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Heinrich Lauer (* 6. August 1816 in Niederwalgern im Landkreis Marburg-Biedenkopf; † 1. Juli 1896 ebenda) war ein deutscher Landwirt und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung.

Heinrich Lauer wurde als Sohn des Gutsbesitzers Johannes Lauer und dessen Ehefrau Christina Ebert geboren. Er bewirtschaftete den väterlichen Landwirtschaftsbetrieb und Gutshof mit einer Größe von 70 Hektar und betrieb Tierzucht und eine Brennerei. Als Vertreter für den größeren Grundbesitz hatte er in den Jahren von 1852 bis 1861 mehrmals ein Mandat für die Zweite Kammer der kurhessischen Ständeversammlung. 1862/1863 war er für die Höchstbesteuerten des Wahlbezirks Marburg im 20. und 21. Landtag. Er gehörte neben den Abgeordneten Adam Trabert, Justus Heinrich Bromm und Theodor Gundlach zu den „Demokraten“, die liberal-demokratisch ausgerichtet waren. Deren Stimmverhalten war allerdings nicht immer eindeutig.[1] 1866 stimmte er gegen den Antrag des Abgeordneten Edwin von Bischoffshausen, der die Neutralität des Landes Hessen im Deutschen Krieg beinhaltete. 1877, 1878 und 1890 wurde er von den Sozialisten zum Reichstagskandidaten für den Wahlkreis Kassel 5 (Marburg, Frankenberg, Kirchhain) aufgestellt. Alle Bewerbungen waren erfolglos.[2]

Literatur

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  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 289
  • Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-263

Einzelnachweise

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  1. Christine Goebel: Die Bundes- und Deutschlandpolitik Kurhessens in den Jahren 1859 bis 1866. Tectum-Verlag, 1995 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Philipp Scheidemann: Memoiren eines Sozialdemokraten. Servus-Verlag, 213 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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