DE10016704C2 - Anordnung zur Verwendung in Rohrleitungssystemen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Verwen
dung in Rohrleitungssystemen.
Derartige Anordnungen sind beispielsweise in Form
von Ventilen zur Verwendung in Rohrleitungssystemen von
Kraftwerken allgemein bekannt. Sie weisen ein erstes
Bauteil aus Metall, insbesondere ungehärtetem Stahl,
auf, das beispielsweise das Gehäuse des Ventiles bil
det. Ferner weisen die bekannten Anordnungen ein mit
dem ersten Bauteil verbundenes, ringförmiges zweites
Bauteil auf, das beispielsweise den Ventilsitz bildet
und aus Stahl besteht, der zur Erhöhung der Verschleiß
festigkeit gehärtet sein kann. Der Ventilsitz weist
beispielsweise ein Außengewinde auf, mit dem er in ein
Innengewinde des Ventilgehäuses eingeschraubt ist. Die
Verbindung des Ventilsitzes mit dem Ventilgehäuse kann
auch über eine Passung erfolgen.
Die bekannten Anordnungen sind robust und langle
big. Nachteilig ist jedoch, daß sie mechanisch aufwen
dig und damit teuer in der Herstellung sind.
Aus DE 44 02 163 A1 ist eine Vorrichtung bekannt,
bei der ein ringförmiges Flanschelement mit seinem in
neren Umfang am äußeren Umfang eines rohrförmigen An
satzstutzens eines Armaturengehäuses befestigt wird.
Die Befestigung erfolgt durch Verschweißung mittels
Elektronenstrahlschweißverfahrens. Diese Idee ist
grundsätzlich auch auf Armaturen übertragbar, bei denen
ein Ventilsitz, wie oben beschrieben, mit seinem äuße
ren Umfang am inneren Umfang eines Armaturengehäuses
befestigt wird, wobei statt der bekannten Verschraubung
oder Passung eine Verschweißung mittels eines Elektro
nenstrahlschweißverfahrens vorgesehen sein könnte.
Hierdurch entstehen aber erhebliche Nachteile. Um eine
ausreichende Dichtigkeit zu gewährleiten, müssen Ven
tilsitze und Ventile hoch präzise aufeinander abge
stimmt sein. Hierzu kann es notwendig werden, daß ein
Ventilsitz, der sich als undicht erweist, nachgeschlif
fen werden muß. Auch präzise gefertigte Ventilsitze
können im Laufe der Zeit durch Ablagerung und/oder Ver
schleiß undicht werden, was ebenfalls eine Nachbearbei
tung erforderlich macht. Sind die Ventilsitzes dann
nicht durch Verschraubung oder Passung reversibel im
Armaturengehäuse befestigt, sondern mit einer mittels
eines Elektronenstrahlschweißverfahrens erzeugten
Schweißverbindung, wird die Nachbearbeitung durch die
fehlende Erreichbarkeit des Ventilsitzes deutlich er
schwert.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße
Anordnung zur Verwendung in Rohrleitungssystemen zur
Verfügung zu stellen, bei der die Herstellung verein
facht und kostengünstiger gestaltet ist, wobei jedoch
gleichzeitig eine Nachbearbeitung des innenliegenden,
ringförmigen Bauteils leicht möglich ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die technische
Lehre des Anspruchs 1.
Danach ist das innenliegende, ringförmige Bauteil,
z. B. ein Ventilsitz, nicht unmittelbar mit dem Armatu
rengehäuse verbunden, sondern mittelbar über ein eben
falls ringförmiges Zwischenteil. Dabei ist die Verbin
dung zwischen dem ringförmigen Bauteil und dem Zwi
schenteil als mittels eines Elektronenstrahlschweißverfahrens
erzeugte Schweißverbindung realisiert. Die
Verbindung zwischen dem Armaturengehäuse und dem Zwi
schenstück ist dagegen als mittels eines Schutzgas
schweißverfahrens oder eines Lichtbogenhandschweißver
fahrens erzeugte Schweißverbindung ausgeführt.
