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Landkreis Cuxhaven

nördlichster Landkreis in Niedersachsen, an Nordsee, Unterelbe und Unterweser gelegen
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Der Landkreis Cuxhaven ist, gemessen an seiner Fläche, einer der größten Landkreise Niedersachsens und einer der größeren in Deutschland. Er ist der nördlichste Landkreis Niedersachsens und grenzt an die Nordsee. Mit einer Einwohnerdichte von etwa 97 Einwohnern pro Quadratkilometer liegt der Landkreis unter der Hälfte des Bundesdurchschnitts.

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 53° 37′ N, 8° 49′ OKoordinaten: 53° 37′ N, 8° 49′ O
Bundesland: Niedersachsen
Verwaltungssitz: Cuxhaven
Fläche: 2.058,96 km2
Einwohner: 201.838 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: CUX
Kreisschlüssel: 03 3 52
Kreisgliederung: 29 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Vincent-Lübeck-Straße 2
27474 Cuxhaven
Website: www.landkreis-cuxhaven.de
Landrat: Kai-Uwe Bielefeld (parteilos)
Lage des Landkreises Cuxhaven in Niedersachsen
KarteLandkreis GöttingenLandkreis HolzmindenLandkreis SchaumburgLandkreis GoslarRegion HannoverLandkreis HildesheimSalzgitterLandkreis WolfenbüttelBraunschweigLandkreis WolfenbüttelLandkreis PeineLandkreis Hameln-PyrmontLandkreis HelmstedtWolfsburgLandkreis GifhornLandkreis Nienburg/WeserLandkreis NortheimLandkreis DiepholzFreie Hansestadt BremenFreie Hansestadt BremenHamburgHamburgKönigreich der NiederlandeNordrhein-WestfalenHessenThüringenSchleswig-HolsteinMecklenburg-VorpommernBrandenburgSachsen-AnhaltOsnabrückLandkreis OsnabrückDelmenhorstOldenburg (Oldb)Landkreis WesermarschLandkreis VechtaLandkreis EmslandLandkreis Grafschaft BentheimLandkreis LeerEmdenLandkreis LeerLandkreis CloppenburgLandkreis AmmerlandWilhelmshavenMellumLandkreis AurichLandkreis AurichLandkreis WittmundLandkreis AurichLandkreis FrieslandLandkreis OldenburgLandkreis CuxhavenLandkreis OsterholzLandkreis VerdenLandkreis StadeLandkreis HarburgLandkreis LüneburgLandkreis Lüchow-DannenbergHeidekreisLandkreis UelzenLandkreis CelleLandkreis Rotenburg (Wümme)
Karte

Geografie

Lage

Seine Lage im Verhältnis zum restlichen Deutschland charakterisiert sich als eine Randlage, die durch die natürlichen Grenzen in der Elbe- und Wesermündung zu den benachbarten Gebieten verstärkt wird.

Die Kreisstadt Cuxhaven stellt in diesem abgelegenen Gebiet dann noch einmal den mathematisch von allen anderen Punkten des Landkreises am weitesten entfernten Ort dar. Der Landkreis gehört sowohl zur Metropolregion Nordwest als auch zur Metropolregion Hamburg, wobei der Altkreis Land Hadeln mit der Stadt Cuxhaven eher nach Hamburg, der Altkreis Wesermünde unter anderem durch die direkte Autobahnverbindung A 27 eher nach Bremerhaven/Bremen tendiert.

Gliederung

Gemeinden

(Einwohner am 31. Dezember 2023)[2]

 NordseeSchleswig-HolsteinBremerhavenLandkreis OsterholzLandkreis Rotenburg (Wümme)Landkreis StadeLandkreis WesermarschArmstorfArmstorfBelumBeverstedtBülkauCadenbergeCuxhavenGeestlandHagen im BremischenHechthausenHemmoorHollnsethIhlienworthLamstedtLoxstedtMittelstenaheNeuenkirchen (Land Hadeln)Neuhaus (Oste)NordledaOberndorf (Oste)OdisheimOsten (Oste)OsterbruchOtterndorfSchiffdorfSteinau (Niedersachsen)StinstedtStinstedtWannaWingstWurster Nordseeküste

