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Zeit Verbrechen ist eine Miniserie, bestehend aus vier einzelnen Filmen von jeweils rund 60 Minuten Länge. Die für Paramount+ entwickelte Serie wurde im Februar 2024 bei der Berlinale erstmals gezeigt und Anfang November 2024 in das Programm von RTL+ aufgenommen. Sie basiert auf den Kriminalrecherchen von Sabine Rückert und anderen Zeit-Reportern und deren wöchentlichen Podcasts.

Serie
Titel Zeit Verbrechen
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2024
Länge rund 60 Minuten
Episoden 4 in 1 Staffel
Produktions­unternehmen X Filme Creative Pool
Regie Mariko Minoguchi, Helene Hegemann, Jan Bonny, Faraz Shariat
Produktion Jorgo Narjes, Uwe Schott
Premiere 6. Nov. 2024 auf RTL+

Folgenübersicht

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Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Original­titel Zusammenfassung Erstaus­strahlung D Regie Drehbuch
1 1 Dezember Tim findet nach einem ausgelassenen Abend mit Freunden im Club den Weg nach Hause nicht mehr und klingelt daher bei Fremden. Am nächsten Morgen wird der 18-Jährige tot auf einer Landstraße gefunden.[1] 6. Nov. 2024 Mariko Minoguchi Mariko Minoguchi (basierend auf der Podcast-Folge 110 – Bei Anruf Tod[2])
2 2 Der Panther Johnny, der eigentlich Andi heißt, ist ein Spieler und Gangster. Er arbeitet sowohl für die organisierte Kriminalität, als auch als V-Mann für die Kölner Polizei. Selbst nennt er sich gerne „Panther“ in Anlehnung an Der Panther von Rilke, ohne wirklich zu wissen, dass das Tier in dem Gedicht keine geschmeidige Katze oder ein erfolgreicher Jäger auf Beutezug ist, sondern seiner Freiheit beraubt wurde. Johnny ist davon überzeugt, immer Glück zu haben, doch die Realität sieht anders aus. Johnny hat immer wieder Schulden und lebt mit seiner Tochter in einer Wohnung. Er zweigt von dem Crack, das er verschieben soll, immer wieder mal was ab und lässt es seine Tochter verkaufen. Diese prostituiert sich regelmäßig, um zu ihrem Familieneinkommen beizutragen. Johnny hat ihr versprochen, von hier wegzugehen, wenn er das nötige Geld zusammenhat. Immer wieder belügt er nicht nur sie, sondern auch sich selbst. Als er Fahrer seines Bosses wird, lernt er so einen einflussreichen Gangster kennen, der Porno genannt wird. Als er mit diesen pokert, verliert er das Geld, das er sich in der Spielothek geliehen hat, in der er Stammgast ist. Johnny lässt seinen Boss glauben, sein Partner Marek müsse der in ihren Reihen vermutete Spitzel der Polizei sein, und schlägt diesen brutal zusammen. Johnny will fliehen, um aus der für ihn zunehmend brenzligen Situation zu entkommen. Auf dem Weg zum Flughafen will er sich noch von dem Pferd verabschieden, das er seiner Tochter geschenkt hat. Doch man lauert ihm hier bereits auf.[3] 6. Nov. 2024 Jan Bonny Jan Bonny, Jan Eichberg (basierend auf der Podcast-Folge Unter Wölfen[4])
3 3 Deine Brüder Cem und seine fünf Freunde sind seit Kindheitstagen eine verschworene Gemeinschaft. Cem verändert sich jedoch, wird härter und bedroht seine engsten Vertrauten, bis irgendwann die Angst vor ihm so groß wird, dass sie sich in einem Akt brutaler Selbstjustiz entlädt.[5] 6. Nov. 2024 Helene Hegemann Helene Hegemann, Esther Preussler (basierend auf der Podcast-Folge Ein Fall von Selbstjustiz[6])
4 4 Love by Proxy Earlie Thomas reist nach Ghana, um dort das Erbe ihres ermordeten Vaters anzutreten. Hier gerät sie plötzlich in Lebensgefahr, als ihr Geliebter Ralf aus Deutschland versucht, sie mit allen Mitteln in Sicherheit zu bringen.[7] 6. Nov. 2024 Faraz Shariat Faraz Shariat, Raquel Dukpa, Paulina Lorenz, Benjamin Kent (basierend auf der Podcast-Folge Die Venusfalle[8])

