Book // Monografie by Astrid Hackel
Als populäres Sujet innerhalb der Künste markiert Blindheit keinen Gegensatz, sondern eine spezif... more Als populäres Sujet innerhalb der Künste markiert Blindheit keinen Gegensatz, sondern eine spezifische Ausprägung visueller Wahrnehmung. Vor dem Hintergrund der von den Visual Culture Studies, der Kunst-, Theater-und Kulturwissenschaft vorangetriebenen Beschäftigung mit Formen und Praktiken visueller Wahrnehmung, Sichtbarkeit und Repräsentation widmet sich Paradox Blindheit der grundsätzlichen Verschränkung von Konzepten des Sehens und der Blindheit. Der Band rückt mit dem Ziel, Bedeutungen und Funktionen von Blindheit in den Künsten näher zu bestimmen, eine Auswahl neuerer Arbeiten aus der Literatur, der Fotografie, dem Theater und der szenischen Installationskunst in den Fokus. Nachgewiesen wird, dass diese neueren, im Kontext des westlichen Denkens zu verortenden Auseinandersetzungen mit Blindheit keine Absage an das Paradigma der Visualität darstellen, sondern sich als produktiv für das Aushebeln und Aufbrechen verkürzter, ausgrenzender und normierender Praktiken visueller Wahrnehmung erweisen. Die Einbeziehung kulturhistorischer Deutungsmuster wie Blindheit als Strafe oder männliches Privileg ist dabei unabdingbar, dienen diese kulturellen Deutungsmuster doch bis in die Gegenwart als Matrix für vielschichtige und ambivalente Aushandlungen von Blindheit an der Schwelle zwischen konventionellen Kategorien des Sehens und Nichtsehens, des Wissens und Nichtwissens sowie des Materiellen und Immateriellen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Edited Volumes // Editionen by Astrid Hackel
Smart Home, Pflegeroboter, autonomes Fahren: Der Einsatz von digitalen Technologien und Künstlich... more Smart Home, Pflegeroboter, autonomes Fahren: Der Einsatz von digitalen Technologien und Künstlicher Intelligenz ist allgegenwärtig. Gleichzeitig wissen wir erstaunlich wenig über die Funktionsweisen datenbasierter Technologien und ihre Bedeutung für ethisch und gesellschaftlich relevante Fragen. Im Spannungsfeld humanistischer und transhumanistischer Vorstellungen problematisieren die Beiträge des Bandes die Durchdringung von Technologie, Individuum und Gesellschaft. Mit Blick auf ‘menschliche Unzulänglichkeiten’ und die zentralen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, Kriege und soziale Ungleichheit – zeichnen sie nach, wie Konzepte von Selbstbestimmung, Solidarität und Privatheit unter Druck geraten – und deuten an, was dagegen getan werden kann.
Mit Beiträgen von Corinna Balkow, Thomas Goerttler, Armin Grunwald, Martina Heßler, Felix Maschewski, Anna-Verena Nosthoff, Max Franz Johann Schnetker, Antonia Siebeck, Lea Watzinger, Frieder Otto Wolf, Tobias Wolfram und Christine Zunke.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Autorinnen wie Virginia Woolf, Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek sowie Kün... more Autorinnen wie Virginia Woolf, Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek sowie Künstlerinnen wie Birgit Jürgenssen, Francesca Woodman, Monica Bonvicini, Veruschka von Lehndorff, Orshi Drozdik und Gabriele Stötzer haben sich in ihren Texten, Fotografien und (Video-)Installationen auffallend häufig mit dem vieldeutigen Motiv der Wand auseinandergesetzt, indem sie ihr eigenes Verschwinden in Szene gesetzt, sich an Wänden abgearbeitet oder sie zu Projektions- oder Schreibflächen erklärt haben. Geschickt verknüpfen sie dabei geschlechterkritische mit ästhetischen Fragestellungen.
