dem Grabenboden 17 abgeschieden wird, und statt dessen
auf die Grabenseitenwand 16 gelangt.
Claims (13)
1. Anordnung zur Durchführung eines plasmabasierten Verfah
rens mit:
- - einer Prozeßkammer (1), in der ein Plasma (2) erzeugbar ist;
- - einem Substratträger (4), der innerhalb der Prozeßkammer (1) angeordnet ist, auf dem ein Substrat (3) mit einer Sub stratoberfläche (5) anzuordnen ist,
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldkomponente (6) um eine senkrecht zu der Sub
stratoberfläche (5) verlaufende Achse (7) rotiert (8).
3. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldkomponente (6) mit einer von Strom durchflosse
nen Spule (9) erzeugbar ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldkomponente (6) mit einem Permanentmagneten (10)
erzeugt wird.
5. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spule (9) außerhalb der Prozeßkammer (1) angeordnet ist.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine zweite Spule (11) mit der Spule (9) eine Helmholtz-
Spulenanordnung bildet.
7. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spule (9) um den Substratträger (4) rotiert.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldkomponente (6) veränderbar ist und im Zeitmit
tel keinen Gleichanteil aufweist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Permanentmagnet (10) in der Prozeßkammer (1) unterhalb
des Substrats (3) angeordnet ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Permanentmagnet (10) um eine Achse rotiert.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 3 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei gekreuzte Helmholtz-Spulenanordnungen die Magnetfeldkom
ponente (6) erzeugen.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldkomponente (6) in Richtung und Stärke veränder
bar ist.
13. Anordnung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetfeldkomponente (6) in Richtung und Stärke mittels
eines Stromflusses durch eine Spule veränderbar ist.
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