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Source Code (Film)

Film von Duncan Jones (2011)

Source Code (übersetzt Quelltext) ist ein US-amerikanischer Thriller von Regisseur Duncan Jones. Er wurde am 1. April 2011 in den Vereinigten Staaten von Summit Entertainment veröffentlicht und lief am 2. Juni 2011 in Deutschland an.

Film
Titel Source Code
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2011
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Duncan Jones
Drehbuch Ben Ripley
Produktion Mark Gordon
Jordan Wynn
Philippe Rousselet
Musik Chris P. Bacon
Kamera Don Burgess
Schnitt Paul Hirsch
Besetzung

Handlung

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Captain Colter Stevens ist ein Hubschrauberpilot der United States Army. Er wacht in einem CTA-Nahverkehrszug nach Chicago auf, kann sich aber nicht erinnern, wie er dort hineingelangt ist. Christina Warren, die ihm gegenübersitzt, scheint Stevens zu kennen und wundert sich über dessen Desorientierung. Nach einem kurzen Zwischenstopp explodiert der Zug mitsamt einem anderen Zug und reißt alle an Bord befindlichen Personen in den Tod.

Nach seinem scheinbaren Ableben erwacht Stevens in einer Art Cockpit. Auf einem dort befindlichen Bildschirm erscheint eine Frau, die sich als Air-Force-Captain Colleen Goodwin vorstellt, und identifiziert Stevens. Sie erklärt ihm, dass er sich in einem Programm befindet. Dieses Source Code getaufte Programm ermöglicht einer Person die Übernahme des Körpers eines bereits verstorbenen Menschen in dessen letzten acht Minuten, dank eines im Computer gespeicherten „Erinnerungs-Echos“ des Gehirns nach dem Tod des Körpers. Die Mission Stevens’ sei es, den Urheber des im Zug gezündeten Sprengsatzes zu finden, den Attentäter zu identifizieren und diese Information Goodwin mitzuteilen. Dies sei umso dringlicher, als der Attentäter angekündigt habe, einen radioaktiven Sprengsatz in der Innenstadt von Chicago zu zünden. Das würde den Tod von Millionen von Menschen bedeuten.

Stevens wird erneut in den Source Code geschickt, um den Attentäter ausfindig zu machen. Er kann die Bombe zwar finden, deren Explosion aber nicht verhindern. Zurück in der Kapsel übt Goodwin Druck auf ihn aus und bittet ihn, sich nur um den Urheber der Bombe zu kümmern. Am Ende der nächsten Reise berichtet Stevens, er habe Christina Warren vor dem Tod retten können, indem er sie aus dem Zug lockte, bevor dieser explodierte. Goodwin und der Erfinder des Source Code, Dr. Rutledge, teilen ihm jedoch zu seiner Enttäuschung mit, dass der Source Code lediglich eine kurze Existenz in einer alternativen Realität ermöglicht und keine Zeitreise in der ursprünglichen Realität. Stattdessen soll er im Source Code, also in der acht Minuten langen alternativen Realität, Informationen sammeln, die den Bombenleger in der ursprünglichen Realität überführen. Stevens verlangt weitere Informationen über das Projekt, Goodwin und Dr. Rutledge jedoch halten sich zurück und liefern ihm nur die nötigsten Hinweise.

Stevens reist nun immer wieder in den Source Code. Er lernt bei jeder Reise mehr dazu und kommt seinem Ziel immer näher. Am Anfang jeder Reise wacht er im Zug nach Chicago im Körper des Geschichtslehrers Sean Fentress auf. Eine Anzahl an Ereignissen wiederholt sich bei jeder Reise. Details unterscheiden sich jedoch immer, da sich Stevens (im Körper von Fentress) anders verhält und die anderen Passagiere auf ihn reagieren. Hauptsächlich variieren die Ereignisse aufgrund seiner wachsenden Erkenntnisse über den Attentäter und seiner zunehmenden Gefühle für Christina. Immer wieder verdächtigt und beschuldigt Stevens einen anderen Zugreisenden, irrt sich jedoch meist und ist auf der Suche nach dem Attentäter zunächst nicht erfolgreich. Nach jedem Tod von Fentress infolge der Bombenexplosion im Zug ist die Reise vorbei – selbst in einigen Realitäten, in denen Stevens den Zug verlässt und in der Ferne explodieren sieht. Danach erwacht Stevens immer in seinem Cockpit.

Zwischenzeitlich erwachen in Stevens Erinnerungen an die eigene Vergangenheit: Er befindet sich in einem Hubschrauber auf einer Mission in Afghanistan und steht unter feindlichem Beschuss. Frustriert über die mangelnde Informationsbereitschaft seitens Goodwins und Dr. Rutledges macht er sich in der alternativen Realität selbst auf die Suche nach seinem Schicksal und versucht, mehr Informationen über sich selbst und die Source-Code-Betreuer herauszufinden. So erfährt er, dass er bereits für tot erklärt wurde. Sein schwer verwundeter Körper wurde von der Air Force beschlagnahmt und von Dr. Rutledge für den Source Code verwendet. Goodwin erklärt Stevens, dass das Cockpit, in dem er sich befindet, nur eine Einbildung seines Bewusstseins sei. Auf Bitten Stevens ist Dr. Rutledge bereit, das Lebenserhaltungssystem abzuschalten, wenn er seine Aufgabe erfolgreich absolviert hat.

