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Liste der politischen Parteien im Iran

Wikimedia-Liste

Die Liste der politischen Parteien im Iran von der Konstitutionellen Revolution 1906 bis heute.

Von 1906 bis 1979

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Bereits während der Konstitutionellen Revolution, der Verabschiedung einer Verfassung, der Gründung eines Parlaments (Madschles) und der damit verbundenen Einführung einer Konstitutionellen Monarchie kam es zur Bildung von Parteien, deren Abgeordnete sich in den anstehenden Wahlen um die Sitze im Parlament bewarben. Von Beginn der Konstitutionellen Monarchie im Iran bildete sich ein Mehrparteiensystem heraus. Allerdings bildeten die politischen Parteien einen eher losen Zusammenschluss von Einzelpersonen, so dass ihre Wirkung bei der politischen Willensbildung mit Ausnahme der kommunistischen Parteien eher gering war. Lediglich die „Kommunistische Partei Persiens“ und die nach der anglo-sowjetischen Invasion des Iran im Jahr 1941 als Nachfolgepartei gegründete kommunistische „Tudeh-Partei“ waren als straff geführte Kaderparteien, die einzigen Parteien mit einem hohen Organisationsgrad.

Im Rahmen seiner Reformvorhaben unternahm Schah Mohammad Reza Pahlavi 1960 den Versuch, ein Zweiparteiensystem nach dem Vorbild der USA zu etablieren. Premierminister Manutschehr Eghbal rief die eher konservativ ausgerichtete Melliyune (Nationalistenpartei) ins Leben, während Asadollah Alam die Mardom-Partei (Volkspartei) gründete. Nachdem sich allerdings unerwartet eine dritte Partei, die Nationale Front, bei den Wahlen zur 20. Legislaturperiode bewarb, kam es mit Billigung durch Premierminister Eghbal zu massiven Wahlfälschungen zu Gunsten seiner Partei, so dass die Wahlen später annulliert und das Parlament aufgelöst wurde. Mit Gründung der Partei „Neuer Iran(Iran Novin) durch Hassan Ali Mansur, die auf Anhieb die Mehrheit im Parlament errang, bildete sich ein Zweiparteiensystem heraus, wobei die Iran-Novin-Partei die Mehrheit der Sitze innehatte und die Mardom-Partei als Minderheitspartei fungierte.

Nachdem es in all den Jahren der Mardom-Partei nie gelungen war, die Mehrheit der Sitze zu erringen, wurden die beiden Parteien auf Anordnung von Schah Mohammad Reza Pahlavi 1975 zur Rastachiz-Bewegung (Aufbruch-Bewegung) zusammengefasst. Die Rastachiz-Bewegung erwies sich als völliger Fehlschlag, so dass der Schah 1977 eine politische Liberalisierung einleitete, die als „Offener politischer Raum“ bezeichnet wurde. Zu den anstehenden Parlamentswahlen sollten alle Parteien, die sich bewerben wollten, zugelassen werden. Eine Ausnahme bildete die Tudeh-Partei, die weiter verboten blieb. Zu diesen 1979 geplanten Wahlen ist es dann nicht mehr gekommen, da im Rahmen der Islamischen Revolution die bestehende Verfassung aufgehoben wurde.