Besetzung

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Folge 1

Schauspieler[1] Rolle Rollenbeschreibung
Samuel Benito Tim
Lisa Hagmeister Bianca Decker
Kailas Mahadevan Roland Decker
Sebastian Zimmler Herr Lange
Aljoscha Stadelmann Herr Hartmann
Shadi Eck Domi
Carlo Stolle Marcel
Jule Hermann Jessy
Lisa Hofer Frau Stoever
Eser Duran Harden
Clara Aileen Bowen Merki
Johannes Benecke Herr Preuss

Folge 2

 
Lars Eidinger spielt Johnny
Schauspieler[1] Rolle Rollenbeschreibung
Lars Eidinger Johnny ein Vater, Spieler und Gangster, der auch als V-Mann arbeitet
Anna Bederke Nele
Marc Poersken Marek
Sahin Eryilmaz Dave
Magdalena Laubisch Stella
Aissa El Mkllaki Porno
Youness Aabbaz Bektas
Benjamin Höppner China
Philippine Pachl Malwina
Karim Aouana Issa
Joachim Król Miehe
Julia Halewat Anne

Folge 3

Schauspieler[1] Rolle Rollenbeschreibung
Zethphan Smith-Gneist Cem
Lavinia Wilson Anwältin Goldmann
Luna Wedler Lara
Eren M. Güvercin Felix
Adrian Vasile But Faraz
Berke Cetin Bekir
Esmael Agostinho Hamza
Furkan Yaprak Iskender
Anke Kellerer Nici
Roland Bonjour Anwalt Polak
Tom Lass Anwalt Mazur
Frank Büttner Anwalt Pelz
Detlev Buck Richter Nicolaisen
David Ruland Staatsanwalt
Acelya Sezer Enisa

Folge 4

Schauspieler[1] Rolle Rollenbeschreibung
Maja Simonsen Earlie Thomas
Fiifi Jefferson Pratt Vincent Saw
Jan Henrik Stahlberg Ralf Meierhof
Sandra Hüller Susanne Meierhof
Briggitte Akosua Appiah Adwoa
Maame Esi Otibu Kisi
Kobina Amissah-Sam Herr Kingsley
Sophie Rois Braut
Benjamin Radjaipour Kassierer

Entstehung

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Die vier Filme, aus denen die für Paramount+ entwickelte Serie besteht, basieren auf den Kriminalrecherchen von Sabine Rückert und anderen Zeit-Reportern. Rückert ist die stellvertretende Chefredakteurin der Wochenzeitung Die Zeit. Deren wöchentlichen Podcasts, bei denen Rückert Mitherausgeberin ist und die durchschnittlich 1,5 Millionen Streams pro Folge generieren, stellten dabei die Inspirationen für die Serie dar.[9]

 
Bei der ersten Folge führte Mariko Minoguchi Regie, bei der zweiten Jan Bonny, hier beide bei der Premiere im Berliner Zoo Palast

In der ersten Folge Dezember von Mariko Minoguchi spielen unter anderem Samuel Benito, Lisa Hagmeister, Kailas Mahadevan und Sebastian Zimmler. Lars Eidinger übernahm in dem zweiten Film mit dem Titel Der Panther von Jan Bonny die Hauptrolle. In Deine Brüder von Helene Hegemann spielen Lavinia Wilson und Luna Wedler tragende Rollen. In der letzten Folge mit dem Titel Love By Proxy von Faraz Shariat sind Sandra Hüller, Maja Simonsen, Fiifi Jefferson Pratt, Jan Henrik Stahlberg und Briggitte Akosua Appiah zu sehen.[9]

Die Serie erhielt vom German Motion Picture Fund eine Produktionsförderung in Höhe von mehr als 1,2 Millionen Euro und vom Medienboard Berlin-Brandenburg in Höhe von 200.000 Euro.[10]