Einheitsgemeinden

  1. Beverstedt (13.694)
  2. Cuxhaven, Kreisstadt, große selbständige Stadt (48.713)
  3. Geestland, Stadt, selbständige Gemeinde [Sitz: Langen] (31.713)
  4. Hagen im Bremischen (11.264)
  5. Loxstedt (16.633)
  6. Schiffdorf (15.007)
  7. Wurster Nordseeküste [Sitz: Dorum] (17.421)

Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden * Sitz der Samtgemeindeverwaltung

  1. Armstorf (691)
  2. Hollnseth (849)
  3. Lamstedt * (3.391)
  4. Mittelstenahe (579)
  5. Stinstedt (525)
  1. Hechthausen (3.570)
  2. Hemmoor, Stadt * (9.007)
  3. Osten (1.726)
  1. Belum (774)
  2. Bülkau (825)
  3. Cadenberge (4.210)
  4. Ihlienworth (1.503)
  5. Neuenkirchen (1.316)
  6. Neuhaus (Oste), Flecken (1.089)
  7. Nordleda (1.004)
  8. Oberndorf (1.365)
  9. Odisheim (479)
  10. Osterbruch (462)
  11. Otterndorf, Stadt * (7.555)
  12. Steinau (797)
  13. Wanna (2.296)
  14. Wingst (3.380)

Ehemalige Gemeinden

Die folgende Liste enthält alle ehemaligen Gemeinden, die dem Landkreis Cuxhaven seit 1977 angehörten mit den Daten ihrer Eingemeindungen.

Gemeinde eingemeindet
nach
Datum der
Eingemeindung
Appeln Beverstedt 1. November 2011
Bad Bederkesa Geestland 1. Januar 2015
Bokel Beverstedt 1. November 2011
Bramstedt Hagen im Bremischen 1. Januar 2014
Cappel Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Dorum Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Drangstedt Geestland 1. Januar 2015
Driftsethe Hagen im Bremischen 1. Januar 2014
Elmlohe Geestland 1. Januar 2015
Flögeln Geestland 1. Januar 2015
Frelsdorf Beverstedt 1. November 2011
Geversdorf Cadenberge 1. November 2016
Heerstedt Beverstedt 1. November 2011
Hollen Beverstedt 1. November 2011
Kirchwistedt Beverstedt 1. November 2011
Köhlen Geestland 1. Januar 2015
Kührstedt Geestland 1. Januar 2015
Langen Geestland 1. Januar 2015
Lintig Geestland 1. Januar 2015
Lunestedt Beverstedt 1. November 2011
Midlum Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Misselwarden Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Mulsum Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Nordholz Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Padingbüttel Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Ringstedt Geestland 1. Januar 2015
Sandstedt Hagen im Bremischen 1. Januar 2014
Stubben Beverstedt 1. November 2011
Uthlede Hagen im Bremischen 1. Januar 2014
Wremen Wurster Nordseeküste 1. Januar 2015
Wulsbüttel Hagen im Bremischen 1. Januar 2014

Nachbarkreise

Im Mündungsgebiet der Weser in die Nordsee ragt das Gebiet der kreisfreien Seestadt Bremerhaven (Land Bremen) in das Kreisgebiet. Die Küstenlinie verläuft in nördlicher Richtung bis Cuxhaven, dort grenzt der Landkreis Cuxhaven an die zu Hamburg gehörende Insel Neuwerk. Ab dort bildet die Elbe in östlicher Richtung bis zur Grenze mit dem Landkreis Stade eine natürliche Grenze. Weitere benachbarte Landkreise sind im Uhrzeigersinn die Landkreise Rotenburg (Wümme), Osterholz und – westlich der Weser – Wesermarsch.