Die Wand steht einerseits für das Subjekt einschränkende Begrenzungen, andererseits für einen Schutzraum, der vor Störungen der Außenwelt abschirmt und sich zu einem schöpferischen Ort weitet. In den künstlerischen und literarischen Arbeiten fungiert die Wand mal als Leinwand, leeres Blatt oder ‚vierte (Theater-)Wand‘, dann wieder als unsichtbare Barriere, Gefängnis, Verlies oder Sargdeckel. Vor allem ist sie der Schauplatz eines Vermächtnisses, der die weiblichen Figuren in sich aufnehmend umso deutlicher hervortreten lässt. Gerade in ihren Rissen wird die Wand zu einer sprechenden Größe, die mehr offenbart als verbirgt. Sie ist dabei weniger ein reales als vielmehr ein imaginäres Objekt, das paradoxerweise den Zugang zur Außenwelt verschließt, zugleich aber Durch- und Ausblicke erlaubt.
Einen Raum einzunehmen, sich in ihm zu positionieren, einen Ort für sich zu finden, ist für die hier vorgestellten Künstlerinnen und Autorinnen keineswegs selbstverständlich. Die subversive Strategie, sich zu vermauern, um sich dadurch erst einen Freiraum und einen freien Blick zu erobern, haben erstaunlich viele von ihnen parallel verfolgt, ohne voneinander zu wissen. Der Band versammelt Beiträge von Wissenschaftler*innen aus den Literatur-, Kultur-, Kunst- und Performancewissenschaften, die sich mit unterschiedlichen Ausformungen des schöpferischen Gegen-die-Wand-Angehens auseinandersetzen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Challenging the assumption that the unofficial art scene in state socialist Europe was only subve... more Challenging the assumption that the unofficial art scene in state socialist Europe was only subversive and oppositional, this publication offers alternative readings. Left Performance Histories explores artistic positions that, while critical of actually existing socialism, were grounded in Marxist and communist ideas. Performance/art was not a mirror of tristesse but a site of jouissance, where social conventions concerning gender identity, sexuality and beauty were playfully undermined. But what do performances leave in their wake? And how should we situate their legacies in the context of archives, exhibitions and academic and artistic practice? These are some of the questions that this book sets out to answer.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
造形美術と舞台芸術それぞれの垣根を超えながらドイツを中心に活動している美術家、田中奈緒子。作家自らの手で造形されたオブジェによって空間を緻密に組み上げ、小さな光源をコントロールすることで生まれる... more 造形美術と舞台芸術それぞれの垣根を超えながらドイツを中心に活動している美術家、田中奈緒子。作家自らの手で造形されたオブジェによって空間を緻密に組み上げ、小さな光源をコントロールすることで生まれる光と影が、巨大な幻想世界を作り出すインスタレーション・パフォーマンス「影の三部作」を展開。幻想的とも思弁的ともいえる世界を生み出す本作の集大成を、記録写真、構想スケッチや、多和田葉子、ハルトムート・ベーメなどの豪華執筆陣による書き下ろしの寄稿論文を通じて探求する一冊。独語オリジナル(2017年6月発行)からの翻訳版。日本語訳は針貝真理子、寺尾恵人、石見舟の三名が担当。多和田葉子の日本語原稿は本人が執筆。
Bookmarks Related papers MentionsView impact
With her "Shadow Trilogy", which includes the three installation performances "Die Scheinwerferin... more With her "Shadow Trilogy", which includes the three installation performances "Die Scheinwerferin", "Absolute Helligkeit" and "Unverinnerlicht", Naoko Tanaka created a new type of performance. In the centre of the book are the three installation performances. Sketches and drawings circulate around them like satellites; as do exploratory works and preliminary studies by the artist, photographs which offer insights on the preparation of the scenes, decoration of the sets, and production of the objects, as well as a poetic text by Yoko Tawada and academic essays by Hartmut Böhme, Gabriele Brandstetter and Adam Czirak. They can be understood as invitations to enter into a dialogue with Tanaka’s works.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Mit ihrer SchattenTrilogie, die die Installationsperformances "Die Scheinwerferin" (2011), "Absol... more Mit ihrer SchattenTrilogie, die die Installationsperformances "Die Scheinwerferin" (2011), "Absolute Helligkeit" (2012) und "Unverinnerlicht" (2015) umfasst, hat sich die an den Grenzen von bildender Kunst und szenischer Installationskunst agierende Naoko Tanaka nicht nur im gesamten Bundesgebiet (mit Vorstellungen u.a. in Berlin, Leipzig, Essen, Hannover, Düsseldorf) einen Namen gemacht, sondern auch auf internationaler Ebene (mit Gastspielen u.a. in Japan, Frankreich, Belgien, Österreich, Schweiz, Italien, Serbien, Polen, Portugal). Die SchattenTrilogie vereint drei eigenständige und doch aufeinander bezogene, objekt- und bildbasierte, atmosphärisch dichte Auseinandersetzungen mit Licht und Schatten, die die Künstlerin als technisch-mediale Phänomene ebenso interessieren wie als Sinnbild für existenzielle Fragen. Um die Performances kreisen wie Satelliten Skizzen und Zeichnungen, Vorarbeiten der Künstlerin, Fotografien, die Einblicke in die Vorbereitung und Einrichtung der Szene und die Anfertigung der Objekte geben, sowie ein poetischer Text von Yoko Tawada und wissenschaftliche Essays von Hartmut Böhme, Gabriele Brandstetter und Adam Czirak, die sich als Angebote verstehen, mit Tanakas Arbeiten ins Gespräch zu kommen.
