DE1076332B

DE1076332B - Injektionsspritze

Info

Publication number: DE1076332B
Application number: DEI12297A
Authority: DE
Inventors: Dr Maurice Julliard
Original assignee: MAURICE JULLIARD DR
Current assignee: MAURICE JULLIARD DR
Priority date: 1956-10-09
Filing date: 1956-10-09
Publication date: 1960-02-25

Description

Inj ektionsspritze Bekannt sind Injektiönsspritzen mit einem durch eine Mutter über ein GeG inde von Hand antreibbaren Kolben. Diese ermöglichen eine gute Dosierung der zu injizierenden Flüssigkeit unter Vermeidung von Injektionsstößen, aber der Arzt benötigt zur Betätigung einer solchen Spritze beide Hände, und dies ergibt eine unruhige Haltung der Spritze gegenüber dem Patienten, und die Aufmerksamkeit des Arztes wird durch die Betätigung der Spritze unnötig vom Patienten abgelenkt.
Bekannt sind auch- in einem Tischgerät gelagerte, von einem Motor angetriebene Pumpen, an die mittels eines langen Schlauches- -ein Injektionsmundstück nebst Injektionsnadel anschließbar ist. In einer solchen Pumpe nebst Schlauchekönnen leicht schwer entfernbare Luftreste verbleiben, die für den Patienten gefährlich sind. Die genaue Dosierung der Injektionsflüssigkeit ist ferner schwierig, weil der Arzt den Pumpenzylinder und Pumpenkolben beim Injizieren nicht unmittelbar vor den Augen hat.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Injektionsspritze mit einem durch eine Mutter iiber ein Gewinde antreibbaren Kolben und besteht darin, daß die Antriebsmutter des Kolbens durch eine biegsame Welle oder eine sonstige nicht starre Verbindung eines an sich bekannten Motorantriebes antreibbar ist. Dies hat den Vorteil, daß die Spritze unmittelbar ohne Zwischenschaltung von Schläuchen, die gefährliche Luftreste enthalten können. in gleicher Art wie eine gewöhnliche Injektionsspritze benutzbar ist und dabei mechanisch derart antreibbar ist, daß der Arzt seine ganze Aufmerksamkeit auf die gute Führung der Spritze und die genaue Dosierung richten kann, ohne daß er durch das Gewicht eines Motors oder durch eine Handbetätigung des Kolbens behindert wird. Der Antrieb der Spritze ist dabei an bekannte Motorantriebe, wie sie z. B. Zahnärzte benutzen, anschließbar.
Eine vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich, wenn die Antriebsmutter, vorzugsweise eine Halbmutter, außer Eingriff mit dem Gewinde des Kolbens gebracht werden kann, z. B. durchAbschwenken der Halhmutter, derart, daß die Spritze in üblicher Art von Hand betätigt werden kann. Die Halbmutter kann dabei schwenkbar auf einer das Kolbengewinde umgebenden Nabe angeordnet sein, die ein Schneckenrad trägt, das durch eine Schnecke mechanisch angetrieben ist. Dies hat den Vorteil, daß nach Außerbetriebsetzung der Antriebsmutter der Kolben schnell von Hand zwecks neuer Füllung zurückgezogen werden kann und daß die Spritze auch als reine Handspritze benutzbar ist.
Mit Vorteil ist die Injektionsnadel unmittelbar in einer Kugel aus weichem Werkstoff befestigt, die ihrerseits in einer dünnwandigen Halbkugelschale mit zylindrischer Verlängerung an dem Ende der Spritze nach Art eines einstellbaren Gelenkes gelagert ist. Dies hat den Vorteil, daß die Benutzung wesentlich vereinfacht ist, indem übliche Injektionsnadeln bequem von außen in die weiche Kugel eingesetzt werden können, ohne daß die Kugel aus dem Gerät herausgenommen wird, und daß der Kopf der Spritze, der die Nadel enthält, möglichst klein wird, so daß man mit der Nadel bequem auch an schwer zugängliche Stellen des Körpers gelangen kann.
Kugelige Verbindungen der Injektionsnadel mit einer Spritze sind zwar bekannt, aber hierbei ist der Kugelkopf in einer großräumigen Kappe gelagert, die den Gebrauch der Spritze an schwer zugänglichen Körperstellen behindert. Der Kugelkopf enthält ferner ein besonderes Mundstück zum Einsetzen der Injektionsnadel und besteht nicht aus weichem Werkstoff, so daß nur genau passende Nadeln verwendbar sind.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt Fig.l einen Längsschnitt einer Injektionsspritze nach der Erfindung und die Fig. 2 und 3 die Querschnitte II-II und III-III nach Fig. 1.
In einem Gehäuse 1 der Spritze ist ein Kolben 2, der mit einer Manschette 3 versehen ist, verschiebbar. Am linken Ende dieses Gehäuses ist mittels einer überwurfmutter 4 eine Kappe 5 befestigt, deren halbkugeliger Boden durch einen Schlitz 6 durchbrochen ist und ein Lager für eine verhältnismäßig weiche, z. B. aus synthetischem Gummi oder Polyäthylen bestehende Kugel 7 bildet. Diese Kugel ist von einer Injektionsnadel 8 durchdrungen.
