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Girona

Stadt in Katalonien, Spanien
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Girona [ʒiˈɾonə] (inoffiziell auf spanisch Gerona [xeˈɾona][2]) ist eine spanische Stadt im Nordosten Kataloniens. Sie hat etwas über 102.000 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) und ist Hauptstadt der Provinz Girona und der Comarca Gironès.

Girona
Wappen Karte von Spanien
Girona (Spanien)
Girona (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Katalonien Katalonien
Provinz: Girona
Comarca: Gironès
Gerichtsbezirk: Girona
Koordinaten: 41° 59′ N, 2° 49′ OKoordinaten: 41° 59′ N, 2° 49′ O
Höhe: 70 msnm
Fläche: 38,97 km²
Einwohner: 102.666 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 2.634 Einw./km²
Postleitzahl(en): 17001–17007
Gemeindenummer (INE): 17079 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin: Marta Madrenas (JxCat)
Website: web.girona.cat
Lage der Stadt

Geographie

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Girona liegt an der Mündung des Onyar (span. Oñar, 34 km Länge) in den Ter (208 km Länge). Auch auf dem Stadtgebiet münden die Flüsschen Güell (13,5 km) in den Ter und Galligants (4,5 km) in den Onyar.

Klimatabelle

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Girona
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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14
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Agencia Estatal de Meteorología, Normalperiode 1981-2010
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Girona
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 7,1 7,9 10,4 12,5 16,3 20,4 23,6 23,4 20,1 16,2 10,9 7,8 14,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 13,1 14,1 16,7 18,8 22,4 26,6 30,1 29,8 26,1 21,8 16,6 13,6 20,8
Mittl. Tagesmin. (°C) 1,1 1,7 4,1 6,2 10,1 14,3 17,1 17,0 14,1 10,5 5,2 2,0 8,7
Niederschlag (mm) 62 51 50 67 71 60 32 46 70 88 70 56 Σ 723
Sonnenstunden (h/d) 4,7 5,5 5,8 6,5 7,2 8,2 9,2 8,4 6,5 5,4 4,8 4,3 6,4
Regentage (d) 4,9 4,9 5,1 7,1 7,3 5,1 3,2 5,1 6,5 6,4 5,2 4,7 Σ 65,5
Luftfeuchtigkeit (%) 75 73 70 69 68 63 59 65 70 75 76 76 69,9

Geschichte

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Die ersten Bewohner der Region waren vermutlich die Iberer. Später errichteten die Römer ein Kastell, das Gerunda genannt wurde. Die Westgoten herrschten über Girona bis zur Eroberung durch die Mauren. Karl der Große eroberte die Stadt 785 zurück und machte sie zu einer der vierzehn ursprünglichen Grafschaften Kataloniens (siehe auch Grafschaft Girona). 793 wurde Girona von Hischam I., dem Emir von Córdoba, zerstört, gebrandschatzt und entvölkert. Wilfried I. schlug 878 Girona der Grafschaft Barcelona zu. Alfons II. verlieh Girona im 12. Jahrhundert die Stadtrechte.

Die frühere Grafschaft wurde 1351 zu einem Herzogtum, als König Peter IV. von Aragon den Titel des Herzogs an seinen erstgeborenen Sohn Johann weitergab. 1414 vergab König Ferdinand I. den Titel des Fürsten von Gerona an seinen erstgeborenen Sohn, Alfons. Der Titel Princesa de Girona wird derzeit von der Infantin Leonor von Spanien geführt.

 
Das maurische Badehaus

Im 12. Jahrhundert lebte eine große jüdische Gemeinde in Girona. Dort war der Sitz einer der wichtigsten kabbalistischen Schulen in Europa. Der Rabbiner von Girona, Nachmanides, wurde zum Oberrabbiner Kataloniens. Die Geschichte der jüdischen Gemeinschaft Gironas endete 1492, als die „Katholischen Könige“ mit dem Alhambra-Edikt alle Juden aus Spanien vertrieben. Das jüdische Ghetto Gironas (genannt Call) ist eines der besterhaltenen in ganz Europa und eine der bekanntesten touristischen Attraktionen.