Bodenverhältnisse und Geologie

Den Untergrund im Gebiet des Landkreises bilden im Wesentlichen die Moränen und Schmelzwasserablagerungen der Saaleeiszeit, der vorletzten Vereisungsperiode des Pleistozäns. Diese formen die sandigen Rücken der Geest mit ihren typischen Findlingen aus Granit und Gneis, wie die Nord-Süd verlaufenden Höhenzüge der Wingst und des Westerberges, sowie der Hohen Lieth (Wurster Heide). Die Endmoränen der letzten Vereisung (Weichseleiszeit) haben das Gebiet nicht mehr erreicht. Deshalb sind die Geländeformen hier sehr viel sanfter und flacher, als z. B. in der „Holsteinischen Schweiz“.

Abgesehen von kleinen, umgelagerten Sedimentresten aus dem Tertiär und elstereiszeitlichem „Lauenburger Ton“, finden sich nur noch bei Hemmoor ältere Gesteine: die weiße „Schreibkreide“ aus der geologischen Formation Kreide. Es handelt sich um dieselben Schichten, die auch die berühmten Kreidekliffs auf Rügen bilden. Bis zur Schließung des Werks in Hemmoor wurden diese Gesteine zur Produktion von Portland-Zement abgebaut.

Mit Beginn des Holozäns erfolgte durch das Abschmelzen der Gletscher ein deutlicher Meeresspiegel-Anstieg. Die küstennahen Niederungen wurden überflutet; in den Senken im Landesinneren, wie den Niederungen der Geeste, Lune und Drepte, bildeten sich wegen des gleichzeitig ansteigenden Grundwasserspiegels die ersten Niedermoore.

In der Hadler Bucht und in der Wesermündung formten sich nun ausgedehnte Wattflächen. Jedes Mal, wenn das Watt überspült wurde, fielen die im Seewasser mitgeführten Schwebstoffe aus und lagerten sich nach und nach in leicht erhöhten Marren, oder Platen ab. Aus diesen sandigen Schlickbänken bildeten sich die heutigen „Hochländer“, die Seemarschen Land Hadeln, Land Wursten und Landwürden. Die Unterläufe der heutigen Flüsse Medem und Oste entwickelten sich aus Prielen im Watt.

 
Betroffenes Gebiet bei einer „kleinen“ Sturmflut von nur 4,50 m bei einem Deichbruch am Glameyer-Stack, Otterndorf.

In den Randgebieten zur Geest, die durch die Marren von der offenen See abgeschnitten waren, bildeten sich jedoch nur Brackwasser- und Flussmarschen, die heutigen „Sietländer“ (von niederdeutsch: siet = niedrig), später auch Niedermoore.

In Niederungen mit besonders ungünstigen Abflussverhältnissen kam es sogar zur Bildung von Hochmooren, wie Ahlenmoor, Langes Moor, Hymenmoor und Königsmoor (Moor), mit Torfmächtigkeiten von zwei bis sechs Metern, stellenweise sogar bis zu acht Metern. Erst durch die neuzeitliche Kultivierung und Entwässerung wurde das Moorwachstum gestoppt. Die Torfmoose wurden zunächst durch Heide und Zwergsträucher verdrängt, diese dann durch Pfeifengras und Birken. Besonders im Ahlenmoor bemüht man sich heute aber wieder um die Wiedervernässung und Renaturierung der Moorflächen.

Abgesehen von anderen Gebieten an der deutschen Nordseeküste findet sich eine ähnliche Verbindung von so unterschiedlichen Landschaften, wie Watt, Marsch, Moor und Geest wohl nur noch im Wash an der Küste von Lincolnshire und Norfolk (Großbritannien).

Die Lage an Elbmündung und zur Nordsee bringen die Gefahr mit sich, dass im Falle eines Deichbruchs bei einer Sturmflut das häufig nur wenig über dem Meeresspiegel liegende Kreisgebiet zu weiten Teilen überflutet werden würde. Ein mögliches Szenario für das Land Hadeln wird im Artikel Glameyer-Stack beschrieben.

