Dissertation by Benedikt Tondera
Forschungen zur osteuropäischen Geschichte, Harrassowitz, 2019
Der globale Tourismus expandierte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rasant. Die Reiseind... more Der globale Tourismus expandierte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts rasant. Die Reiseindustrie entwickelte sich zu einer wirtschaftlichen und kulturellen Schlüsselbranche. Sie symbolisiert den wachsenden Stellenwert des Dienstleistungssektors und die zunehmende Mobilität moderner Gesellschaften. Über die Rolle der Sowjetunion im weltweiten Reisegeschäft ist dabei bislang wenig bekannt, denn die Sowjetunion galt als Staat, der die Bewegungsfreiheit seiner Bürger radikal einschränkte. Dabei erlebte die UdSSR nach dem Tod Stalins einen eigenen „Reiseboom“, der im Laufe der 1960er- und 70er-Jahre hunderttausende sowjetische Touristen ins Ausland führte.
Reisen auf Sowjetisch analysiert diese Entwicklung auf Grundlage umfassender Archivrecherchen. Es beschreibt die Motive der sowjetischen Führung, den eigenen Bürgern Auslandsreisen zu ermöglichen und schildert die damit verbundenen institutionellen Reformen. Darüber hinaus handelt es vom Auslandstourismus als kultureller Praxis, also davon, wie sowjetische Touristen sich jenseits der eigenen Grenzen verhielten, mit Ausländern interagierten und ihre Erfahrungen verarbeiteten. Verwaltungs-, Institutionen- und Kulturgeschichte der Herrschaftsepochen von Chruschtschow und Breschnew im Kontext des sich vollziehenden gesellschaftlichen Wandels angesichts eines immer durchlässigeren „Eisenern Vorhangs“ werden so miteinander verknüpft.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Papers by Benedikt Tondera
BIOS, 2022
Die Beiträge des Themenschwerpunktes dieses Heftes beruhen auf dem Workshop Vielvölkerreiche als ... more Die Beiträge des Themenschwerpunktes dieses Heftes beruhen auf dem Workshop Vielvölkerreiche als Erfahrungswelten. Imperiale Biografien im langen 19. Jahrhun-dert, der im September 2021 an der Universität Oldenburg stattfand.1 Im Zentrum des Workshops stand die Auseinandersetzung mit der Frage, welche besonderen Rahmen-bedingungen Großreiche für die Entfaltung historischer Biographien boten. Reflektiert werden sollten hierbei insbesondere die zahlreichen theoretischen Neuerungen in der Erforschung der imperialen Geschichte in den vergangenen beiden Jahrzehnten, die ge-legentlich unter den Schlagworten imperial turn (David-Fox et al. 2006) bzw. new im-perial history (Hirschhausen 2015) verhandelt werden.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
BIOS, 2022
Die Beiträge des Themenschwerpunktes dieses Heftes beruhen auf dem Workshop Vielvölkerreiche als ... more Die Beiträge des Themenschwerpunktes dieses Heftes beruhen auf dem Workshop Vielvölkerreiche als Erfahrungswelten. Imperiale Biografien im langen 19. Jahrhundert, der im September 2021 an der Universität Oldenburg stattfand. Im Zentrum des Workshops stand die Auseinandersetzung mit der Frage, welche besonderen Rahmenbedingungen Großreiche für die Entfaltung historischer Biographien boten. Reflektiert werden sollten hierbei insbesondere die zahlreichen theoretischen Neue-rungen in der Erforschung der imperialen Geschichte in den vergangenen beiden Jahr-zehnten, die gelegentlich unter den Schlagworten imperial turn (David-Fox et al. 2006) bzw. new imperial history (Hirschhausen 2015) verhandelt werden. In diesen Begriffen werden eine Reihe von innovativen Forschungstendenzen gebündelt, da-runter die Abkehr von einer dichotomischen Zentrum-Peripherie-Logik, der Einbezug der Perspektive ethnischer Minderheiten sowie ein stärkerer Fokus auf die Bedeutung „mentaler Landkarten“. Insbesondere wird der imperiale Raum hier nicht als vormo-derne, defizitäre Vorstufe des Nationalstaats gedacht, sondern als politisches, kultu-relles und administratives Gebilde sui generis. In diesem Verständnis brachte das Großreich eigene Ordnungsvorstellungen in Bezug auf die Gesellschaft, den Staat und dessen Territorium hervor.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Elisabetta Lupi, Jonathan Voges (Hg.), Luxus - Perspektiven von der Antike bis zur Neuzeit, 2022
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, Band 68, Juni 2020, Heft 2, pp 270-281 , 2020
This article discusses recent developments in biographical research with a focus on protagonists ... more This article discusses recent developments in biographical research with a focus on protagonists in fin-de-siècle empires. It juxtaposes the approaches of “imperial biographies” and “imperial subjects”, which have been widely discussed by historians in recent years. After elaborating on how empirical studies have applied these and other concepts, the authors conclude that most of these studies choose not to settle on exclusively one approach, instead subscribing to a “methodological pluralism”.
