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Steve Ballmer

US-amerikanischer Unternehmer und Investor

Steven Anthony „Steve“ Ballmer (* 24. März 1956[1] in Detroit, Michigan) ist ein US-amerikanischer Unternehmer und Investor. Er war von 2000 bis 2014 CEO des Softwareunternehmens Microsoft.[2] Seit August 2014 ist er Besitzer des Basketballclubs Los Angeles Clippers.

Steve Ballmer (2014)

Als Sohn des Schweizer Einwanderers Fritz Hans Ballmer[3] wuchs Ballmer in Detroit auf. Er studierte in den 1970er Jahren an der Harvard-Universität, wo er Bill Gates kennenlernte. Er schloss 1977 mit einem magna cum laude BA in Angewandter Mathematik und Ökonomie ab. Anschließend arbeitete er zwei Jahre bei Procter & Gamble. Danach begann er an der Stanford-Universität einen MBA-Kurs, den er trotz zweier gewonnener 10.000-Dollar-Preise als bester Erstjahresstudent abbrach, als Bill Gates ihm anbot, bei Microsoft zu arbeiten.[4]

Am 11. Juni 1980 wurde Ballmer Microsofts erster Manager. Als aus Microsoft 1981 eine Aktiengesellschaft wurde, hielt Ballmer aufgrund einer Bonusvereinbarung 8 % des Kapitals. 1993 waren seine Aktienanteile erstmals über eine Milliarde US-Dollar wert.[4]

Im Laufe der Jahre leitete Ballmer mehrere Bereiche bei Microsoft, darunter Betriebssystem-Entwicklung, Absatz und Kundenservice, bevor er 1998 Präsident (ein dem CEO nachrangiger Posten) wurde. Am 13. Januar 2000 wurde er der Nachfolger von Bill Gates als Vorstandsvorsitzender (CEO) von Microsoft. Rückblickend bezeichnete Ballmer das Betriebssystem Windows Vista als seinen größten Fehler.[5]

 
Ballmer auf der von Microsoft veranstalteten MIX-Konferenz (2008)

Ballmer bezeichnete Linux im Jahr 2001 als ein „Krebsgeschwür, das in Bezug auf geistiges Eigentum alles befällt, was es berührt“. Er bemängelte, dass Open-Source-Software mit der GNU General Public License nicht kompatibel mit eigener Software sei und man diese ebenfalls ganz unter die freie Lizenz stellen müsse, wenn man Teile der offenen Software verwendete, selbst wenn große Teile firmeneigener Software unabhängige und eigenständige Teile darstellten.[6] Ballmer unterbrach im Jahr 2003 sogar seinen Skiurlaub in der Schweiz, um den Bürgermeister von München persönlich zu bitten, nicht zu GNU/Linux zu wechseln.[7] Seine Bitte hatte jedoch keinen Erfolg und die Stadt München wechselte von Windows zu LiMux. Ende November 2017 beschloss der Stadtrat eine Rückkehr zu Windows bis zum Jahr 2020.[8]

Am 23. August 2013 gab Microsoft in einer Pressemitteilung bekannt, dass sich Steve Ballmer binnen zwölf Monaten als CEO des Unternehmens zurückziehen werde.[9] Ein Gremium, dem unter anderem Bill Gates angehörte, beschäftigte sich mit der Suche nach einem Nachfolger, bis am 4. Februar 2014 Satya Nadella (vorher Executive Vice-President für Cloud-Services) zum neuen CEO ernannt wurde. Ballmer wurde daraufhin Mitglied des Aufsichtsrates von Microsoft, verließ diesen allerdings am 19. August 2014 wieder.[10] Am 20. August 2014 verließ Ballmer Microsoft auf eigenen Wunsch.[11]

Am 12. August 2014 kaufte Ballmer von Donald Sterling den Basketballclub Los Angeles Clippers für zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,49 Milliarden Euro).[12][13]

Vermögen

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Steve Ballmer ist Multimilliardär und einer der reichsten Menschen der Welt. Auf der Forbes-Liste 2022 wird sein Vermögen mit etwa 126,2 Milliarden US-Dollar angegeben. Damit belegte er auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt Platz 9[14]. Ballmer war damit die reichste Person weltweit, die kein Erbe oder Unternehmensgründer war.[15]

Ballmer heiratete 1990 die Microsoft-Angestellte Connie Snyder, mit der er drei Söhne hat.

Sonstiges

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Ballmer ist für seine äußerst extrovertierten Auftritte bei Firmenveranstaltungen bekannt, daher erhielt er auch den Spitznamen Monkeyboy.

Ballmer ist nicht, wie oft behauptet, Ehrenbürger der Gemeinde Lausen BL in der Schweiz, wo sein Vater heimatberechtigt war.[3]

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Commons: Steve Ballmer – Album mit Bildern

Einzelnachweise

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  1. heise online: Steve Ballmer wird 60: Der Mann, der den Laden schmiss. In: heise online. Abgerufen am 26. März 2016.
  2. Steve Ballmer verabschiedet sich unter Tränen von Bill Gates. In: finanznachrichten.de, abgerufen am 20. August 2014
  3. a b Reto Knobel: Microsoft-Chef: Vorfahren waren Schweizer, «die in Höhlen wohnten» (Memento vom 1. April 2015 im Internet Archive) In: Berner Zeitung
  4. a b Paul Andrews: Microsoft's Heir Apparent -- Steve Ballmer. (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/community.seattletimes.nwsource.com In: The Seattle Times, 25. Januar 1998
  5. Jan Schüßler: Ballmer im Interview: Vista war mein größter Fehler. In: heise.de. 24. August 2013, abgerufen am 3. Februar 2024.
  6. Ballmer: “Linux is a cancer”. In: theregister.co.uk. Abgerufen am 9. August 2009.
  7. Sebastian Brinkmann: Steve Ballmer kämpft persönlich um München. In: ZDNet. 4. April 2003, abgerufen am 26. November 2016.
  8. Stefan Krempl: Endgültiges Aus für LiMux: Münchener Stadtrat setzt den Pinguin vor die Tür. Heise Online, 23. November 2017, abgerufen am 21. Februar 2018.
  9. Microsoft CEO Steve Ballmer to retire within 12 months. In: microsoft.com, abgerufen am 20. August 2014
  10. Stephan: Steve Ballmer verlässt das Board von Microsoft. In: Dr. Windows. 19. August 2014, archiviert vom Original am 21. August 2014; abgerufen am 19. August 2014.
  11. Steve Ballmer Steps Down From Microsoft’s Board. In: techcrunch.com, abgerufen am 20. August 2014
  12. Ballmer officially becomes new owner of Clippers. In: NBA news, 12. August 2014.
  13. Clippers-Verkauf perfekt: Steve Ballmer übernimmt NBA-Skandalklub. In: Spiegel Online, 12. August 2014.
  14. Forbes World's Billionaires list. Abgerufen am 2. Mai 2022.
  15. Steve Ballmer, Proof Loyal Employees Can Be The Richest People in the World. In: World Today News. 24. April 2022, abgerufen am 2. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).