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Zelki [ˈzɛlki] (deutsch Neuhoff) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört zur Landgemeinde Wydminy (Widminnen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen).

Zelki
?
Zelki (Polen)
Zelki (Polen)
Zelki
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Giżycko
Gmina: Wydminy
Geographische Lage: 53° 53′ N, 22° 5′ OKoordinaten: 53° 53′ 16″ N, 22° 5′ 30″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-510[1]
Telefonvorwahl: (+48) 87
Kfz-Kennzeichen: NGI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 656: (Giżycko–) StaświnyEłk
Klusy/DK 16Skomack Wielki → Zelki
Pańska Wola → Zelki,
und Krzywe → Zelki
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kirche von Zelki / Neuhoff (2019)

Geographische Lage

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Zelki liegt in der östlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland-Masuren, 27 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Giżycko (Lötzen).

Geschichte

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Das Guts- und Kirchdorf mit seiner Försterei wurde 1513 gegründet[2]. Damals hieß es Selken, nach 1871 auch Neuhof bzw. bis 1945 Neuhoff[3]. Die Försterei wurde 3,5 Kilometer westlich des Dorfes errichtet.

Am 29. März 1874 wurde Neuhoff Amtsdorf und damit namensgebend für einen Amtsbezirk[4], der bis 1945 bestand und zum Kreis Lötzen im Regierungsbezirk Gumbinnen (1905 bis 1945: Regierungsbezirk Allenstein) in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im gleichen Zeitraum war Neuhoff Sitz eines Standesamtes[5].

Im Jahre 1910 zählte der Gutsbezirk Neuhoff 368 Einwohner[6].

Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein, zu dem Neuhof gehörte, am 11. Juli 1920 über die weitere staatliche Zugehörigkeit zu Ostpreußen (und damit zu Deutschland) oder den Anschluss an Polen ab. In Neuhof stimmten 120 Einwohner für den Verbleib bei Ostpreußen, auf Polen entfiel keine Stimme.[7]

Am 30. September 1928 vergrößerte sich der inzwischen zur Landgemeinde umgewandelte Ort um drei Nachbardörfer: Berghof (polnisch Berkowo), Heybutten (Hejbuty) und Krzywen (Sodrest) (1938 bis 1945 Kriewen, polnisch Krzywe). Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 659 und belief sich 1939 noch auf 619[8].

In Kriegsfolge kam Neuhoff 1945 mit dem gesamten südlichen Ostpreußen zu Polen und führt seither die polnische Namensform „Zelki“. Heute ist Sitz eines Schulzenamtes[5] (polnisch sołectwo) und eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Wydminy (Widminnen) im Powiat Giżycki (Kreis Lötzen), vor 1998 der Woiwodschaft Suwałki, seither der Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig.

Amtsbezirk Neuhoff (1874–1945)

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Der Amtsbezirk Neuhoff bestand 71 Jahre und wurde ursprünglich aus elf Dörfern gebildet[4]:

Name Änderungsname
1938 bis 1945
Polnischer Name Bemerkungen
Berghof Berkowo 1928 nach Neuhoff eingemeindet
(Adlig) Bialla Bleichenau Biała Giżycka 1928 nach Adlig Wolla eingemeindet
Heybutten Hejbuty 1928 nach Neuhoff eingemeindet
Krzywen (Sodrest) Kriewen Krzywe 1928 nach Neuhoff eingemeindet
Mallinken (ab 1930:)
Birkfelde
Malinka
Neuhoff Zelki
Pammern Pamry 1928 nach Mallinken eingemeindet
Ranten Ranty 1928 nach Radzien im
Amtsbezirk Groß Gablick eingemeindet
Rostken Rostki 1928 nach Talken eingemeindet
Werder Ostrów 1928 nach Adlig Wolla eingemeindet
(Adlig) Wolla Freihausen Pańska Wola
ab 1929: Talken Talki gehörte bis 1929 zum
Amtsbezirk Groß Konopken

Am 1. Januar 1945 bildeten nur noch vier Gemeinden den Amtsbezirk: Birkfelde, Freihausen, Neuhoff und Talken.

