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Hegbach

Zufluss des Schwarzbachs in Hessen

Der Hegbach, in historischen Quellen auch Heegbach genannt, ist ein 28,6 km[2] langer, östlicher und linker Zufluss des Schwarzbachs. Er fließt im Landkreis Darmstadt-Dieburg, im Landkreis Offenbach, in der Stadt Darmstadt und im Kreis Groß-Gerau in Hessen. Sein Oberlauf trägt den Abschnittsnamen Rutschbach.

Hegbach
Heegbach
Flugplatz Frankfurt-Egelsbach mit dem Hegbach (vorne) und dem Kernort der Gemeinde Egelsbach (hinten rechts; 2004)

Flugplatz Frankfurt-Egelsbach mit dem Hegbach (vorne) und dem Kernort der Gemeinde Egelsbach (hinten rechts; 2004)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 23982
Lage Messeler Hügelland

Untermainebene


Hessen


Rhein-Main-Gebiet

Flusssystem Rhein
Abfluss über Schwarzbach → Rhein → Nordsee
Ursprung Zsfls. Rutsch­bach/Fritzen­wiesen­graben:

südlich von Offenthal im NSG Hegbachaue bei Messel
49° 57′ 23″ N, 8° 43′ 44″ O;


Quelle des Hauptoberlaufs Rutschbach:
südwestlich von Urberach im Wald
49° 57′ 43″ N, 8° 45′ 59″ O

Quellhöhe ca. 178 m ü. NHN[1] 
Quelle Rutschbach

ca. 154 m ü. NHN[1]
Zsfls. Rutschbach/Fritzenwiesengraben
Mündung nach Nauheim (Kreis Groß-Gerau) von links in den SchwarzbachKoordinaten: 49° 56′ 1″ N, 8° 27′ 18″ O
49° 56′ 1″ N, 8° 27′ 18″ O
Mündungshöhe ca. 86 m ü. NHN[1]
Höhenunterschied ca. 92 m
Sohlgefälle ca. 3,2 ‰
Länge 28,6 km[2]
Einzugsgebiet 92,37 km²[2]
Abfluss[3]
AEo: 92,37 km²
an der Mündung
MNQ
MQ
Mq
60 l/s
176 l/s
1,9 l/(s km²)

Seinen Namen erhielt der Hegbach vermutlich aufgrund seiner Grenzfunktion – Hege bedeutete so viel wie Grenze. Er ging in den Namen der Naturraum-Untereinheit Hegbach-Apfelbach-Grund der Untermainebene ein.

Der Abschnittsname Rutschbach leitet sich vom Personennamen *Rōd („Bach des Rodes“) ab.[4]

Geographie

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Quellbäche

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Der Hegbach entsteht durch den Zusammenfluss des von Norden heran fließenden Fritzenwiesengrabens und des von Osten kommenden Rutschbachs. Der Fritzenwiesengraben entspringt bei Offenthal. Die Quelle des Rutschbach liegt im Walddistrikt Am langen Stein im Westen der Gemarkung Urberach; er ist in manchen Kartenwerken von der Quelle an als Hegbach gekennzeichnet und teilt mit diesem die gleiche Gewässerkennzahl und ist demnach der Oberlauf des Hegbachs. Im Gegensatz hierzu wird der Name Rutschbach in amtlichen Flurkarten für den Hegbach bis zur Unterquerung der Bundesstraße 3 beim Egelsbacher Wohnplatz Bayerseich beibehalten.

Weiterer Verlauf

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Der Hegbach mäandriert in westliche Richtung und fließt zunächst durch das 3 km lange Naturschutzgebiet Hegbachaue bei Messel mit dem 2,5 km östlich oberhalb der B 3 liegenden Ernst-Ludwig-Teich. Bis zur Unterquerung der Bundesautobahn 5 bilden die Täler des Heg- und Rutschbachs die Grenze zwischen Darmstadt und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg im Süden und dem Landkreis Offenbach im Norden.

