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Die Erfindung betrifft ein Fenster in Kreisform mit halbkreisförmigen, gegebenenfalls in Sektoren unterteilten Fensterscheiben und mit einer Geschlossenstellung und einer Offenstellung.
Bei einem bekannten Fenster dieser Bauart liegen die beiden halbkreisförmigen Fensterscheiben oberhalb und unterhalb eines horizontalen Steges, der den kreisrunden Fensterstock diagonal überbrückt. Die obere Hälfte kann zum Zwecke der Öffnung nach unten gekippt bzw. nach unten umgeschlagen werden. Ferner ist es bekannt, kreisrunde Fenster um eine vertikale, diagonale Achse zu drehen, sodass eine Hälfte nach innen und eine nach aussen steht.
Die Erfindung zielt darauf ab, ein Öffnen, insbesondere eine Belüftung in einfacher Weise auch stufenlos zu ermöglichen, ohne dass ein Teil des Fensters über die Ebene desselben vorsteht. Dies wird dadurch erreicht, dass mindestens zwei deckungsgleiche halbkreisförmige Fensterscheiben ortsfest und parallel zueinander in geringem Abstand in einem Stockrahmen vorgesehen sind und dass mindestens eine weitere, im wesentlichen gleich grosse halbkreisförmige Fensterscheibe in einer Parallelebene zwischen den beiden parallelen Fensterscheiben drehbar gelagert und aus einer mit den erstgenannten parallelen Fensterscheiben deckungsgleichen Lage in eine die Kreisform vervollständigenden Lage drehbar ist.
Es liegen also im geöffneten Zustand drei halbkreisförmige Glasscheiben parallel zueinander, wobei die mittlere um 1800 gedreht und den Kreis vervollständigend in die Geschlossenstellung gebracht werden kann. Dabei ist es zweckmässig, wenn die drehbar gelagerte halbkreisförmige Fensterscheibe in einem kreisrunden Rahmen befestigt ist, wenn eine Drehachse zentral im Kreismittelpunkt des Fensters vorgesehen ist und wenn ein Antrieb zum Verdrehen der drehbar gelagerten halbkreisförmigen Fensterscheibe an den kreisrunden Rahmen derselben angreift. Die beiden feststehenden Glasscheiben sind somit im Stock mit Abstand zueinander vorgesehen. In diesen Raum, der von den letztgenannten Scheiben begrenzt wird, greift der drehbare runde Rahmen hinein, dessen eine Hälfte verglast ist.
Je nach Drehstellung liegt das Glas innerhalb der Scheiben des Stokkes oder ausserhalb. Der Rahmen kann im Stock von Hand direkt
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verdreht werden. Insbesondere bei schlecht zugänglicher Einbaulage ist es vorteilhaft, wenn der Antrieb einen Riemen od. dgl. umfasst, der einerseits um den drehbar gelagerten kreisrunden Rahmen, beispielsweise in einer Nut desselben, und um eine Antriebsscheibe herumführt, wobei die Antriebsscheibe durch eine Kurbel betätigbar und insbesondere durch eine Formschlussverbindung, etwa mit einer axial ausrückbaren Kupplung fixierbar ist. Aus Gründen der Stabilität aber auch zur Anbringung von Anschlägen ist es zweckmässig, wenn die halbkreisförmigen Fensterscheiben durch insbesondere radiale Stege in Sektoren unterteilt sind.
Eine besondere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die ortsfesten halbkreisförmigen Fensterscheiben in einem ortsfesten kreisförmigen Stock oder Rahmen bzw. einem Reckteckrahmen mit kreisförmigem Ausschnitt mit mindestens einem diagonalen Steg zur Begrenzung der Scheiben und zur Lagerung bzw. Halterung der Drehachse vorgesehen sind. Eine sehr praxisgerechte Realisierung der Erfindung sieht vor, dass an die drehbar gelagerte halbkreisförmige Fensterscheibe ein die Kreisfläche vervollständigendes Gitter, insbesondere Fliegengitter anschliesst. Ferner ist es zweckmässig, wenn die drehbar gelagerte Fensterscheibe bzw. ihr Rahmen auf einer Drehachse mit Gewinde gelagert ist und der Rahmen bei Verdrehung in die Geschlossenstellung eine axiale Bewegung in eine Dichtstellung gegen einen Falz oder die Anlagefläche des feststehenden Stockrahmens ausführt.
