Stimmungsbericht (Nationalsozialismus)
Bericht
Im Nationalsozialismus wurde die Stimmung im Volk in Stimmungsberichten erfasst. Diese Berichte wurden meist regelmäßig von Regierungspräsidenten, Gestapo-Dienststellen und dem Sicherheitsdienst (SD) verfasst, ebenso wie auf untersten Ebenen der Partei. Sie beruhten meist auf Gesprächen und Beobachtungen an öffentlichen Orten wie Cafés und Kneipen oder Kraft-durch-Freude-Reisen und -Einrichtungen. Sie erfassten die Kritik an Entscheidungen und Plänen des Regimes ebenso wie Reaktionen auf seine Maßnahmen gegen Regimegegner und interne Machtkämpfe. So auch Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage und Meinungen nach dem Röhm-Putsch und der Ermordung von Erich Klausener und Adalbert Probst.[1]
Siehe auch
Bearbeiten- Kreuzkampf
- Zeitgenössische Kenntnis vom Holocaust (Abschnitt Stimmungsberichte)
- Meldungen aus dem Reich (für einen kleinen Kreis hoher NS-Funktionäre)
- Nürnberger Gesetze (geheime NS-Lage- und Stimmungsberichte).
- Struktur der NSDAP (Berichte der Zellenleiter und Blockleiter an Ortsgruppenleiter über Missstände).
- Sportpalastrede (Goebbels griff Stimmungsberichte über Sorge der Bevölkerung auf)
- Curt Rothenberger (interne Überwachungen)
- Meinungsforschung
Literatur
Bearbeiten- Peter Longerich: Abrechnung – Hitler, Röhm und die Morde vom 30. Juni 1934. Molden-Verlag, Wien 2024, ISBN 978-3-222-15103-3.
- O. Kulka u. a. (Hrsg.): Die Juden in den geheimen NS-Stimmungsberichten 1933–1945. In: Schriften des Bundesarchivs. Droste Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-1616-5 (hsozkult.de).
Weblinks
Bearbeiten- NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln: Lage- und Stimmungsberichte der NS-Zeit; abgerufen am 26. Juni 2024
- Leonhard Janta: Tätigkeits-, Stimmungs- und Lageberichte aus dem Kreis Ahrweiler während der NS-Zeit (kreis-ahrweiler.de)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hitlers „zweite Machtergreifung“. In: Süddeutsche Zeitung. Rezension René Schlott; abgerufen am 7. Juli 2024.