CH698848B1 - Vorrichtung und Verfahren zur mobilen elektronischen Datenerfassung, -darstellung und -auswertung. - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur mobilen elektronischen Datenerfassung, -auswertung und -darstellung. Die Vorrichtung unterstützt den Benutzer darin, ausgewählte Bereiche zu erfassen, auszuwerten und gegebenenfalls zu trainieren. Die Vorrichtung wird in Hardware (Erfassungs-Vorrichtung) und Software (Auswertungs-Vorrichtung, Konfigurations-Vorrichtung) gegliedert. Die Erfassungs-Vorrichtung verfügt über mindestens eine Speichereinheit (Tabelle) und eine Ereignistaste (2). Jede Speichereinheit (Tabelle) kann frei mit einer Funktion belegt werden wie z.B. zählen, Zeit messen oder bewerten. Durch Drücken der entsprechenden Ereignistasten (2) werden die Daten gewonnen. Mitgespeichert werden jeweils auch Datum und Zeitpunkt der Erfassung. Einfache Zwischenergebnisse können durch Auswertungstasten direkt auf einem Display (5) angezeigt werden. Die Daten können zur Auswertung und Konfiguration an einen Personal Computer übertragen werden. Die Erfassungsvorrichtung kann in Form eines eigenständigen Handgeräts (1) realisiert sein oder in Form einer Emulation für ein herkömmliches elektronisches Gerät, das über entsprechende Tasten und Software verfügt: wie z.B. PDA, Mobiltelefon, Armbanduhr.

Description

  [0001]    Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur mobilen elektronischen Datenerfassung, -darstellung und -auswertung.

  

[0002]    Mobile elektronische Geräte zur Datenerfassung, -darstellung und -auswertung haben in den letzten Jahren grosse Verbreitung gefunden, vor allem Mobiltelefone, PDAs (Personal Digital Assistant) und Notebooks. Für einzelne Anwendungsbereiche haben in der Bevölkerung auch spezialisierte Geräte einen Markt gefunden, wie beispielsweise Taschenrechner, Stoppuhren, Pulsuhren und digitale Musikplayer.

  

[0003]    Im Zuge dieses Trends hat sich die Bevölkerung daran gewöhnt, sich mit Hilfe von mobilen Kleingeräten das Leben zu vereinfachen. Bisherige Geräte wurden vor allem in den Bereichen Arbeit, Kommunikation, Terminplanung, Unterhaltung und Sport eingesetzt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren darzustellen, die vor allem in einem dienen sollen: der Kontrolle und Änderung des eigenen Verhaltens. Die Möglichkeiten der Anwendung sind breit und liegen unter anderem in den Bereichen Sport, Arbeit und Gesundheit. Die Kosten im Gesundheitsbereich steigen stetig an. Es ist bekannt, dass ein grosser Teil der Kosten reduziert werden könnte, wenn es Menschen leichter fallen würde, sich förderliche Verhaltensweisen und Gewohnheiten anzueignen und unpassende loszulassen. Kurzum: ihr Verhalten gemäss ihren Wünschen zu gestalten.

   Menschen bekunden oft Mühe, Vorsätze in die Tat umzusetzen und dranzubleiben. Zusammen mit den vielfältigen Anforderungen des Alltags gehen beispielsweise Ziele von Therapie- und Trainingsplänen schnell vergessen. Bei den Klienten sinken Selbstvertrauen und Motivation für Verhaltensänderungen. Oft kann man sich bereits nach wenigen Tagen nur noch schlecht daran erinnern, was und wie lange man etwas durchgeführt hat und welche Effekte die Übungen gezeigt haben. Daher werden manchmal Listen, Tabellen oder Wochenprotokolle geführt - nicht nur, um Effekte festzuhalten, sondern auch, weil man feststellte, dass bereits das Notieren einen positiven Effekt hat ("What you measure is what you get").

   Es stellt sich die Frage: Könnte man mit einem neuen elektronischen Gerät oder einer neuen Software möglicherweise entscheidend dazu beitragen, dass Trainings und Therapien mehr Wirkung zeigen, Erfolge schneller sichtbar werden und dadurch die Motivation und Selbstverpflichtung steigen?