Großstädtische Einzugsbereiche

Der ländlich strukturierte Landkreis Cuxhaven besteht aus dem eher nach Hamburg ausgerichteten Altkreis Land Hadeln und dem eher nach Bremerhaven und Bremen ausgerichteten Altkreis Wesermünde. Um dieser unterschiedlichen Ausrichtung Rechnung zu tragen, ist er sowohl Teil der Metropolregion Hamburg als auch der Metropolregion Nordwest.

Historische und institutionelle Einzugsbereiche

Bezogen auf die historische Entwicklung gehört der Landkreis Cuxhaven größtenteils zum früheren Territorium Bremen-Verden, das sich über das Elbe-Weser-Dreieck erstreckte. Zu diesem gehören neben dem Landkreis Cuxhaven die heutigen Landkreise Osterholz, Rotenburg (Wümme), Stade und Verden. Viele Einzugsbereiche kirchlicher, kultureller, gesellschaftlicher oder sozialer Institutionen wie Handelskammer, evangelischer Kirchensprengel, Landschaftsverband und andere orientieren sich bis heute an den Grenzen dieses historischen Gebietes. Das Territorium Bremen-Verden bildete später mit der Landdrostei Stade und dem Regierungsbezirk Stade eine Kontinuität. Letzterer ging 1978 im seit 2004 ebenfalls nicht mehr existierenden vergrößerten Regierungsbezirk Lüneburg auf. Die Stadt Cuxhaven gehörte historisch zu Hamburg, während das Land Hadeln einen eigenständigen Bereich bildete. Beide gingen ebenfalls letztlich im alten Regierungsbezirk Stade auf.

Geschichte

Der Landkreis Cuxhaven wurde 1977 aus der ehemals kreisfreien Stadt Cuxhaven sowie den Landkreisen Land Hadeln und Wesermünde gebildet.

Verwaltungsreformen

Innerhalb des Landkreises kam es in den vergangenen Jahren zu Kommunalreformen. Weitere Reformen sind geplant. So kam es zu Fusionen der Samtgemeinden Hadeln und Sietland. 2011 wurde die Samtgemeinde Beverstedt in eine Einheitsgemeinde umgewandelt, 2014 erfolgte die Umwandlung der Samtgemeinde Hagen in eine Einheitsgemeinde. 2015 wurden die Fusion der Samtgemeinde Bederkesa mit der Stadt Langen zur Stadt Geestland und die Fusion der Samtgemeinde Land Wursten mit der Gemeinde Nordholz zur Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste umgesetzt. 2016 wurden die Fusion der Samtgemeinden Am Dobrock und Land Hadeln sowie der Zusammenschluss von Geversdorf und Cadenberge vollzogen.

Einwohnerentwicklung

 
Bevölkerungspyramide für den Kreis Cuxhaven (Datenquelle: Zensus 2011[3].)
Datum Einwohner
1977 192.201
1987 189.702
1992 194.964
1997 200.636
2002 206.304
2007 202.933
2008 202.124
Datum Einwohner
2009 201.188
2010 200.464
2011 199.443
2012 197.433
2013 196.607
2017 198.100
2018 198.213

(jeweils zum 31. Dezember)[4]

Religion

Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Cuxhaven evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Durch Kirchenaustritte sind beide großen christlichen Kirchen Umstrukturierungsprozessen unterworfen. Ferner leben im Kreisgebiet u. a. Muslime, Angehörige von Freikirchen und Zeugen Jehovas.

