CH623408A5 - - Google Patents
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Description
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PATENTANSPRUCH Aufschlagzünder mit einer Zündkapsel, die mit einem fe-derkraf tbetätigten Zündstift von der Zünderrückseite her anstechbar ist, mit einer mechanischen Verzögerungseinrichtung, welche Sperrkörper aufweist, die in ihrer Sperrstellung einerseits in Aussparungen im Zündstift und andererseits in Aussparungen eines ortsfesten Zünderteiles liegen, und mit zwei zum ortsfesten Zünderteil koaxialen, hintereinander angeordneten Trägheitshülsen, welche die Sperrkörper nach Beendigung der Auftreffverzögerung freigeben, dadurch gekennzeichnet, dass der ortsfeste Zünderteil (26) durch einen Scherstift (41) im Zündergehäuse befestigt ist, zum Zwecke dass bei sehr grossen Auftreffverzögerungen der über die Sperrkörper (34) mit dem ortsfesten Zünderteil (26) verbundene Zündstift (31) ohne Verzögerung die Zündkapsel (40) ansticht.
Die Erfindung betrifft einen Aufschlagzünder mit einer Zündkapsel, die mit einem federkraftbetätigten Zündstift von der Zünderrückseite her anstechbar ist, mit einer mechanischen Verzögerungseinrichtung, welche Sperrkörper aufweist, die in ihrer Sperrstellung einerseits in Aussparungen im Zündstift und * andererseits in Aussparungen eines ortsfesten Zünderteils liegen, und mit zwei zum ortsfesten Zünderteil koaxialen, hintereinander angeordneten Trägheitshülsen, welche die Sperrkörper nach Beendigung der Auftreffverzögerung freigeben.
Ein bekannter Zünder dieser Art (DE-PS 1 120 940) ist so ausgebildet, dass die Zündung der Geschosssprengladung erst erfolgt, wenn die Verzögerung des Geschosses beim Auftreffen im Ziel auf einen kleineren Wert abgesunken ist. Ein solcher Zünder mit zeitlicher Ansprechverzögerung eignet sich für Geschosse, die möglichst tief ins Ziel eindringen sollen, bevor sie gezündet werden, um einen grossen Zerstörungseffekt zu erzielen. Dies ist möglich, wenn der Zielgegenstand keinen grossen Widerstand gegen das Eindringen des Geschosses leistet, wobei somit keine grösseren Verzögerungskräfte auftreten.
Falls jedoch bei einem Aufschlagzünder mit Verzögerungsvorrichtung beim Auftreffen auf «harte» Ziele eine derartige Deformation des Geschoss- und damit des Zünderkörpers stattfindet, dass vor der Zündung des Geschosses durch die Verzögerungseinrichtung der Zünder funktionsunfähig wird, dann wird das Geschoss zum Blindgänger. Damit keine derartigen Zündversager entstehen, soll der Zünder bei harten Zielen sofort zünden, damit die Zündung bereits stattgefunden hat, bevor die Deformation des Geschosses die Zündung unterbinden kann.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, einen mit einer Verzögerungsvorrichtung ausgestatteten Zünder zu schaffen, der bei «weichen» Zielen tief eindringen kann, bevor die Zündung stattfindet, und der anderseits bei «harten» rechtzeitig anspricht, bevor der Geschosskörper und der Zünder so stark deformiert worden sind, dass eine Zündung nicht mehr möglich ist.
Der erfindungsgemässe Aufschlagzünder ist dadurch gekennzeichnet, dass der ortsfeste Zünderteil durch einen Scherstift im Zündergehäuse befestigt ist, zum Zweck dass bei sehr grossen Auftreffverzögerungen der über die Sperrkörper mit dem ortsfesten Zünderteil verbundene Zündstift ohne Verzögerung die Zündkapsel ansticht.
Aus der britischen Patentschrift No. 9160 A.D. 1907 ist es bereits bekannt, einen Schlagbolzen mittels eines Scherstiftes bis zum Aufschlag zünderfest anzuordnen. Dieser bekannte Zünder weist jedoch keine Verzögerungsvorrichtung auf, und das Geschoss ist daher nicht in der Lage, vor der Zündung tief in das Ziel einzudringen.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Aufschlagzünders ist anhand der beigefügten Zeichnung im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Geschoss mit Zünder; Fig. 2-4 einen Schnitt durch den Zünder nach Linie II-II in Fig. 1 in grösserem Massstab und in verschiedenen Stellungen, 5 nämlich:
Fig. 2 den Zünder in Transportstellung,
Fig. 3 den Zünder nach dem Aufschlag mit grosser Verzögerung,
Fig. 4 den Zünder nach dem Aufschlag mit kleiner Verzöge-10 rung.
Gemäss Fig. 1 weist das Geschoss einen hohlen Geschosskörper 10 auf, der eine Sprengladung 11 enthält. Hinter der Sprengladung 11 befindet sich eine Aluminiumhülse 12, welche die Sprengladung 11 gegen einen Zünder 13 abgrenzt. Hinter 15 dieser Aluminiumhülse 12 befindet sich eine ringförmige Stahlscheibe 14, welche mit Spiel in den Geschosskörper 10 eingesetzt ist. In die Aluminiumhülse 12 und durch die Stahlscheibe 14 hindurch ragt eine Verstärkerladung 15, die am vorderen Ende des Zünders 13 befestigt ist.
