Hünselburg
Die Hünselburg nahe Nieder-Werbe im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg (Deutschland) ist der Burgstall einer Höhenburg, von der noch Wall- und Grabenreste vorhanden sind und die als Kulturdenkmal[1] ausgewiesen ist.
Hünselburg | ||
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Ansicht von Süden vom Wanderweg Urwaldsteig Edersee | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Nieder-Werbe und Asel | |
Entstehungszeit | Spätlatènezeit | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage, Wallburg | |
Erhaltungszustand | Wall- und Grabenreste | |
Ständische Stellung | ländliche Fliehburg | |
Geographische Lage | 51° 11′ N, 8° 58′ O | |
Höhenlage | 376 m ü. NHN | |
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Geographische Lage
BearbeitenDie einstige Hünselburg befindet sich im zum Kellerwald zählenden Naturraum „Ederseetrog“ im Nordteil des Nationalparks Kellerwald-Edersee, 4,3 km südwestlich des Waldecker Stadtteils Nieder-Werbe und 2,4 km südöstlich des Vöhler Gemeindeteils Asel, in deren beider Gemarkungen sie teilweise liegt, sowie 2,8 km (jeweils Luftlinie) südsüdwestlich des Vöhler Gemeindeteils Basdorf. Sie liegt auf und rund um den Gipfel des Lindenbergs (376 m ü. NHN[1]; auch mit 368 m[2] Höhe angegeben), einem schmalen, nach Westen und Osten steil abfallenden, klippenreichen Bergsporn, der bei genügend hohem Wasserstand westlich, südlich und östlich vom Edersee umspült ist. Bei Vollstau erhebt sich diese Gipfellage zwischen den Eder-Flusskilometern 62,5 im Westen und 60,0 im Osten rund 131 m über die Wasseroberfläche (244,97 m).
Geschichte und Anlage
BearbeitenDie mehrteilige Anlage, von der nur noch Wall- und Grabenreste vorhanden sind, war eine keltische Fliehburg aus der Frühlatènezeit,[2] wie Scherben- und Glasperlenfunde bezeugen. Drei auffällig weit, etwa 500 m, voneinander entfernt liegende starke Wälle riegelten den Bergsporn nach Norden ab, nach Süden sind noch mindestens zwei Abschnittswälle nachzuweisen. Die beiden innersten Wälle sind dabei jeweils die besterhaltenen.
Etwa 6,2 km (Luftlinie) westnordwestlich liegen bei Herzhausen die Reste der Höckelsburg, vermutlich auch eine keltische Anlage, deren Entstehung aber teilweise bis in die Eisenzeit datiert wird.
Naturschutzgebiet Hünselburg
BearbeitenDie Südteile der in den Edersee ragenden Landzunge des Lindenbergs sind seit 1977[3] als 40[1] oder 41,7 Hektar[4] großes Naturschutzgebiet Hünselburg (CDDA-Nr. 81962)[1] ausgewiesen. Ursprünglicher Anlass für die Ausweisung war eine (inzwischen aufgegebene) Graureiherkolonie. Heute gilt die Aufmerksamkeit den national bedeutsamen naturnahen Waldbeständen sowie dem Prozessschutz.
Wandern
BearbeitenUm den Sporn des Lindenbergs führt entlang dem Edersee-Nordufer ein Abschnitt des Rundwanderweges Urwaldsteig Edersee (Länge 68 km), von dem Stichwege zur Burgstelle ansteigen.
Galerie
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Anstieg zur Hünselburg von Süden
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Am Anstieg zur Hünselburg von Süden mit dem Edersee im Hintergrund
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An der Hünselburg
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b Hünselburg, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 14. Dezember 2012). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 14. Dezember 2012.
- ↑ Verordnung über das Naturschutzgebiet „Am Rauhensee bei Steinheim“ vom 29. August 1977. In: Höhere Naturschutzbehörde (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1977 Nr. 38, S. 1862, Punkt 1239 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,5 MB]).
- ↑ Naturschutzgebiet Hünselburg beim NABU
Literatur
Bearbeiten- Georg Wilhelm Sante (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 4: Hessen (= Kröners Taschenausgabe. Band 274). 3., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 1976, ISBN 3-520-27403-5.
Weblinks
Bearbeiten- Foto: Ringwall der Hünselburg, auf myheimat.de
- Foto: Landzunge des Lindenbergs als Ort der einstigen Hünselburg von Süden über den Edersee gesehen