  

[0004]    Auch mit bisherigen Mitteln kann die beschriebene Aufgabe angegangen werden. Der Stand der Technik hat jedoch viele Nachteile. Bei der "Papier-und-Bleistift"-Methode fehlen unter anderem automatische Auswertungen und Feedbackmöglichkeiten. Stoppuhren ermöglichen meist nur eine oder zwei parallele Messungen und verfügen meist über keine Möglichkeit der automatischen Protokollierung und nachträglichen Auswertung der gemessenen Zeitintervalle. Herkömmliche Handzähler - die z.B. zur Zählung von Discobesuchern oder bei Verkehrszählungen verwendet werden - verfügen über keine automatische Protokollierung der Messzeitpunkte. Dazu kommt, dass für viele Fälle der Verhaltensänderung sowohl Zeitprotokolle als auch Häufigkeiten von Übungen und Bewertungen von Zuständen erfasst werden sollten.

   Bisherige spezialisierte Eingabegeräte ermöglichen diese Vielzahl von Funktionen nicht. Wie noch dargestellt wird, sind für den Einsatz im Alltag auch mulitfunktionelle Geräte wie PDA und Mobiltelefon nicht immer geeignet. Auch kommen sie wegen der komplizierteren Handhabung nicht für alle Bevölkerungsbereiche in Frage, beispielsweise sind gewisse ältere Menschen, kleine Kinder oder körperlich behinderte Menschen mit diesen Geräten überfordert. Geräte wie Stoppuhr und Handzähler zeigen, dass für den Einsatz im Alltag die Einfachheit und Schnelligkeit der Handhabung von grosser Bedeutung sind. Die erfindungsgemässe Vorrichtung kommt diesem Bedürfnis der Anwender in grossem Masse entgegen. In erster Linie betrifft dies das erfindungsgemässe Handgerät, ferner auch Emulationen des Geräts für herkömmliche mobile Geräte wie Mobiltelefon oder PDA.

  

[0005]    Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine neue Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zur mobilen elektronischen Datenerfassung, -darstellung und -auswertung vorzuschlagen, welche die obgenannten Probleme löst. Insbesondere sollte die Vorrichtung und das Verfahren die vielfältigen Bedürfnisse im Bereich der Verhaltensänderung und -kontrolle erfüllen, die Bedienung vereinfachen, die Eingabe beschleunigen und dadurch höhere Akzeptanz beim Anwender finden. Ferner sollte die Vorrichtung und das Verfahren durch Rückmeldungen und Erinnerungsfunktionen den Anwender in der Erreichung seiner Ziele besser unterstützen. Ebenfalls sollten ohne Batteriewechsel längere Zeiträume der Erfassung ermöglicht werden.

  

[0006]    Durch die Verwendung des Geräts sollen z. B. Antworten auf die folgenden Fragen leichter gefunden werden können: An wie vielen Tagen pro Monat leide ich eigentlich unter Kopfschmerzen? Wie sieht meine durchschnittliche Tageskurve aus in Bezug auf Energie, Konzentration und Anspannung? Wie oft und wann machte ich im letzten Monat die Rückenübungen,

   die mir mein Physiotherapeut empfohlen hatte? Führten die Übungen jeweils zu einem besseren Körpergefühl? Wie gross ist die Wirkung von Jogging am Morgen auf mein Energielevel und meine Stressresistenz während des Arbeitstages? Wie viele Minuten oder Stunden nach Einnahme des Medikamentes spüre ich jeweils eine wesentliche Verbesserung? Wie stark hängen bei mir Bewegung und Schlafqualität zusammen? Wie oft wurde ich heute durch Telefonanrufe bei der Arbeit unterbrochen? Und wann sind die Spitzenzeiten? Wie viel Zeit investierte ich diese Woche in eines der drei laufenden Projekte? Wie viele Stunden haben meine drei freiwilligen Mitarbeiter heute am Marktstand mitgearbeitet? Im Anschluss an eine Therapiesitzung:

   Wie oft fühlte ich mich eigentlich "so richtig glücklich" diese Woche? Eher am Morgen, Mittag oder Abend? Während der Arbeit oder in der Freizeit? Und wann war ich besonders mies gelaunt oder gestresst? Wie oft führte ich diese Woche die 3-Minuten-Entspannung durch, die ich im Stress-Management-Kurs gelernt hatte? War mein Stresslevel in Tagen, an denen ich sie öfters gemacht habe, tiefer, als wenn ich sie vergass? Für Schiedsrichter: Welche Mannschaft hat wann wie viele Punkte gemacht? Wie lange war Mannschaft A führend? In welcher Minute fand das erste Foul statt?

  

[0007]    Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele insbesondere durch ein Handgerät gemäss dem Patentanspruch 1 erreicht sowie durch seine Verwendung und das damit ermöglichte Verfahren zur mobilen elektronischen Erfassung, Auswertung und Darstellung von Daten aus frei wählbaren Bereichen oder zur elektronischen Unterstützung von Überwachungs- oder Veränderungsprozessen. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.

  

[0008]    Die Erfindung bietet gegenüber dem Stand der Technik zahlreiche Vorteile. Der Anwender erhält die Möglichkeit, mehrere (z.B. sechs) ausgewählte Bereiche zu kontrollieren oder zu trainieren, die meisten herkömmlichen mobilen Geräte ermöglichen dies während derselben Zeitperiode nur für einen Bereich. Es wird ein Protokoll über alle Ereignisse geführt, das nachträglich differenzierte Auswertungen erlaubt, die meisten herkömmlichen Geräte besitzen keine Protokolle der Aktionen. Die (z.B. sechs) ausgewählten Bereiche können gemäss den aktuellen Zielen der Person frei wählbar mit verschiedenen Funktionen erfasst werden (z.B. zählen, Zeit messen, bewerten), diese Auswahl - respektive Programmierung - der Funktionen ist in herkömmlichen Geräten nicht vorhanden.

   Die Bereiche, die erfasst werden sollen sind frei wählbar; bisherige Geräte sind teilweise nur für eng begrenzte Bereiche nutzbar, beispielsweise als Schmerzprotokoll oder zur Erfassung von Kalorien. Der Anwender erhält durch das Gerät nicht nur die Möglichkeit, Daten zu erfassen, sondern jederzeit Auswertungen und weitere Rückmeldungen zu erhalten sowie über einen Personal Computer differenzierte Einstellungen und Auswertungen vorzunehmen. Der Anwender hat die freie Wahl von verschiedenen Eingabegeräten, um das System nutzen zu können, wahlweise kann das speziell dafür optimierte Handgerät verwendet werden oder ein bereits vorhandenes mobiles Gerät wie Mobiltelefon oder PDA. Das erfindungsgemässe Handgerät besitzt jedoch diverse Vorteile: die Handhabung ist bedeutend einfacher, die Bedienung erfolgt schneller, Fehleingaben werden reduziert.

   Die Betriebsdauer des Geräts ist bedeutend länger, da kein Hochleistungsprozessor notwendig ist. Da das Gerät nicht anderweitig verwendet wird, sind die gespeicherten Daten anonym. Da das Gerät in der Standardversion über keinen Sender verfügt, entsteht kein Elektrosmog, und das Gerät kann auch in Bereichen verwendet werden, in denen Mobiltelefone nicht verwendet werden dürfen - z.B. in gewissen Transportmitteln und Spitälern. Das Handgerät ist auf die erwähnten Funktionen reduziert und kann daher kostengünstiger hergestellt werden. Für Firmen, Kliniken, Trainer und Therapeuten bieten die Handgeräte den Vorteil, dass sie sehr einfach eingestellt werden können und den Benutzern für Kurse etc. temporär abgegeben werden können.

   Da das Handgerät intuitiv bedienbar ist, entfällt für die Anwender eine langwierige Einarbeitungszeit, die bei anderen Geräten wie Mobiltelefonen und PDAs erforderlich ist.

