Vorrichtung zum Zuführen der Webkette an einem Webstuhl Die vorliegende Erfindung betrifft eine an einem Webstuhl angeordnete Vorrichtung zum Zuführen der Webkette mit einem Kettbaum und mindestens einer durch den Webstuhhnechanismus angetriebenen Förderwalze für die Webkette.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Spannung der Kettfäden während des ganzen Webvorganges möglichst konstant zu hal ten, unabhängig vom augenblicklichen Durchmesser des Kettbaumes und von der Abzugsgeschwindigkeit der Webkette.
Dieses Ziel wird bei der eingangs genannten Vorrichtung erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Webkette zwischen dem Kettbaum und der För- derwalze über eine bewegliche Umlenkwalze läuft, die durch den Zug der Webkette entgegen dem Ein- fluss einer kontinuierlich wirkenden Kraft parallel zu sich selbst verstellbar isst und eine praktisch kon stante Spannung der Webkette gewährleistet,
und dass der Kettbaum mit einem Antrieb in Verbindung steht, der mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung in Abhängigkeit von der Stellung der Umlenkwalze steuerbar ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in der Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, in welcher rein beispielsweise eine bevor zugte Ausführungsform und mehrere Varianten des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht sind.
Fig. 1 zeigt die am hinteren, Teil eines Webstuh les angeordnete Vorrichtung zum Zuführen der Web- kette in Seitenansicht und teilweise im senkrechten Schnitt ; Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-11 in Fig. 1, wobei eine mittlere Partie der Vorrichtung aus Gründen der Platzersparnis ausgelassen ist ;
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2, in gegenüber der Darstellung von Fig. 1 ent- gegensetzter Richtung gesehen ;
Fig. 4, 5, 6 und 7 zeigen je eine andere Ausfüh- rungsvariante in schematischer Darstellung. Die in Fig. 1-3 gezeigte Vorrichtung weist ein aus zwei seitlichen, Schildern 10 bestehendes Ma- schinengestell auf, das auf dem Gestell 11 eines nicht weiter dargestellten Webstuhles abgestützt ist.
An je dem der Schilder 10 ist oben ein Lager 12 ausge bildet zum auswechselbaren Einlegen der Achse 13 eines Kettbaumes 14, auf welchem die Kettfäden zwischen zwei Flansahscheiben 15 aufgewickelt sind. Die eine Endpartie der Achse 13 trägt ein Schnek- kenrad 16, das mit einer Schnecke 17 in Eingriff steht.
Die Schnecke 17 sitzt auf der abgehenden Welle eines Reduktionsgetriebes 18, das mit einem elektrischen Antriebsmotor 19 zusammengebaut und am betreffenden Schild 10 befestigt ist. Mit der Schnecke 17 ist auch ein Handrad 20 verbunden, das ein Drehen der Schnecke und damit des Kettbaumes 14 von Hand ermöglicht. Das Schneckenrad 16 und die Schnecke 17 bilden zusammen ein selbsthem mendes Getriebe.
Zwischen den beiden Schildern 10 befindet sich eine Förderwalze 21, die mit Achsschenkeln 22 in Lagern 23 der Schilder 10 drehbar gelagert ist. Auf dem einen Achsschenkel 22 sitzt ein gezahntes Klin- kenrad 24 (Fig. 1), das von einem bezüglich des Achsschenkels 22 drehbaren Gehäuse 25 umschlos sen ist.
Das Gehäuse 25 enthält eine Mehrzahl von Schaltklinken 26, deren Schwenkachsen 27 in den axialen Stirnwänden des Gehäuses 25 gelagert sind.
Die Schaltklinken 26 stehen unter dem Einfluss einer nicht dargestellten Feder, welche bestrebt ist, die Klinken mit den Zähnen des Klinkenrades 24 in Eingriff zu bringen.
Am Gehäuse 25 ist ferner ein Hebelarm 28 starr befestigt, an dem eine nur scheL matich dargestellte Schub- und Zugstange 29 an- greift, welche mit einem nicht dargestellten Kurbel arm auf einer Welle des Webstuhlmechanismus in Verbindung steht.