Veröffentlichung

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Alle vier Folgen der Serie wurden am 22. Februar 2024 bei der Berlinale erstmals gezeigt.[9] Im April 2024 wurde die Folge Panther beim Lichter Filmfest vorgestellt.[11] Auch wenn die Serie von Paramount+ produziert wurde, soll sie nicht auf deren Plattform veröffentlicht werden.[12] Am 12. September 2024 wurde bekannt, dass RTL+ die Rechte erworben hat und die Serie ausstrahlen wird.[13] Die Veröffentlichung auf RTL+ erfolgt seit dem 6. November 2024.[14]

Rezeption

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Kritiken

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Die Serie wurde von der Kritik sehr positiv aufgenommen und hochgelobt. Der Spiegel etwa betitelte seine Rezension der Serie „In Seriendeutschland sind noch Wunder möglich“ und lobte den stilistischen Mut der Serie: „Die Filmserie »Zeit Verbrechen« basiert auf dem bekannten Podcast, emanzipiert sich davon aber völlig. Die vier Teile wanken, taumeln, toben – und sind schlicht eine Sensation.“[15] In der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung schreibt Susanne Romanowski: „Ihre Macher nutzen den Raum für Ambivalenz, legen Wert auf Atmosphäre und fast durchgehend überzeugende Darsteller. Dafür erhalten sie hoffentlich viel Aufmerksamkeit. Mit so einem bekannten Titel stehen die Chancen dafür nicht schlecht.“[16] Jan Freitag schreibt in seiner Kritik für DWDL.de, dass es selten zuvor im deutschen Fernsehen „so viel Bruch eingeübter Film- und Fernsehbräuche“ gegeben habe: „Zeit Verbrechen ist ein echtes Geschenk.“[17] Johanna Adorjan sieht in Zeit Verbrechen den Beweis, dass der deutsche Autorenfilm lebt: „Wie leicht hätte das ganze Projekt schiefgehen können. Einfach noch ein paar Krimis mehr fürs krimibesessene deutsche Publikum. Aber es ist auf wunderbare Weise geglückt: Jorgo Narjes hat die bekannte Marke als Schutzdach genutzt, unter dem er der Kunst die Freiheit geben konnte, die sie braucht, um sich über ein Genre zu erheben, um zu fliegen.“[18]

In seiner Rezension für die Epd Film lobt Patrick Seyboth den unkonventionellen und herausragenden Umgang mit dem Krimi-Genre: "Zeit Verbrechen wurde bereits mehrfach ausgezeichnet – hochverdient, sind doch alle vier Folgen der Reihe Musterbeispiele für ein Erzählen, das wagt, zu irritieren, herauszufordern und im Krimigenre existenzielle Geschichten zu erzählen."[19]

Olivia Popp schreibt in ihrer Kritik für das Online-Magazin Cineuropa, insgesamt sei Zeit Verbrechen stilistisch kaum kohärent, aber die großen Freiheiten, die sich die Regisseure in jeder Folge jeweils nehmen, ergebe zusammen eine fesselnde Anthologie. Je nach Geschmack werde sich der Zuschauer eher zu der einen oder zu der anderen der vier Folgen hingezogen fühlen. Dezember versprühe ein nostalgisches Flair der frühen 2000er Jahre und erwecke den Anschein, als sei die Folge in Echtzeit in einer einzigen Einstellung gedreht worden. Der Panther sei dank einer überschwänglichen Leistung von Lars Eidinger und einer stark handgeführten Kamera, die Johnnys chaotischen Lebensstil einfängt, unterhaltsam. Deine Brüder sei aufregend und herzzerreißend, wirke teilweise wie ein Gerichtsdrama und rege das Publikum durch seine Nichtlinearität dazu an, über die dargestellte Ethik nachzudenken. Love by Proxy entpuppe sich als immer wieder überraschender, straff gestalteter transnationaler Thriller mit einem kommerziell ansprechenderen, aber nie zu ernsten Drehbuch.[20]

Auszeichnungen

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Deutscher Kamerapreis 2024

  • Auszeichnung in der Kategorie Beste Kamera Fiktion Screen (Christopher Aoun für Deine Brüder)
  • Nominierung für den Besten Filmschnitt in der Kategorie Fiktion Screen (Friederike Hohmuth bei Love by Proxy)[21][22]