Kirchengebäude

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Die erste und von vornherein evangelische Kirche in Selken entstand 1550 unter dem Freiherrn Wolf von Heydeck[2]. Im Jahre 1840 musste sie wegen Baufälligkeit abgerissen werden und erhielt 1842 bis 1844 einen Nachfolgebau[9], dessen Entwurf durch den Einfluss Karl Friedrich Schinkels geprägt war. Im Jahre 1932 brannte die Kirche ab und wurde 1934 durch ein neues Gebäude nach dem Entwurf des Architekten Maurer in Rastenburg (polnisch Kętrzyn) ersetzt. Die künstlerische Ausmalung nahm Paul Koralus aus Widminnen (Wydminy) vor, u. a. durch ein Wandgemälde „Der Fischzug des Petrus“ hinter dem Altar.

Das bis 1945 evangelische Gotteshaus ist heute katholische Pfarrkirche und trägt den Namen der Gottesmutter von Gietrzwałd.

Kirchengemeinde

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Evangelisch

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Ursprünglich gehörte die Kirchengemeinde Selken resp. Neuhoff[10] mit ihrem mehrere Ortschaften umfassenden Kirchspiel zur Inspektion Lyck[11] (polnisch Ełk), danach bis 1945 zum Kirchenkreis Lötzen in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Im Jahre 1925 zählte die Pfarrei 1.760 Gemeindeglieder.

Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung machte kirchliches Leben zunächst nicht mehr möglich. Nur wenige evangelische Kirchenglieder gibt es heute in der Region Zelki, die jetzt aber zur Kirchengemeinde in Wydminy in der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche gehören.

Römisch-katholisch

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Bis 1945 waren die zahlenmäßig wenigen katholischen Kirchenglieder im Raum Neuhoff in die Katholische Pfarrkirche St. Bruno Lötzen im Bistum Ermland eingepfarrt. Aufgrund der Übersiedlung zahlreiches polnischer Neubürger konnte sich in Zelki nach 1945 eine neue Gemeinde etablieren. Zunächst noch von Stare Juchy (Alt Jucha, 1938 bis 1945 Fließdorf) aus betreut, errichtete man 1978 hier eine eigene, 16 Ortschaften zählende Pfarrei, die zum Dekanat Giżycko - św. Krysztofa im Bistum Ełk (Lyck) der Römisch-katholischen Kirche in Polen gehört.

Die Verkehrsanbindung Zelki ist günstig. Es gibt keinen Anschluss an das Schienennetz mehr, seit am 1. September 2009 der Personenverkehr auf der Bahnstrecke Czerwonka–Ełk (Rothfließ–Lyck) mit der nächstgelegenen Bahnstation Skomack Wielki (Skomatzko, 1938 bis 1945 Dippelsee) eingestellt wurde. Zelki profitiert von der das Dorf durchziehenden Woiwodschaftsstraße DW 656, die die beiden Kreisstädte Giżycko (Lötzen) und Ełk (Lyck) miteinander verbindet. Eine Nebenstraße führt von der polnischen Landesstraße DK 16 (einstige deutsche Reichsstraße 127) direkt bis nach Zelki. Außerdem enden zwei landwegartige Nebenstraßen von den Nachbarorten Pańska Wola (Adlig Wolla, 1938 bis 1945 Freihausen) und Krzywe (Krzywen (Sodrest), 1938 bis 1945 Kriewen) kommend im Ort.

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Commons: Zelki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013, S. 1602 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.poczta-polska.pl
  2. a b Zelki - Neuhoff
  3. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005):Neuhoff
  4. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Neuhoff
  5. a b Neuhoff (Landkreis Lötzen)
  6. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Lötzen
  7. Herbert Marzian; Csaba Kenez: "Selbstbestimmung für Ostdeutschland - Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920"; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 81
  8. Michael Rademacher: Landkreis Lötzen (poln. Gizycko). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen, Göttingen, 1968, S. 122, Abb. 563 und 564
  10. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen, 1968, S. 492
  11. Friedwald Moeller, Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945, Hamburg, 1968, S. 101