Der Hebelarm 28 weist eine Längsnut 30 auf, in welcher ein Gleitschuh 31 ver stellbar und feststellbar angeordnet ist. Die Stange 29 ist am Gleitschuh 31 angelenkt.
Am einen Ende der Förderwalze 21 ist eine Rei bungsbremse vorhanden, die zwei gegen den Walzen- umfang anliegende Bremsbacken 33 aufweist (Fig. 2). Die Bremsbacken 33 können mit Hilfe einer Klemm- schraube 34 mehr oder weniger stark gegeneinander und gegen die Walze 21 gepresst werden.
Die eine der Bremsbacken 33 ist durch ein Halteorgan 35 mit dem benachbarten Schild 10 verbunden, damit die Bremsbacken 33 nicht mit der Förderwalze 21 um laufen können.
An den Schildern 10 ist mit Hilfe zweier Lager 40 eine Achse 41 drehbar gelagert, an welcher zwei zueinander parallele und zur Achse 41 radial ver laufende Schwenkarme 42 starr befestigt sind. Die Schwenkarme 42 tragen die Welle 44 einer beweg lichen Umlenkwalze 45, die durch Schwenken der Arme 42 parallel zu sich selbst verstellbar ist.
Die Welle 44 der Umlenkwalze 45 ist an den freien En den der Arme 42 lösbar gelagert, damit die Walze 45 ohne weiteres herausgenommen werden kann. Die Schwenkachse 41 der Arme 42 ist von einer Torsionsfeder 46 umgeben, deren eines Ende am benachbarten Schild 10 bzw.
am dortigen Lager 40 verankert ist, wogegen das andere Ende der Tor sionsfeder 46 an einem Stellring 47 angreift, der in verschiedenen Drehlagen auf der Achse 41 fest klemmbar ist, zwecks Veränderung der Federspan nung. Die Torsionsfeder 46 ist bestrebt, mittels der Schwenkarme 42 die Umlenkwalze 45 in Fig. 3 nach links von der Förderwalze 21 weg zu bewegen.
Der eine Schwenkarm 42 trägt eine seitlich ab stehende Stange 50 (Fig. 2 und 3), die zwei entgegen gesetzt gerichtete, einzeln verstellbare Anschlag schrauben 51 und 52 trägt, wie Fig. 3 erkennen lässt.
Am einen Schild 10 sind zwei elektrische Steuerungs schalter 53 und 54 derart angeordnet, dass dieselben durch die Anschlagschrauben 51 und 52 betätigt werden, wenn die Schwenkarme 42 in die eine bzw.
andere Endlage geschwenkt werden. Die Schalter 53 und 54 dienen als Steuerungsanschläge und sind über nicht dargestellte Schütze mit dem Stromkreis des Elektromotors 19 in Steuerungsverbindung, und zwar derart, dass beim Betätigen des einen Schalters 54 der Motor 19 zu laufen beginnt und beim Betä tigen des andern Schalters 53 der Motor stillgesetzt wird.
Eine zusätzliche Umlenkwalze 56 ist auf einer Achse 57 drehbar gelagert, deren Enden an den Schildern 10 befestigt sind. Eine im Querschnitt kreisförmige Traverse 58, welche die beiden Schilder 10 ebenfalls miteinander verbindet, dient als weitere Umlenkwalze in unmittelbarer Nähe der Förderwalze 21.
An der Traverse 58 sind zwei starre, zueinander parallel verlaufende Arme 59 vorhanden, an denen die Welle einer weiteren Umlenkwalze 60 lösbar ge lagert ist, derart, dass die Umlenkwalze 60 ohne weiteres herausgenommen werden kann.
Die Kettfäden 61 laufen von dem Kettbaum 14 zunächst unter der Umlenkwalze 56 hindurch, dann hinten um die bewegliche Umlenkwalze 45 herum und dann über die Umlenkwalze und Traverse 58 zur Förderwalze 21. Die Umlenkwalze 60 gewähr leistet, dass die Kettfäden den Umfang der Förder- walze über einen verhältnismässig grossen Teil ihres Umfanges umschlingen.
