Syktywkar
Syktywkar (russisch Сыктывка́р, Komi Сыктывкар, wiss. Transliteration Syktyvkar) ist die Hauptstadt der Republik Komi im russischen Föderationskreis Nordwestrussland, mit 235.006 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Stadt
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Liste der Städte in Russland |
Geografie
BearbeitenDie Stadt liegt an der Mündung der Syssola in die Wytschegda. Syktywkar ist knapp 1000 km nordöstlich der russischen Hauptstadt Moskau gelegen.
Geschichte
BearbeitenAnfang des 17. Jahrhunderts befand sich hier die Siedlung Syssolskoje (russisch Сысольское), 1780 wurde die Siedlung zur Stadt Ust-Syssolsk (russisch Усть-Сысольск) und war Verbannungsort im Gouvernement Wologda. 1921 wurde die Stadt zum Verwaltungszentrum der neugeschaffenen Autonomen Oblast der Komi. Von 1929 bis 1936 war die Stadt ein Teil des Nördlichen Krais und ab dem 5. Dezember 1936 Hauptstadt der ASSR der Komi. Ihren heutigen Namen in der Komi-Sprache erhielt die Stadt 1930 nach dem Fluss Syssola (komi: Syktyw). Der Name bedeutet „Stadt an der Syssola“.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner |
---|---|
1897 | 4.464 |
1939 | 25.281 |
1959 | 64.461 |
1970 | 125.088 |
1979 | 170.980 |
1989 | 232.117 |
2002 | 230.011 |
2010 | 235.006 |
2020 | 244.403 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Wirtschaft
BearbeitenSyktywkar besitzt einen Binnenhafen an der Mündung der Syssola in die Wytschegda, so dass sich hier Schiffbauindustrie sowie holzverarbeitende Industrie, u. a. Mondi Pulp and Paper Syktyvkar angesiedelt haben.
Verkehr
BearbeitenSyktywkar besitzt mit dem Flughafen Syktywkar einen Flughafen von regionaler Bedeutung mit regelmäßigen Flügen in andere russische Städte. Die Fernstraße R176 führt von Tscheboksary über Kirow nach Syktywkar. Der Bahnhof Syktywkar stellt die Endstation an der Abzweigung der Petschora-Eisenbahn aus Mikun dar.
Kultur und weiterführende Bildungseinrichtungen
BearbeitenIn Syktywkar befinden sich verschiedene Wissenschafts- und Kultureinrichtungen wie Theater, Museen und Hochschulen, unter anderem eine Filiale der Medizinischen Akademie Kirow. Darunter sind:
- Philharmonie der Republik Komi
- Filiale der Moskauer Universität der Verbraucherkooperation
- Filiale des Kirower Staatlichen Medizininstituts der Komi
- Forstinstitut der Sankt Petersburger Technischen Forstakademie
- Staatliche Universität Syktywkar
- Staatliches Pädagogisches Institut der Komi
Sport
BearbeitenSportliches Aushängeschild der Stadt ist der 1947 gegründete Bandyverein HK Stroitel Syktywkar. Seine Heimspielstätte ist das Respublikanskiy Stadion.
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Wassili Latkin (1810–1867), Unternehmer und Forschungsreisender
- Wjatscheslaw Malyschew (1902–1957), Politiker
- Pawel Cholopow (1922–1988), Astronom und Hochschullehrer
- Juri Klimow (1940–2022), Handballspieler und -trainer
- Antanas Bosas (* 1955), litauischer Unternehmer und Politiker
- Julius Sabatauskas (* 1958), litauischer Politiker
- Juri Batukov (* 1962), Bariton
- Marina Pylajewa (* 1966), Short-Trackerin[2]
- Pawel Franz (* 1968), Bandyspieler
- Wladimir Legotin (* 1970), Skilangläufer
- Ivan Babikov (* 1980), kanadischer Skilangläufer russischer Herkunft
- Wassili Rotschew (* 1980), Skilangläufer
- Olga Schtschutschkina (* 1980), Skilangläuferin
- Julia Schokschujewa (* 1988), Bobsportlerin[3]
Klima
BearbeitenDas Klima in Syktywkar ist kaltgemäßigt kontinental, mit humider Prägung. Die Temperaturen liegen im Januar bei durchschnittlich −17 °C, im Juli bei +17 °C. Der jährliche Niederschlag beträgt 541 mm. Syktywkar liegt 96 m über dem Meeresspiegel.
Syktywkar | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Syktywkar
Quelle: Roshydromet, wetterkontor.de
|
Städtepartnerschaften
BearbeitenSyktywkar listet sechs Partnerstädte auf:[4]
Stadt | Land | seit | Typ |
---|---|---|---|
Atyrau | Kasachstan | ||
Cullera | Valencia, Spanien | 1997 | Schwesterstadt |
Debrecen | Ungarn | 2002 | Schwesterstadt |
Los Altos | Kalifornien, Vereinigte Staaten | 1998 | Schwesterstadt |
Lowetsch | Bulgarien | 1980 | Schwesterstadt |
Mahiljou | Belarus | Städtefreundschaft | |
Taiyuan | Shanxi, Volksrepublik China | 1994 | Schwesterstadt |
Weblinks
Bearbeiten- Webseite der Stadtverwaltung (russisch)
- Syktywkar auf mojgorod.ru (russisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Marina Pylayeva in der Datenbank von Sports-Reference (englisch)
- ↑ Шокшуева Юлия Владимировна, infosport.ru (russisch)
- ↑ Столицу Коми с очередным визитом посетит делегация Тайюаня – побратима Сыктывкара. Abgerufen am 8. November 2017.