Stevens will seine Mission erfolgreich beenden, verfolgt aber auch, trotz seiner Kenntnis über die Beschränktheit der alternativen Realität, das persönliche Ziel, das Leben von Christina und, soweit möglich, das Leben der restlichen Zugpassagiere zu retten. Schließlich entdeckt er, dass der Attentäter ein US-amerikanischer Extremist namens Derek Frost ist. Stevens verfolgt Frost zu einem weißen Lieferwagen, in dem auch die radioaktive Bombe versteckt ist. Stevens sowie die hinterhereilende Christina werden tödlich verletzt, Stevens hat aber genug Informationen über Frost und die Bombe erhalten. Zurück in der ursprünglichen Realität informiert er Dr. Rutledge und Goodwin über seine gewonnenen Erkenntnisse. Die Behörden verhaften Frost und bewahren Chicago vor der Explosion der zweiten, weitaus gefährlicheren Bombe.

Nach Stevens’ Erfolg befiehlt Dr. Rutledge das Löschen seiner Erinnerungen, um – entgegen der Abmachung mit Stevens – weitere Missionen mit ihm durchzuführen, da er befürchtet, dass Stevens’ Körper der einzige sein könnte, mit dem der Source Code funktioniert. Stevens überzeugt Goodwin jedoch, ihn noch ein letztes Mal auf die Reise zu schicken und ihm eine letzte Chance zu geben, den Anschlag auf den Zug zu verhindern. Goodwin unterstützt seinen Wunsch und sichert ihm zu, dass sie die lebenserhaltenden Maßnahmen nach exakt acht Minuten abschalten wird. Sie geht zu der Maschine, in der Stevens’ schwer verstümmelter, regloser Körper liegt, mit eröffnetem Gehirn, aus dem ein elektronisches Interface ragt. Sie hat ihn nie reden hören, sondern seine Gedanken immer nur als Schriftausgaben auf einem Bildschirm gesehen, während ihre Antworten von einer Kamera aufgenommen und in Stevens’ Bewusstsein übertragen wurden.

Mit den Informationen und Erkenntnissen seiner letzten Reisen im Source Code ist Stevens in der Lage, die Bombe im Zug zu entschärfen und Frost mit Handschellen zu fesseln. Die verbleibende Zeit nutzt er für ein Telefonat mit seinem Vater, mit dem er vor seinem Tod in Streit geraten war. Stevens und Christina küssen sich in den letzten Sekunden, die Stevens bleiben, bevor die acht Minuten verstrichen sind. In diesem Moment stellt Goodwin wie vereinbart die Lebenserhaltungssysteme für dessen Körper ab und riskiert damit ihren Job. Zu Stevens’ Überraschung verbleibt sein Bewusstsein diesmal in Fentress’ Körper. Er verlässt den Zug mit Christina. In dieser alternativen Welt wurde eine Bombe in einem Zug entschärft und der Täter gestellt. Während Dr. Rutledge hier hofft, dass bald einmal eine richtige Krise passiert und sein Source Code aktiviert werden muss, erhält Goodwin eine E-Mail von Stevens, welche die Ereignisse zusammenfasst und ihr erklärt, dass der Source Code besser funktioniert, als Dr. Rutledge dachte, und die Realität auch post mortem verändern kann. Weiterhin bittet er Goodwin, Colter Stevens – also seinem ehemaligen, in dieser Realität ebenfalls noch lebenden und in der Maschine auf einen Einsatz wartenden Körper – zu sagen, dass alles gut werde.

Produktion

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Vorproduktion

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Bei der Gestaltung der Figur des Derek Frost hat man sich von David Charles Hahn inspirieren lassen, einem Amerikaner, der 1994 im Alter von 17 Jahren versuchte eine Neutronenquelle zu bauen.[4]

Bereits in seinem Film Moon stellten laut Jones Science-Fiction-Filme, wie die der Alien-Reihe, Outland, Lautlos im Weltraum und 2001: Odyssee im Weltraum, wichtige Inspirationsquellen dar. Source Code hingegen steht unübersehbar in der Tradition erfolgreicher Alternativwelt- und Zeitreisegeschichten.

Ursprünglich sollte der Film in New York City gedreht werden.[4]

Besetzung

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Vera Farmiga, Darstellerin für die Figur der Colleen Goodwin, stand aufgrund ihrer Schwangerschaft nur zehn Tage vor der Kamera.

Ursprünglich war Topher Grace für die Rolle des Cpt. Colter Stevens vorgesehen.

Scott Bakula, der die Stimme des Vaters von Stevens spricht, war der Hauptdarsteller in der Serie Zurück in die Vergangenheit. Die Serie behandelt ein ähnliches Thema und die Besetzung Bakulas stellt – ebenso wie die Szenen, in denen Colter Stevens den „echten“ Sean Fentress in einer Spiegelung sieht – eine Hommage an die Serie dar.