Von der Umlenkwalze 60 laufen die Kettfäden 61 zu einer Umlenkwalze 62 am Webstuhlgestell 11 und von dort dann weiter durch den Webstuhl.
Die beiden Umlenkwalzen 56 und 58 sind derart angeordnet, dass die Kettfädon 61 in zwei zueinan- der wenigstens annähernd parallelen und wenigstens annähernd waagrecht verlaufenden Trumen 61a und 61b auf die bewegliche Umlenkwalze 45 zu bzw. von derselben weg laufen, welches auch die Lage der Umlenkwalze 45 sei.
Die elektrischen Steuerungsschalter 53 und 54 sind bezüglich der Schwenkachse 41 der Arme 42 so angeordnet, dass die bewegliche Umlenkwalze 45 wenigstens annähernd in der Mitte ihrer Bewegungs bahn sich senkrecht oberhalb der Schwenkachse 41 befindet.
Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschrie benen Kettnachlassvorriahtung ist wie folgt In der aus Fig. 3 ersichtlichen Lage der Schwenk arme 42 ist der elektrische Schalter 53 betätigt und der Motor 19 daher stillgesetzt. Der Kettbaum lässt sich somit durch den Zug der Kettfäden 61 nicht drehen, da dies durch das selbsthemmende Getriebe 16, 17 verhindert wird.
Während dem Webvorgang wird der Arm 28 mittels der Schub- und Zugstange 29 regelmässig auf- und abwärts geschwenkt, wo durch das Gehäuse 25 entsprechend nach der einen oder andern Seite gedreht wird. Beim Schwenken des Armes 28 nach unten gleiten die Schaltklinken 26 über die Zähne des Klinkenrades 24.
Wenn sich der Arm 28 jedoch nach oben bewegt, so kommt min destens eine der Schaltklinken 26 mit einem der Zähne des Klinkenrades 24 sofort in Eingriff, wo nach das Klinkenrad und die Förderwalze 21 im Sinne des Pfeiles R in Fig. 1 und 3 gedreht werden. Die Bremsbacken 33 hindern die Förderwalze 21 an einem unbeabsichtigten Drehen in entgegengesetztem Sinn, während die Klinken 26 bei der Abwärts- schwenkung des Armes 28 lose über das Klinken rad gleiten.
Beim Schalten der Förderwalze 21 im Sinne des Pfeiles R üben die Bremsbacken 33 selbst verständlich ebenfalls eine bremsende Wirkung auf die Walze 21 aus, die aber durch den Antriebsme chanismus 24-31 überwunden wird. Beim Weben wird also die Förderwalze 21 regel- mässig in kleinen Drehschritten angetrieben, wo durch die Kettfäden 61 nach Massgabe der Gewebe bildung von hinten in den Webstuhl nachgelassen werden.
Da der Kettbaum 14 sich nicht drehen kann, wird die über die Umlenkwalze 45 verlaufende Schlaufe mit den beiden Trumen 61a und 61b zu sehends kleiner, wobei die Umlenkwalze 45 mehr und mehr gegen die Förderwalze 21 hin, d. h. in Fig. 3 nach rechts, gedrängt wird, entgegen dem Ein- fluss der Torsionsfeder 46.
Die Spannung der Kett- fäden bleibt dabei praktisch konstant, weil die Tor sionsfeder 46 eine beträchtliche Anfangsspannung aufweist und bei der Schwenkung der Arme 42 im vorgesehenen Bewegungsbereich nur verhältnismäs- sig wenig zusätzlich gespannt wird.
Der Einfluss der Schwerkraft auf die Umlenk- walze 45 übt ausserdem noch eine ausgleichende Wirkung auf die Spannung der Kettfäden aus. Da die Arme 42 aus einer mittleren Lage, in der sie senk recht verlaufen, sowohl nach der einen als auch der andern Seite geschwenkt werden können, hat die Schwerkraft im einen Fall ein die Wirkung der Tor sionsfeder 46 unterstützendes und im anderen Fall ein diese Wirkung verminderndes Drehmoment auf die Achse 41 zur Folge.
