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Gliese 436 b

extrasolarer Planet im Sternbild Löwe

Gliese 436 b (auch GJ 436 b) ist ein Exoplanet, der den Roten Zwerg Gliese 436 umkreist. Er ist ein Eisriese[5] und möglicherweise ein sogenannter „Hot Neptune“. Gliese 436 b wurde von Geoffrey Marcy und R. Paul Butler im Jahr 2004 durch Messung der Radialgeschwindigkeit des Sterns entdeckt.

Exoplanet
Gliese 436 b
Künstlerische Darstellung von Gliese 436 b und seinem Stern
Künstlerische Darstellung von Gliese 436 b und seinem Stern
Gliese 436 b
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Sternbild Löwe
Position
Äquinoktium: J2000.0
Rektaszension 11h 42m 11,1s [1]
Deklination +26° 42′ 24″ [1]
Orbitdaten
Zentralstern Gliese 436
Große Halbachse 0,029 ± 0,001 AE [2][3][4]
Exzentrizität 0,19 ± 0,05 [2]
Weitere Daten
Durchmesser ca. 54.000 km [3][4]
Masse (0,070 ± 0,005) MJ
(22,2 ± 1,0) M [2]
Entfernung (9,76 ± 0,01) pc [1]
Umlaufzeit 2,64 Tage [2]
Geschichte
Entdeckung Geoffrey Marcy und R. Paul Butler
Datum der Entdeckung 2004
Katalogbezeichnungen
Gliese 436 b
Weitere Angaben
 Hot Neptune

Eigenschaften

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Größenvergleich zwischen der Erde und Gliese 436 b

Gliese 436 b umrundet sein Zentralgestirn in einem Abstand von lediglich 0,03 AE (rund 4,3 Mio. km) alle 2 Tage, 15 Stunden und 27 Minuten auf einer Bahn mit einer Exzentrizität von 0,15, seine Masse beträgt rund 0,072 Jupitermassen. Im Rahmen der Arbeiten mit dem Spitzer-Weltraumteleskop konnte der Durchmesser des Exoplaneten mithilfe der Transitmethode relativ genau auf 54.000 km (etwas mehr als der des Planeten Neptun) bestimmt werden. In Verbindung mit gängigen Planetenmodellen legen diese Daten einen Aufbau ähnlich dem des Neptun nahe.

Weil der Planet so heiß wird, entweicht ein Teil seiner Atmosphäre in den Weltraum und bildet eine kometenschweifähnliche Wolke. Etwa zwei Stunden bevor Gliese 436 b sich vor sein Zentralgestirn schiebt, beginnt eine Verdunklung des ultravioletten Lichts. Während des Durchgangs beträgt die Helligkeit des Roten Zwergs nur noch 44 % und nimmt danach allmählich wieder zu. Im sichtbaren Licht hingegen beträgt der Helligkeitsabfall lediglich 0,7 %. Bei diesem Prozess entweichen pro Sekunde etwa 100 bis 1000 Tonnen Wasserstoff.[6]

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Commons: Gliese 436 b – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Ross 905. In: SIMBAD. Centre de Données astronomiques de Strasbourg, abgerufen am 17. November 2019.
  2. a b c d GJ 436 b. In: Extrasolar Planets Encyclopaedia. Abgerufen am 17. November 2019.
  3. a b Guillermo Torres: The Transiting Exoplanet Host Star GJ 436: A Test of Stellar Evolution Models in the Lower Main Sequence, and Revised Planetary Parameters (PDF; 85 kB). In: The Astrophysical Journal, Bd. 671, Nr. 1, S. L65-L68 (2007)
  4. a b Deming et al.: Spitzer Transit and Secondary Eclipse Photometry of GJ 436b. In: The Astrophysical Journal, Bd. 667, Nr. 2, S. L199–L202 (2007)
  5. Maggie Fox: Hot “ice” may cover recently discovered planet. In: Reuters. 16. Mai 2007, abgerufen am 4. März 2021 (englisch).
  6. Tilmann Althaus: Der Exoplanet GJ 436b ist von einem riesigen Gasschweif aus Wasserstoff umgeben. In: Spektrum.de. 24. Juni 2015, abgerufen am 4. März 2021.