AT513521B1 - Kunststofffenster - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kunststoff-Fenster mit einem Flügelprofil (2) und einem Rahmenprofil (21, 3), die jeweils als Kunststoff-Hohlkammerprofile ausgebildet sind, sowie einer am Rahmenprofil (21, 3) angebrachten Mitteldichtung (23). Eine verbesserte Abdichtung kann dadurch erreicht werden, dass die Mitteldichtung (23) aus einer steifen Halteplatte (25) !herstellt ist, auf der ein weiches Dichtungsprofil (26) angeformt ist.

Description

Beschreibung [0001] Die Erfindung betrifft ein Kunststofffenster mit einem Flügelprofil und einem Rahmenprofil, die jeweils als Kunststoff-Hohlkammerprofile ausgebildet sind, sowie einer am Rahmenprofil angebrachten Mitteldichtung, die aus einer steifen Halteplatte herstellt ist, auf der ein weiches Dichtungsprofil angeformt ist.

[0002] Moderne Kunststofffenster besitzen in der Regel mehrere Dichtungsebenen zur Abdich-tung des Flügelprofils gegenüber dem Rahmenprofil. Dadurch ist es möglich, höchste wärme-technische Standards einzuhalten. Ein wichtiges Dichtungselement ist dabei die so genannte Mitteldichtung, die typischerweise im mittleren Abschnitt des Rahmenprofils, d.h. in der Fens-terebene Oder leicht außerhalb davon angeordnet ist. Sowohl außerhalb als auch innerhalb der Mitteldichtung können weitere Dichtungen angeordnet sein.

[0003] Typischerweise ist eine solche Mitteldichtung als Lippendichtung ausgebildet, urn bei geringen Anpresskräften eine hohe Dichtewirkung zu erzielen. Es hat sich jedoch herausge-stellt, dass mit herkömmlichen Dichtungen nicht ausreichende Dichteigenschaften erzielt wer-den können, ohne die zulässigen Anpresskräfte zu überschreiten.

[0004] Aus der EP 2 363 567 A ist eine einschlägige Dichtungsanordnung bekannt. Dabei ist an einer Halteleiste eine fahnenartige Dichtung befestigt. Die Relation zwischen der erforderlichen Anpresskraft und der Dichtwirkung ist jedoch unbefriedigend.

[0005] Die EP 0 881 350 A beschreibt eine Tiirdichtung, die als Hohlprofil ausgebildet ist. Eine Anpassung einer solchen Dichtung an die Erfordernisse einer Mitteldichtung ist jedoch nicht durchgeführt.

[0006] Die EP 0 036 189 A betrifft ein Dichtungsprofil, das aus Hart-PVC und Weich-PVC zu-sammengesetzt ist und an ein Fenster genagelt werden kann. Ein solches Profil ist fiir an-spruchsvolle Fenster- Oder Türsysteme nicht geeignet.

[0007] Die DE 10 2008 061 709 A zeigt eine Mitteldichtung mit einem im Wesentlichen L- för-migen Querschnitt, das in seinem Inneren einen Hohlraum aufweist. Ein unterer Verankerungs-bereich des Profils ist aus einem kompakteren Werkstoff gefertigt, während der iibrige Bereich geschäumt ist. Eine sichere Verankerung ist damit nicht gewährleistet.

[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Kunststofffenster der oben beschriebenen Art zu weiterzubilden, dass eine verbesserte Abdichtung erreicht werden kann.

[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das weiche Dichtungsprofil im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei die beiden Schenkel des U an seitlichen Berei-chen der Halteplatte angeformt sind, wobei der mittlere Bereich frei bleibt und gemeinsam mit den beiden Schenkeln einen Hohlraum begrenzt.

[0010] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung besteht darin, dass die steife Halteplatte eine sichere Verankerung der Mitteldichtung in einer entsprechenden Nut ermöglicht und gleichzeitig ein besonders weiches Material fiir das Dichtungsprofil gewählt werden kann, so dass mit geringen Kräften eine hohe Dichtwirkung erreichbar ist.