Weil der gesamte Schwenk winkel der Arme 42 verhältnismässig klein ist, än dert das von der Schwerkraft auf die Achse 41 aus geübte Drehmoment wenigstens annähernd linear mit dem Drehwinkel der Schwenkarme 42. Da die Än derung der Federkraft ebenfalls linear mit dem Dreh winkel ändert, ist es ohne Schwierigkeiten möglich, zu erreichen, dass die Änderung des von der Schwer kraft verursachten Drehmomentes die Änderung des von der Feder 46 herrührenden Drehmomentes auf die Achse 46 praktisch vollkommen kompensiert.
Da in jeder Lage der Umlenkwalze 45 die Trume 61a und 61b der Kettfäden 61 parallel zueinander und wenigstens annähernd waagrecht verlaufen, än dert sich auch das von der Zugspannung der Kett- fäden auf die Schwenkarme 42 ausgeübte Gegendreh moment praktisch nicht, wenn die Walze 45 ihren Bewegungebereich durchwandert. Bei jeder Lage der Walze 45 innerhalb ihres durch die Schalter 53 und 54 begrenzten Bewegungsbereiches ist daher die Spannung der Kettfäden gleich gross.
Wenn die bewegliche Umlenkwalze 45 die in Fig. 3 mit strichpunktierten Linien angedeutete Lage 45a erreicht, so drückt die Anschlagschraube 52 auf das Betätigungsorgan des Schalters 54, welcher nun den Motor 19 einschaltet. Mittels der Schnecke 17 werden jetzt das Schneckenrad 16 und der Kettbaum 14 im Sinne des Pfeiles S in Fig. 1 und 3 gedroht, wodurch ein Teilstück der Kettfäden 61 vom Kett- baum 14 abgewickelt wird.
Die bewegliche Umlenk- walze 45 bewegt sich dabei in Fig. 3 nach links, bis die Anschlagschraube 51 auf das Betätigungsorgan des Schalters 53 drückt, welcher den Motor 19 still setzt.
Nun ist wieder die in Fig. 3 dargestellte Aus gangslage erreicht und das Spiel beginnt wieder von vorne wie beschrieben. Auch bei der Bewegung der Umlenkwalze 45 in Fig. 3 nach links bleibt die Spannung der Kettfäden 61 praktisch unverändert, da die Drehung des Kettbaumes 14 so langsam er folgt,
dass keine nennenswerten Massenkräfte der Walze 45 und der Schwenkarme 42 sowie der Schwenkachse 41 auftreten und einen nachteiligen Einfluss auf die Spannung der Kettfäden haben könnten.
Will man die Spannung der Kettfäden absichtlich verändern, so kann dies dadurch erfolgen, dass die Anfangsspannung der Torsionsfeder 46 geändert wird, indem der Stellring 47 in einer andern Dreh lage auf der Achse 41 festgeklemmt wird.
Um die Kettfäden bequem in die beschriebene Nachlassvorrichtung einziehen zu können, sind die Umlenkwalzen 45 und 60 herausnehmbar.
Sind diese Walzen 45 und 60 von den Armen 42 bzw. 59 ab genommen, so können die Kettfäden 61 vom Kett- baum 14 einfach in, Fig. 3 rechts der Förderwalze 21 heruntergezogen und in den Webstuhl in üblicher Weise eingeführt werden.
Wenn man nachher die Walzen 45 und 60 von rechts in Fig. 3 in die Vor richtung einsetzt, so nehmen die Keafäden 61 ohne weiteres Zutun den in Fig. 3 dargestellten Verlauf ein.
Bei den in Fig. 4 bis 7 schematisch dargestellten Varianten zum beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die gleichen Bezugszeichen verwendet wie in Fig. 1 bis 3, soweit es sich um übereinstimmende oder analoge Konstruktionselemente handelt.
Gemäss Fig. 4 ist zum Antrieb des Kettbaumes 14 kein eigener Motor 19 vorhanden, sondern die Antriebskraft wird von einer Welle 70 des Webstuh les abgeleitet. Durch ein erstes Kegelräderpaar 71, 72 ist die Webstuh lwelle 70 mit einer nach oben verlaufenden Welle 73 verbunden, die ihrerseits durch ein zweites Kegelräderpaar 74, 75 mit einer zusätzlichen Welle 76 in Verbindung steht.