Beim Schliessen presst sich der drehbare Rahmen am Ende der Drehung an den Stock und bewirkt auf diese Weise eine Abdichtung in der Geschlossenstellung. Auch die Offenstellung nach einem Zurückdrehen um 180 kann ebenso abgedichtet werden. Dies ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn ein Fliegengitter in die Öffnung gedreht wird.
Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Ansicht eines Fensters gemäss der Erfindung im teilweise geöffneten Zustand, Fig. 2 eine Innenansicht bei entfernter Innenverkleidung und Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie 111-111 in Fig. 2.
Ein Fenster umfasst gemäss Fig. 1 einen rechteckigen Stock 1 mit einer durch Stege 2,3 unterteilten kreisförmigen Öffnung 4. Die untere Hälfte der Öffnung 4 ist durch zwei paral-
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lel liegende halbkreisförmige (oder-bei echter Unterteilung-durch zwei mal zwei viertelkreisförmige) Glasscheiben bzw. Fensterscheiben 5,6 geschlossen.
Fig. 3 zeigt die parallele Lage der Fensterscheiben 5,6, in deren Zwischenraum 7 ein kreisförmiger Rahmen 8 drehbar gelagert ist (Drehachse 9). Der Rahmen 8 ist zur Hälfte verglast - hier im Ausführungsbeispiel mit einer halbkreisförmigen, durch einen Steg unterteilten Fensterscheibe 10 aus Verbundglas.
Die unten, nicht verglaste Hälfte des drehbar gelagerten Rahmens 8 ist durch ein Gitter 11 ausgefüllt. Ein Riemen 12 läuft über die Umfangsfläche des Rahmens 8 und bildet einen Riementrieb zusammen mit einer Antriebsscheibe 13 und einer Handkurbel 14. Durch Drehen der Kurbel kann das Fenster gemäss Fig. 2 und 3 geöffnet werden, wobei die Glashälfte 10 nach unten und das Gitter 11 nach oben gedreht wird. Das Fenster ist offen und die Öffnung gegen Insekteneinflug gesichert.
Wie Fig. 1 zeigt, kann jede Zwischenstellung eingestellt werden. Aus Fig. 3 ergibt sich, dass bei mitdrehender Ausführung der Drehachse 9 und bei Ausbildung eines Gewindes am rechts überstehenden Teil der Drehachse sowie eines Gegengewindes im feststehenden Steg 2, der genannte Rahmen 8 beim Umstellen des Fensters von der Lüftungstellung auf die Schliessstellung im Stock 1 nach rechts wandert und sich die Seitenfläche des Rahmens 8 aussen an den Stock 1 dichtend anlegt. Eine halbe Gewindeganghöhe (Drehung um 180 ) sollte dem beiderseitigen Spiel zwischen Rahmen 8 und Stock 1 entsprechen. Darum fällt der Spalt gemäss Fig. 3 in den jeweiligen Endstellungen (offen, zu) weg.
Dieser Effekt wird auch dadurch erreicht, dass die Drehachse 9 drehfest gelagert und als Gewindespindel mit einem Gang zwischen Offenstellung und Geschlossenstellung des Rahmens 8 mit der Fensterscheibe 10 ausgeführt ist. Die Nabe des Rahmens 8 besitzt das Gegengewinde bzw. einen Mitnehmer, sodass sich bei jeder Drehung mittels der Kurbel 14 eine zusätzliche axiale Bewegung (Parallelversatz) in die Dichtstellung offen und zu ergibt.
Die Kurbel 14 kann durch Eindrücken gegen Federkraft betätigt werden. Lässt man die Kurbel los, dann wird der Schaft axial nach aussen gedrückt und eine Formschlussverbindung ra-
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stet ein. Ein Verdrehen des Fensters ist dann von aussen nicht möglich.
Zum Spannen des Riementriebes 12 ist es zweckmässig, in der Offen-und Geschlossenstellung am Rahmen 8 einen gefederten Anschlag vorzusehen, der etwa 5 vor Erreichen der jeweiligen Endstellung wirksam wird. Damit wird die Endstellung nur unter Vorspannung des Riementriebes 12 erreicht. Ein Klappen des Fensters wird vermieden.
Der Stock 1 ist hier rechteckig gezeichnet. Er kann natürlich jede andere Aussenform aufweisen, so z. B. auch aussen kreisförmig sein.
Die Kurbel 14 bzw. der gesamte Kurbeltrieb ist durch einen Schneckentrieb ersetzbar, der selbsthemmend wirkt und durch einen Schnurzug oder eine Kurbelstange auch über eine Distanz von z. B 3 m betätigbar ist. Natürlich bietet sich hier auch ganz besonders ein Antrieb mittels eines Elektromotors an.