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DE10002892A1 - Peptide des Autoantigens Aktin und ihre Verwendung, insbesondere für die Diagnostik der Autoimmunen Hepatitis Typ 1 - Google Patents

Peptide des Autoantigens Aktin und ihre Verwendung, insbesondere für die Diagnostik der Autoimmunen Hepatitis Typ 1

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DE10002892A1
DE10002892A1 DE10002892A DE10002892A DE10002892A1 DE 10002892 A1 DE10002892 A1 DE 10002892A1 DE 10002892 A DE10002892 A DE 10002892A DE 10002892 A DE10002892 A DE 10002892A DE 10002892 A1 DE10002892 A1 DE 10002892A1
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antibody
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Werner Schoesler
Christian Hentschel
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Imtec Immundiagnostika GmbH
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
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    • C07K14/47Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans from vertebrates from mammals
    • C07K14/4701Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans from vertebrates from mammals not used
    • C07K14/4716Muscle proteins, e.g. myosin, actin
    • AHUMAN NECESSITIES
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Abstract

Die Erfindung betrifft immundominante Peptide des Aktins, die von Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten erkannt werden, insbesondere von Antikörpern, die in Körperflüssigkeiten von Patienten auftreten, die an Autoimmuner Hepatitis (AIH) Typ I erkrankt sind. Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Medizin und die pharmazeutische Industrie. DOLLAR A Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, spezifische Peptide des Aktins und ihre Folgeprodukte zu finden und so bereitzustellen, daß sie für die Diagnostik von AIH Typ 1 besonders gut geeignet sind. DOLLAR A Die erfindungsgemäßen Peptide umfassen 10 bis 20 Aminosäuren, vorzugsweise 15 Aminosäuren. Sie sind entweder ganz oder teilweise oder als Variante einer der folgenden Peptide aufgebaut: DOLLAR A SEQ ID Nr. 1 KDLYANTVLSGGTTM DOLLAR A SEQ ID Nr. 2 HTVPIYEGYALPHAI DOLLAR A SEQ ID Nr. 3 NPKANREKMTQIMFE DOLLAR A SEQ ID Nr. 4 AGRDLTDYLMKILTE DOLLAR A SEQ ID Nr. 5 KILTERGYSFTTTAE DOLLAR A SEQ ID Nr. 6 GNERFRCPEALFQPS DOLLAR A SEQ ID Nr. 7 APPERKYSVWIGGSI DOLLAR A SEQ ID Nr. 8 TFQQMWISKQEYDES DOLLAR A SEQ ID Nr. 9 EYDESGPSIVHRKCF. DOLLAR A Bevorzugt sind die Peptide der SEQ ID Nr. 1 und das Peptide der DOLLAR A SEQ ID Nr. 2.

Description

Die Erfindung betrifft immundominante Peptide des Aktins, die von Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten erkannt werden, insbesondere von Antikörpern, die in Körperflüssigkeiten von Patienten auftreten, die an Autoimmuner Hepatitis (AIH) Typ I erkrankt sind. Anwendungsgebiete der Erfindung sind die Medizin und die pharmazeutische Industrie.
Zu den autoimmunen Lebererkrankungen zählt man vor allem die autoimmunen Verlaufsformen der chronisch aktiven Hepatitis (AI-CAH), auch Autoimmune Hepatitis (AIH) genannt, sowie die primäre biliäre Zirrhose (PBC) und die Immuncholangopathie, die als Überlappungssyndrom zwischen AI-CAH und PBC anzusehen ist.
Die Autoimmunhepatitiden, welche strikt von virusinduzierten Verlaufsformen unterschieden werden müssen, sind relativ seltene Erkrankungen, die jedoch durch eine verbesserte serologische Diagnostik immer häufiger erkannt werden. Durch den Verlust der Selbsttoleranz kommt es zu Autoimmunreaktionen, die sich hauptsächlich gegen die Hepatozyten richten. Neben allgemeinen diagnostischen Hinweisen wie Hepatosplenomegalie, Hypergammaglobulinämie und Hyperproteinämie ist für diese Erkrankung eine Prädominanz des weiblichen Geschlechts (70-90%) und ein Ansprechen auf eine immunsuppressive Therapie, welche die AIH als Autoimmunerkrankung charakterisieren, kennzeichnend (1). Aus klinischer Sicht ist die AIH eine chronisch nekrotisierend-inflammatorische Erkrankung der Leber mit einer raschen Progredienz. Eine Früherkennung der Erkrankung zur Vermeidung einer Leberzirrhose ist deshalb sehr wichtig (2).
