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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kabeltasse mit U-Querschnitt, dessen Innen- und Aussenflächen von zur U-Form gebogenen Kunststoffschichten, insbesondere aus Polyester- oder Epoxydharz, gebildet sind, in die Verstärkungen in Form von Fasern, insbesondere Glasfasern oder Glasgeweben, eingebettet sind, wobei zwischen diesen Kunststoffschichten eine diese Kunststoffschichten voneinander in Abstand haltende Kernschicht aus Fasermaterial, gegebenenfalls ebenfalls aus Kunststoff, liegt, die mit den beiden Kunststoffschichten flächig verbunden ist.
Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Kabeltasse.
Kabeltassen werden bekanntlich zur Freiverlegung von Kabeln verwendet, die im Innenraum des U-förmigen Querschnittes untergebracht werden. Die Kabeltassen werden durch Stützen gehalten, die entweder an einer Wand oder an Stehern befestigt sind. Bei den bekannten Kabeltassen müssen diese Stützen in verhältnismässig engen Abständen angeordnet werden, damit die Kabeltassen die auftretenden Beanspruchungen aufnehmen können. Einer engen Anbringung der Stützen steht aber entgegen, dass der Preis der Stützen und deren Montage ein Vielfaches des Preises der Kabeltassen ausmacht, wozu noch kommt, dass durch die Stützenmontage bzw. die zumeist damit verbundenen Stemmarbeiten eine beträchtliche Belästigung der Umgebung durch Staub und Geräusch auftritt. Ausserdem ist die Gesamtverlegungsdauer umso länger, je mehr solche Stützen zu montieren sind.
Aus der US-PS Nr. 2, 604, 426 ist es für Behälter bekannt, die Behälterwändejeweils von einem vorgefertigten hohlen Einzelteil zu bilden, welche Einzelteile dann aneinandergefügt und, gegebenenfalls unter Vermittlung an den Behälterecken angeordneter Lochstreifen aus kunstharzgetränktem Material miteinander verbunden werden. Der hiefür nötige Aufwand ist beträchtlich und es lässt sich eine solche Vorgangsweise für die Herstellung von Kabeltassen nicht oder nicht ohne weiteres anwenden, wozu noch der Nachteil kommt, dass für Kabeltassen aus Platzgründen zumeist eine geringe Wandstärke gefordert ist, die sich beim bekannten Vorschlag mit den hohlen Grundelementen nicht oder nur unvollkommen realisieren lässt.
Aus der DE-OS 1504302 ist es bekanntgeworden, eine faserverstärkte Kunststoffbahn so in eine Form einzulegen, dass im Bereiche der Ecken des herzustellenden Formkörpers die Kunststoffbahn in Falten liegt. Nach dem Schliessen der Form werden diese Falten mehr zusammengedrängt als in den geraden Teilen der Kunststoffbahn. Grundsätzlich lässt sich zwar ein solches Verfahren auch für die Herstellung von Kabeltassen anwenden, jedoch ist die Ausbildung von Falten in einer Bahn vor dem Einlegen in die Form zeitaufwendig und das Ergebnis ist unzuverlässig. Es hat sich daher auch dieses Verfahren für die Herstellung von Kabeltassen nicht durchsetzen können.
Die Erfindung setzt sich nun zur Aufgabe, eine Kabeltasse der eingangs geschilderten Art so zu verbessern, dass der Stützabstand wesentlich vergrössert werden kann und die Herstellung einer solchen Kabeltasse einfach und verlässlich erfolgen kann. Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einer Kabeltasse der eingangs geschilderten Art dadurch, dass im Bereiche der Biegestellen des U-Querschnittes, an denen die Schenkel des U in den Boden desselben übergehen, zusätzliche, die Biegesteifigkeit der Kabeltasse erhöhende Verstärkungen in die Kernschicht eingebettet zwischen den beiden Kunststoffschichten vorgesehen sind, welche Verstärkungen sich in Längsrichtung der Kabeltasse erstrecken und mit der Kernschicht sowie der anliegenden Kunststoffschicht der Kabeltasse flächig verbunden sind.
Auf diese Weise wird die Biegesteifigkeit der Kabeltasse mit geringem Aufwand derart erhöht, dass der Stützenabstand auf ein Vielfaches des bisher üblichen bzw. möglichen Stützenabstandes vergrössert werden kann. Dadurch entstehen beträchtliche Einsparungen an Montagezeit und Montagekosten. Die Erfindung macht hiebei von der Erkenntnis Gebrauch, dass die Verstärkungseinlagen zweckmässig nur dort anzuordnen sind, wo sie zur Erhöhung der Biegesteifigkeit der Kabeltasse wirksam beitragen, nämlich in den Ecken des U-Querschnittes.