Dreharbeiten

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Die Dreharbeiten begannen am 1. März 2010 in Montreal (Kanada) und endeten am 29. April desselben Jahres.[5] Einige Szenen wurden direkt in Illinois (Chicago) gedreht, etwa im Millennium Park und im Illinois Institute of Technology.

Veröffentlichung

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Der Film erschien am 3. November 2011 auf dem deutschen Markt. Erhältlich ist neben einer DVD-Ausgabe eine Blu-ray-Fassung als Special Edition.[6]

  • Keine der im Film gezeigten Zeitreisen dauerte acht Minuten. Die dritte Reise war die längste gezeigte mit einer Dauer von siebeneinhalb Minuten.[7]
  • Die Firma Beleaguered Castle, im Film verantwortlich für das Source-Code-Programm, ist nach einer Variation des Kartenspiels Patience benannt, welches im Film als Teil eines Identifikationsprozesses dient.[7]
  • Chesney HawkesThe one and only ist der Klingelton von Christinas Mobiltelefon. Die gleiche Melodie diente auch als Weckruf für die Figur Sam im Film Moon, bei dem ebenfalls Duncan Jones als Regisseur fungierte.[8]
  • Das Cloud Gate am Millennium-Park in Chicago, das von den Protagonisten am Ende des Films besucht wird, dient laut Regisseur Duncan Jones als Metapher für den gesamten Film.[9]

Rezeption

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Einspielergebnisse

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Bei einem Budget von 32 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit 147 Millionen US-Dollar ein, davon alleine 54,7 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten.[10] Bereits am ersten Tag der Veröffentlichung am 1. April 2011 spielte der Film mehr als fünf Millionen US-Dollar ein.[11]

Die Kritik nahm den Film überwiegend positiv auf. Rotten Tomatoes ermittelte eine Metawertung von insgesamt 91 Prozent positiver Wertungen.[12]

Matt Neal vom The Warrnambool Standard schrieb, dass der intelligente Film ein würdiger Nachfolger von Moon sei und Jones damit derzeit einer der besten neuen Filmemacher sei (Original: „This intelligent sci-fi-thriller is a worthy follow-up to Moon that marks Jones as one of the best new filmmakers around.“).[13] Andrew Barker vom Variety dagegen bezeichnete den Film trotz „aufreizender Ideen“ als „überheblich“.[14]

„Ein mit Science-Fiction-Elementen arbeitender Thriller, der aus der fantastischen Handlungsprämisse spannendes, philosophisch untergründiges Actionkino macht, auch wenn in der zweiten Hälfte der Mangel an Logik allzu augenfällig wird.“

Lexikon des internationalen Films[15]

„Spannender Cyberthriller zwischen Mystery und subtiler Romanze über einen Mann, der die Vergangenheit ändern will.“

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Source Code. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2011 (PDF; Prüf­nummer: 127 470 K).
  2. Die FSK-Freigabe „ab 16“ der DVD bezieht sich auf das Bonusmaterial (Trailer etc.), der Film selbst hat eine Freigabe „ab 12“.
  3. Alterskennzeichnung für Source Code. Jugendmedien­kommission.
  4. a b Duncan Jones tells us what really happened at the end of Source Code. io9.com, 4. April 2011, abgerufen am 27. Januar 2013 (englisch).
  5. Source Code Filming Completes Today. Man Made Movies, 29. April 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  6. Deutsche Fassung auf amazon.com
  7. a b Source Code Trivia. In: Internet Movie Database. Abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  8. Source Code: Wissenswertes. filmstarts.de, abgerufen am 28. September 2011.
  9. Dean Richards: Gyllenhaal says the ‘Bean’ could be metaphor for ‘Source Code’. In: Chicago Tribune. 1. April 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  10. Box Office Results: Soure Code (2011). boxofficemojo.com, abgerufen am 4. Juni 2012 (englisch).
  11. Daily Box Office Results: Soure Code (2011). In: Box Office Mojo. Abgerufen am 28. September 2011 (englisch).
  12. Source Code. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 6. Februar 2022 (englisch).
  13. Matt Neal: Review: Source Code. The Warrnambool Standard, 22. September 2011, abgerufen am 28. September 2011 (englisch): „The search for some extra meaning at the end of the film does seem a bit of an afterthought, the pacing and repetition may put some people off, and the occasionally necessary exposition is heavy but this intelligent sci-fi-thriller is a worthy follow-up to Moon that marks Jones as one of the best new filmmakers around.“
  14. Andrew Barker: Film Reviews: Source Code. Variety, 11. März 2011, archiviert vom Original am 12. August 2011; abgerufen am 28. September 2011 (englisch): „Solid execution and some provocative ideas can’t save ‚Source Code‘ from a fatal hubris, as it thinks itself far more clever than it actually is and assumes it’s earned emotions at which it’s only hinted.“
  15. Source Code. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  16. Source Code. In: cinema. Abgerufen am 6. Februar 2022.