Raymond Damadian
Raymond Vahan Damadian (* 16. März 1936 in New York City, New York; † 3. August 2022 in Woodbury, New York)[1] war ein US-amerikanischer Mediziner armenischer Abstammung. Er war Miterfinder der Magnetresonanztomographie (MRT), damals noch Kernspintomographie genannt, eines medizinischen Verfahrens, mit dem Krebs am lebenden Menschen erkannt werden kann.
Damadian kam im New Yorker Stadtteil Manhattan zur Welt. Sein Vater Vahan Damadian war ein aus der Türkei immigrierter Armenier und arbeitete als Graveur bei einer Zeitung, seine Mutter Odette war eine Buchhalterin. Er behauptete 1971 entdeckt zu haben, dass die Relaxationszeiten in krankem und gesundem Gewebe unterschiedlich sind. Andere Wissenschaftler konnten das nicht reproduzieren[2]. Außerdem entwickelte er das Konzept des Ganzkörperscans für den menschlichen Körper und führte ihn am 3. Juli 1977 erstmals durch. Seine Erfindung, für die er 1974 auch ein Patent bekam, ermöglichte allerdings nur eine bildlose Krebserkennung und wurde später von anderen Methoden abgelöst.
Als Paul Lauterbur und Peter Mansfield 2003 der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin für ihre Beiträge zur Magnetresonanztomographie mit bildhafter Darstellung verliehen wurde, wurde Damadian übergangen, was eine lang anhaltende Kontroverse auslöste. In verschiedenen Tageszeitungen versuchte Damadian erfolglos mit ganzseitigen Anzeigen, das Nobelkomitee umzustimmen.
Damadian erhielt andere Ehrungen für seine Erfindung:
- 1988: National Medal of Technology
- 1989: Aufnahme in die amerikanische National Inventors Hall of Fame[3]
- 2001: Lemelson-MIT-Preis[4]
- Bower Award in Business Leadership des Franklin Institute in Philadelphia[5]
- 2003: Innovation Award in Bioscience vom The Economist[6]
- 2003: „Knights of Vartan“ – „Mann des Jahres“[7]
Seit 1978 war Damadian Präsident der von ihm gegründeten Firma FONAR, eines Herstellers von MRT-Geräten.
Damadian war Anhänger des Junge-Erde-Kreationismus.[8][9]
Literatur
Bearbeiten- James Mattson and Merrill Simon: The Pioneers of NMR and Magnetic Resonance in Medicine: The Story of MRI. Jericho & New York: Bar-Ilan University Press, 1996. ISBN 0-9619243-1-4.
- Donald P. Hollis: Abusing Cancer Science: The Truth About NMR and Cancer, Chehalis, WA: Strawberry Fields Press, 1987. ISBN 0-942033-15-9.
Weblinks
Bearbeiten- "Nobel Prizefight"
- The National Science Foundation's history of MRI ( vom 4. Februar 2012 im Internet Archive). Der Autor zitiert Interviews mit den Hauptpersonen
- Patent Fights Aplenty for M.R.I. Pioneer Artikel der New York Times über Damadian
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Richard Sandomir: Raymond Damadian, Creator of the First M.R.I. Scanner, Dies at 86. In: The New York Times. 17. August 2022, abgerufen am 18. August 2022 (englisch).
- ↑ European Magnetic Resonance Forum
- ↑ Raymond Damadian receives the National Medal of Technology in 1988 and is inducted in the National Inventors Hall of Fame in 1989 ( vom 15. Januar 2013 im Internet Archive)
- ↑ Lemelson-MIT Lifetime Achievement Award on Dr. Damadian as "the man who invented the MRI scanner"
- ↑ Raymond Damadian wins the Bower Award in Business Leadership from the Franklin Institute in Philadelphia
- ↑ http://www.economist.com/obituary/displaystory.cfm?story_id=E1_NNQGTGG The Economist, 4. Dezember 2003
- ↑ Raymond V. Damadian, M.D. Named Knights of Vartan 2003 "Man of the Year" ( vom 16. Januar 2013 im Internet Archive)
- ↑ icr.org: Raymond Damadian, Inventor of the MRI
- ↑ Youtube: Dr. Raymond Damadian—Inventor of the MRI Scanner
Personendaten | |
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NAME | Damadian, Raymond |
ALTERNATIVNAMEN | Damadian, Raymond Vahan (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Mediziner und Miterfinder der Magnetresonanztomographie |
GEBURTSDATUM | 16. März 1936 |
GEBURTSORT | New York City, New York |
STERBEDATUM | 3. August 2022 |
STERBEORT | Woodbury, New York |