20 Der Zünder 13 ist mit Hilfe eines Halteorgans 16 im Hohlraum des Geschosskörpers 10 befestigt. Dieses Halteorgan 16 weist einen ersten Ring 17 auf, an dem sich das vordere Ende des Zünders 13 abstützt, sowie einen zweiten Ring 18, der am Geschosskörper 10 befestigt ist. Dieser zweite Ring 18 weist ein 25 Aussengewicht auf und ist in ein Innengewinde des Geschosskörpers 10 eingeschraubt. Die beiden Ringe 17 und 18 sind durch einen zylindrischen Steg 19 miteinander verbunden. Das Halteorgan 16 weist ferner einen dritten Ring 21 auf, an dem sich das hintere Ende des Zünders 13 abstützt, sowie einen 30 vierten Ring 20, der am Geschosskörper 10 befestigt ist. Der vierte Ring 20 weist ebenfalls ein Aussengewinde auf und ist in das Innengewinde des Geschosskörpers 10 eingeschraubt. Auch die beiden Ringe 20 und 21 sind durch einen zylindrischen Steg 22 miteinander verbunden.
35 Sowohl zwischen der Innenwand des hohlen Geschosskörpers 10 und den beiden Stegen 19 und 22, als auch zwischen den beiden Stegen 19 und 21 und dem Zünder 13 ist je ein Deformationsraum 23 und 24 vorhanden.
40 Gemäss Fig. 2-4 weist der Zünder 13 in einer Bohrung 25 eine Einrichtung zur verzögerten Zündung auf. Ein zylindrischer Körper 26 ragt vom unteren Ende der Bohrung, an dem er befestigt ist, in diese Bohrung 25 hinein. Sein vorderes Ende ist am ganzen Umfang mit einer Ringnut 27 versehen, die nach 45 vorn durch die schräge Fläche 28 begrenzt ist. Eine in der Bohrung 25 bewegliche Hülse 29 ist über den Körper 26 gestülpt und liegt in der Ruhestellung auf dessen Fuss auf. Zwischen einem Bohrungsabsatz 30 der Hülse 29 und dem hinteren Ende eines Zündstiftes 31 ist eine Feder 32 eingesetzt. 50 Das vordere Ende des Körpers 26 ragt in eine Bohrung 33 des Zündstiftes 31. Der Zündstift 31 wird durch Sicherungskugeln 34, welche in Querbohrungen 35 des Zündstiftes 31 angeordnet sind, und welche durch den Druck der Feder 32 gegen die Schrägflächen 28 des mit dem Zündkörper verbundenen 55 zylindrischen Körpers 26 gepresst werden, mit dem zylindrischen Körper 26 gekoppelt und festgehalten. Gleichzeitig werden die Kugeln 34 auch gegen die Innenwand einer ebenfalls in der Bohrung 25 geführten Hülse 36 gedrückt, so dass diese durch die Reibungskraft festgehalten wird. Die Hülse 36 weist 60 eine Bohrung auf, welche von gleichem Durchmesser ist wie die Bohrung des vorderen Teiles der Hülse 29, und liegt mit einer angeschrägten Endfläche 37 an der Stirnfläche der Hülse 29 an. Der vordere verjüngte Teil 38 ragt bis hinter die Führungsbahn eines Schiebers 39. Der Schieber 39 ist quer zur Geschossachse 65 verschiebbar und weist eine Zündkapsel 40 auf (Fig. 3), die sich mit dem Schieber 39 aus der in Fig. 2 gezeigten Sicherheitsstellung in die in Fig. 3 gezeigte Scharfstellung verschieben lässt. Am hinteren Ende des zylindrischen Körpers 26 ist mit Hilfe
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eines Scherstiftes 41 eine Scheibe 42 befestigt, welche in einer zur Bohrung 25 koaxialen Aussparung 45 des Zünderkörpers untergebracht ist und sich nach vorne an einer Schulter 46 abstützt.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Aufschlagzünders ist wie folgt: Vor dem Abschuss des Geschosses nehmen die beschriebenen Teile des Aufschlagzünders die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung ein. Bei Abschuss des Geschosses wird durch den Drall oder eine geeignete Vorrichtung der Schieber 39 in die Scharfstellung verschoben, damit der Zündstift 31 die Zündpille 40 (Fig. 3) anstechen kann. Beim Aufschlag des Geschosses werden die beiden Hülsen 29 und 36 trotz der von den Sicherungskugeln 34 auf sie ausgeübten Bremskraft durch die Beharrung nach vorne geworfen, bis die Schulter 43 der Hülse 36 an der hinteren Fläche des Schiebers 39 zur Anlage kommt (Fig. 3). Durch diese Bewegung der Hülse 29 wird die Feder 32 stärker gespannt.
Wenn die Verzögerung des Geschosses und damit des Zünders auf einen geringen Wert abgesunken ist, kann die Feder 32
die Hülse 29 nach hinten bewegen, so dass die Kugeln 34 unter dem Druck der Schrägflächen 28 des Körpers 26 aus der Ringnut 27 in den nun zwischen den Hülsen sich bildenden Raum eintreten (Fig. 4). Der Zündstift 31 wird dadurch frei und 5 unter der Wirkung der Feder 32 nach vorne geworfen. Die Sicherungskörper 34 werden dabei durch die schräge Fläche 37 der Hülse 36 nach innen in die Bohrung 33 des Zündstiftes 31 gesteuert, so dass der Zündstift 31 sich nun ungehindert bis zum Anschlag in der Hülse 36 bewegt und durch die Bohrung 44 die io Zündkapsel 40 ansticht (Fig. 3).
Wenn die Verzögerung beim Aufschlag des Geschosses im Ziel sehr gross ist, dann werden nicht nur die beiden Hülsen 29 15 und 36, sondern auch der zylindrische Körper 26, die Sicherungskugeln 34 und der Zündstift 31 durch die Beharrung nach vorne geworfen, wobei der Scherstift 41 abgeschert wird und sich der zylindrische Körper 26 von der Scheibe 42 lösen kann und der Zündstift 31 die Zündkapsel 40 ansticht (Fig. 3).
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1 Blatt Zeichnungen
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