  

[0009]    Nachfolgend werden Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung anhand von Beispielen beschrieben. Die Beispiele der Ausführungen werden durch folgende beigelegte Figuren illustriert:
<tb>Fig. 1<sep>zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Handgeräts;


  <tb>Fig. 2<sep>zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung der Datenverarbeitung;


  <tb>Fig. 3<sep>zeigt eine Darstellung von Schnittstellen des Handgeräts zu anderen elektronischen Geräten;


  <tb>Fig. 4<sep>zeigt eine Darstellung des Handgeräts zusammen mit einer externen Bedienungseinheit;


  <tb>Fig. 5<sep>zeigt schematisch den Prozessablauf eines Verfahrens zur elektronischen Unterstützung von Überwachungs- oder Veränderungsprozessen.

  

[0010]    Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Handgeräts. Das Handgerät 1 besteht aus einem Gehäuse, das unter anderem sechs Ereignistasten 2 umfasst. Die Ereignistasten dienen der Erfassung von Ereignissen. Die gewonnenen Daten werden in Speichereinheiten (Tabellen) im Gerät gespeichert. Die Speichereinheiten können wahlweise unterschiedliche Funktionen haben (Zähler, Bewerter, Selektor, Zeitmesser). Anhand von zwei Auswertungstasten 3 (Summe-Taste und Durchschnitt-Taste) können die erfassten Daten direkt ausgewertet werden. Die Steuertasten 4 ermöglichen die folgenden Tätigkeiten: Zuweisen von Funktionen zu den Speichereinheiten (Tabellen), Zeit und Datum einstellen, Anzeigen des letzten erfassten Eintrages, Löschen (Undo) des letzten Eintrages, Rückstellen (Reset) einer Speichereinheit (Tabelle).

   Die Steuertasten dienen auch zum Scrollen der Displayanzeige und zur Auswahl der Antwort bei gestuften Antwortmöglichkeiten.

  

[0011]    Ein Display 5 dient zur Benutzerkommunikation und zur Anzeige von Auswertungen. Das Gerät verfügt über drei Leuchtdioden 6 (z.B. in den Farben Grün, Gelb und Rot). Diese können auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden, z.B.: Erinnerung an eine Übungsdurchführung (inklusive Display-Text) oder als Information zur momentanen Zielerreichung (Beispiel: grün = Verhalten liegt im "grünen Bereich"; gelb = Verhalten liegt im Grenzbereich; rot = Verhalten liegt im "roten Bereich", das selbst gesteckte Ziel wurde nicht erreicht). Ein akustischer Signalgeber 7 kann zur Erinnerung an Tätigkeiten oder als Signal beim Erreichen eines Zustandes eingesetzt werden. Eine Tastensperre 8 ermöglicht, eine ungewollte Betätigung von Tasten auszuschliessen.

   Die Datenübertragungsschnittstelle 9 ermöglicht eine Übertragung von Daten an eine Datenverarbeitungsanlage und die externe Konfiguration von Einstellungen des Handgeräts. Die Datenübertragungsschnittstelle kann mittels Kabel (z.B. Universal Serial Bus [USB], serieller Schnittstelle [RS232]), drahtlosen Übertragungstechnologien (z.B. Infrarot [IR], Bluetooth, ZigBee) oder Speicherkarten (z.B. SD-Card) realisiert werden. Der Übertragungsprozess wird durch Software gesteuert. Eine Befestigungsvorrichtung 10 ermöglicht die Befestigung des Handgerätes und verhindert z.B. ein Entgleiten. Die Befestigungsvorrichtung kann z.B. in Form einer Öse, eines Bandes oder eines Clips realisiert sein.