Die letzt genannte Welle 76 ist gleichachsig zu einer Welle 77 angeordnet, welche die mit dem Schneckenrad 16 in Eingriff stehende Schnecke 17 trägt. Der Einfachheit halber sind die stationären Lager der verschiedenen Wellen 73, 76 und 77 nicht dargestellt. Zwischen den beiden gleichachsig zueinander angeordneten Wellen 76 und 77 ist eine Vorrichtung 78 mit einer ein- und ausschaltbaren Kupplung angeordnet, die z.
B. elek trisch betätigbar ist und mit den Steuerungsschaltern 53 und 54 in Verbindung steht.
Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel verlaufen die Schwenkarme 42, an denen die beweg liche Umlenkwalze 45 drehbar gelagert ist, etwa waagrecht, wenn die Umlenkwalze sich wenigstens annähernd in der Mitte ihrer Bewegungsbahn be findet. Demzufolge sind natürlich auch die nicht be weglichen Umlenkwalzen 56 und 58 anders angeord net, aber wieder so, dass die Webkette 61 in zwei zueinander wenigstens annähernd parallelen Trumen 61a und 61b auf die bewegliche Umlenkwalze 45 zu bzw. von derselben weg läuft.
An der Schwenkachse 41, welche die beiden Arme 42 starr miteinander verbindet, ist ein weiterer Arm 80 befestigt, auf dem ein Gewicht 81 verstellbar und feststellbar angeord net ist. Das Gewicht 81 übernimmt die Funktion der Torsionsfeder46 des ersten Beispieles und übt auf die bewegliche Umlenkwalze 45 eine kontinuierlich wir kende Kraft zu Spannen der Webkette 61 aus.
Wenn sich die Umleakwalze 45 wenigstens annähernd in der Mitte ihrer Bewegungsbahn befindet, so liegen ihre Achse, diejenige der Schwenkachse 41 und der Schwerpunkt des Gewichtes 81 in einer gemeinsamen Horizontalebene.
Die Gebrauchs- und Wirkungsweise der beschrie benen Vorrichtung ist wie folgt Es wird angenommen, dass die Kupplung 78 aus geschaltet ist und der Kettbaum 41 stillsteht. Wäh rend dem Webvorgang wird die Förderwalze 21 ge mäss dem Pfeil R gedreht und daher die Webkette 61 nach Massgabe der Gewebebildung gemäss dem Pfeil T in den Webstuhl gefördert.
Die über die be wegliche Umlenkwalze 45 verlaufende Schlaufe der Kettfäden mit den beiden Trumen 61<I>a</I> und 61<I>b</I> wird zusehends kleiner, wobei die Walze 45 mehr und mehr nach unten bewegt wird. Durch das Gewicht 81 wird die Spannung der Webkette 61 praktisch kon stant gehalten. Wenn der eine Schwenkarm 42 oder ein an demselben angeordneter Anschlag gegen den als Fühler wirkenden Steuerungsschalter 54 fährt, so wird die Kupplung 78 eingeschaltet.
Die Welle 77 wird nun über die Wellen 73 und 76 durch den An- triebsmotor des Webstuhles angetrieben, wobei der Kettbaum 14 in Richtung des Pfeiles S gedreht und ein weiteres Teilstück der Webkette 61 vom Kett- baum abgewickelt wird.
Die bewegliche Umlenk- walze 45 bewegt sich dabei unter dem Einfluss des Gewichtes 81 .nach oben, bis der ebenfalls als Fühler dienende Steuerungsschalter 53 betätigt wird, wel cher die Kupplung 78 ausschaltet. Der Kettbaum 14 steht jetzt wieder still, bis die Umlenkwalze 45 durch die Webkette 61 wieder in ihre untere Endlage ge zogen worden ist und der Schalter 54 wieder betätigt wird.
Will man die Spannung der Kettfäden absichtlich verändern, so kann dies durch Verstellen des Ge wichtes 81 auf dem Arm 80 erfolgen.