Politik

Kreistag

Kreiswahl 2021[5]
Wahlbeteiligung: 58,2 % (2016: 55,8 %)
 %
40
30
20
10
0
36,0 %
32,7 %
12,4 %
5,4 %
4,9 %
2,3 %
1,9 %
1,7 %
2,8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  −2
  −4
−3,1 %p
−2,0 %p
+3,9 %p
+2,5 %p
−3,3 %p
−0,2 %p
+1,9 %p
−0,9 %p
+1,3 %p
Sitzverteilung im Kreistag
1
19
7
1
3
1
1
21
1
3
19 21 
Insgesamt 58 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2021
Sitze
2021
Prozent
2016
Sitze
2016
Prozent
2011
Sitze
2011
Prozent
2006
Sitze
2006
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 36,0 21 39,1 23 39,7 23 46,2 29
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,7 19 34,7 20 38,1 22 37,9 24
Grüne Bündnis 90/Die Grünen 12,4 07 08,5 05 10,9 06 05,6 03
FDP Freie Demokratische Partei 05,4 03 02,9 02 02,3 02 05,6 03
AfD Alternative für Deutschland 04,9 03 08,2 05 0 0 0 0
FW Freie Wähler 02,3 01 02,5 01 04,1 03 0 0
Tier Partei Mensch Umwelt Tierschutz 01,9 01 0 0 0 0 0 0
Linke Die Linke 01,7 01 02,6 02 02,2 01 0 0
BLC Bürgerliste Cuxland 01,3 01 0 0 0 0 0 0
dieBasis Basisdemokratische Partei Deutschland 00,7 01 0 0 0 0 0 0
Übrige weitere Wahlvorschläge 00,8 00 00,5 00 02,7 05 04,7 03
Gesamt 100 58 100 58 100 58 100 62
Wahlbeteiligung in Prozent 58,2 55,8 53,6 51,0
 
Das Kreishaus in Cuxhaven

Der Landrat gehört als 59. stimmberechtigtes Mitglied dem Kreistag an. Zum Vorsitzenden des Kreistages hat der Kreistag in seiner ersten Sitzung Jörg-Andreas Sagemühl (CDU) gewählt. Seine Stellvertreter sind Gerhard Tienken (SPD) und Marianne Peus (Grüne).

Landräte und Oberkreisdirektoren seit 1977

Ehrenamtliche Landräte

Oberkreisdirektoren als Hauptverwaltungsbeamte

Hauptamtliche Landräte als Hauptverwaltungsbeamte

Wappen

Dem Landkreis Cuxhaven wurde am 11. Juni 1979 die Genehmigung zur Führung des Kommunalwappens erteilt.[6] Das Wappen nimmt Motive aus denjenigen der Vorgängerkreise auf: Den Bischof Nikolaus aus dem Land Hadeln, den Schildfuß aus Wesermünde.

Wappen Landkreis Cuxhaven 

Blasonierung: Das Wappen des Landkreises Cuxhaven zeigt in Gold über von Rot und Silber wellenförmig geteiltem Schildfuß den Heiligen Bischof Nikolaus, in grünem, silbergerändertem Ornat, mit silbernen Schuhen und silbernem Krummstab, dessen Krümme in einer grünen vierblättrigen Rose endet, die rechte Hand zum Segen erhoben, mit silbernen Haaren und natürlicher Fleischfarbe.[7][8]

Wappenbegründung: Sein wellenförmig geteilter Schildfuß deutet auf die durch Deiche geschützten Marschen an Elbe und Wesermündung hin. Der heilige Bischof Nikolaus, Schutzpatron der Schiffer und Küstenbewohner, kommt im Landkreis Cuxhaven seit dem 13. Jahrhundert vor.[6]

Flagge

Das Wappen wird in der Kreisflagge verwendet: Die Flagge des Landkreises Cuxhaven zeigt die Farben grün und weiß mit dem Wappen, das in der Mitte der Flagge angeordnet ist.[9]

Partnerschaften

Der Landkreis unterhält folgende Partnerschaften:

(Quelle unter:[10])

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Jüdische Friedhöfe

Für den Landkreis Cuxhaven sind 8 jüdische Friedhöfe dokumentiert: in Bederkesa, Beverstedt, Cuxhaven, Dedesdorf-Eidewarden, Hagen im Bremischen, Midlum, Stotel und Wingst.[11] Es sind schützenswerte Kulturdenkmäler – steinerne Zeugen für ehemals existierende jüdische Gemeinden und eines regen jüdischen Gemeindelebens, oftmals bis in die 1930er Jahre.

Schutzgebiete

Im Landkreis und Stadt befinden sich neben Landschaftsschutzgebieten und Naturdenkmalen 44 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Siehe auch:

Vereine

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftliches Oberzentrum der Region und Sitz auch einiger niedersächsischer Einrichtungen (Finanzamt, Schulen) ist nicht die Stadt Cuxhaven, sondern die zum Land Bremen gehörende Seestadt Bremerhaven.

Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Cuxhaven Platz 343 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftsrisiken“.[12]

Landwirtschaft

Ökonomische Grundlage des Landkreises ist, wie seit Jahrhunderten, immer noch die Landwirtschaft, wenn sie auch durch den Strukturwandel der letzten Jahrzehnte stark an Bedeutung verloren hat. Im Jahr 1979 wirtschafteten im Landkreis noch insgesamt 5167 Betriebe, 2001 nur noch 3126, davon 65 % im Haupterwerb. Die Zahl der Betriebe nimmt weiterhin mit steigender Tendenz ab. Die frei werdenden Flächen fallen in der Regel jedoch nicht brach, sondern werden meist vollständig von den verbleibenden Höfen übernommen.

Über 70 % des Kreisgebietes wird landwirtschaftlich genutzt (ca. 140.000 Hektar). Hiervon sind hinwiederum etwa 70 % Grünland und 30 % Ackerland. Die Grünlandflächen, mit Futterbau und Rindviehhaltung (85 % der Betriebe), dominieren in allen Moor- und Geestgebieten, aber besonders in der Marsch Landwürden und im Hadelner Sietland. Auf der Geest wird die Landschaft zusätzlich von den ausgedehnten Forst- und Waldgebiete geprägt. Von den 294.000 Rindern sind etwa 85.000 Milchkühe. Diese stellen damit die Existenzgrundlage der meisten Bauern dar. Dennoch ist der Viehbesatz mit 1,53 Großvieheinheiten je Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche verhältnismäßig niedrig, und den natürlichen Gegebenheiten angemessen. Die im Kreisgebiet gezüchteten Hochleistungstiere werden z. T. weltweit vermarktet.

Der spezialisierte Ackerbau (etwa 7 % der Betriebe), z. B. von verschiedenen Kohlsorten und anderen Gemüsesorten, sowie der Garten- und Obstbau (3,3 % der Betriebe), besonders von Äpfeln und Kirschen, konzentriert sich hingegen in den Marschgebieten (v. a. im Hadelner Hochland). Etwa 4,7 % der Betriebe (mit zunehmender Tendenz) widmen sich der Veredelung von Schweinen und Geflügel. In den Pferdezuchtvereinen Wesermünde und Land Hadeln sind insgesamt 1700 Zuchtstuten eingetragen. Auf Grund der Zuchtergebnisse genießen diese Vereine ein bundesweites Ansehen.

1999 arbeiteten noch etwa 10 % der Beschäftigten direkt in landwirtschaftlichen Betrieben, der größte Teil von ihnen als Familienarbeitskräfte. Die nachgelagerte Lebensmittelindustrie mit ihren Schlachthöfen, Molkereien, verarbeitenden Betrieben, Händlern und weiteren Dienstleistungen beschäftigt weitere 13 %.

Tourismus

Von großer Bedeutung ist im Landkreis Cuxhaven der Fremdenverkehr. Insbesondere in den Cuxhavener Stadtteilen Duhnen, Döse und Sahlenburg, sowie in der Stadt Otterndorf, im Bad Bederkesa, und in den Sielhäfen von Dorum und Wremen, existiert eine dichte touristische Infrastruktur mit Hotels aller Kategorien, Campingplätzen, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen. Zum Zwecke der Tourismuswerbung verwendet die Region für sich den Kunstbegriff „Cuxland“, bei dem es sich nicht um eine historische Landschaftsbezeichnung handelt.

Seehafen

Wichtige Wirtschaftsfaktoren sind außerdem die hafenassoziierten Dienstleistungen in Cuxhaven und im außerhalb des Kreisgebietes gelegenen Bremerhaven. Beide Seehäfen sind unter anderem wichtige Standorte von Fischereiflotten, Frachthäfen und Seenotkreuzern.