Hingegen würden Verstärkungseinlagen, die sich über den gesamten Querschnitt der Kabeltasse erstrecken, einerseits zur Erhöhung der Biegesteifigkeit in manchen Abschnitten nicht oder nur unwesentlich beitragen, anderseits aber das Gewicht und auch den Preis der Kabeltasse gegenüber der erfindungsgemässen Konstruktion wesentlich erhöhen, u. zw. umso mehr, je mehr die Verstärkungen aus dem Bereich der Querschnittecken gegen die Schenkelenden zu bzw. gegen die Bodenmitte zu weitergeführt werden.
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Somit werden durch die Erfindung nicht nur Vorteile in bezug auf eine Erhöhung der Biegesteifigkeit im Vergleich zu bisher üblichen Kabeltassen erzielt, sondern auch im Hinblick auf Preis und Gewicht im Vergleich zu anderswie verstärkten Kabeltassen. Ferner ergibt sich durch die Einbettung der Verstärkungen in die Kernschicht zwischen den beiden Kunststoffschichten der Vorteil, dass die Stärke der Kabeltassenwand völlig gleichmässig gehalten werden kann, da die Verstärkungen sich in die Kernschicht eindrücken.
Zugleich wird der Vorteil erzielt, dass die Verstärkungseinlagen zwischen den beiden Kunststoffschichten gehalten sind und sich daher nicht von der Kabeltasse lösen können.
Gemäss einer besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung laufen die zusätzlichen Verstärkungen über die ganze Länge der Kabeltasse durch, so dass über die gesamte Länge der Kabeltasse der gleiche Biegewiderstand erzielt wird. Es kann daher die Kabeltasse bei Bedarf auch verkürzt werden, ohne dass dies auf die Biegefestigkeitseigenschaften von Einfluss ist.
Erfahrungsgemäss ergeben sich die günstigsten Verhältnisse dann, wenn sich die Verstärkungen von der Biegestelle aus gleich weit entlang des Schenkels des U und entlang des Bodens des U erstrecken.
Vorzugsweise ist im Rahmen der Erfindung jede Verstärkung von zumindest einer Schicht zugfester Fasern oder Gewebe, insbesondere von Glasfasergeweben oder in Längsrichtung der Kabeltasse verlaufenden Glasfasern gebildet. Diese Materialien sind im Hinblick auf die erwünschte Verstärkung wirksam, billig und lassen sich leicht verarbeiten.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemässen Kabeltasse kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, dass in einer Biegeform auf eine Faserlage, vorzugsweise eine Glasfasermatte, in den beiden zu biegen beabsichtigten Bereichen je zumindest eine faserige Verstärkungslage, insbesondere in Form von Glasfasergeweben vor oder nach zumindest einer Lage aus faserigem Kernmaterial aufgelegt wird, wonach auf diese Lagen eine weitere Faserlage, vorzugsweise eine Glasfasermatte, aufgelegt wird, dass alle diese Lagen einzeln oder zu mehreren bzw. gemeinsam mit flüssigem aushärtbarem Kunststoffmaterial, insbesondere Polyester- oder Epoxydharz, getränkt werden und dass schliesslich diese Lagen gemeinsam zur U-Form gebogen werden, wonach der Kunststoff in an sich bekannter Weise ausgehärtet wird.
Dieses Verfahren ist einfach und mit bekannten Werkzeugen durchführbar und liefert gute Ergebnisse im Hinblick auf die angestrebte Erhöhung der Biegesteifigkeit der Kabeltassen. Glasfasermatten sind ein billiges Material, das sich für die Aussenschichten am besten eignet.
Um möglichst günstige Verhältnisse an den Biegestellen zu schaffen, wird gemäss einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens so vorgegangen, dass jede Verstärkungslage symmetrisch in bezug auf die ihr zugeordnete Biegestelle aufgelegt wird.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausführungsbeispieles schematisch veranschaulicht. Fig. 1 zeigt die Anordnung von Kabeltassen, Fig. 2 einen Schnitt durch den Schichtaufbau bei der Herstellung einer erfindungsgemässen Kabeltasse und Fig. 3 einen Schnitt durch eine fertige Kabeltasse nach der Erfindung.
Wie Fig. 1 zeigt, sind auf einem Sockel-l-in bestimmten Abständen Steher --2-- montiert, die eine oder mehrere horizontale Stützen --3-- tragen. Auf die Stützen --3-- sind Kabeltassen - mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt so aufgelegt, dass die offene Seite des U nach oben zeigt. In den dadurch gebildeten Hohlraum können Kabel --5-- eingelegt und gehalten werden.
Bei der Herstellung einer erfindungsgemässen Kabeltasse wird in eine nicht dargestellte Biegeform zunächst eine mit flüssigem Kunststoffharz (Polyester oder Epoxy) getränkte Glasfasermatte --6-- eingelegt, auf die im Bereiche der Biegestellen aufeinander zwei kunststoffgetränkte Glasgewebeschichten --7, 8-- derart aufgelegt werden, dass die Biegestelle möglichst in der Mitte dieser Schichten --7, 8-- liegt.
Hierauf werden gleichfalls kunststoffharzgetränkte Kernmaterialschichten --9, 10-- aus Sisal- oder verfilzten Polyesterfasern aufgelegt und als Abschlusslage eine gleichfalls kunststoffharzgetränkte Glasfasermatte --11--. Diese einzelnen Schichten --6 bis 11--, deren Stärke und gegenseitige Massverhältnisse in Fig. 2 übertrieben dargestellt sind, werden sodann in der Biegeform gemeinsam zur U-Form gebogen und danach der flüssige Kunststoff in an sich bekannter Weise unter Hitze- und Druckeinwirkung ausgehärtet.
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Hiebei drücken sich die die Verstärkungseinlagen bildenden Schichten --7, 8-- in das nachgiebige Material der Kernmaterialschichten --9, 10-- ein, so dass nach der Aushärtung der Kabeltas- se-4- (Fig. 3) deren Wandstärke überall im wesentlichen gleich ist, auch im Bereiche der Biegestellen --12, 13-- des U-förmigen Querschnittes, in welchen Bereichen die Schenkel --14-- des U-Querschnittes in den Boden --15-- desselben übergehen und in welchen Bereichen die die Biegesteifigkeit der Kabeltasse-4-erhöhenden Verstärkungseinlagen-16-liegen, die von den Schich- ten --7, 8- nach Fig. 2 gebildet sind.
Diese Verstärkungseinlagen --16-- sind mit den benachbarten Schichten flächig verbunden und laufen über die ganze Länge der Kabeltasse --4-- durch, erstrecken sich jedoch nur entlang eines begrenzten Bereiches der Schenkel --14-- bzw. des Bodens - -15-- in die Schenkel --14-- bzw. in den Boden --15-- hinein. Dadurch wird das Gesamtgewicht der Kabeltasse --4-- nur unwesentlich gegenüber einer verstärkungslosen Kabeltasse erhöht, hingegen die Biegesteifigkeit der Kabeltasse --4-- wesentlich gesteigert.
Wie Fig. 2 zeigt, muss bei Verwendung mehrerer zur Verstärkung dienender Lagen --7, 8-- deren Breite nicht gleich gross sein, hingegen ist es zweckmässig, diese Verstärkungslagen symmetrisch zu den Biegestellen --17-- anzuordnen.
Die Schichtanordnung nach Fig. 2 kann im Rahmen der Erfindung mannigfaltig variiert werden. Zum Beispiel ist es möglich, die Schichten --7, 8-- über den Schichten 9, 10-- anzuordnen oder die Schichten --9, 10-- zwischen den Schichten --7 und 8--.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kabeltasse mit U-Querschnitt, dessen Innen- und Aussenflächen von zur U-Form gebogenen Kunststoffschichten, insbesondere aus Polyester- oder Epoxydharz, gebildet sind, in die Verstärkungen in Form von Fasern, insbesondere Glasfasern oder Glasgeweben, eingebettet sind, wobei zwischen diesen Kunststoffschichten eine diese Kunststoffschichten voneinander in Abstand haltende Kernschicht aus Fasermaterial, gegebenenfalls ebenfalls aus Kunststoff, Hegt, die mit den beiden Kunststoffschichten flächig verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereiche der Biegestellen (12,.
13) des U-Querschnittes, an denen die Schenkel (14) des U in den Boden (15) desselben übergehen, zusätzliche, die Biegesteifigkeit der Kabeltasse (4) erhöhende Verstärkungen (7,8) in die Kernschicht (9,10) eingebettet zwischen den beiden Kunststoffschichten vorgesehen sind, welche Verstärkungen (7,8) sich in Längsrichtung der Kabeltasse erstrecken und mit der Kernschicht (9,10) sowie der anliegenden Kunststoffschicht (6) der Kabeltasse flächig verbunden sind.