Das Buch erscheint zunächst auf Deutsch, im Herbst 2017 auch in einer englischen und in einer japanischen Ausgabe.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Die Theaterwissenschaft beruft sich gern auf den gemeinsamen Ursprung von Theorie und Theater. Ei... more Die Theaterwissenschaft beruft sich gern auf den gemeinsamen Ursprung von Theorie und Theater. Ein Grund zu fragen, auf welche Weise akademische Diskurse Eingang in zeitgenössische Performances, Tanz- und Theaterinszenierungen finden und was diese umgekehrt zur Vermittlung oder sinnlichen Fremdwerdung theoretischen Wissens beitragen können. Untersucht werden die zahlreichen Verflechtungen und Unwägbarkeiten zwischen Theorie und Theater, die szenische Selbstreferenzialität und Widerständigkeit gegen die eigene Theoretisierbarkeit, die Herausforderungen im Umgang mit humanwissenschaftlichen, (post-)feministischen und queeren Theorien sowie der Stellenwert von Sprache, Sinn und Sinnlichkeit in zeitgenössischen Inszenierungen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Articles // Artikel by Astrid Hackel
Gegen die Wand. Gegen die Wand. Subversive Positionierungen von Autorinnen und Künstlerinnen, 2021
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Der Beitrag widmet sich der Darstellung mentaler und körperlicher Einschränkungen bei Gabriele St... more Der Beitrag widmet sich der Darstellung mentaler und körperlicher Einschränkungen bei Gabriele Stötzer und Cornelia Schleime. Gefragt wird, inwiefern der jenseits von Body Art auch für andere künstlerische Artikulationen bezeichnende Einsatz des Körpers als Material und Werkzeug bis hin zur (inszenierten) Entsagung als Kritik und Überwindung der Reglementierungen künstlerischer Praxis in der DDR gelesen werden kann. In der Analyse ausgewählter Foto/Performances und literarischer Texte wird nachgewiesen, dass die Betonung der Repression, der eingeschränkten Mobilität und Kommunikation bei Stötzer und Schleime weit über die metaphorische Wiederholung patriarchaler und realsozialistischer Unterdrückungsmechanismen hinausgeht. Es handelt sich dabei um Formen der kritischen Aneignung und Wendung bekannter Motive, die bei beiden Künstlerinnen zur Ausbildung eines auf Souveränität, Vitalität und Ironie gründenden subjektiven Blicks führen.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
En una sociedad donde las cualidades inmateriales han adquirido valor de mercancía, se produce un... more En una sociedad donde las cualidades inmateriales han adquirido valor de mercancía, se produce un uso excesivo (→inflacionario) de términos, que desdibuja la frontera entre arte y trabajo y amenaza con la pérdida de su significado: [bello][comunicativo][cool][creativo][crítico][productivo], etc. De vez en cuando, al uso excesivo de términos se le llama “inflacionario.” En este glosario se discuten juicios de valor sobre el arte y el trabajo, cuya valencia lingüística se puede comparar, en cierta manera, con el valor del dinero. A diferencia del valor monetario, los términos amenazados de inflación no pueden perder su poder adquisitivo, pero sí su significado. En una comunidad donde el conocimiento, las interacciones sociales y las emociones adquieren forma de mercancía, puede observarse un creciente desdibujamiento de las fronteras entre arte y trabajo. Atributos que provienen del arte –como creativo, por ejemplo– encuentran una poderosa difusión en los mundos laborales (→creativo). Aquí llama la atención que la evaluación del hecho artístico y del trabajo remunerado se lleva a cabo usando casi los mismos adjetivos (→productivo). Estos conceptos, empleados de manera inflacionaria, son expresión de que las cualidades inmateriales adquieren un valor de cambio y están sometidas a economías tanto lingüísticas como monetarias. La acumulación de estas palabras muestra que las ideas y cualidades encerradas en ellas corresponden a una estructura de necesidad. Ya se trate de adjudicaciones propias o ajenas, los adjetivos glosados aquí ofrecen un contravalor económico fundamentado en convenciones. Lo que Beuys formulara una vez como exigencia, usando palabras del poeta Novalis –que todo ser humano es un artista–, para el filósofo italiano Paolo Virno es motivo para hacer un diagnóstico de crisis. Autores: Sara Hillnhütter, Eylem Sengezer, Olga von Schubert, Anna Bromley, Michael Fesca, et al.