  

[0012]    Die Fig. 2 zeigt ein Diagramm zur Veranschaulichung der Datenverarbeitung. Das dargestellte Handgerät umfasst sechs Speichereinheiten (Tabellen). Mögliche Handlungsschritte im Überblick: Mittels der Steuertasten 4 können unterschiedliche Funktionen 11 zu den Speichereinheiten (Tabellen) 12 zugewiesen werden, über die Ereignistasten 2 werden Daten in die Speichereinheiten eingegeben, durch Drücken der Auswertungstasten 3 werden Resultate auf dem Display 6 angezeigt.

  

[0013]    Eine Speichereinheit kann somit in einer Anwendung als normaler Zähler verwendet werden, in einer späteren Anwendung kann sie beispielsweise als Zeitmesser verwendet werden. Es stehen die folgenden sechs Funktionen zur Verfügung: Einfacher Zähler, Gruppierter Zähler, Freier Zähler, Bewerter, Selektor, Zeitmesser. Der Einfache Zähler nimmt bei jeder Eingabe um den Wert 1 zu (Beispiele: Anzahl gemachte Übungen; Anzahl gerauchte Zigaretten). Der Gruppierte Zähler gruppiert Eingaben über die Ereignistasten, die innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls (z.B. 5 Sekunden) eingegeben werden (Beispiel: Anzahl Serien einer Kraftübung pro Zeitintervall gruppiert: 2, 4, 3, 1, ...). Der Freie Zähler ermöglicht mittels der Steuertasten die Eingabe der Daten als Ziffern und Sonderzeichen (Beispiele: 82.5 [kg]; 4.3 [km Laufstrecke]).

   Der Bewerter dient der Bewertung von Zuständen, die auf einer voreingestellten Skala eingegeben werden (Beispiel: Stärke der aktuellen Schmerzen auf einer Skala von 1 bis 5). Der Selektor gibt voreingestellte Möglichkeiten zur Auswahl, von denen die zutreffende durch Drücken ausgewählt wird (Beispiele: Beantwortung einer Frage mit fünf Wahlmöglichkeiten; Wahl des aktuellen Trainings [Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit]. Der Zeitmesser ermöglicht die Erfassung eines Zeitintervalls (Beispiel: Zeitdauer von Sportaktivitäten innerhalb einer Woche).

   Ein Default-Speicher enthält die werkseitig voreingestellten Zuordnungen von den Funktionen zu den Ereignistasten (Beispiel: A = Einfacher Zähler, B = Bewerter, C = Bewerter, D = Zeitmesser, E = Zeitmesser, F = Einfacher Zähler). Über die Steuertasten oder durch eine externe Software können die Zuordnungen der Funktionen zu den Speichereinheiten (Tabellen) den Bedürfnissen des Benutzers angepasst werden. Beispielsweise können bei Bedarf alle sechs Speichereinheiten als Zähler eingestellt werden. Ebenfalls kann für jede Speichereinheit und Ereignistaste ein Kennwort gespeichert und angezeigt werden (z.B. "Übung 1", "Schmerzen" oder "Sport"). Ferner sind Schwellenwerte und weitere Regeln für jede Speichereinheit speicherbar.

  

[0014]    Das Handgerät umfasst sechs Ereignistasten (in der Darstellung mit den Buchstaben A, B, C, D, E und F angeschrieben). Durch Drücken einer Ereignistaste A wird in einer zur Ereignistaste A gehörenden Speichereinheit A (die gemäss Beispiel als Einfacher Zähler eingestellt ist) das Datum und die aktuelle Zeit abgelegt sowie der Zählerwert um 1 erhöht. Durch Drücken einer Auswertungstaste (Summe-Taste oder Durchschnitt-Taste), während eine Ereignistaste aktiv ist, wird eine entsprechende mathematische Berechnung ausgeführt, wobei auch die Funktion (z.B. Einfacher Zähler) der zugeordneten Speichereinheit berücksichtigt wird. Durch mehrmaliges Drücken der Auswertungstaste wechselt der betrachtete Zeitraum für die Berechnung (aktueller Tag, aktuelle Woche, aktueller Monat, insgesamt). Das Ergebnis wird auf dem Display angezeigt.