Sozial- und Bildungseinrichtungen

Kliniken

Bildung

Verkehr

Schifffahrt

Traditionell von großer Bedeutung für die Region ist die Seefahrt. In Cuxhaven sowie im zum Kreisgebiet benachbarten Bremerhaven befinden sich Seehäfen, die wichtige Faktoren für den örtlichen Arbeitsmarkt bilden. Von touristischer Bedeutung ist die Binnenschifffahrt auf dem Hadelner Kanal und auf der Medem bei Otterndorf.

Eisenbahn

 
Ein Interregio bei Cuxhaven, ca. 1994

Das Kreisgebiet wurde 1862 von der Hannöverschen Staatsbahn zunächst nur im Süden mit der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven erschlossen. Erst 1881 erreichte die Unterelbesche Eisenbahngesellschaft Cuxhaven von Hamburg über Stade.

Die zweite Verbindung nach Cuxhaven schuf die Preußische Staatsbahn mit der Bahnstrecke Bremerhaven–Cuxhaven im Jahre 1896; sie nahm gleichzeitig die Nebenbahn Bremerhaven-Speckenbüttel–Bederkesa in Betrieb. 1899 folgte die Linie Bremerhaven–Bremervörde.

Die Kleinbahn Farge-Wulsdorf GmbH verkehrte seit 1911 parallel zur Unterweser und nannte sich später Niederweserbahn.

Der Endpunkt Itzwörden der seit 1899 von Stade ausgehenden Kehdinger Kreisbahn lag ebenfalls im heutigen Kreisgebiet.

Das Eisenbahnnetz von mehr als 160 km Länge wurde um über ein Viertel (46 km) reduziert:

  • 1931: Sandstedt–Wurthfleth–Aschwarden–Farge Klb 15 km
  • 1932: Stade–Freiburg–Itzwörden 1 km (Meterspur)
  • 1964: Bremerhaven-Wulsdorf Klb–Welle–Lanhausen–Sandstedt 18 km
  • 1968: Bremerhaven-Speckenbüttel–Langen–Bederkesa 17 km (heute Museumseisenbahn)

Die auf einer Militärbahn betriebene Straßenbahn Cuxhaven verkehrte nur einen Monat im Jahre 1914 zum Kurviertel Döse. Von der Straßenbahn Bremerhaven wurde von 1919 bis 1958 auch die Stadt Langen bedient.

Durch das Kreisgebiet führen heute die Eisenbahnen BremenBremerhavenCuxhaven (Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven und „Nordseebahn“), Bremerhaven–BremervördeHamburg (Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude der EVB) und Hamburg–Stade–Cuxhaven („Niederelbebahn“), sowie die vom Landkreis selbst als öffentliches Eisenbahninfrastrukturunternehmen[13] betriebene Bahnstrecke Bremerhaven–Bederkesa.

Straßen

Durch das Kreisgebiet verlaufen die Bundesautobahn A 27 sowie die Bundesstraßen B 6, B 71, B 73, B 437 und B 495. Die Vorzugsvariante der geplanten Bundesautobahn A 20 läuft durch das südliche Kreisgebiet.

Flugverkehr

In Nordholz befindet sich der überwiegend militärisch genutzte Flughafen Cuxhaven-Nordholz. Dieser ist der größte Militärflugplatz Deutschlands, soll aber auch für den privaten Flugverkehr stärker ausgebaut werden. Zudem ist die Landebahn offiziell als Notlandebahn für das Spaceshuttle der NASA ausgewiesen.

Lokalzeitungen

Lokalzeitungen sind die Cuxhavener Nachrichten[14] und die Niederelbe-Zeitung[15]. Zusammen verfügen sie über eine Auflage von ca. 15000 Exemplaren.[16] Beide Zeitungen befinden sich zum Teil im Besitz der örtlichen SPD. Vorherige Zeitungsprojetkte wie die die Cuxhavener Presse befanden sich komplett im Besitz der Partei. Neben den beiden örtlichen Monopolblättern gibt es auch die Anzeigenblätter Cuxhaven Kurier und Hadler Kurier.[17]

