AT388013B - Verbundkoerper - Google Patents

Description

   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Die Erfindung betrifft einen Verbundkörper mit einer Marmorplatte, die eine Sichtfläche aufweist, mit einer in Kunstharz eingebetteten zugfesten Faserschicht, die mit der Rückseite der Marmorplatte verklebt ist, und mit einer anschliessenden, mit der Faserschicht verbundenen Kunststoffschicht. 



   Ein derartig als Bodenplatte bzw. auch Verkleidungsplatte ausgebildeter Verbundkörper ist beispielsweise der DE-OS 3415779 zu entnehmen. Sie zeigt eine Natursteinplatte mit einer rückseitigen Zugbewehrungsschicht, die aus in Zugrichtung verlaufenden, in Kunstharz eingebetteten Bänden, insbesondere aus Kohlefasern, bestehen, und zur Verlegung in einem   Mörtel- oder   Kiesbett bestimmt ist. Die Zugbewehrung ist natürlich in der Lage, positive Belastungsmomente aus einer konkaven Durchbiegung der Natursteinplatte aufzunehmen, negativen Belastungsmomenten kann sie jedoch nicht entgegenwirken.

   Da bei der Einbettung in die Unterlage eine mittige Anhäufung des Bettmaterials nicht ausschliessbar ist, wird der Bruch der Natursteinplatte durch negative Belastungsmomente dadurch verhindert, dass als Kunststoffschicht eine elastisch zusammendrückbare Verdrängungsschicht etwa aus Weichschaumstoff vorgesehen ist, die nur in einem einen Randauflagestreifen freilassenden Mittelfeld aufgebracht wird, so dass das Plattenauflager ausschliesslich im Umfangsbereich gegeben ist. 



   Anderseits sind GFK-Schichten für Zug- und Druckbewehrung als Zwischenlagen von mehreren Holzspanplatten für Treppenstufen, Podestplatten usw., aus der DE-OS 2364321 bekannt. 



   Bei der Herstellung von Natursteinplatten lassen sich ohne besondere Hilfsmittel nur minimale Plattenstärken von etwa 18 mm erzielen, wobei die Platten aus vollen Blöcken mittels Sägegattern geschnitten werden. Platten mit geringerer Dicke brechen durch die Vibrationen der Säge, durch die sowohl Zug- als auch Druckkräfte auftreten. Nach der DE-OS 2129057 ist ein Verfahren bekanntgeworden, das zu Verbundplatten mit dünner Natursteinschicht führt. Dabei wird so vorgegangen, dass an die aus den vollen Blöcken geschnittenen Platten in einer Form beidseitig eine Kunststoffschicht angeschäumt wird, die den Naturstein verstärkt, so dass eine nachfolgende Trennung ohne Beschädigung möglich wird.

   Dabei sind die Kunststoffschichten im Verhältnis zur Natursteinschicht extrem dick, dieser Nachteil wird jedoch insoferne ausgeglichen, als die Kunststoffschicht als bausteinartige Trägerplatte dient, die mit Einrichtungen an den Stirnflächen zum Auseinandersetzen versehen sind, die gerüstbildende Stäbe enthalten, so dass sie zu einer tragenden Wand zusammengesetzt werden, usw. 



   Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, einen Verbundkörper der eingangs genannten Art zu schaffen, der mit möglichst geringer Dicke sägbar und als blosse, statisch nicht tragende, grossflächige Verkleidungsplatte einsetzbar ist. 



   Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Kunststoffschicht aus einer vorzugsweise mit eingebetteten Verstärkungen versehenen Lage aus Kunstharz besteht und die Faserschicht vollflächig bedeckt. Die Lage aus Kunstharz ist im Gegensatz zu einer Verdrängungsschicht aus Weichschaumstoff in der Lage, bei konvexen Verbiegungen der Sichtfläche entstehende Druckkräfte aufzunehmen, so dass ein erfindungsgemässer Verbundkörper nicht nur die bekannte Zugbewehrung, sondern auch eine Druckbewehrung besitzt. Damit werden die senkrecht zur Schnittebene in beiden Richtungen wirkenden Vibrationskräfte ohne Beschädigung der Marmorplatte aufgenommen, und es kann eine sehr dünne Marmorschicht erzielt werden, die nach dem erforderlichen Schliff der Sägefläche vorzugsweise unter 3 mm liegt. 



   In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die Verstärkungen aus einem der zugfesten Faserschicht benachbarten, engmaschigen Glasfasergewebe und aus einer anschliessenden Glasfasermatte bestehen. Durch'die Verstärkung der Druckbewehrung kann auch die Gesamtdicke der Kunststoffschicht sehr gering gehalten werden, wobei die beidseitige Beschichtung der Marmorplatten vor dem Trennschnitt nach bekannten GFK-Laminierverfahren erfolgt. 



   Nachstehend wird nun die Erfindung an Hand der Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Die   Fig. 1   zeigt einen erfindungsgemässen Verbundkörper und Fig. 2 den Schichtaufbau im Detail. 



   Der Verbundkörper weist gemäss   Fig. 1   eine   Marmorplatte --1--,   eine zugfeste Faser- schicht --2-- und eine druckfeste Kunstharzlage --3-- auf. Wie aus Fig. 2 näher ersichtlich, setzt sich die Beschichtung --13-- der Marmorplatte --1-- aus einer ersten Epoxydharz- 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 schicht --11-- als Haftbrücke, einer anschliessenden   Epoxydharzschicht --12--,   in die eine als Zugbewehrung wirkende Faserschicht --2-- in Form einer Glasfasermatte mit 350 g/m2 einge- bettet ist, und schliesslich aus der mehrschichtigen Lage --3-- zusammen.

   Diese besteht aus einer an die   Faserschicht --2-- anschliessenden Epoxydharzschicht --5--,   in die ein Glasfaser- gewebe --6-- eingebettet ist, einer weiteren Epoxydharzschicht --7--, in die eine zweite Faser- schicht in Form einer Glasfasermatte --8-- mit 225 g/m2 eingebettet ist, und einer abschliessenden   Epoxydharzschicht --9--.   Das Glasfasergewebe --6-- und die Glasfasermatte --8-- bilden dabei   Verstärkungen --4-- der   als Druckbewehrung der Marmorplatte --1-- dienenden Lage --3-- aus Kunstharz. Für eine Verlegung in Fliesenkleber kann noch eine Sandbeschichtung --10-- mit einer Korngrösse zwischen 0, 1 und 0,25 mm vorgesehen sein. Die Sandbeschichtung --10-- ist dann nicht vorgesehen, wenn der Verbundkörper als Bekleidung glatter Oberflächen, wie
Türen, Möbel usw., Verwendung findet. 



   Wird nun eine Marmorplatte mit einer Dicke von beispielsweise 18 mm beidseitig mit der
Faserschicht --2-- und der Lage --3-- aus Kunstharz beschichtet, so kann sie problemlos mittels herkömmlicher Steinsägegatter oder Steinkreissägen zersägt werden. Die ursprüngliche
Dicke von 18 mm wird unter Berücksichtigung einer Sägeschnittbreite von 5 bis 7 mm auf eine
Dicke der Marmorplatte --1-- von etwa 5 bis 6 mm verringert und durch Beschleifen der späteren
Sitzfläche auf eine Dicke von 2 bis 3 mm reduziert, wobei die Zug- und Druckbewehrung vibrations- bedingte Kräfte aufnimmt, und die Bruchgefahr praktisch ausgeschlossen ist.

   Da die Marmorplat-   te --1-- im   Verbundkörper etwa dessen halbe Dicke umfasst, entstehen insgesamt Verkleidungsplat- ten von etwa 4 bis 5 mm Dicke, die eine Fläche bis zu 2 m2 aufweisen und eine bemerkenswerte
Elastizität besitzen. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verbundkörper mit einer Marmorplatte, die eine Sichtfläche aufweist, mit einer in Kunst- harz eingebetteten zugfesten Faserschicht, die mit der Rückseite der Marmorplatte verklebt ist, und mit einer anschliessenden mit der Faserschicht verbundenen Kunststoffschicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht aus einer vorzugsweise mit eingebetteten Verstärkungen versehenen Lage (3) aus Kunstharz besteht und die Faserschicht (2) vollflächig bedeckt.

Claims (1)

1. 2. Verbundkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkungen aus einem der zugfesten Faserschicht (2) benachbarten, engmaschigen Glasfasergewebe (6) und aus einer anschliessenden Glasfasermatte (8) bestehen.