Serologisch und klinisch unterteilt man die AIH in drei Subgruppen, die insbesondere durch das Auftreten von nicht organspezifischen Autoantikörpern charakterisiert sind (3):
Typ 1: Antikörper gegen Zellkernantigene (ANA) mit einer Häufigkeit von bis zu 65% und gegen glatte Muskulatur (SMA) mit einer Häufigkeit von 40-50% (4),
Typ 2: Antikörper gegen ein mikrosomales Antigen der Leber und der Niere (LKM-1),
Typ 3: Antikörper gegen ein lösliches zytoplasmatisches Antigen der Leberzellen (SLA).
Aktin (fibrilläres F-Aktin und globuläres G-Aktin) ist ein bekanntes Autoantigen, gegen das viele Patienten mit AIH Typ 1 Antikörper entwickeln. Es ist sowohl antigene Zielstruktur der Autoantikörper gegen glatte Muskulatur (SMA) als auch von anti-neutrophilen zytoplasmatischen Antikörpern (ANCA) und besteht aus 375 Aminosäuren (5).
Nach dem Stand der Technik wurden anti-SMA-Antikörper bisher nur mit immunologischen Nachweisverfahren, wie z. B. indirekter Immunfluoreszenz (IFT) und Immunoblot, bei denen entweder native Antigenpräparationen (Aktin) oder rekombinante Antigene an eine feste Phase immobilisiert wurden, detektiert.
Die rekombinanten Targetantigene werden üblicherweise in pro- und eukariontischen Wirtszellen exprimiert. Mit Hilfe dieser biologischen Expressionssysteme ist es jedoch nur sehr schwer möglich, kleine Peptide ohne Fusionspartner, der oft auch zur Aufreinigung des rekombinanten Antigens notwendig ist, zu exprimieren. Gerade diese Fusionsproteine maskieren aber häufig aufgrund ihrer Größe und Konformation die für die Antikörpererkennung notwendigen Epitope der immundominanten Struktur, so daß eine ausreichende Sensitivität des rekombinanten Antigens oft nicht gegeben ist. Andererseits wird nicht selten durch die antigene Struktur das Fusionsprotein sterisch abgeschirmt, was die ohnehin relativ aufwendige Präparation des Antigens aus seiner biologischen Matrix (Wirtszelle) erschwert oder gänzlich verhindert.
Im rekombinanten Antigen auch nach dessen Aufreinigung verbleibende Wirtskomponenten wirken sich oft nachteilig auf die Spezifität eines Testsystems aus.
Nicht zuletzt ist zum Betreiben biologischer Expressionsyssteme ein nicht unerheblicher sicherheitstechnischer, finanzieller und zeitlicher Aufwand erforderlich.
Die Präparation nativer Antigene aus Zell- oder Gewebepräparationen liefert hingegen zudem meist hinsichtlich Ausbeute und Zusammensetzung schwer reproduzierbare Chargen und ist fast immer mit einem hohen Reinigungsaufwand verbunden.
Der Einsatz vollsynthetischer Peptide, welche die immundominanten Bereiche des Aktins repräsentieren, würde durch vollautomatisierte Peptidsynthese bekanntermaßen eine schnelle und kostengünstige Bereitstellung von Antigenen höchster Reinheit ermöglichen.
Die erwähnten Nachteile bei der Bereitstellung nativer oder rekombinanter Antigene berücksichtigend, bestand nun die Aufgabe der Erfindung darin, spezifische Peptide des Aktins und ihre Folgeprodukte zu finden und so bereitzustellen, daß sie für die Diagnostik von AIH Typ 1 besonders gut geeignet sind.
Die Erfindung betrifft immundominante Peptide des Aktins, die von Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten erkannt werden, insbesondere von Antikörpern, die in Körperflüssigkeiten von Patienten auftreten, die an Autoimmuner Hepatitis (AIH) Typ 1 erkrankt sind.