The second part of the article therefore reflects on how the concept of the “imperial biography” might be relevant for future biographical research. The authors propose a number of modifications to the core ideas of the imperial biography, including a broadening of the target group being studied, a focus on trans-local personal networks and increased use of digital methods.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bianca Hoenig / Hannah Wadle (Hg.): Eden für jeden?: Touristische Sehnsuchtsorte in Mittel- und Osteuropa von 1945 bis zur Gegenwart (Kultur- und Sozialgeschichte Osteuropas / Cultural and Social History of Eastern Europe, Band 12), 2019
This volume portrays tourist places of longing in Eastern Europe and makes the transnational and ... more This volume portrays tourist places of longing in Eastern Europe and makes the transnational and social-political importance of desires visible. It focuses on official and unofficial concepts of a good life, emotional ties to places, the creation of tourist infrastructures as well as the circulation of discourses and people between East and West. The political, social and economic upheavals, which have marked the region historically up to now are put into a new light. In this way, the potential of this massive transformation processes can be highlighted, instead of repeating the still current story of a torn and retarded grey Eastern Bloc. The volume contributes to the recent study field of Tourism Studies in Eastern Europe and gives a new impetus for research debates.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Comparativ, 2014
The introduction of outgoing foreign tourism during Khrushchev's Thaw confronted the Soviet autho... more The introduction of outgoing foreign tourism during Khrushchev's Thaw confronted the Soviet authorities with a number of difficult questions: How to find those citizens, who would worthy represent the Soviet cause abroad? How to keep tourists under control during the trip? How to maximize the propagandist effect of foreign tourism? Having these questions in mind, the Soviet tourist organisations invested a lot of energy to turn foreign tourism into a controllable element of cultural diplomacy. The article takes a closer look at those instances, where the controlling mechanisms temporary failed, e.g. when tourists did not act as they were supposed to or the travel process was disturbed due to organisational shortcomings. Such incidents were not merely ‘glitches’ in an otherwise perfectly orchestrated cultural-diplomatic enterprise – they hinted at structural problems of outgoing foreign tourism, which was an important part of Soviet self representation on the international stage during the Cold War.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 2013
Bookmarks Related papers MentionsView impact
BIOS, 2008
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Die Konstruktion historischer Biographien im Film. „Sophie Scholl – Die letzten Tage“. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht, 59 (2008), Heft 10, S. 551–564. , 2008
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Book Reviews by Benedikt Tondera
HSozKult, 2023
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Jahrbücher für Geschichte Osteuropas, 2022
Bookmarks Related papers MentionsView impact
H-Soz-Kult, 2020
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Journal of Tourism History, 2020
Bookmarks Related papers MentionsView impact
H-Soz-Kult, 2018
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Uploads
Dissertation by Benedikt Tondera
Reisen auf Sowjetisch analysiert diese Entwicklung auf Grundlage umfassender Archivrecherchen. Es beschreibt die Motive der sowjetischen Führung, den eigenen Bürgern Auslandsreisen zu ermöglichen und schildert die damit verbundenen institutionellen Reformen. Darüber hinaus handelt es vom Auslandstourismus als kultureller Praxis, also davon, wie sowjetische Touristen sich jenseits der eigenen Grenzen verhielten, mit Ausländern interagierten und ihre Erfahrungen verarbeiteten. Verwaltungs-, Institutionen- und Kulturgeschichte der Herrschaftsepochen von Chruschtschow und Breschnew im Kontext des sich vollziehenden gesellschaftlichen Wandels angesichts eines immer durchlässigeren „Eisenern Vorhangs“ werden so miteinander verknüpft.
Papers by Benedikt Tondera
The second part of the article therefore reflects on how the concept of the “imperial biography” might be relevant for future biographical research. The authors propose a number of modifications to the core ideas of the imperial biography, including a broadening of the target group being studied, a focus on trans-local personal networks and increased use of digital methods.
Book Reviews by Benedikt Tondera
Reisen auf Sowjetisch analysiert diese Entwicklung auf Grundlage umfassender Archivrecherchen. Es beschreibt die Motive der sowjetischen Führung, den eigenen Bürgern Auslandsreisen zu ermöglichen und schildert die damit verbundenen institutionellen Reformen. Darüber hinaus handelt es vom Auslandstourismus als kultureller Praxis, also davon, wie sowjetische Touristen sich jenseits der eigenen Grenzen verhielten, mit Ausländern interagierten und ihre Erfahrungen verarbeiteten. Verwaltungs-, Institutionen- und Kulturgeschichte der Herrschaftsepochen von Chruschtschow und Breschnew im Kontext des sich vollziehenden gesellschaftlichen Wandels angesichts eines immer durchlässigeren „Eisenern Vorhangs“ werden so miteinander verknüpft.
The second part of the article therefore reflects on how the concept of the “imperial biography” might be relevant for future biographical research. The authors propose a number of modifications to the core ideas of the imperial biography, including a broadening of the target group being studied, a focus on trans-local personal networks and increased use of digital methods.