Ehrenring des Landkreises Cuxhaven (Ehrenringträger)

Der Ehrenring des Landkreises Cuxhaven ist die höchste Auszeichnung, die der Landkreis vergibt. Seit 1991 ist er verliehen worden an

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde der kreisfreien Stadt Cuxhaven bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen CUX zugewiesen. Mit Gründung des Landkreises Cuxhaven 1977 wurde dieses für den gesamten Landkreis übernommen und ersetzte somit auch die bisherigen Kennzeichen WEM (Wesermünde) und OTT (Land Hadeln, Kreisstadt Otterndorf). Es wird im Landkreis Cuxhaven durchgängig bis heute ausgegeben.

Literatur

  • Erich von Lehe: Geschichte des Landes Wursten. Mit einem Beitrag von Werner Haarnagel. Bremerhaven 1973.
  • Rudolf Lembcke (Hrsg.): Kreis Land Hadeln. Geschichte und Gegenwart. Otterndorf 1976.
  • Hans Jürgen Hansen, Klaus Rohmeyer: Küstenkreis Cuxhaven. Urbes Verlag, Gräfelfing vor München 1983.
  • Rudolf Lembcke: 100 Jahre Kreise an Elb- und Wesermündung 1885–1985. Der Landkreis Cuxhaven und seine Rechtsvorgänger. Otterndorf 1985.
Commons: Landkreis Cuxhaven – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  3. Datenbank Zensus 2011, Kreis Cuxhaven, Alter + Geschlecht
  4. Bevölkerungszahlen. In: Webseite Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. April 2019; abgerufen am 11. September 2019.
  5. Gesamtergebnis Kreiswahl 12. September 2021. auf votemanager.kdo.de, abgerufen am 15. September 2021.
  6. a b Erich Dieter Lindner, Günter Olzog (Hrsg.): Die Deutschen Landkreise – Wappen, Geschichte, Struktur. Günter Olzog Verlag, München 1986, ISBN 3-7892-7278-7, S. 157.
  7. Hauptsatzung des Landkreises Cuxhaven vom 11. Dezember 1996 in der Fassung der Vierten Änderungssatzung vom 24. Februar 2004. § 2; Wappen, Flagge und Dienstsiegel; Abs. 1. Abgerufen am 9. Mai 2009 (PDF; 22 kB).
  8. Heiko Völker: Der heilige Nikolaus im Lande Hadeln. Wie der Heilige Nikolaus in das Wappen des Landkreises Cuxhaven kam. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 791. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven November 2015, S. 2–3 (Digitalisat [PDF; 1,5 MB; abgerufen am 10. September 2019]).
  9. Hauptsatzung des Landkreises Cuxhaven vom 11. Dezember 1996 in der Fassung der Vierten Änderungssatzung vom 24. Februar 2004. § 2; Wappen, Flagge und Dienstsiegel; Abs. 2. Abgerufen am 9. Mai 2009 (PDF; 22 kB).
  10. Der Landkreis Cuxhaven – Zahlen, Daten, Fakten zum Kreisgebiet. In: Webseite Landkreis Cuxhaven. 30. Juni 2018, abgerufen am 11. September 2019.
  11. Landkreis Cuxhaven. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland; hier: Niedersachsen. Bearbeiter: Tobias Kostial. Liste nach der heutigen Verwaltungsgliederung / Regierungsbezirk Lüneburg.
  12. Zukunftsatlas 2016. In: prognos.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Oktober 2017; abgerufen am 23. März 2018.
  13. Liste der nach § 6 AEG genehmigungspflichtigen Infrastrukturunternehmen. (XLSX; 52 kB) In: Webseite Eisenbahn-Bundesamt. 19. Januar 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2017; abgerufen am 5. März 2017.
  14. Cuxhavener Nachrichten – cuxpedia. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  15. Onlineauftritt der Niederelbe-Zeitung. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  16. Titelanzeige | Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. Abgerufen am 22. Februar 2021.
  17. Nachrichten aus dem Landkreis Cuxhaven | CNV Medien. Abgerufen am 22. Februar 2021.