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Sambesi (Region)

Verwaltungsregion in Namibia

Sambesi (englisch Zambezi; bis 8. August 2013 Caprivi)[2] ist eine der 14 Verwaltungsregionen Namibias. Die Region hat (Stand 2023) 142.373 Einwohner[1] auf einer Fläche von gut 19.500 km².

Region
Sambesi
Caprivi (historisch)
Basisdaten
Regionshauptstadt Katima Mulilo
Größte Stadt Katima Mulilo
Motto Unity, Hardwork, Development
(Einheit, harte Arbeit, Entwicklung)
ISO 3166-2 NA-CA
Webseite zambezirc.gov.na
Karte der Region
Karte Sambesi (Region) in NamibiaSüdafrikaSimbabweAngolaSambiaBotswanaKavango-WestKavango-OstOhangwenaSambesiOshanaOmusatiOshikotoKuneneErongoOmahekeOtjozondjupaKhomasHardapǁKaras
Karte Sambesi (Region) in Namibia
Einwohner und Geographie
Einwohnerzahl 142.373 (2023)[1]
Einwohnerdichte 7,3 je km²
Sprachen Englisch, Lozi
Geographische Koordinaten 17° 49′ S, 23° 23′ OKoordinaten: 17° 49′ S, 23° 23′ O
Fläche 19.532 km²
Höchster Punkt
Politik und Verwaltung
Regierende Partei
Gouverneur/in Lawrence Sampofu
Sitzverteilung im Regionalrat SWAPO 4, Unabh. 3, IPC 1
Wahlkreise 8
Letzte Wahl 2020
Nächste Wahl 2025
Kraale bei Kabbe in der Sambesi-Region

Die Region umfasst einen großen Teil des Caprivizipfels (englisch Caprivi Strip), einer zipfelförmigen Ausbuchtung des Staatsgebietes im Nordosten des Landes, die bis zum Sambesi reicht. Die Region trug daher bis 2013 den Namen Caprivi, nach Leo von Caprivi.

Geschichte

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Von 1918 bis 1929 war der Caprivizipfel Teil der britischen Kolonie Betschuanaland, des heutigen Botswana. Danach wurde er wieder dem – seit 1920 unter südafrikanischer Verwaltung stehenden – Mandatsgebiet Südwestafrika zugeordnet. Das Apartheidsregime richtete in Ostcaprivi ein teilautonomes Homeland ein.

1990 erlangte Namibia die Unabhängigkeit und damit auch Verfügungsgewalt über den Caprivizipfel. Im August 1999 kam es in der Provinzhauptstadt Katima Mulilo zu (möglicherweise auch von Botswana unterstützten) bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der Sezessionsbewegung „Caprivi Liberation Movement“ (CLM) und der namibischen Regierung. Ziel des schwelenden Konflikts ist die Unabhängigkeit des Caprivi von Namibia. Ein Unruheherd war der Caprivi aber auch durch den langjährigen Bürgerkrieg in Angola: Nach dem offiziellen Ende der Kampfhandlungen zogen versprengte Truppenteile der besiegten UNITA auf der Flucht plündernd und terrorisierend auch durch die Region und wurden dort sowohl von angolanischen wie auch namibischen Truppen verfolgt. Es kam zu zahlreichen Überfällen, so dass der zivile Verkehr ganz zum Erliegen kam oder nur noch unter militärischem Schutz möglich war. Heute verfolgt die United Democratic Party – Caprivi Freedom auf politischem Wege die Erreichung einer größeren Autonomie für den Caprivi.

Umbenennung

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Im Juli 2012 brachte der Minister für Präsidentschaftsangelegenheiten einen Vorschlag des namibischen Staatspräsidenten zur Umbenennung der Region Caprivi ins Parlament ein. Ein Name ohne kolonialen Ursprung sollte gefunden werden, erwogen wurde unter anderem die historische Bezeichnung Itenge.[3] Am 8. August 2013 wurde die Umbenennung in Sambesi bekannt gegeben.[4]

2024 wurden von den Einwohnern der Region vor der Boundaries Delimitation and Demarcation Commission Rufe laut, die Region wieder in Caprivi umzubenennen.[5]

Geographie

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Dorf im Überschwemmungs­gebiet des Sambesi

Die Verwaltungsregion Sambesi grenzt westlich beim Cuando an die Region Kavango-Ost an. Sambesi wird im Norden von Angola, im Osten von Sambia und Simbabwe und im Süden von Botswana begrenzt. Es ist die einzige Region Namibias, die fast ausschließlich in den Tropen liegt, sie besteht weitgehend aus flachem Sumpfland. Mehrere ganzjährig wasserführende Flüsse wie der Okavango, der Cuando und Nebenarme des Sambesi durchziehen die Landschaft und machen sie so vor allem während der Regenzeit in den Monaten Dezember bis März zu einer ausgesprochen feuchten und daher auch sehr wildreichen Region.