[0011] Das erfindungsgemäße Fenster samt Dichtung sieht eine steife Halteplatte vor, die einerseits eine sichere Verbindung mit den Rahmenteilen gewährleisten und andererseits eine flexible, aber robuste Verbindung mit dem Oberteil ermöglichen.

[0012] Es liegt dabei nicht bloß ein Hohlraum vor, sondern gezielt eine U-förmige Struktur.

[0013] Besonders giinstig ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, wenn die Halteplatte aus formstabilem EPDM und das weiche Dichtungsprofil aus geschäumtem EPDM hergestellt ist, wobei Halteplatte und Dichtungsprofil vorzugsweise coextrudiert sind. EPDM bezeichnet Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, ein terpolymeres Elastomer, das an sich als Dichtungsmate-rial bekannt ist. Die Kombination von unterschiedlichen EPDM-Materialien hat sich als beson- ders günstig herausgestellt, weil dadurch auch eine kostengiinstige Herstellung der Dichtung möglich ist.

[0014] Es ist ein wichtiger Aspekt der erfindungsgemäßen Lösung, dass das weiche Dichtungs-profil im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei die beiden Schenkel des U an der Halte-platte angeformt sind. Auf diese Weise kann die Elastizität des Dichtungsprofils besonders giinstig ausgeniitzt werden.

[0015] Es ist auch vorteilhaft, wenn das weiche Dichtungsprofil an der der Halteplatte gegen-iiberliegenden Seite eine Dichtnase aufweist. Insbesondere kann im Bereich der Dichtnase ein in Längsrichtung verlaufender Hohlraum im weichen Dichtungsprofil vorgesehen sein. Auf diese Weise wird ein besonders giinstiges Verformungsverhalten der Dichtung erreicht.

[0016] Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass in einem Stulpprofil eine Mitteldich-tung vorgesehen ist, die aus einer steifen Halteplatte herstellt ist, auf der ein weiches Dichtungsprofil angeformt ist. Im Fall von zweiteiligen Fenstern besitzt einer der Fensterflügel typi-scherweise eine Stulpprofil, so dass der andere Fensterfliigel an drei seiner vier Seiten an einem Rahmenprofil und an der vierten Seite am Stulpprofil anschlägt. Die erfindungsgemäße Dichtung wird daher am Stulpprofil analog zur Situation am Rahmenprofil angebracht.

[0017] In der Folge wird die vorliegende Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführung Beispiele näher erläutert. Es zeigen: [0018] Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Fenster teilweise im Schnitt, [0019] Fig. 2 ein Detail von Fig. 1 und [0020] Fig. 3 eine weitere Ausfiihrungsform Variante der Erfindung im Schnitt.

[0021] In Fig. 1 ist ein Flügelprofil 2 dargestellt, das gegenüber einem Rahmenprofil 21 abge-dichtet ist. Eine Mitteldichtung 23 ist auf einem inneren Steg 22 in einer Ausnehmung 26 befes-tigt. Die Mitteldichtung 23 wird mit einer Dichtfläche 24 am Fliigelprofil 2 zusammen.

[0022] Die Mitteldichtung 23 besteht aus einer steifen Halteplatte 25, auf der ein weiches Dichtungsprofil 26 angeformt ist. Das weiche Dichtungsprofil 26 ist im Wesentlichen U-förmig ausgebildet und besitzt auf der der Halteplatte 25 gegeniiberliegenden Seite eine Dichtnase 27, die seitlich vorstellt. Im Bereich der Dichtnase 27 ist ein in Längsrichtung verlaufender Hohlraum 28 vorgesehen, der die Verformung im Bereich der Dichtnase 27 zusätzlich begünstigt. Die beiden Schenkel 26a, 26b des U-förmigen Dichtungsprofils 26 sind an der Halteplatte 25 angeformt. Die Halteplatte 25 ist iiber eine Klipsverbindung in einer Nut 29 befestigt.

[0023] Weitere Nuten 30 denen gegebenenfalls zur Aufnahme weiterer hier nicht dargestellter Dichtungen.

[0024] In Fig. 3 eine alternative Ausfiihrungsvariante der vorliegenden Erfindung dargestellt. Ein erstes Fliigelprofil 1 ist Teil eines nicht näher gezeigten ersten Fensterfliigels. In der Fens-terebene gegeniiberliegend ist ein zweites Fliigelprofil 2 vorgesehen, das Teil eines ebenfalls nicht näher gezeigten zweiten Fensterfliigels ist. Am ersten Fliigelprofil 1 ist ein Stulpprofil 3 befestigt. Die Befestigung erfolgt zumindest teilweise durch Befestigungsschrauben 4. Die Befestigungsschrauben 4 sind in einen Steg 5 eingeschraubt, der eine Hohlkammer 6 begrenzt. Diese Hohlkammer 6 ist seitlich neben und parallel zu einer weiteren Hohlkammer 7, die dazu vorgesehen ist, ein Verstärkungseisen 8 aufzunehmen. Angrenzend an die weitere Hohlkammer 7 und teilweise in diese hineinragend ist die so genannte Euro-Nut 9 angeordnet, die teilweise durch das erste Fliigelprofil 1 und teilweise durch das Stulpprofil 3 begrenzt ist.

[0025] Zusätzlich zu der Verbindung durch die Befestigungsschrauben 4 kann das Stulpprofil 3 durch nicht dargestellte Schrauben am ersten Fliigelprofil 1 befestigt sein, urn eine mechanisch stärker belastbare Verbindung zu gewährleisten.

[0026] Das erste Fliigelprofil 1 ist dazu vorgesehen, ein erstes Isolierglaselement 11 zu halten, während das zweite Fliigelprofil 2 ein zweites Isolierglaselement 12 aufnimmt.

[0027] Für die vorliegende Erfindung relevant ist die am Stulpprofil 3 befestigte Mitteldichtung 23, die in der oben beschriebenen Art ausgebildet ist.

Claims (5)

1. Patentansprüche

   1. Kunststoff-Fenster mit einem Flügelprofil (2) und einem Rahmenprofil (21,3), die jeweils als Kunststoff-Flohlkammerprofile ausgebildet sind, sowie einer am Rahmenprofil (21, 3) ange-brachten Mitteldichtung (23), die aus einer steifen Halteplatte (25) herstellt ist, auf der ein weiches Dichtungsprofil (26) angeformt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Dichtungsprofil (26) im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, wobei die beiden Schenkel (26a, 26b) des U an seitlichen Bereichen der Halteplatte (25) angeformt sind, wobei der mittlere Bereich frei bleibt und gemeinsam mit den beiden Schenkeln (26a, 26b) einen Hohlraum (26c) begrenzt.
2. 2. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (25) aus formstabilem EPDM und das weiche Dichtungsprofil (26) aus geschäumtem EPDM hergestellt ist, wobei Halteplatte (25) und Dichtungsprofil (26) vorzugsweise coextrudiert sind.
3. 3. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 1 Oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das weiche Dichtungsprofil an der der Halteplatte gegenüberliegenden Seite eine Dichtnase (27) auf-weist.
4. 4. Kunststoff-Fenster nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Dichtnase (27) ein in Längsrichtung verlaufender Hohlraum (28) im weichen Dichtungsprofil (26) vorgesehen ist.
5. 5. Kunststoff-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Stulpprofil (3) eine Mitteldichtung (23) vorgesehen ist, die aus einer steifen Halteplatte (25) herstellt ist, auf der ein weiches Dichtungsprofil (26) angeformt ist. Hierzu 2 Blatt Zeichnungen