Um die Richtung dieser Nadel einzustellen, genügt es, die Überwurfmutter 4 zu lockern, z. B. durch Verschrauben, so daß die Kugel 7 von dem Druck des linken Endes 9 des Gehäuses l entlastet wird und dadurch verdreht werden kann, wobei die Nadel in dem Schlitz 6 verstellt wird. Durch Festspannen der aber wurfmutter 4 werden die Kugel 7 und Nadel 8 wieder unbeweglich, wobei die Kugel 7 gleichzeitig die Dichtung übernimmt.
Das andere Ende des Gehäuses 1 ist an einem Gehäuse 10 befestigt, das an seinem Vorderende einen Keil 11 enthält, der mit einer Längsnut der Stange des Kolbens 2 zusammenarbeitet. Die Kolbenstange weist iiber eine geeignete Länge, die vom Inhalt des Gehäuses 1 bzw. seiner Länge und von der Länge des Gehäuses 10 abhängt, ein Gewinde 12 auf, das durch zwei Zonen 13 und 14 von verringertem Durchmesser begrenzt ist, und am rechten Ende der Kolbenstange ist ein Druckknopf 15 vorgesehen.
In dem Gehäuse 10 sind einerseits eine Nabe 16 mit einer Bohrung entsprechend dem Anßendurchmesser der Schraube 12 und mit einem äußeren Schneckenrad 17 und andererseits eine Schnecke 18 gelagert, die mit dem Schneckenrad 17 zusammenarbeitet. Diese Schnecke ist auf einer Welle 19 gelagert, die an eine biegsame Welle für ein zahnärztliches Bohrwerkzeug angeschlossen werden kann. In der Nabe 16 ist ferner um eine Achse 20 eine - Halbmutter 21 gelenkig gelagert, die in das Gewinde 12 eingreifen kann. Die Halbmutter 21 ist durch eine Feder 22 in ihrer Lage gehalten.
Wenn die Halbmutter 21 angehoben ist, dann ist die Schraube 12 in der Nabe 16 und den Gehäusen 10 und 1 axial frei verschiebbar, und man kann die Spritze wie eine gewöhnliche Spritze betätigen.
Wenn dagegen die Halbmutter eingeschwenkt ist, arbeitet sie mit dem Gewinde 12 zusammen, und dieses Gewinde und der Kolben 2 können dann nur dadurch axial verschoben werden, daß die Nahe 16 verdreht wird; diese Drehung wird durch Anschluß der Schnecke 18 an einen geeigneten Antrieb, z. B. an einen Motor, wie er zum Antrieb zahnärztlicher Bohrwerkzeuge benutzt wird, bewirkt.
Damit der Kolben am Ende seines Laufes stehenbleibt, kommt die Halbmutter 21 in den Bereich der freigedrehten Zonen 13 und 14, so daß die Schraube 12 dann nicht mehr angetrieben wird. Die freigedrehte Zone 13 kann sich zu diesem Zweck bei den gezeichneten Abmessungen der Gehäuse 1 und 10 in Abweichung von der Zeichnung nahe der Halbmutter 21 links neben dieser befinden. Statt dessen kann die Welle 19 aber auch mittels einer Reibungskupplung an die Antriebswelle angeschlossen sein.
Die Schraube 12 weist vorzugsweise Flachgewindc auf, so daß das Gerät möglichst widerstandsfähig wird und die Halbmutter 21 sich nicht selbsttätig aus dem Gewinde 12 aushebt.
Wenrs die Umlaufgeschwindigkeit der Schnecke 18 veränderbar ist, kann die Geschwindigkeit der Injektion nach Belieben gesteuert werden, ohne daß der Knopf 15 betätigt zu werden braucht, so daß der Benutzer von der Betätigung dieses Knopfes entlastet ist.
Da die Injektionsnadel 8 nach Belieben eingestellt werden kann, ist die Benutzung des Gerätes sehr erleichtert.
Der Benutzer ist ferner sicher, daß dieAusflußgeschwindigkeit der zu injizierenden Flüssigkeit regelmäßig ist, so daß Schmerzen, die durch eine plötzliche Öffnung von Geweben erzeugt werden, vermieden werden.
PATENTANSPROCHE: 1. Injektionsspritze mit einem durch eine Mutter über ein Gewinde antreibbaren Kolben, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmutter (21) des Kolbens (2) durch eine biegsame Welle oder durch eine sonstige nicht starre Verbindung eines an sich bekannten Motorantriebs antreibbar ist.

Claims

2. Spritze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsmutter, vorzugsweise eine Halbmutter (21), außer Eingriff mit dem Gewinde (12) des Kolbens (2) gebracht werden kann, z. B. durch Abschwenken der Halbmutter (21), derart, daß die Spritze in üblicher Art von Hand betätigt werden kann.

3. Spritze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch geW kennzeichnet, daß die Halbmutter (21) schwenkbar auf einer das Kolbengewinde umgebenden Nabe (16) angeordnet ist, die ein Schneckenrad (17) trägt, das durch eine Schnecke (18) mechanisch angetrieben ist.

4. Spritze nach Anspruch 1, 2 oder 3 mit kugeliger Verbindung der Injektionsnadel mit der Spritze, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektionsnadel unmittelbar in einer Kugel (7) aus weichem Werkstoff befestigt ist, die ihrerseits in einer dünnwandigen Halbkugelschale (5) mit zylindrischer Verlängerung an dem Ende der Spritze nach Art eines einstellbaren Gelenkes gelagert ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 860 845; französische Patentschrift Nr. 1 005 295; USA.-Patentschriften Nr. 2 622 595, 2626 087.