Überraschend zeigte sich, daß Peptide des Autoantigens Aktin, die aus 10 bis 20 Aminosäuren bestehen, immundominant sind und die Autoantikörper binden können, die bei Autoimmuner Hepatitis Typ 1 vorkommen. Bevorzugt handelt es sich um Peptide, die 12 bis 17 Aminosäuren, vorzugsweise 15 Aminosäuren, aufweisen sowie ihre Mutanten und Varianten, nämlich mit einer an einer oder mehreren beliebigen Stellen durch Austausch von Aminosäuren geänderten Struktur und/oder mit einer an einer oder mehreren Stellen durch Entfernen von Aminosäuren geänderten Struktur. Diese Peptide zeigen überraschend eine hohe Frequenz positiver Reaktionen auf Antikörper der AIH Typ 1.
Als besonders geeignet haben sich die folgenden Peptide erwiesen:
Ein Peptid mit den Aminosäuren der Positionen 161-175 des Aktins mit der
SEQ ID Nr. 1 HTVPIYEGYALPHAI
und ein Peptid mit den Aminosäuren der Positionen 291-305 des Aktins mit der
SEQ ID Nr. 2 KDLYANTVLSGGTTM,
sowie ihre Mutanten und Varianten.
Die Frequenz positiver Reaktionen von AIH Typ 1-Seren ist unerwartet hoch. Sie liegt bei dem Peptid der SEQ ID Nr. 1 bei 43% und beim Peptid der Sequenz ID Nr. 2 bei 57%.
Erstmals wurden lineare, immundominante Epitope auf dem Aktinmolekül bei Patienten mit AIH Typ 1 charakterisiert, wobei festgestellt wurde, daß die Epitope auf der Proteinoberfläche sowohl des G- als auch des F-Aktins lokalisiert sind.
Für die Durchführung der Erfindung sind weiterhin folgende Peptide geeignet:
SEQ ID Nr. 3 NPKANREKMTQIMFE
(Positionen 111-125)
SEQ ID Nr. 4 AGRDLTDYLMKILTE
(Positionen 181-195)
SEQ ID Nr. 5 KILTERGYSFTTTAE
(Positionen 191-205)
SEQ ID Nr. 6 GNERFRCPEALFQPS
(Positionen 251-265)
SEQ ID Nr. 7 APPERKYSVWIGGSI
(Positionen 331-345)
SEQ ID Nr. 8 TFQQMWISKQEYDES
(Positionen 351-365)
SEQ ID Nr. 9 EYDESGPSIVHRKCF
(Positionen 361-375).
Die Synthese der Peptide erfolgt nach an sich bekannten Verfahren entweder durch chemische Verknüpfung von Aminosäuren oder gentechnisch (6).
Mittels ELISA "Enzym-linked immunsorbent assay" wurden Spezifität und Aktivität der Peptide bestimmt.
Mit den erfindungsgemäßen Peptiden kann eine Diagnose auf AIH Typ 1 mit hoher Wahrscheinlichkeit gestellt werden.
Die Erfindung betrifft außerdem Antikörper, die gegen immundominante Epitope des Aktins gerichtet sind, und die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie ein Peptid oder mehrere der oben genannten Peptide erkennen, vorzugsweise das Peptid der SEQ ID Nr. 1 und/oder das Peptid der SEQ ID Nr. 2, deren Mutanten und Varianten.
Die Antikörper werden nach an sich bekannten Techniken hergestellt, wie z. B. durch
  • - Immunisierung von Kleinsäugern oder Immunisierung von Milzzellen in vitro mit den erfindungsgemäßen Peptiden,
  • - Isolierung der Milzzellen und Fusionierung mit Krebszellen zu Hybridomzellen; Selektion positiver Klone
  • - Isolierung der Antikörper.
Eingesetzt werden die Antikörper sowohl in verschiedenen immunologischen Testsystemen, in unterschiedlichen ELISA-Testsystemen, in der Durchflußcytometrie und im Western Blotting- Verfahren.
Weiterhin betrifft die Erfindung Anti-Idiotyp-Antikörper, welche gegen einen Antikörper, der die erfindungsgemäßen Peptide erkennt, gebildet werden, und welche auf spezifische Art die Autoantikörper der AIH Typ 1 in biologischen Flüssigkeiten erkennen. Ihre Herstellung erfolgt ebenfalls nach an sich bekannten Verfahren durch Immunisierung mit den entsprechenden Autoantikörpern.
Gegenstand der Erfindung sind außerdem zum einen antigene Kompositionen, die ein Peptid oder mehrere erfindungsgemäße Peptide enthalten und mit den Autoantikörpern, wie sie bei AIH Typ 1 vorkommen, spezifisch reagieren, bevorzugt enthalten sie das Peptid der SEQ ID Nr. 1 und/oder der SEQ ID Nr. 2, bzw. deren Mutanten und Varianten. In einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung sind die antigenen Kompositionen an ein Trägermaterial gekoppelt, wie z. B. Polystyren, chemisch aktiviertes Polystyren, aktivierte Sepharosen, Zellulosen und ähnliche Materialien, die die Antigenität noch verbessern können.
Zum anderen sind Gegenstand der Erfindung auch immunogene Kompositionen, die die erfindungsgemäßen Peptide enthalten, bevorzugt die Peptide der SEQ ID Nr. 1 und/oder der SEQ ID Nr. 2, ihre Mutanten oder Varianten ggf in Verbindung mit einem Trägermaterial oder einem anderen Autoantigen, vorzugsweise DNA. Sie induzieren die Produktion der Antikörper, die fähig sind, Autoantigene bei AIH Typ 1 zu erkennen.
Zur Bestimmung von Anti-AIH Typ 1-Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten wird eine biologische Flüssigkeit mit mindestens einem Peptid oder einer Verbindung dieser Peptide mit einem Trägermolekül oder auch einem antiidiotypischen Antikörper unter an sich üblichen Bedingungen, die eine Antigen-Antikörper-Reaktion zulassen, in Kontakt gebracht.
Anschließend wird der Nachweis der Antigen-Antikörper-Reaktion oder einer Antikörper-Anti- Idiotyp-Antikörper-Reaktion durch an sich bekannte physikalische oder chemische Methoden durchgeführt.
Desweiteren wird erfindungsgemäß ein Testkit zur Bestimmung von Anti-AIH Typ 1- Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten zur Verfügung gestellt.
Er ist dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens ein Peptid oder eine Verbindung dieses Peptids gemäß der Ansprüche 1-3 mit einem Trägermolekül oder auch einem Anti-Idiotyp- Antikörper adsorptiv oder kovalent an eine feste Phase gebunden, aufweist, vorzugsweise die Peptide der SEQ ID No. 1 und/oder 2.
Des weiteren enthält er
Waschlösung,
Proben-Verdünnungspuffer,
Konjugat-Verdünnungspuffer,
einen markierten anti-Species-Immunglobulin-Antikörper,
ein markerspezifisches Nachweissystem, vorzugsweise ein Enzymsubstrat
eine Stopplösung.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren und den Testkit lassen sich Krankheitsnachweis sowie -verlaufbeurteilungen schnell und relativ einfach durchführen.
Die Erfindung ist witerhin nicht nur auf den Nachweis der AIH Typ 1 beschränkt, sondern darüber hinaus für Therapiekontrolle (Monitoring) sowie zur Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen gegen AIH Typ 1 geeignet.
Damit betrifft die Erfindung auch pharmazeutische Mittel, die die erfindungsgemäßen Peptide, ggf. mit an sich üblichen pharmazeutischen Hilfs- und Trägerstoffen enthalten, oder in einer Ausführungsvariante auch als Vakzine zur Erzeugung von Toleranzmechanismen dienen können.
Die Erfindung soll nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Ausführungsbeispiele 1) Peptidsynthese
Die Peptide wurden mit Hilfe der simultanen multiplen Peptidsynthese (6) an einem Automaten PSSM-8 der Fa. Shimadzu, Japan, unter Verwendung der Fmoc/But-Strategie nach Sheppard (7) hergestellt. Die Kupplungen wurden an einem polymeren Träger Tentagel S Trityl Harz, (RAPP Polymere, Tübingen) Beladung: 0,20 mMol/g Harz durchgeführt. Die Peptide enthalten C-terminal eine COOH-Gruppe.
Die Abspaltung aller Schutzgruppen wurde mit Trifluoressigsäure(TFA)/Wasser (95 : 5) 2 h, Raumtemperatur unter Zusatz von 3% Triisopropylsilan bzw. TFA/Thioanisol/Thiokresol (95 : 2,5 : 2,5) in 3 h bei Raumtemperatur unter Zusatz von 3% Triisopropylsilan, danach mit Zusatz von 10% Trimethylchlorsilan (1 h) durchgeführt. Präparative HPLC: Anlage LC-8A mit UV-Vis-Detektor SPD-6A, Trennsäule: Vydac 218 TP 101522 (10-15 µm, 250 × 22 mm), Laufmittel: A = 0,05% TFA in Wasser, B = 0,05% TFA in 80% Acetonitril/Wasser; Fluß: 10,0­ -15,0 ml/min, isokratisch oder mit einem flachen Gradienten.
Die Analyse erfolgte mit Hilfe eines Flugzeitmassenspektrometers (MALDI-TOF) MALDI I der Fa. Shimadzu.
2) Enzymimmunoassay
Beladung: Die Peptide wurden mit 1 µg/ml in 0,1 M Carbonatpuffer pH = 9,5 mit 100 µl/well bei 4°C über Nacht auf eine Polystyren-Mikrotiterplatte (100 µl/well) beladen, anschließend wird mit Waschpuffer (PBS, 0,1% Tween 20, 0,01% Thiomersal) einmal mit 250 µl/well gewaschen, dann mit 150 µl/well für 2 h bei Raumtemperatur (RT) blockiert (2% Rinderserumalbumin in PBS) und schließlich dreimal wie oben gewaschen. Die feste Phase wird 3-16 h getrocknet, und die Mikroteststreifen in Aluminiumfolie eingeschweißt. Durchführung: 100 µl Serumverdünnung (in 1% RSA, 0,3 M NaCl, 0,1% Tween 20, 0,02% Natriumazid in 0,01 M Phosphatpuffer) werden 1 h bei RT inkubiert, danach folgen drei Waschschritte mit Waschpuffer (je 250 µl/well). Zum Nachweis der gebundenen Antikörper erfolgt eine Inkubation mit einem anti-human-Immunglobulin G-Peroxidase-Konjugat für 30 min. bei RT (100 µl/well), worauf sich abermals drei Waschschritte (s. o.) anschließen. Die Visualisierung des Testes erfolgt durch eine gebrauchsfertige Substratlösung (3,3',5,5'- Tetramethylbenzidin), die 10 min. bei RT inkubiert wird (100 µl/well). Durch Zugabe von 100 µl Stoplösung (1 N Schwefelsäure) wird die Reaktion beendet, worauf die Absorption bei 450 nm gemessen wird. Die Auswertung erfolgt üblicherweise anhand eines mitgeführten Standardserums unter Verwendung eines rechnergekoppelten Plattenreaders.
Literatur
(1) Meyer zum Büschenfelde, K. H.: Schweiz. Med. Wschr. 117 (1987) 1065-1075
(2) Van den Berg, A. P.: Scan. J. Gastroent. 33 (1998) 66-69
(3) Desmet, V. J., M. Gerber, J. H. Hoofnagle, M. Manns, P. J. Scheuer: Hepatology 19 (1994) 1513-1520
(4) Renger, F. G.: Lebererkrankungen mit Immunpathogenese in: N. Sönnichsen, E. Apostoloff (Hrsg.) Autoimmunkrankheiten. Gustav Fischer Verlag, Jena, Stuttgart, 2. Aufl. 1992: 355-­ 377
(5) Orth, T., Gerken, G, Kellner, R., Meyer zum Büschenfelde, K. H., Mayet, W. J.: J. Hepatol. 26 (1997) 37-47
(6) Schnorrenberg, G., Gerhardt, H.: Tetrahedron, 45, (1989) 7759
(7) E. Atherton und R. C. Sheppard, "Solid phase peptide synthesis - a practical approach" IRL Press, Oxford, 1989
SEQUENZ PROTOKOLL

Claims (15)

1. Immundominante Peptide des Autoantigens Aktin umfassend 10 bis 20 Aminosäuren, die Autoantikörper binden können, die bei Autoimmuner Hepatitis (AIH) Typ I vorkommen.
2. Peptide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie 12 bis 17 Aminosäuren, vorzugsweise 15 Aminosäuren aufweisen.
3. Peptide nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie entweder ganz oder teilweise oder als Variante einer der folgenden Peptide aufgebaut sind
SEQ ID Nr. 1 KDLYANTVLSGGTTM
SEQ ID Nr. 2 HTVPIYEGYALPHAI
SEQ ID Nr. 3 NPKANREKMTQIMFE
SEQ ID Nr. 4 AGRDLTDYLMKILTE
SEQ ID Nr. 5 KILTERGYSFTTTAE
SEQ ID Nr. 6 GNERFRCPEALFQPS
SEQ ID Nr. 7 APPERKYSVWIGGSI
SEQ ID Nr. 8 TFQQMWISKQEYDES
SEQ ID Nr. 9 EYDESGPSIVHRKCF.
4. Peptide nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie entweder ganz oder teilweise oder als Variante einer der folgenden Peptide aufgebaut sind
SEQ ID Nr. 1 KDLYANTVLSGGTTM
SEQ ID Nr. 2 HTVPIYEGYALPHAI.
5. Antikörper, die gegen immundominante Epitope des Aktins geerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Peptid oder mehrere Peptide der Ansprüche 1 bis 4 erkennen.
6. Antikörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie das Peptid der SEQ ID Nr. 1 und/oder das Peptid der SEQ ID Nr. 2, deren Mutanten und Varianten erkennen.
7. Anti-Idiotyp-Antikörper, welche gegen einen Antikörper gemäß Anspruch 5 oder 6 gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf spezifische Art die Autoantikörper von AIH Typ I erkennen.
8. Verwendung von einem oder mehreren Peptiden gemäß Ansprüchen 1 bis 4 in antigenen Kompositionen, die dadurch charakterisiert sind, daß sie mit den Autoantikörpern, wie sie bei AIH Typ I vorkommen, spezifisch reagieren.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die antigenen Kompositionen ein Peptid und/oder mehrere Peptide der SEQ ID Nr. 1 bis 9 enthalten.
10. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die antigenen Kompositionen das Peptid der SEQ ID Nr. 1 und/oder der SEQ ID Nr. 2 enthalten.
11. Verwendung von einem oder mehreren Peptiden gemäß Ansprüchen 1 bis 4 zur Bestimmung von Anti-AIH Typ I-Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß man biologische Flüssigkeiten mit mindestens einem Peptid oder einer Verbindung dieser Peptide mit einem Trägermolekül oder auch einem antiidiotypischen Antikörper unter an sich üblichen Bedingungen, die eine Antigen- Antikörper-Reaktion zulassen, in Kontakt bringt, und daß man den Nachweis der Antigen- Antikörper-Reaktion oder einer Antikörper-Anti-Idiotyp-Antikörper-Reaktion durch physikalische oder chemische Methoden führt.
12. Testkit zur Bestimmung von Anti-AH Tvp I-Antikörpern in biologischen Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens ein Peptid oder eine Verbindung dieses Peptids gemäß der Ansprüche 1-4 mit einem Trägermolekül oder auch einem Anti-Idiotyp- Antikörper adsorptiv oder kovalent an eine feste Phase gebunden, aufweist, vorzugsweise die Peptide der SEQ ID No. 1 und/oder 2.
13. Testkit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß er
Waschlösung,
Proben-Verdünnungspuffer,
Konjugat-Verdünnungspuffer,
einen markierten anti-Species-Immunglobulin-Antikörper,
ein markerspezifisches Nachweissystem, vorzugsweise ein Enzymsubstrat, und
eine Stopplösung enthält.
13. Verwendung der Peptide gemäß Anspruch 1-4 zur Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen gegen AIH Typ I.
14. Verwendung der Peptide gemäß Anspruch 1-4 als Vakzine zur Erzeugung von Toleranzmechanismen.
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