  

[0015]    Die Fig. 3 zeigt eine Darstellung von Schnittstellen des Handgeräts zu anderen elektronischen Geräten. Für die Weiterverarbeitung und detaillierte Analyse können die erfassten Daten vom Handgerät 1 an einen Personal Computer (oder allgemeiner: Datenverarbeitungsanlage) 21 übertragen werden, wo die Daten mittels Software ausgelesen und in übersichtliche Auswertungen (z.B. Tabellen, Grafiken) überführt werden. Die Software ist für die Datenübertragung sowie die Erstellung von Auswertungen zuständig. Ferner wird die Software dazu verwendet, die Erfassungs-Vorrichtung auf komfortable Weise zu konfigurieren. Dies umfasst unter anderem die Belegung der Ereignistasten sowie die Einstellung der Erinnerungsfunktionen.

  

[0016]    Für die Übertragung von Daten an den Personal Computer und die Konfiguration der Erfassungs-Vorrichtung wird eine Schnittstelle benötigt. Diese kann mittels Kabel (z.B. Universal Serial Bus [USB], Serielle Schnittstelle [RS232]), drahtlosen Übertragungstechnologien (z.B. Infrarot [IR], Bluetooth, ZigBee) oder Speicherkarten (z.B. SD-Card) realisiert werden. Der Übertragungsprozess wird durch Software gesteuert. Statt die Daten über das mobile Handgerät zu erfassen, können alternative Formen der Eingabe gewählt werden: Die Erfassungsvorrichtung wird in Software nachgebildet - die Erfassung und Auswertung der Daten erfolgt dabei auf dem Personal Computer 21. Als Erfassungs-Vorrichtung kann alternativ ein Personal Digital Assistent (PDA) 22, ein Mobiltelefon 23 oder eine Armbanduhr 24 verwendet werden, welche mit entsprechender Software ausgerüstet sind.

   Zur Auswertung werden die Daten auf einen Personal Computer übertragen.

  

[0017]    Die Fig. 4 zeigt eine Darstellung des Handgeräts zusammen mit einer externen Bedienungseinheit. Die externe Bedienungseinheit 31 verfügt über mindestens eine Taste, die eine vereinfachte Eingabe der Daten ermöglicht. Die externe Bedienungseinheit kann beispielsweise am Handgelenk oder am Schlüsselbund getragen werden. Die Übertragung der Daten von der externen Bedienungseinheit 31 zum Handgerät 1 erfolgt über Funk oder über Kabel.

  

[0018]    Die Fig. 5 zeigt schematisch den Prozessablauf eines Verfahrens zur elektronischen Unterstützung von Überwachungs- oder Veränderungsprozessen. Mittels Software und/oder Hardware werden Ziele anhand von Parametern festgelegt, der Start des Vorhabens vorbereitet und unterstützt. Per Display, Leuchtdioden und/oder Tonsignale werden sowohl die systematische Durchführung erleichtert als auch Über- und Unterschreitungen von Schwellenwerten rückgemeldet. Einstellungen können durch den Benutzer oder die Software selbst situativ reguliert werden. Das Erreichen von den gesteckten Zielen wird rückgemeldet, der gesamte Prozess protokolliert und kann gemäss vordefinierten Kriterien evaluiert werden.

Claims (10)

1. Handgerät (1) zur mobilen elektronischen Erfassung, Auswertung und Darstellung von Daten aus frei wählbaren Bereichen, dadurch gekennzeichnet, dass es folgende Elemente einschliesst:

- mindestens eine Speichereinheit (Tabelle) (12),

- mindestens eine Ereignistaste (2) zur Erfassung von Ereignissen und deren Zeitpunkt, Dauer, Häufigkeit oder Intensität,

- mindestens eine Auswertungstaste (3) zur Auswertung der Daten,

- ein Display (5) zur Benutzerkommunikation und zur Darstellung von einfachen Auswertungen,

- eine Datenübertragungsschnittstelle (9) für die Übertragung von Daten an eine Datenverarbeitungsanlage.