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Glossar inflationärer Begriffe. Von dilettantisch bis virtuos., 2013
Bookmarks Related papers MentionsView impact
Uploads
Book // Monografie by Astrid Hackel
Edited Volumes // Editionen by Astrid Hackel
Mit Beiträgen von Corinna Balkow, Thomas Goerttler, Armin Grunwald, Martina Heßler, Felix Maschewski, Anna-Verena Nosthoff, Max Franz Johann Schnetker, Antonia Siebeck, Lea Watzinger, Frieder Otto Wolf, Tobias Wolfram und Christine Zunke.
Die Wand steht einerseits für das Subjekt einschränkende Begrenzungen, andererseits für einen Schutzraum, der vor Störungen der Außenwelt abschirmt und sich zu einem schöpferischen Ort weitet. In den künstlerischen und literarischen Arbeiten fungiert die Wand mal als Leinwand, leeres Blatt oder ‚vierte (Theater-)Wand‘, dann wieder als unsichtbare Barriere, Gefängnis, Verlies oder Sargdeckel. Vor allem ist sie der Schauplatz eines Vermächtnisses, der die weiblichen Figuren in sich aufnehmend umso deutlicher hervortreten lässt. Gerade in ihren Rissen wird die Wand zu einer sprechenden Größe, die mehr offenbart als verbirgt. Sie ist dabei weniger ein reales als vielmehr ein imaginäres Objekt, das paradoxerweise den Zugang zur Außenwelt verschließt, zugleich aber Durch- und Ausblicke erlaubt.
Einen Raum einzunehmen, sich in ihm zu positionieren, einen Ort für sich zu finden, ist für die hier vorgestellten Künstlerinnen und Autorinnen keineswegs selbstverständlich. Die subversive Strategie, sich zu vermauern, um sich dadurch erst einen Freiraum und einen freien Blick zu erobern, haben erstaunlich viele von ihnen parallel verfolgt, ohne voneinander zu wissen. Der Band versammelt Beiträge von Wissenschaftler*innen aus den Literatur-, Kultur-, Kunst- und Performancewissenschaften, die sich mit unterschiedlichen Ausformungen des schöpferischen Gegen-die-Wand-Angehens auseinandersetzen.
Das Buch erscheint zunächst auf Deutsch, im Herbst 2017 auch in einer englischen und in einer japanischen Ausgabe.
Articles // Artikel by Astrid Hackel
Mit Beiträgen von Corinna Balkow, Thomas Goerttler, Armin Grunwald, Martina Heßler, Felix Maschewski, Anna-Verena Nosthoff, Max Franz Johann Schnetker, Antonia Siebeck, Lea Watzinger, Frieder Otto Wolf, Tobias Wolfram und Christine Zunke.
Die Wand steht einerseits für das Subjekt einschränkende Begrenzungen, andererseits für einen Schutzraum, der vor Störungen der Außenwelt abschirmt und sich zu einem schöpferischen Ort weitet. In den künstlerischen und literarischen Arbeiten fungiert die Wand mal als Leinwand, leeres Blatt oder ‚vierte (Theater-)Wand‘, dann wieder als unsichtbare Barriere, Gefängnis, Verlies oder Sargdeckel. Vor allem ist sie der Schauplatz eines Vermächtnisses, der die weiblichen Figuren in sich aufnehmend umso deutlicher hervortreten lässt. Gerade in ihren Rissen wird die Wand zu einer sprechenden Größe, die mehr offenbart als verbirgt. Sie ist dabei weniger ein reales als vielmehr ein imaginäres Objekt, das paradoxerweise den Zugang zur Außenwelt verschließt, zugleich aber Durch- und Ausblicke erlaubt.