Dieser Lehre liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
Schweißverbindungen, die durch ein Schutzgasschweiß
verfahren oder ein Lichtbogenhandschweißverfahren er
zeugt wurden, leicht zu öffnen sind, während eine mit
tels eines Elektronenstrahlschweißverfahrens erzeugte
Schweißverbindung, die sich über die gesamte Tiefe des
Ventilsitzes hin erstrecken kann und soll, praktisch
nicht wieder zu öffnen ist. So kann insbesondere eine
herkömmliche, aufgesetzte Schweißnaht in einem Bereich
erfolgen, der mechanisch nur mäßig belastet ist. Im
Bereich des Ventilsitzes dagegen, wo erhebliche mecha
nische Belastungen auftreten, kann eine deutlich halt
barere Schweißnaht erzeugt werden. Zum Ausbau zwecks
Nachbearbeitung des Ventilsitzes, kann dann die aufge
setzte Schweißnaht leicht gelöst und das Verbundbau
teil, bestehend aus Zwischenteil und Ventilsitz gemein
sam entfernt und nachbearbeitet werden.
Dennoch können alle verwendeten Teile mechanisch
einfach ausgeführt werden, da keine Verschraubung oder
Passung mehr erforderlich ist. Die Herstellung ist da
her vereinfacht und kostengünstig.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Bau
teile durch die Schweißverbindung fest miteinander ver
bunden sind. Ein Lösen der Verbindung bei mechanischer
Beanspruchung, beispielsweise durch Schwingungen, ist
somit zuverlässig vermieden.
Form und Größe der Bauteile sind in weiten Grenzen
wählbar. Alle Bauteile sind vorzugsweise aus Metall,
insbesondere Stahl.
Dabei können beispielsweise das Zwischenteil und
das Armaturengehäuse aus ungehärtetem Stahl und das
ringförmige Bauteil, beispielsweise ein Ventilsitz, aus
gehärtetem Stahl bestehen.
Gemäß anderen Ausführungsformen können das Zwi
schenteil und/oder das Armaturengehäuse aus ungehärte
tem Stahl und/oder das ringförmige Bauteil, beispiels
weise ein Ventilsitz, aus gehärtetem Stahl bestehen.
Bei diesen Ausführungsformen besteht das Armaturenge
häuse aus einem kostengünstigen Material, während das
über das Zwischenteil mit dem Armaturengehäuse verbun
dene ringförmige Bauteil, beispielsweise ein Ventil
sitz, aus gehärtetem Stahl besteht und damit eine hohe
Verschleißfestigkeit aufweisen kann.
Gemäß einer anderen Weiterbildung können das Zwi
schenteil und das ringförmige Bauteil aus beliebigen,
mittels eines Elektronenstrahlschweißverfahrens mitein
ander verschweißbaren Metallen bestehen.
Gemäß einer Weiterbildung bestehen bzw. besteht
das Zwischenteil und/oder das Armaturengehäuse aus
Chrom-Nickel-Stahl. Dieser Werkstoff ist kostengünstig,
so daß die erfindungsgemäße Anordnung kostengünstig
gestaltet ist.
Das ringförmige Bauteil, beispeilsweise ein Ven
tilsitz, besteht zweckmäßigerweise aus Chromstahl.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Lehre ist im Bereich einer Grenz
fläche, an der das Zwischenteil an dem ringförmigen
Bauteil, beispielsweise einem Ventilsitz, anliegt, mit
tels des Elektronenstrahles der Elektronenstrahl
schweißanlage durch Aufschmelzen des Materiales der
Bauteile eine elastische und/oder rißbeständige Über
gangszone gebildet. Auf diese Weise sind Risse im Be
reich der Schweißverbindung zwischen den Bauteilen zuverlässig
vermieden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beige
fügten Zeichnung näher erläutert, in der Ausführungs
beispiele dargestellt sind.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch eine Anordung
in Form eines mehrstufigen Ventilsitzes
und
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Ausführungsbei
spiel einer erfindungsgemäßen Anordnung
in Form eines Ventilsitzes.
In Fig. 1 ist eine Anordnung 2 in Form eines Ven
tilgehäuses eines Ventiles zur Verwendung in Rohrlei
tungssystemen von Kraftwerken dargestellt. Das Ventil
gehäuse 2 weist ein rohrförmig ausgebildetes erstes
Bauteil 4 auf, daß aus einem ungehärteten Chrom-Nickel-
Stahl besteht, beispielsweise einem Stahl mit der Werk
stoffbezeichnung 1.4571, oder einem Baustahl, bei
spielsweise einem Stahl mit der Werkstoffbezeichnung
1.5415. Das Ventilgehäuse 2 weist ferner ein zweites
Bauteil 6 in Form eines ringförmig ausgebildeten Ven
tilsitzes sowie in Axialrichtung des ersten Teiles 4 zu
dem Ventilsitz 6 beabstandete weitere ringförmig ausge
bildete Ventilsitze 8, 10 auf. Die Ventilsitze 6, 8, 10
bestehen aus einem Chromstahl, beispielsweise einem
Chromstahl mit der Werkstoffbezeichnung 1.4057, der zur
Erhöhung der Verschleißfestigkeit gehärtet ist. Die
Ventilsitze 6, 8, 10 sind mit der radialen Innenfläche
des ersten Teiles 4 über mit einem Elektronenstrahl
schweißverfahren erzeugte Schweißverbindungen verbun
den, wie in Fig. 1 bei 12, 14, 16 angedeutet.
Zur Erzeugung der Schweißverbindungen 12, 14, 16
wird ein Elektronenstrahl einer Elektronenstrahl
schweißanlage in Richtung eines Pfeiles 18 in Axial
richtung des ersten Teiles 4 auf den Bereich gerichtet,
in dem die Ventilsitze 6, 8, 10 mit ihrer radialen Au
ßenfläche an der radialen Innenfläche des ersten Teiles
4 anliegen. Da der Elektronenstrahl das Material des
Ventilsitzes 10 durchdringt, werden gleichzeitig mit
der Schweißverbindung 16 auch die Schweißverbindungen
12, 14 erzeugt. Auf diese Weise ist die Herstellung des
Ventilgehäuses 2 einfach und damit kostengünstig ge
staltet. Mechanisch aufwendige Schraubverbindungen zur
Verbindung der Ventilsitze 6, 8, 10 mit dem ersten Teil
4 sind nicht erforderlich. Durch entsprechende Bewegung
des Elektronenstrahles können Schweißverbindungen ge
bildet werden, die sich entlang des gesamten äußeren
Umfanges der Ventilsitze 6, 8, 10 erstrecken.
Allerdings sind bei dieser Anordnung die Schweiß
verbindungen (12, 14, 16) nur unter erheblichem Aufwand
zur Nachbearbeitung der Ventilsitze (6, 8, 10) lösbar.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Anordnung dargestellt, die ein Armaturen
gehäuse 20 aufweist, das aus einem ungehärteten Chrom-
Nickel-Stahl, beispielsweise einem Stahl mit der Werk
stoffbezeichnung 1.4571, oder einem Baustahl, bei
spielsweise einem Stahl mit der Werkstoffbezeichnung
1.5415, besteht. Das Armaturengehäuse 20 ist über eine
mit einem Schutzgas-Schweißverfahren oder einem Licht
bogen-Handschweißverfahren erzeugte Schweißverbindung
mit einem ringförmigen Zwischenteil 22 verbunden, wie
bei 24 in Fig. 2 angedeutet. Das Zwischenteil 22 bil
det das erste Bauteil der erfindungsgemäßen Anordnung und
besteht aus einem ungehärteten Chrom-Nickel-Stahl, bei
spielsweise einem Stahl mit der Werkstoffbezeichnung
1.4571, oder einem Baustahl, beispielsweise einem Stahl
mit der Werkstoffbezeichnung 1.5415.
Das Zwischenteil 22 ist über eine erfindungsgemäß
mit einem Elektronenstrahlschweißverfahren erzeugte
Schweißverbindung mit einem ringförmigen Ventilsitz 26
verbunden, wie bei 28 in Fig. 2 angedeutet. Der Ven
tilsitz 26 bildet das zweite Bauteil der erfindungs
gemäßen Anordnung und besteht aus einem gehärtetem
Chromstahl.
Zur Erzeugung der Schweißverbindung 28 zwischen
dem Ventilsitz 26 und dem Zwischenteil 22 wird ein
Elektronenstrahl einer Elektronenstrahl-Schweißanlage
in Richtung eines Pfeiles 30 in Axialrichtung des Ven
tilsitzes 26 auf den Bereich gerichtet, in dem der Ven
tilsitz 26 mit seiner radialen Außenfläche an der ra
dialen Innenfläche des Zwischenteils 22 anliegt.
Da die Schweißverbindung 24 zwischen dem Armatu
rengehäuse 20 und dem Zwischenteil 22 leicht auftrenn
bar ist, ist ein Ausbauen des Ventilsitzes 26 verein
facht, beispielsweise um den Ventilsitz 26 nach
zuschleifen.
Claims (5)
1. Anordnung zur Verwendung in Rohrleitungssystemen,
mit einem Armaturengehäuse aus Metall, insbesondere Stahl, und
einem ringförmigen Bauteil aus Metall, insbesondere Stahl,
das mit dem Armaturengehäuse über eine unter Anwendung eines Elektronenstrahlschweißverfahrens erzeugte Ver bindung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Armaturengehäuse mit dem ringförmigen Bauteil mittelbar über ein ringförmiges Zwischenteil aus Metall verbunden ist,
wobei die Verbindung zwischen dem ringförmigen Bauteil und dem Zwischenteil in einer mittels eines Elektronen strahlschweißverfahrens erzeugten Schweißverbindung und
die Verbindung zwischen dem Armaturengehäuse und dem Zwischenteil in einer mittels eines Schutzgasschweiß verfahrens oder eines Lichtbogenhandschweißverfahrens erzeugten Schweißverbindung besteht.
mit einem Armaturengehäuse aus Metall, insbesondere Stahl, und
einem ringförmigen Bauteil aus Metall, insbesondere Stahl,
das mit dem Armaturengehäuse über eine unter Anwendung eines Elektronenstrahlschweißverfahrens erzeugte Ver bindung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Armaturengehäuse mit dem ringförmigen Bauteil mittelbar über ein ringförmiges Zwischenteil aus Metall verbunden ist,
wobei die Verbindung zwischen dem ringförmigen Bauteil und dem Zwischenteil in einer mittels eines Elektronen strahlschweißverfahrens erzeugten Schweißverbindung und
die Verbindung zwischen dem Armaturengehäuse und dem Zwischenteil in einer mittels eines Schutzgasschweiß verfahrens oder eines Lichtbogenhandschweißverfahrens erzeugten Schweißverbindung besteht.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Anordnung (2) einen Ventilsitz eines Ventiles
bildet.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenteil (22) und/oder das Armaturengehäuse
(20) aus ungehärtetem Stahl bestehen und/oder daß das
ringförmige Bauteil (26) aus gehärtetem Stahl besteht.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zwischenteil (22) und/oder das Armaturengehäuse
(20) aus Chrom-Nickel-Stahl bestehen.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das ringförmige Bauteil (26) aus Chromstahl be
steht.
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DE4402163A1 (de) * | 1994-01-26 | 1995-07-27 | Klein Schanzlin & Becker Ag | Armaturengehäuse |
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2000
- 2000-04-05 DE DE2000116704 patent/DE10016704C2/de not_active Expired - Fee Related
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