2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sechs programmierbare Speichereinheiten (Tabellen) (12), sechs Ereignistasten (2), zwei Auswertungstasten (3), drei Steuertasten (4), ein grafikfähiges Display (5), drei Leuchtdioden (6), einen akustischen Signalerzeuger (7), eine Tastensperre (8), eine Datenübertragungsschnittstelle (9) sowie eine Befestigungsvorrichtung (10) aufweist.

3. Handgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es folgende zusätzliche Elemente aufweist:

- Speichereinheiten (Tabellen), deren Inhalt über die drei Steuertasten zugreifbar ist,

- Sensoren zur Messung eines oder mehrerer Zustände,

- einen Sender zur Kommunikation mit externen Sendern/Empfängern,

- ein GSM-Modul zur mobilen Datenkommunikation,

- einen Vibrator zur Abgabe eines Vibrationsalarms,

- einen Tonerzeuger zur Abgabe eines akustischen Alarmes,

- eine Einrichtung zur Sprachaufnahme und -wiedergabe,

- eine Einrichtung zur Radio- und Musikwiedergabe,

- einen elektronischen Schrittzähler.

4. Handgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich aufweist:

- Speichereinheiten (Tabellen), deren Inhalt über die drei Steuertasten zugreifbar ist,

- Sensoren zur Messung der Zustände elektrischer Hautwiderstand, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Puls,

- einen Zig-Bee-Sender zur Kommunikation mit externen Sendern/Empfängern, nämlich mit einer Sensor-Manschette mit Sendefunktion oder einer Armbanduhr mit speziellen Ereignistasten,

- ein GSM-Modul zur mobilen Datenkommunikation,

- einen Vibrator zur Abgabe eines Vibrationsalarms,

- einen Tonerzeuger zur Abgabe eines akustischen Alarms,

- eine Einrichtung zur Sprachaufnahme und -wiedergabe,

- eine Einrichtung zur Radio- und Musikwiedergabe,

- einen elektronischen Schrittzähler.

5. Handgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es mit seinen Funktionen als PDA (Personal Digital Assistant) (22), als Mobiltelefon (23) oder als eine Armbanduhr (24) ausgeführt ist.

6. Handgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Rechner mit Software zur Auswertung von gesammelten eingegebenen Daten aufweist.

7. Handgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Schnittstelle zum Anschluss einer externen elektronischen Bedienungseinheit (31) mit mindestens einer Taste zur vereinfachten Eingabe von Daten aufweist, mit welcher über Funk oder Kabel kommunizierbar ist.

8. Verfahren zur mobilen elektronischen Erfassung, Auswertung und Darstellung von Daten aus frei wählbaren Bereichen mittels eines Handgerätes nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den mehreren Speichereinheiten (Tabellen) (12) wählbar die Funktionen (11) Zähler, Bewerter, Selektor oder Zeitmesser zugeordnet werden,

die gewonnenen Daten über Ereignistasten (2) am Handgerät in dessen Speichereinheiten abgelegt werden,

die Daten über Auswertungstasten (3) am Handgerät ausgewertet und auf einem Display (6) dargestellt werden.

9. Verfahren zur elektronischen Unterstützung von Überwachungs- oder Veränderungsprozessen mittels eines Handgerätes nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Software und/oder Hardware Ziele anhand von Parametern festgelegt und in die Speichereinheiten eingegeben werden, um den Start eines Vorhabens hierdurch vorzubereiten und zu unterstützen, per Display, Leuchtdioden und/oder Tonsignale sowohl die systematische Durchführung überwacht wird als auch Über- und Unterschreitungen von Schwellenwerten rückgemeldet werden, Einstellungen durch den Benutzer oder die Software selbst situativ und bedarfsabhängig reguliert werden, das Erreichen von den gesteckten Zielen rückgemeldet wird, der gesamte Prozess protokolliert wird und gemäss vordefinierten Kriterien evaluiert wird.

10. Verwendung eines Handgerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur mobilen elektronischen Erfassung, Auswertung und Darstellung von Daten aus frei wählbaren Bereichen oder zur elektronischen Unterstützung von Überwachungs- oder Veränderungsprozessen.