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Joseph Chaim Sonnenfeld

Großrabbiner und Mitbegründer der Edah HaChareidis, einer jüdischen Charedim-Gemeinde in Jerusalem

Joseph Chaim Sonnenfeld (geb. 1. Dezember 1848 in Verbó, Königreich Ungarn (heute Vrbové, Slowakei); gest. 26. Februar 1932 in Jerusalem, auch Zonnenfeld) war Großrabbiner und Mitbegründer der Edah HaChareidis, einer noch heute existierenden antizionistischen Charedim-Gemeinde in Jerusalem, während der Zeit des Britischen Mandats in Palästina. Ihm wurde ursprünglich nur der Name Chaim gegeben; der Name Josef wurde hinzugefügt, während er eine Erkrankung durchlitt. Sein Vater Rabbiner Avraham Shlomo Zonnenfeld starb, als Chaim fünf Jahre alt war.

Joseph Chaim Sonnenfeld

Er war Schüler von Rabbiner Samuel Benjamin Sofer (dem Ksav Sofer), dem Sohn von Rabbiner Moses Sofer (dem Chasam Sofer). Er war des Weiteren Schüler von Rabbi Avraham Schag in Kobersdorf (welcher seinerseits wiederum Anhänger von Chasam Sofer war). Im Jahr 1873 verließ er Kobersdorf und ging nach Jerusalem.

Er wurde zu einer bedeutenden Person in der Altstadt von Jerusalem, wo er als rechte Hand von Rabbiner Yehoshua Leib Diskin diente und diesen bei Tätigkeiten innerhalb der Gemeinde unterstützte, wie der Gründung von Schulen und dem Diskin-Waisenhaus oder dem Kampf gegen den Säkularismus. Er weigerte sich, den deutschen Kaiser Wilhelm II. zu treffen, der die Jerusalemer Altstadt 1898 besuchte, da er glaubte, der Kaiser wäre ein Nachfahre der Amalekiter (biblische Feinde der Hebräer).[1] Sonnenfeld schickte einen Delegierten, Jacob Israël de Haan, einen niederländischen Autor, der zum Baal Teschuwa (ein Rückkehrer zum Orthodoxen Judentum) wurde, nach Jordanien mit einem Friedensvorschlag für König Abdallah ibn Husain I.

Entgegen anderslautenden Berichten hatte Sonnenfeld ein warmes und auf gegenseitigem Respekt beruhendes Verhältnis zu Rabbiner Abraham Isaak Kook, wenngleich beide eifrige Gegner in vielen Bereichen waren. Beide reisten 1913 in den Norden Palästinas, um nichtpraktizierende Juden zum Tora-Judentum zurückzuholen.

Joseph Sonnenfeld war Antizionist.[2][3]

Literatur

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  • Shlomo Zalman Sonnenfeld, 1983. Guardian of Jerusalem: The Life and Times of Yosef Chaim Sonnenfeld (Artscroll History Series). Adapted from Ha-Ish Al Ha-Homah (3 vols.), von Hillel Danzinger. Brooklyn, NY: Mesorah Publications. ISBN 0-89906-458-2
  • Shlomo Zalman Sonnenfeld, ed. 2002. Rabbi Yosef Chaim Sonnenfeld on the Parashah. Brooklyn, NY: Mesorah Publications, 2002. ISBN 1-57819-723-6
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Commons: Yosef Chaim Sonnenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Yosef Chaim Sonnenfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Elliott Horowitz: Reckless Rites: Purim and the Legacy of Jewish Violence (Jews, Christians, and Muslims from the Ancient to the Modern World), Princeton University Press ISBN 0691138249
  2. David B. Green: This Day in Jewish History 1848: The Man Who Co-founded Jerusalem's anti-Zionist Haredi Movement Is Born. In: Haaretz. 1. Dezember 2016 (haaretz.com [abgerufen am 30. Juli 2018]).
  3. How Israel Almost Murdered My Great-Great-Grandfather – Tablet Magazine. Abgerufen am 30. Juli 2018 (englisch).