Einen Raum einzunehmen, sich in ihm zu positionieren, einen Ort für sich zu finden, ist für die hier vorgestellten Künstlerinnen und Autorinnen keineswegs selbstverständlich. Die subversive Strategie, sich zu vermauern, um sich dadurch erst einen Freiraum und einen freien Blick zu erobern, haben erstaunlich viele von ihnen parallel verfolgt, ohne voneinander zu wissen. Der Band versammelt Beiträge von Wissenschaftler*innen aus den Literatur-, Kultur-, Kunst- und Performancewissenschaften, die sich mit unterschiedlichen Ausformungen des schöpferischen Gegen-die-Wand-Angehens auseinandersetzen.
Das Buch erscheint zunächst auf Deutsch, im Herbst 2017 auch in einer englischen und in einer japanischen Ausgabe.
Unser Aktionstag lädt zum Experimentieren und Diskutieren ein: Wo findet Demokratie ganz konkret in Alltag und Beruf statt und wie können wir sie gemeinsam gestalten? Neben Impulsen zur Bedeutung von Empathie, Vertrauen und Streit sowie Wut und Kreativität in der postmigrantischen Gesellschaft erwartet euch ein dreistündiger Workshop: Ihr habt die Wahl zwischen Demokratieförderung durch Betzavta, spielebasiertem Lernen und Mut machendem Storytelling. Für den passenden Rahmen sorgt das Performancekollektiv Turbo Pascal.
Mit: ANGELA LÖER UND EVA PLISCHKE (TURBO PASCAL), ALI KONYALI, CHRISTIAN BOESER, MARIE JÄGER, BIANCA STERN, SARAH WENZINGER und ANNIKA SCHREITER
Karolina Dreit ist selbst Arbeiter:innentochter und Postost-Migrantin, sie studierte u.a. Soziologie und ist als freischaffende Künstlerin, Kulturarbeiterin und Lehrerin für Humanistische Lebenskunde tätig. Kristina Dreit ist Künstlerin und Dramaturgin. Am Beispiel von Stahl interessiert sie sich aktuell für die Geschichte von Werkstoffen im Kontext performativer Künste.
TERMIN: 6. Juni | 18 Uhr
ORT: Haus des Humanismus, Potsdamer Str. 157, 10783 Berlin
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Dialogs der Weltanschauungen 2024 statt, in Kooperation mit dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, den Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg, dem Säkularen Humanismus an Berliner Hochschulen, dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten und der Säkularen Flüchtlingshilfe Berlin. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Humanistische Akademie Berlin-Brandenburg ist Unterträger der Humanistischen Akademie Deutschland, die ein anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung ist.
Rassismus, Klimakrise und Politikverdrossenheit: Die Welt braucht neue radikale Ideen, wenn sie ihre Herausforderungen und Probleme lösen will. Vor allem braucht sie mehr Mut und eine neue Begeisterung für demokratische Werte und politisches Engagement. In einem vierstündigen Workshop vermitteln Radikale Töchter Ansätze der Aktionskunst und des künstlerischen Aktivismus, ausgerichtet auf die Grundwerte des demokratischen Zusammenlebens und auf die ökologischen Herausforderungen unserer Zeit. Somit lehren sie, wie die eigene politische Wut als emotionale Kompetenz in Mut und Visionen umgewandelt werden kann. Mit dieser Methodik sollen Menschen befähigt werden, mit den Mitteln der Aktionskunst ihre Anliegen und Ziele zu formulieren und Wege zu entwickeln, diese zu erreichen. Ein politischer, kreativer, aktivierender Workshop als Inspiration für die eigene Haltung. Radikale Töchter arbeiten mit Schulen, Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen, mit Jugendzentren, kulturellen Einrichtungen, politischen Initiativen und Unternehmen – vorwiegend in Deutschland. Ihre Methoden sind ein kreatives Sampling von Versatzstücken aus Kunst und systemischem Coaching, aber sie scheuen auch vor bewährten Instrumentarien aus Management und Marketing nicht zurück. Ihr Ansatz ist interdisziplinär, interaktiv, zugewandt und alles andere als frei von Humor. Auf diese Weise entsteht ein neuer Sound mit eigenem Rhythmus: politische Jugendbildung, die Mut macht, anzufangen – und dranzubleiben.