 
Hegbach bei Mörfelden mit Brücke der L3113

Zwischen Egelsbach und Erzhausen wird der Hegbach westlich um den Flugplatz Frankfurt-Egelsbach in einem künstlich um 700 m verlängerten Bachbett herumgeführt. Westlich der A 5 fließt der Bach südlich von Mörfelden durch das Stadtgebiet von Mörfelden-Walldorf. Nach der Unterquerung der Bundesautobahn 67 bei Nauheim speist er den Hegbachsee, der im Zuge des Autobahnbaus ausgekiest worden war.[5]

Der Hegbach mündet 2,4 Bachkilometer nach dem Hegbachsee zwischen Nauheim und Groß-Gerau, nach Unterquerung der Landesstraße 3482 (frühere B 42), von links und Osten in den Schwarzbach, der später bei Ginsheim-Gustavsburg durch den Ginsheimer Altrhein in den Rhein mündet.

Einzugsgebiet

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Das 92,37 km² große Einzugsgebiet des Hegbachs liegt im Messeler Hügelland und in der Untermainebene. Es wird über den Schwarzbach und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es grenzt

  • im Norden und Nordosten an das des Schwarzbachs;
  • im Osten an das des Mainzuflusses Rodau und an das der Lache, die über die Gersprenz in den Main entwässert und
  • im Süden an das des Mühlbachs, einem weiteren Zufluss des Schwarzbachs.

Das Einzugsgebiet ist zu einem großen Teil bewaldet.

Zuflüsse

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Zu seinen Zuflüssen inklusive seiner Quellbäche gehören bachabwärts betrachtet (laut im Tabellenkopf genannten Einzelnachweisen):

Name Seite Länge
(km)[2]
Quell- Mündungs- Mündungs-
ort (Lage)
Mü-Stat.
(km)[6]
EZG
(km²)[2]
GKZ
[2][7]
höhe (m ü. NHN)[1]
Rutschbach
(Hegbachoberlauf)

links

03,0

1780

154,0

Bayerseich (o)

25,65

04,81

23982
Fritzenwiesengraben rechts 04,0 1850 154,0 Bayerseich (o) 25,65 06,51 23982-12
Tränkbach
(Tränkebach)
rechts 08,9 182,5 102,0 Mörfelden (o) 12,90 11,23 23982-4
Kirchnerseckgraben rechts 09,2 157,0 099,0 Mörfelden (o) 11,45 23982-52
Bach von Erzhausen
(Gänswiesenbach, Ebertswinkelgraben)
links 08,0 124,0 096,5 Mörfelden (b) 10,15 08,01 23982-6
Faulgraben links 01,7 090,5 088,0 Hegbachsee (o) 03,05 23982-74
Apfelbach links 13,7 113,0 087,0 Hegbachsee (i) 02,65 31,27 23982-8
Silchergraben links 03,4 090,5 086,0 Hegbachsee (u) 00,95 23982-92
Abkürzungen (Lage):     o = oberhalb, u = unterhalb des Mündungsortes; i = in den, b = beim Mündungsort

Geschichte

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Der Hegbach trennte als Begleiter der mittelalterlichen Landwehr die Gerauer Mark von der Mark Langen. Später bildete er die Grenze zwischen der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und den Grafschaften Isenburg und Hanau. Im Mittelalter befanden sich an den Brücken über den Bach sogenannte Schläge, Kontrollstellen an den Übergängen von einem zum anderen Hoheitsgebiet, von wo aus der Geleitschutz für Fuhrwerke auf den überfallgefährdeten Waldwegen organisiert wurde.

Großherzog Ernst Ludwig ließ den Hegbach aufstauen; der Ernst-Ludwig-Teich diente als Fischwasser.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. a b c d e f Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  3. Maßnahmenprogramm Oberflächengewässer
  4. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 452, „Rutschbach“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  5. Hegbachsee auf nauheim.de
  6. Fließgewässerkilometrierung des Hegbachs und Mündungsstationen (Mü-Stat.) aus obiger Zuflusstabelle laut Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  7. Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „23982“, die für den Hegbach (mit seinem Oberlauf Rutschbach) steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
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Commons: Hegbach (Schwarzbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien