Lauter (Oberfranken)
Lauter ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Bamberg, Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Baunach und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N, 10° 47′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Baunach | |
Höhe: | 269 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,4 km2 | |
Einwohner: | 1203 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96169 | |
Vorwahl: | 09544 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 152 | |
Gemeindegliederung: | 6 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bamberger Straße 1 96148 Baunach | |
Website: | www.gemeinde-lauter.de | |
Erster Bürgermeister: | Ronny Beck (CSU) | |
Lage der Gemeinde Lauter im Landkreis Bamberg | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt in der Region Oberfranken-West am Bach Lauter, der in Baunach in den Fluss Baunach fließt.
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Baunach, Oberhaid, beide Landkreis Bamberg, Stettfeld und Ebelsbach, beide Landkreis Haßberge.
Gemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde besteht aus sechs Gemeindeteilen (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen Stand 1. Januar 2022 angegeben):[2][3][4]
- Appendorf (Dorf, 235)
- Deusdorf (Kirchdorf, 287)
- Deusdorfermühle (Einöde, 6)
- Krappenhof (Einöde, 3)
- Lauter (Pfarrdorf, 586)
- Leppelsdorf (Dorf, 65)
Es gibt die Gemarkungen Deusdorf, Lauter, Leppelsdorf und Appendorf.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenPapst Innozenz IV. bestätigte im Jahr 1251 in einer päpstlichen Bulle die in Lauter gelegenen Güter und Privilegien des Klosters Michelsberg. Lauter gehörte zum Hochstift Bamberg und ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis. Die Grafen von Truhendingen hatten ihren Sitz auf der bei Lauter gelegenen Stufenburg. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort wie weite Teile Frankens zu Bayern (Siehe auch Geschichte Frankens).[5] Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Verwaltungszugehörigkeit
BearbeitenAm 1. Juli 1972 kam Lauter mit all seinen späteren Gemeindeteilen vom aufgelösten Landkreis Ebern zum Landkreis Bamberg und somit von Unter- nach Oberfranken.
Eingemeindungen
BearbeitenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde ein Teil der Gemeinde Appendorf am 1. April 1971 eingegliedert.[6] Am 1. Mai 1978 kam die 1875 amtlich von Leppelsdorf in Deusdorf umbenannte Gemeinde zu Lauter.[6][7]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1026 auf 1148 um 122 Einwohner bzw. um 11,9 %.
Jahr | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 1013 | 1000 | 1024 | 1072 | 1103 | 1124 | 1191 | 1135 | 1151 | 1125 |
Religion
BearbeitenLaut Zensus waren am 9. Mai 2011 80,0 % der Einwohner römisch-katholisch und 10,7 % evangelisch-lutherisch. 9,3 % hatten eine andere Religion oder waren konfessionslos.
Politik und Öffentliche Verwaltung
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Ronny Beck (CSU),[8] der sich mit 52,70 % der Stimmen gegen Helmut Hartmann (Freie Wähler) durchsetzte. Sein Vorgänger war Armin Postler (CSU), der 2002 mit 60,89 % der Stimmen gewann. 2008 wurde er mit 85,95 % der Stimmen und 2014 mit 88,16 % wiedergewählt. Postler wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Manfred Beierlieb (Freie Wähler), der sich 1996 mit 67,51 % der Stimmen gegen Hans-Jürgen Zitzelsberger (CSU) durchgesetzt hatte.
Gemeinderatswahlen
BearbeitenDie Kommunalwahlen seit 1996 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat:
Partei/Liste | 1996 | 2002 | 2008 | 2014 | 2020[9] |
---|---|---|---|---|---|
CSU | 6 | 7 | 7 | 8 | 7 |
Freie Wähler | 6 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Gesamt | 12 | 12 | 12 | 12 | 12 |
Verwaltung
BearbeitenDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Baunach.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot zwei silberne Flüge mit jeweils nach innen wachsenden, bekleideten, silbernen Armen, die den Stil eines senkrecht gestellten goldenen Rostes halten.“[10] | |
Die beiden silbernen Flügel erinnern an das Kloster Michelsberg. Papst Innozenz IV. bestätigte 1251 die in Lauter gelegenen Güter und Privilegien des Klosters. Der Rost ist das Attribut des heiligen Laurentius, dem die Kirche in Lauter geweiht ist. Die beiden Arme symbolisieren die beiden Orte Lauter und Appendorf. Die Farben Silber und Rot weisen auf die früheren Beziehungen zum Hochstift Würzburg hin, das 1486 eine Messpfründestiftung in Lauter einrichtete. Die Farben Gold und Rot stammen aus dem Wappen der Grafen von Truhendingen. Sie hatten ihren Sitz auf der bei Lauter gelegenen Stiefenburg.[11] Dieses Wappen wird seit 1979 geführt.[12] |
Baudenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik in der Land- und Forstwirtschaft keine und im Bereich Handel und Verkehr 15 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 515. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 acht landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 196 Hektar, davon waren 144 Hektar Ackerfläche und 53 Hektar Dauergrünfläche.
Feuerwehren
BearbeitenFreiwillige Feuerwehren befinden sich in Deusdorf, Lauter und Leppelsdorf. Die Feuerwehr Lauter verfügt über ein Löschgruppenfahrzeug (LF 10), sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF), die Feuerwehr Deusdorf über ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8).
Brauereien
BearbeitenIn der Gemeinde besteht keine Brauerei mehr. Die Brauerei Fößel (Välta) in Appendorf schloss im Jahr 2016.
Bildung
BearbeitenEs gibt in Lauter den Caritas-Kindergarten St. Laurentius mit 50 Plätzen und 43 betreuten Kindern. (Stand 2021)
Sportvereine
BearbeitenSportvereine sind die SpVgg Lauter, deren Fußballabteilung in der Kreisliga, Kreis Bamberg/Bayreuth spielt, und der Kegelclub Keilschoner Deusdorf.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Lauter in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 24. Dezember 2020.
- ↑ Gemeinde Lauter, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Ortsteile. Gemeinde Lauter, 3. Juli 2019, abgerufen am 2. August 2022.
- ↑ Johannes Neumann: Der Reichsdeputationshauptschluss von 1803: Voraussetzungen und Folgen ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei; 179 kB)
- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 453.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 673 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Mandatsträger. Gemeinde Lauter (Oberfranken), abgerufen am 7. September 2020.
- ↑ Bekanntmachung des abschließenden Ergebnisses der Wahl des Gemeinderats am 15.03.2020. Der Wahlleiter der Gemeinde Lauter, 26. März 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Lauter (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Lauter (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Lauter (Oberfranken) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.