TERMIN: 23. Mai| 16.30 – 20.30 Uhr
ORT: Haus des Humanismus, Potsdamer Str. 157, 10783 Berlin
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des Dialogs der Weltanschauungen 2024 statt, in Kooperation mit dem Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg, den Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg, dem Säkularen Humanismus an Berliner Hochschulen, dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten und der Säkularen Flüchtlingshilfe Berlin. Gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Humanistische Akademie Berlin-Brandenburg ist Unterträger der Humanistischen Akademie Deutschland, die ein anerkannter Träger der Bundeszentrale für politische Bildung ist.
Aus historischer Perspektive wollen wir nachvollziehen, wie es ihr gelang, vor dem 1. Weltkrieg ein internationales, pazifistisches und feministisches Netzwerk aufzubauen. Mit Blick auf die Gegenwart des Krieges gegen die Ukraine diskutieren wir, welche Relevanz Suttners Friedensideen und gesellschaftliche Utopien heute haben. Wie soll man sich mit Pazifismus gegen Aggressoren wie Russland wehren? Wie kann ein Ende des Tötens und Zerstörens erreicht werden? Waffen nieder oder Waffen liefern?
Nach einem Aperitif bietet sich zum Ausklang der Veranstaltung die seltene Gelegenheit, einer frühen Verfilmung von Bertha von Suttners berühmtem Roman "Die Waffen nieder!" aus dem Jahr 1914 mit livemusikalischer Begleitung durch das Duo VeronikaOtto&AishaOtto beizuwohnen.
Eine sehr gegenwärtige Prosa, sie dechiffriert das Beiseitegelegte und lässt die Bruchstellen des Ich zum Schauplatz werden. In den Figuren und Ereignissen ihrer 2021 erschienenen Dichtungen Der hingestreckte Sommer entschlüsselt Gisela von Wysocki die Spuren einer komprimierten Zeitgenossenschaft in J.S. Bachs Furor oder Mayröckers Milieu, in der „Untat“ einer Zwölfjährigen. „Das ist glänzend gese-hen“, schrieb die taz über sie, „von einer derartigen physiognomischen Prägnanz, dass man sie nicht mehr vergessen kann“. Lebens- und zeitgeschichtliche Gescheh-nisse verarbeitete Gisela von Wysocki in Wiesengrund, ihrem vieldiskutierten Ro-man über Theodor W. Adorno. Und immer wieder, in Gedicht und Prosa, das Fragile und Aufrührerische der weiblichen Erfahrungswelt, die Poesie unbegradigter Ver-hältnisse. „Was aber ihr, Marlene Dietrich, so überhaupt nicht gelingt: bedeutungs-los auszusehen. Auch dann nicht, wenn sie in herkömmlicher Bekleidung auf einem gebräuchlichen Stuhl sitzt. Damit sich, oberhalb der Grauzone, das Geheimnis des Gesichts umso einprägsamer zeigen kann. Ist es nicht leblos und aufwühlend zu-gleich? Verloren und besitzergreifend? Frauen sind Zauberinnen, denkt man. Un-freiwillig oft. Oder selbst Ver-Zauberte. Poetinnen der Anthropologie.“
Gisela von Wysocki, geboren in Berlin, Essayistin, Theater- und Hörspielautorin, Literaturkritikerin, studierte Musikwissenschaft in Berlin und Wien und Philosophie bei Theodor W. Adorno. Sie promovierte über den österreichischen Dichter Peter Altenberg und erhielt für ihre Buchveröffentlichungen "Die Fröste der Freiheit", "Weiblichkeit und Modernität. Über Virginia Woolf" und "Fremde Bühnen. Mitteilungen über das menschliche Gesicht" zahlreiche Preise. Ihre Bühnenstücke – Abendlandleben, Schauspieler Tänzer Sängerin u.a. – entwarfen neuartige szenische Vorlagen für das Theater. Zuletzt wurde sie 2022 mit dem Italo-Svevo-Preis ausgezeichnet.
Martin Mettin moderiert den Abend. Er ist promovierter Philosoph und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Ausbildungsinstitut für Humanistische Lebenskunde beim HVD Berlin-Brandenburg. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören Ästhetik, Bildungsphilosophie und Ethik.
Monokultur, Methan, Massentierhaltung, Genmais, Glyphosat und geschmacklose Tomaten: Die industrielle Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen des Klimawandels, ein Bollwerk des Konservatismus – und eine traditionell männliche Domäne.
Was tun? Mit Blick auf den Internationalen Frauentag liest Nataša Kramberger aus ihrem autofiktionalen Roman VERFLUCHTE MISTELN und spricht mit Sophie von Redecker und Paula Gioia über Vorurteile gegenüber ackernden Frauen*, das Patriarchat auf dem Dorf, den Reiz strukturschwacher Regionen und die "Mühen der Ebene". Dabei geht es nicht nur um Umweltschutz und gutes Essen, sondern auch um Kunst und Kreativität, politische Bildung und soziale Verantwortung, vor allem aber um den Traum von einer besseren Gesellschaft.
Mit:
NATAŠA KRAMBERGER, Schriftstellerin, Kolumnistin und Öko-Landwirtin in Slowenien und Berlin. Sie schreibt für Zeitungen und Zeitschriften Essays, Reportagen und Kommentare. Für ihr Romandebüt Nebesa v robidah (2007) erhielt sie den Preis der Europäischen Union für Literatur (EUPL).
SOPHIE VON REDECKER, Promovendin der Ökologischen Agrarwissenschaften an der Universität Kassel, setzt sich im Rahmen der Agrarian Humanities für trans- und interdisziplinäres Forschen ein und verbindet postkoloniale Theorie, queere und dekoloniale Forschungsansätze mit Landwirtschaft. Sie wuchs auf einem Bio-Hof in Norddeutschland auf, ist Gärtnerin und Teil eines Hausprojekts in Brandenburg.
PAULA GIOIA, Bäuerin*, Aktivistin*, organisiert in der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft und bei La Via Campesina.
Moderation: ASTRID HACKEL, Forschungsreferentin an der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg.
Diese Veranstaltung findet online statt. Um den Zugangslink zu erhalten, genügt eine kurze Mail an info@humanistische-akademie-bb.de.
Aufgepasst: Unter allen angemeldeten Teilnehmer*innen verlosen wir drei Exemplare von Nataša Krambergers Roman VERFLUCHTE MISTELN.
Anknüpfend an Debatten über „Transhumanismus“, „Posthumanismus“ oder „Mensch 4.0“ diskutieren wir mit Expert_innen die Möglichkeiten und politisch-ethischen Herausforderungen neuer Technologien.
Im Rahmen des Workshops „Theoriediskurse in Theater und Performance der Gegenwart“ wollen wir diesen Fragen nachgehen. Anhand kürzerer Vorträge und gemeinsamer Lektüren werden wir uns aktuellen Tendenzen sowie konkreten Texten und Inszenierungen widmen und Themen wie ‚Performance von Wissenschaft‘, das Zusammentreffen verschiedener Textformen sowie das Verhältnis von Theorie und Praxis sowohl in textuellen als auch theatralen Zusammenhängen erkunden. Thematisch reicht das Spektrum von der griechischen Performancegruppe NOVA MELANCHOLIA über das Tanztheater bis zum Theater von René Pollesch. Abschließend wird die Lecture Performance Meine drei Großmütter. Archiv der flüchtigen Dinge #3 von Meret Kiderlen stattfinden.
Dass seit den 1960er Jahren auch Künstlerinnen in den staatssozialistischen Ländern Europas verstärkt mit Glasscheiben, aber auch lichtundurchlässigen Wänden operierten bzw. entsprechende Arrangements mit der Kamera festhielten, ist hingegen weniger bekannt. Der Vortrag stellt exemplarische Positionen von Gabriele Stötzer, Geta Brătescu, Orshi Drozdik, Vlasta Delimar, Marina Abramović und Else Gabriel vor, die sich nicht nur an Wänden abgearbeitet, sondern damit auch auf die wirksamen Moralvorstellungen ihrer Zeit, genderspezifische Fragestellungen und den Mangel gesellschaftlicher Teilhabe und Anerkennung Bezug genommen haben.
Der kurze Vortrag gibt anlässlich der Wiederaufnahme ihrer Schattentrilogie einen Einblick in die komplexen Arbeiten der an den Schnittstellen von bildender und szenischer Kunst agierenden Künstlerin.