Deutscher Schauspielpreis 2024

  • Auszeichnung mit dem Ensemble-Preis
  • Nominierung für die Beste dramatische Hauptrolle (Lars Eidinger für Der Panther)
  • Nominierung als Bester Nachwuchs (Samuel Benito für Dezember)[23][24]

Deutsches FernsehKrimi-Festival 2024

  • Auszeichnung in der Kategorie Krimiserie des Jahres[25]

New Faces Awards 2024

TeleVisionale – Film- und Serienfestival 2024

  • Nominierung in der Kategorie Deutscher Serienpreis
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Commons: Zeit Verbrechen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Zeit Verbrechen 1: Dezember. In: berlinale.de. Abgerufen am 17. Januar 2024.
  2. https://media.rtl.com/pressemappe/Zeit-Verbrechen/
  3. Zeit Verbrechen 2: Der Panther. In: berlinale.de. Abgerufen am 17. Januar 2024.
  4. https://www.zeit.de/gesellschaft/2024-11/making-of-zeit-verbrechen-rtl-der-panther
  5. Zeit Verbrechen 3: Deine Brüder. In: berlinale.de. Abgerufen am 17. Januar 2024.
  6. https://media.rtl.com/pressemappe/Zeit-Verbrechen/
  7. Zeit Verbrechen 4: Love by Proxy. In: berlinale.de. Abgerufen am 17. Januar 2024.
  8. https://media.rtl.com/pressemappe/Zeit-Verbrechen/
  9. a b c Michael Müller: Berlinale: Deutsche Paramount+-Serie „Zeit Verbrechen“ feiert Weltpremiere. In: Blickpunkt:Film, 17. Januar 2024.
  10. https://www.medienboard.de/fileadmin/user_upload/Foerderentscheidungen/Film/MBB_Foerderzusagen_Film_April_2023.pdf
  11. Panther. In: lichter-filmfest.de. Abgerufen am 21. März 2024.
  12. Michael Müller: Bericht: „Turmschatten“ und „Zeit Verbrechen“ starten nicht auf Paramount+. In: Blickpunkt:Film, 31. Januar 2024.
  13. DWDL de GmbH: Serien-Adaption: RTL+ wird neue Heimat von "Zeit Verbrechen". Abgerufen am 13. September 2024.
  14. Alexander Krei: "Zeit Verbrechen" feiert im November seine Serien-Premiere. In: DWDL.de. 9. Oktober 2024, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  15. Oliver Kaever: (S+) »Zeit Verbrechen« auf RTL+: Ein Zipfel Deutschland. In: Der Spiegel. 6. November 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 8. November 2024]).
  16. „Zeit Verbrechen“: True Crime-Podcast wird zu Mini-Serie. 5. November 2024, abgerufen am 8. November 2024.
  17. DWDL de GmbH: Warum die Serien-Adaption von „Zeit Verbrechen“ so gut ist. Abgerufen am 8. November 2024.
  18. Johanna Adorján: Rezension der Verfilmung von vier True-Crime-Podcast-Episoden „Zeit Verbrechen“. 5. November 2024, abgerufen am 8. November 2024.
  19. RTL+: »Zeit Verbrechen« | epd Film. Abgerufen am 8. November 2024.
  20. https://cineuropa.org/en/newsdetail/469723
  21. Jochen Müller: Kandidaten für Deutschen Kamerapreis stehen fest. In: Blickpunkt:Film, 22. Februar 2024.
  22. https://www.deutscher-kamerapreis.de/wp-content/uploads/2024/05/20240524_Preisverleihung-1.pdf
  23. https://www.blickpunktfilm.de/kino/deutscher-schauspielpreis-2024-ensemble-preis-geht-an-zeit-verbrechen-d7662f3b4494f42a2b9080b35240104c
  24. Patrick Kittler: Die Nominierten für den Deutschen Schauspielpreis 2024 sind bekannt. In: Blickpunkt:Film, 20. Juni 2024.
  25. Bis in die Seele ist mir kalt (ORF/ZDF) gewinnt 20. Deutschen FernsehKrimi-Preis und Sonderpreis Beste Darstellerin. In: fernsehkrimifestival.de. 22. März 2024, abgerufen am 22. März 2024.