Kürzel Name der Partei Parteivorsitz Gründung Politik Anmerkung
KPI Kommunistische Partei des Iran Heidar Amu Oghly 1920 marxistisch-leninistisch 1931 verboten
Radikale Partei (Hezb-e Radical) Ali-Akbar Davar 1921 national orientierte Reformpartei
Demokraten Ahmad Qavām 1921 konservativ-national Neugründung der Demokraten von 1906
Tudeh Tudeh-Partei des Iran Ali Tschavari 1941 marxistisch-leninistisch 1949 nach einem Attentat auf Mohammad Reza Schah Pahlavi verboten
Paniranistische Partei Mohsen Pezeschkpur, Alinaghi Alikhani, Bijan Forouhar und Dariush Homayoun 1941 nationalistisch
JM Nationale Front Adib Borumand 1947 Mehrparteienorganisation heute nur noch geduldet
Arbeiterpartei Mozaffar Baqai 1950 sozialdemokratische Reformpartei
Melliyune (Nationalistenpartei) Manutschehr Eghbal 1960 national-konservativ
Mardom Asadollah Alam 1960 reformorientierte Volkspartei 1975 zu Gunsten von Rastachiz aufgelöst
IN Iran Novin Hassan Ali Mansur 1962 reformorientiert 1975 zu Gunsten von Rastachiz aufgelöst
NAI Iranische Freiheitsbewegung Ebrahim Yazdi 1961 islamorientierte Reformpartei heute nur noch geduldet
Rastachiz Rastachiz Amir Abbas Hoveyda 1975 national-reformorientiert im Zuge der Islamischen Revolution verboten
JRM Vereinigung der kämpfenden Geistlichkeit Mohammed Reza Mahdavi-Kani seit 1977 klerikal-konservativ eine der größten Parteien

Nach 1979

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Seit Gründung der Islamischen Republik am 1. April 1979 gab es eine Vielzahl an Parteien mit schwankendem politischen Einfluss. In der Madschles Schoraye Eslami sind Parteien durch direkte Wahl vertreten. Auch in der direkt gewählten Expertenkommission und bei der im Gegensatz zur Wahl des Bundeskanzlers ebenfalls direkten Präsidentschaftswahl spielen diese Parteien eine entscheidende Rolle wie die Präsidentschaftswahl 2009 zeigte. Gegenwärtig sind 223[1] politische Parteien und Organisationen zur verfassungsgemäßen Geschäftstätigkeit zugelassen.

Fraktionen im Parlament

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Die Parteien im iranischen Parlament werden in Fraktionsgemeinschaften der Prinzipientreuen, der kritischen Konservativen und der Reformer unterteilt. Daneben sind unabhängige, Vertreter der armenischen Minderheit sowie Vertreter religiöser Gruppierungen (chaldäische und assyrische Christen, Juden und Zoroastrier) Mitglied des iranischen Parlaments seit der Konstitutionellen Revolution 1905. Folgende Liste beinhaltet aktuell vertretene Parteien, deren Parteivorsitzende, Gründungsjahr und deren politische Ausrichtung.

Größte Parteien

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Kürzel Name der Partei Parteivorsitz Gründung Politik
JEM Islamische Gesellschaft der Ingenieure Mohammad Reza Bahonar 1988 konservativ
PII Partizipationsfront des islamischen Iran Mohsen Mirdamadi 1997 reformorientiert
HEM Partei des nationalen Vertrauens Mehdi Karroubi 2005 reformorientiert
HKS Partei des Wiederaufbaus Gholamhossein Karbastschi 1996 reformorientiert

Daneben existieren weitere politische Strömungen wie die Ansare Hisbollah.

Im Iran verbotene Parteien

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Kürzel Name der Partei Parteivorsitz Gründung Politik Anmerkung
NDF Nationale Demokratische Front (Iran) Hedayatollah Matin-Daftari 1979 sozialliberal, säkular
HMI Konstitutionelle Partei des Iran Foad Paschai, Nader Zahedi 1994 Konstitutionelle Monarchie Sitz in den USA
NWRI Nationaler Widerstandsrat des Iran Mariam Radschawi 1981 Islamischer Sozialismus Sitz in Paris
OVFI(M) Organisation der Volksfedajin Iran (Mehrheit) Behruz Chaliq 1981 sozialistisch Sitz in Köln
WPI Arbeiterkommunistische Partei des Iran Hamid Taghwai 1991 kommunistisch im Exil
PJAK Partei für ein Freies Leben in Kurdistan Abdul Rahman Haji Ahmadi 2004 kommunistisch, separatistisch Schwesterorganisation der PKK
DPK-I Demokratische Partei Kurdistan-Iran Mamoste Abdullah Hassanzada 1946 Demokratischer Sozialismus, Föderalismus Sitz in Paris

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. List of the parties (Memento des Originals vom 10. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moi.ir