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Iwan Alexander (bulgarisch Иван Александър; † 17. Februar 1371) herrschte von 1331 bis 1371 als Zar der Bulgaren. Iwan Alexander stammte aus der letzten Herrschaftsdynastie des Zweiten Bulgarenreichs, den Schischmaniden.

Iwan Alexander (Abbildung aus seinem Tetraevangeliar)

Iwan Alexander war der Neffe des bulgarischen Zaren Michael III. Schischman. 1330 nahm er an der Schlacht bei Welbaschd teil, bei der das bulgarische Heer den Serben unter Stefan Uroš III. Dečanski unterlag. Dieser machte seinen Neffen Iwan Stefan, einen Sohn des bei der Schlacht ums Leben gekommenen bulgarischen Zaren Michael III. Schischman zum neuen bulgarischen Herrscher. Als in Serbien Stefan Uroš IV. Dušan Stefan Uroš III. Dečanski stürzte, stürzte auch dessen Neffe auf dem bulgarischen Thron, und die Bulgaren erhoben Iwan Alexander zum neuen Zaren. Seine lange Herrschaft gilt als Spätblüte des 2. bulgarischen Kaiserreiches. In den Anfangsjahren gelang es ihm, die Serben und Byzantiner (→Schlacht von Rusokastro) zurückzudrängen. Am Ende seiner Herrschaft war jedoch bereits der Niedergang des Bulgarenreichs erkennbar. Es konnte sich der Serben, der Byzantiner und schließlich der Osmanen nicht mehr erwehren. Gleichzeitig forderte der schwarze Tod, die Pest, zahlreiche Opfer. Iwan Alexander teilte an seinem Lebensende sein Reich unter seinen beiden Söhnen mit jeweils ebenfalls dem Namen Ivan aus seiner ersten und zweiten Ehe auf, bevor die Osmanen dem Bulgarenreich schließlich für Jahrhunderte hin ein Ende bereiten sollten.

Iwan Alexander war in erster Ehe mit Theodora von der Wallachei verheiratet. In zweiter Ehe vermählte er sich 1335 mit der jüdischen Bankierstochter Sarah aus Venedig, die bei ihrem Übertritt zum orthodoxen Christentum ebenfalls den Namen Theodora annahm. Mit ihr hatte er die Tochter Maria Keratsa (Mara Kyratza), die im Zuge eines Vertrages mit Byzanz 1355 den späteren byzantinischen Kaiser Andronikos IV. heiratete. Auf das Betreiben seiner Frau Sarah Theodora hin, soll die Reichsteilung erfolgt sein, die den endgültigen Untergang des Bulgarenreichs besiegelte. Sein Nachfolger auf dem bulgarischen Thron wurde Iwan Schischman.

In seinem Auftrag entstand die Manasses-Chronik, eine bulgarische Übersetzung der Chronike synopsis des Konstantin Manasses, das Londoner Tetraevangeliar und die Mraka-Urkunde.

Seit 2009 trägt der Ivan Alexander Point seinen Namen, eine Landspitze von Nelson Island in der Antarktis.

Literatur

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  • Jordan Andreev: Bǎlgarija prez vtorata četvǎrt na XIV vek. Veliko Tǎrnovo 1993.
  • Jordan Andreev: Zar Iwan Alexander (1331–1371) in Bǎlgarskite khanove i zare VII-XIV vek, Verlag „Petar Beron“, Sofia 1998, ISBN 954-402-034-9, S. 199–208.
  • Jordan Andreev, Ivan Lazarov, Plamen Pavlov: Koj koj e v srednovekovna Bǎlgarija. Sofia 1999. ISBN 954-402-047-0.
  • Petǎr Angelov: Bǎlgaro-srǎbskite otnošenija pri caruvaneto na Ivan Aleksandǎr (1331–1371) i Stefan Dušan (1331–1355). Sofia 1982.
  • Georgi Bakalov, Milen Kumanov: Elektronno izdanie – Istorija na Bǎlgarija (bulgarisch). Trud, Sirma, Sofia 2003.
  • Ivan Božilov: Familijata na Asenevci (1186–1460) (bulgarisch). Sofia 1985.
  • Stefan Canev: „11 Kǎm propast. Car Ivan Aleksandǎr, Momčil“, Bǎlgarski hroniki (bulgarisch). Trud, Žanet 45, Sofia/Plovdiv 2006, ISBN 954-528-610-5.
  • John V. A. Fine, Jr.: The Late Medieval Balkans. Ann Arbor 1987, ISBN 0-472-08260-4.
  • Detlef Kulman: Ivan Aleksandŭr. In: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Band 2. München 1976, S. 249–252.
  • Milčo Lalkov: Tsar Ivan Alexander (1331–1371). In: Rulers of Bulgaria. Kibea 1997, ISBN 954-474-098-8.
  • Gerhard Podskalsky: Theologische Literatur des Mittelalters in Bulgarien und Serbien 815–1459. Beck, München 2000, ISBN 3-406-45024-5.
  • Ivan Tjutjundžiev, Plamen Pavlov: Bǎlgarskata dǎržava i osmanskata ekspanzija 1369–1422. 1992.
VorgängerAmtNachfolger
Iwan StefanZar von Bulgarien
1331–1371
Iwan Schischman