Bevölkerung

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In der Region leben etwa vier Prozent der namibischen Bevölkerung. Sie gehören u. a. den Ethnien Mafwe, Lozi, Subia, San (Buschleuten), Nyemba an.

Laut der Volkszählung 2011 sprechen 89,6 Prozent der Einwohner der Region SiLozi als Hauptsprache. Es folgen die Kavango-Sprachen mit 3,9 Prozent. Sieben Einwohner nutzen Deutsch als Hauptsprache.[6]

Die Sambesi-Region hat die höchste AIDS-Rate in Namibia. Etwa jede vierte schwangere Frau ist mit HIV infiziert. Insgesamt sind 34 Prozent der dort lebenden Bevölkerung HIV-positiv. Die medizinische Infrastruktur besteht aus je einem Krankenhaus in Katima Mulilo (220 Betten) und Andara (100 Betten), sowie 3 „Health Centres“ und 29 Kliniken.[7]

Verwaltung

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Wahlkreise in Sambesi

Die Region Sambesi untergliedert sich in acht Wahlkreise:

  1. Judea Lyaboloma
  2. Kabbe-Nord
  3. Kabbe-Süd
  4. Katima Mulilo Land
  5. Katima Mulilo Stadt
  6. Kongola
  7. Linyanti
  8. Sibbinda

Zudem finden sich (Stand Dezember 2015) in der Region zwei Lokalverwaltungen:[8]

Wirtschaft und Tourismus

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Sambesi gewährleistet Namibias Zugang zum Wasser des Okavango und ist somit wichtig für die Wirtschaft der Region.

Große Teile der Region werden von Naturschutzgebieten eingenommen und sind daher zunehmend Ziel touristischer Aktivitäten – eine Entwicklung, die mit dem durchgehenden Asphaltieren der inzwischen ganzjährig befahrbaren Nationalstraße B8 gefördert wurde. So bildet er den Ausgangspunkt für Reisen zum Sambesi, den Viktoriafällen und dem Okavangodelta. Außerdem befinden sich hier der Liambezisee, der Caprivi-Nationalpark und der Mudumu-Nationalpark. Die Region ist Teil des geplanten grenzüberschreitenden Reservats Kavango-Zambezi Transfrontier Conservation Area.

Zeitzone

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In Sambesi gilt die gesetzliche Zeitregelung von Namibia mit der Ausnahme, dass nicht auf die sonst übliche Winterzeit umgestellt wird.

Siehe auch

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Wiktionary: Caprivi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sambesi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Census 2023 – Zambezi Region. Namibia Statistics Agency. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  2. Media Briefing at State House by President Pohamba. Namibia Press Agency (Nampa), 8. August 2013
  3. Jan Poolman: Caprivi renaming raises hackles. The Namibian, 30. Juli 2012, archiviert vom Original am 27. Oktober 2014; abgerufen am 9. Oktober 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.namibian.com.na
  4. President divides Kavango into two. New Era – Newspaper for a New Namibia (archiviert durch allAfrica.com), 9. August 2013, abgerufen am 9. Oktober 2013 (englisch).
  5. Lugeretzia Kooper, Envaalde Matheus: Zambezi residents want Caprivi name back. In: The Namibian. 16. Mai 2024, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  6. 2011 Population and Housing Census Regional Profile, Zambezi Region. Namibia Statistics Agency, S. 40f. Abgerufen am 11. Juni 2020.
  7. New Scientist berichtete am 14. Juli 2007, S. 8, dass in Caprivi „up to 48 % of adults are HIV+“.
  8. Offizielles Wahlergebnis der Regional- und Kommunalwahlen 2015, ECN, 4. Dezember 2015 (Memento vom 10. Dezember 2015 im Internet Archive) (PDF; 150 kB)