Im beschriebenen Beispiel wirkt die Steuerungs einrichtung zum Ein- und Ausschalten des Kett- baumantriebes mittels der Kupplung 78 elektrisch. Sie könnte bei entsprechender Ausbildung aber eben sogut hydraulisch, pneumatisch oder rein mechanisch wirken.
Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsvariante weist ebenfalls ein Gewicht 81 auf, das zum Erzeugen einer praktisch konstanten Spannung der Kettfäden 61 dient. Hier ist aber das Gewicht 81 an einem biegsamen Zugorgan, z.
B. einem Seil 85 aufgehängt, das mit seinem einen Ende an einer Trommel 86 ver- ankert ist. Die Trommel 86 sitzt auf der Schwenk achse 41 fest. Zum Antrieb des Kettbaumes 14 ist hier, wie beim ersten Ausführungsbeispiel, ein geson- derter Elektromotor 19 vorhanden, in dessen Strom kreis jedoch ein Regelwiderstand 88 liegt.
Der Schlei fer des Regelwiderstandes 88 steht durch eine im einzelnen nicht dargestellte Steuerungseinrichtung 89 mit der Schwenkachse 41 in Wirkungsverbindung. Die durch den Webstuhl mechanisch angetriebene Förderwalze 21 ist in den Fig. 5 und 6 der Einfach heit halber nicht mehr dargestellt.
Bei der beschriebenen Ausbildung wird der Mo tor 19 zum Antrieb des Kettbaumes 14 nicht ein und ausgeschaltet, sondern in seiner Geschwindigkeit geregelt. Dreht sich der Kettbaum 14 beispielsweise zu langsam, so wird die über die bewegliche Umlenk- walze 45 verlaufende Sehlaufe der Webkette 61 ver- kleinert und dadurch die Umlenkwalze 45 nach un ten gezogen. Dadurch wird der Schleifer des Regel widerstandes 88 derart verstellt, dass der Motor 19 rascher zu drehen anfängt.
Wenn umgekehrt der Kettbaum 14 sich zu schnell dreht, so wird die über die Umlenkwalze 45 verlaufende Schlaufe der Web- kette grösser, und die Walze 45 wird unter dem Ein- fluss des Gewichtes 81 nach oben bewegt. Dadurch erfährt der Schleifer des Regelwiderstandes 88 eine solche Verstellung, dass die Geschwindigkeit des Motors heruntergeregelt wird. Auf diese Weise er reicht man, dass die Stellung der beweglichen Um lenkwalze 45 nur in verhältnismässig geringen Gren zen ändert oder sogar praktisch stets die gleiche bleibt.
Das gleiche Ergebnis lässt sich auch für den Fall erzielen, dass der Antrieb des Kettbaumes von einer Welle des Webstuhles abgeleitet wird. In diesem Fall wird z. B. anstelle der Kupplung 78 gemäss Fig. 4 ein Getriebe mit stufenlos veränderbarem Überset zungsverhältnis eingeschaltet und die Steuerungsein- richtung 89 mit dem Betätigungsorgan des genannten Getriebes verbunden.
Fig. 6 zeigt eine Teilvariante der Vorrichtung, gemäss welcher zur Erzeugung einer konstanten Spannung der Webkette 61 anstelle der Torsionsfeder 46 oder des Gewichtes 81 eine Einrichtung mit einem pneumatischen oder hydraulischen Druckmittel vor handen ist. Auf der Schwenkachse 41 sitzt ein Zahn rad 91, das mit einer Zahnstange 92 in Eingriff steht.
Die letztere ist mit einem Kolben 93 verbunden, der in einem Zylinder 94 verschiebbar angeordnet ist. In den Zylinder 94 mündet eine Druckmittelleitung 95 ein, die mit einem Reservoir 96 verbunden ist, in welchem ein praktisch konstanter Druck des Druck mittels herrscht, so dass über den Kolben 93, die Zahnstange 92, das Zahnrad 91,
die Schwenkachse 41 und die Arme 42 eine kontinuierlich wirkende und praktisch konstante Kraft auf die Umlenkwalze 45 ausgeübt wird.
Bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbei spiel liegt die bewegliche Umlenkwalze 45 einzig un ter dem Einfluss ihres eigenen Gewichtes auf der Webkette 61 auf. Die beiden zusätzlichen Umlenk- walzen 56 und 58 sind auch .hier derart angeordnet, dass die Kettfäden in zwei zueinander parallelen Trumen 61a und 61b auf die bewegliche Walze 45 zu bzw. von derselben weg laufen.
Zum gleichmäs sigen Fördern der Webkette in den Webstuhl sind zwei miteinander zusammenarbeitende Förderwalzen 21a und 21b vorhanden, zwischen denen die Web- kette hindurchläuft.
Als Fühler an den Enden der Bewegungsbahn der Walze 45 sind zwei lichtelektrische Schranken 101 und 102 vorhanden, die je eine elektrische Licht quelle 103 bzw. 104 sowie einen photoelektrischen Wandler 105 bzw. 106, z. B. eine Photozelle, auf weisen. Die photoelektrischen Wandler 105 und 106 sind je mit dem Eingang eines Verstärkers 107 bzw.
108 verbunden. Die Ausgänge der Verstärker 107 und 108 sind an eine Schaltschütz 109 angeschlossen, der in den Stromkreis des elektrischen Motors 19 zum Antrieb des Kettbaumes 14 eingeschaltet ist.
Die Gebrauchs- und Wirkungsweise des zuletzt beschriebenen Beispieles ist wie folgt Wenn die beweglich-- Umlenkwalze 45 den von der Lichtquelle 103 zum photoelektrischen Wandler 105 gehenden Lichtstrahl unterbricht,
so wird mittels des Schützens 109 der Stromkreis zum Motor 19 un terbrochen und dadurch der Keabaum 14 stillgesetzt. Durch die beiden Trumen 61a und 61b der Web- kette ist auch der von der Lichtquelle 104 zum photoelektrischen Wandler 106 gehende Lichtstrahl unterbrochen.
Beim fortschreitenden Webvorgang fördern die Walzen 21a und 21b einen Teil der Web- kette 61 gemäss dem Pfeil T in den Webstuhl, wo bei die um die Umlenkwalze 45 verlaufende Schlaufe zusehends kleiner wird. Die Walze 45 wird dabei nach oben bewegt. Wenn sie den Lichtstrahl zum photoelektrischen Wandler 105 wieder freigibt, hat das keinen Einfluss auf den Schaltschütz 109.
Sobald die Umlenkwalze 45 die mit strichpunktierten Linien gezeichnete oberste Stellung-erreicht, gibt die Web- kette den Lichtstrahl zum photoelektrischen Wand ler 106 frei, mit dem Ergebnis, dass der Schaltschütz 109 betätigt und der Stromkreis zum Motor 19 ein geschaltet wird.
Wenn der Motor 19 läuft, wird die Webkette vom Kettbaum 14 abgewickelt, wobei die um die Umlenkwalze 45 verlaufende Schlaufe grös- ser wird und sich die Umlenkwalze 45 nach unten bewegt. Die nun erfolgende erneute Unterbrechung des Lichtstrahles zum photoelektrischen Wandler 106 bleibt ohne Einfluss auf den Schaltschütz 109.
Sobald die Umlenkwalze 45 aber dien Lichtstrahl zum photoelektrischen Wandler 105 unterbricht, wird der Motor 19 wieder ausgeschaltet, worauf sich der beschriebene Zyklus wiederholt.
Es ist möglich, auch mit nur einer einzigen licht- elektrischen Schranke zu arbeiten, die z.
B. beim Unterbrechen des Lichtstrahles den Antrieb des Kettbaumes ausschaltet und beim Freigeben des Lichtstrahles mit einer vorbestimmten Zeitverzöge rung wieder einschaltet.
Schliesslich ist es auch mög lich, die lichtelektrischen Schranken durch pneuma tische zu ersetzen, die mit einem gerichteten Luft strom arbeiten, welcher durch die Webkette unter- brocken oder abgelenkt wird. Alle beschriebenen und erwähnten Ausführungsvarianten lassen sich selbst- verständlich in beliebiger Weise miteinander kom- binieren.