Der Ostseepokal, auch Ostsee-Pokal, war ein internationales Fußballturnier, das parallel zur Ostseewoche in den Jahren 1958 bis 1962 stattfand. Das Turnier hatte zum Ziel, die Präsenz der Deutschen Demokratischen Republik im internationalen Fußball zu steigern. Beteiligt waren neben deutschen Vertretern insbesondere Klub- und Stadtauswahl-Mannschaften anderer Ostsee-Anrainer, aber auch Mannschaften aus Norwegen und Ungarn sowie der Tschechoslowakei. Die Eröffnungs- und Schlussreden hielt zumeist Karl Mewis, der als Initiator der Ostseewoche gilt.
Ostseepokal (Fußball)
Abkürzung
Ostseepokal
Erstaustragung
1958
Mannschaften
8 (Gruppenphase)
Rekordsieger
Deutschland Demokratische Republik 1949Empor Rostock (3 Titel)
Der Ostseepokal 1958 fand von 5. Juli bis 13. Juli statt.[1] Das Turnier stand unter der Losung Die Ostsee muß ein Meer des Friedens werden – folgt unserer Einladung, kommt zu uns in die Deutsche Demokratische Republik, feiert mit uns ein Fest der Freundschaft, des Friedens, der Verständigung, gegen Atomrüstung und einen neuen Krieg.[2]
Der Ostseepokal 1959 wurde zwischen dem 27. Juni und dem 5. Juli ausgetragen. Das Turnier stand unter der Losung Durch Sport zur Freundschaft und durch Freundschaft zum Frieden.[6]
Der Ostseepokal 1960 wurde zwischen dem 4. Juli und 10. Juli ausgetragen.[11] An dem Turnier sollte als sowjetische Vertretung Baltika Kaliningrad teilnehmen,[12] die jedoch kurzfristig durch den Oberliga-NeulingChemie Halle ersetzt wurde.[13] Neben dem Ostseepokal trugen Arbeitermannschaften einen Werftpokal aus. Die Gastmannschaft aus dem finnischen Turku wurde ferner von einer Vielzahl an Unterstützern begleitet.[14]
Der Ostseepokal 1961 wurde zwischen dem 9. Juli und 16. Juli ausgetragen. Der Pokal wurde in diesem Jahr von der Ostsee-Zeitung gestiftet.[16] An dem Turnier sollte nach erster Ankündigung als sowjetische Vertretung eine Stadtauswahl Leningrads (zusammengestellt aus Spielern von Zenit und Admiraltejez) teilnehmen,[17] was sich jedoch später als Irrtum erwies. Stattdessen nahm Wolga Kalinin teil.[18] Die Leningrader wurden nie angefragt.[19]
Der Ostseepokal 1962 wurde zwischen dem 8. Juli und 15. Juli ausgetragen. Als Ehrengast verfolgte Walter Ulbricht, Staatsratsvorsitzender und damit Staatsoberhaupt der DDR, das Turnier.[22] An dem Turnier sollte nach erster Ankündigung mit Lok Stendal eine zweite Oberliga-Mannschaft teilnehmen,[23] stattdessen wurde jedoch Haladás Szombathely aus Ungarn eingeladen.[24]
Obwohl zum Abschluss des Turniers 1962 die erneute Ausrichtung im Folgejahr angekündigt wurde,[25] gab es ab 1963 keinen Ostseepokal im Fußball mehr. Auf Grund der Beteiligung von Empor Rostock bzw. später Hansa Rostock am International Football Cup in den Jahren 1963/64, 1964/65, 1965/66 und 1966/67 wurden die Spiele in diesem europäischen Turnier in den Kontext der Ostseewoche gestellt. Teilweise wurden weitere Gegner eingeladen, wie der FC São Paulo.