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Stadttheater am Brausenwerth

ehemaliges Theater in Elberfeld, Wuppertal

Das Stadttheater am Brausenwerth war ein Theater, das von 1888 bis 1943 auf dem Brausenwerther Platz 2 in Elberfeld bestand (ab 1929 zu Wuppertal gehörend).

Der Brausenwerther Platz mit Kaiserdenkmal, Stadttheater (Mitte) und Schwimmanstalt (rechts), um 1895
Aktie über 300 Mark des Theater-Vereins zu Elberfeld vom 17. Februar 1883
Brausenwerther Platz, Luftaufnahme von 1928. In der Mitte des Bildes ist das Theater zu erkennen.

Geschichte

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Zwischen der Wupper und der Badeanstalt Brausenwerth wurde bis 1888 das Stadttheater am Brausenwerth errichtet.[1] Die Baukosten betrugen ca. 700.000 Mark.[2] Den Bauplatz hatte die Stadt Elberfeld kostenlos zur Verfügung gestellt[3] und einen Baukostenzuschuss in Höhe von 150.000 Mark bewilligt.[4] Der Vorhang und die malerische Ausschmückung stammten von Fritz Roeber.[5]

Im gleichen Jahr wurde die Spielstätte mit einem allegorischen Festspiel des Elberfelder Dichters Friedrich Roeber eröffnet. Die Musik hatte der ebenfalls im Tal der Wupper als Dirigent und Komponist wirkende Julius Buths geschaffen. Am ersten Tag wurde neben Roebers Festspiel Johann Wolfgang von Goethes Iphigenie auf Tauris aufgeführt, dann folgten Ludwig van Beethovens Fidelio und am dritten Tag Gotthold Ephraim Lessings Minna von Barnhelm. Dem Theaterdirektor Ernst Gettke stand der aktive Theater-Verein zu Elberfeld zur Seite, der mit Unterstützung der Stadt Elberfeld die Voraussetzungen für den Bau des Hauses geschaffen hatte.[6] Unter Gettke erhielt der Komponist Franz Lehár sein erstes Engagement.[7]

Unter Richard Balder, Direktor des Theaters bis 1898, erlebte das Haus seine erste Blütezeit. Die Aufführungen von Werken Richard Wagners[6] (Ring, Tristan, mit Bayreuther Gästen und Dirigenten wie Karl Panzner, Georg Richard Kruse oder Rudolf Krzyzanowski)[8] erregten großes Aufsehen. Der Nachfolger Balders wurde Hans Gregor, der auch die Leitung des Barmer Stadttheaters übernahm. 1900 fanden die ersten Mozartfestspiele statt, 1901 wurde Hans Pfitzners Die Rose vom Liebesgarten hier uraufgeführt. Der Komponist Hans Knappertsbusch und der spätere Schauspieler am Wiener Burgtheater Ewald Balser, beide Elberfelder, begannen hier ihre Karriere.[6] Das Engagement des Regisseurs Saladin Schmitt 1906 hielt nur eine Spielzeit lang.[9]

Andere Künstler, die am Stadttheater am Brausenwerth Engagements hatten, waren (Auswahl):

1917 übernahm die Stadt Elberfeld den Theaterbetrieb,[11] am 1. Mai 1919 erfolgte die Zusammenlegung der beiden Stadttheater Elberfeld und Barmen.[12] 1939 wurde das Theater geschlossen,[6] 1943 wurde es mit seinen umstehenden Gebäuden bei dem Luftangriff auf Elberfeld zerstört, die Ruinen beseitigt und nicht wieder aufgebaut. An seiner Stelle durchquert heute die Bundesstraße 7 das Tal der Wupper.

Einzelnachweise

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  1. 1888–1943 Der großstädtische Platz. (Memento vom 29. Dezember 2015 im Internet Archive) In: wuppertal.de
  2. L. Lassar: Deutscher Bühnen-Almanach. 1889. S. 234.
  3. Klaus Goebel: Geschichte der Stadt Wuppertal. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1977. ISBN 3-87294-108-9, S. 73.
  4. Uwe Eckardt: Die Elberfelder Oberbürgermeister von 1814 bis 1929. (Memento vom 14. Januar 2017 im Internet Archive) S. 69.
  5. Wolfgang Müller: Sechs Jahrzehnte Zeitgeschehen im Spiegel der Heimatzeitung. General-Anzeiger der Stadt Wuppertal, 1887–1945. W. Girardet, Wuppertal 1959. S. 116.
  6. a b c d Kurt Schnöring: Wuppertal in alten Ansichten. (Memento des Originals vom 6. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.europese-bibliotheek.nl Band 2. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 1981. ISBN 978-9-02885-479-6. S. 26, 27.
  7. Norbert Linke: Franz Lehár. Rowohlt Taschenbuch, 2001. ISBN 3-499-50427-8, S. 19.
  8. Karl Gustav Fellerer: Beiträge zur Musikgeschichte der Stadt Wuppertal. Band 5, Staufen-Verlag, 1954. S. 19.
  9. Matthias Uecker: Zwischen Industrieprovinz und Großstadthoffnung: Kulturpolitik im Ruhrgebiet der zwanziger Jahre. Springer-Verlag, 2013. ISBN 3-663-14520-4, S. 71.
  10. Heinrich Aerni: Zwischen USA und Deutschem Reich. Hermann Hans Wetzler (1870–1943). Dirigent und Komponist (= Schweizer Beiträge zur Musikforschung. Bd. 22). Bärenreiter, Kassel 2015, ISBN 978-3-7618-2358-3, S. 72.
  11. Franz Irsigler, Günter Löffler: Geschichtlicher Atlas der Rheinlande. Rheinland-Verlag, 2002. S. 50.
  12. Bergische Universität Wuppertal: Erstes gemeinsames Wuppertaler Stadttheater - Transfer. Abgerufen am 6. Juni 2021.

Koordinaten: 51° 15′ 23,2″ N, 7° 9′ 4,2″ O