Mehrfach fanden um die Festung Girona Kämpfe mit Frankreich während des 17. und 18. Jahrhunderts statt. Im Spanischen Erbfolgekrieg kam es 1711 zu einer größeren Belagerung. Während des Freiheitskrieges gegen die Franzosen befahl Napoleon 1808 deren Einnahme. Erst beim dritten Versuch (Belagerung von 1809) fiel die Stadt nach einer siebenmonatigen Belagerung in die Hände der Franzosen. Die Stadtmauern wurden geschleift, was im 19. Jahrhundert die Vergrößerung der Stadt ermöglichte.

Die Zeit vor dem Spanischen Bürgerkrieges war geprägt von den sozialen Verwerfungen der Weltwirtschaftskrise, weswegen Offiziere der Garnison Girona den Staatsstreich des Generals Francisco Franco vom 19. Juli 1936 unterstützten. Nach der Niederschlagung des Staatsstreiches in Barcelona verweigerten am 22. Juli 1936 die Soldaten der Garnison den Offizieren den Gehorsam. Von den damals rund 30.000 Einwohnern Gironas waren 6.000 in der syndikalisten Gewerkschaft C.N.T organisiert, die nach der unblutigen Niederschlagung des Staatsstreiches in Girona die Verwaltung der Stadt übernahm. Die eingeleiteten syndikalisten Reformen umfassten neben der Verbesserung der hygienischen Verhältnisse durch die Sanierung des Abwassersystems auch die Kollektivierung von Unternehmen. Zur Verteidigung der Republik zogen insgesamt 2.000 Gironeser an die Front.[3] Nach der Einnahme Barcelonas durch die Truppen Francos am 26. Januar 1939 floh Ministerpräsident Negrín wie viele republiktreue Einwohner Spaniens über Girona nach Frankreich, wo sie in das Internierungslager Argelès-sur-Mer kamen. Am 4. Februar 1939 besetzten die Truppen Francos die Stadt. Während des Krieges erlitt die Stadt Verwüstungen durch die Kämpfe und die Belagerung durch die Truppen Francos.

2016 wurde die Stadt mit dem Europapreis für ihre herausragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.[4]

Sehenswürdigkeiten

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Kathedrale, Blick vom Kreuzgang zum Turm Karls des Großen
 
Häuser am Fluss Onyar
 
Farinera Teixidor – eines der bedeutendsten Bauwerke von Rafael Masó i Valentí
 
Flanier-Allee im Stadtzentrum

Die Universität Girona hat 14.000 Studenten.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Girona hat den internationalen Flughafen Girona, der als Ausweichflughafen der Billigfluggesellschaften für Barcelona benutzt wird.

Seit 2013 ist Girona an die Schnellfahrstrecke Madrid–Barcelona angeschlossen, die mittlerweile über die LGV Perpignan–Figueres bis nach Frankreich verlängert wurde und dort Anschluss an die LGV in Frankreich hat.

Eines der besten Restaurants der Welt, das El Celler de Can Roca, liegt in Girona.

Der Fußballverein FC Girona spielt seit dem 19. Juni 2022 in der Primera División.[5]

Söhne und Töchter der Stadt

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Städtepartnerschaften

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Literatur

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  • Fritz René Allemann / Xenia von Bahder: Katalonien und Andorra. Köln [1980] 4. Auflage 1986. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 114, Abb. 20–27. Farbtafel 9,10
  • Marcel Durliat: Romanische Kunst. Herder, Freiburg-Basel-Wien 1983. Farbtafel 157 (Teppich) Abb. 284–285
  • Alain Erlande-Brandenburg: Gotische Kunst. Herder, Freiburg-Basel-Wien 1984, Abb. 856
  • Nikolaus Pevsner: Europäische Architektur von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 3. Auflage 1973, S. 200
  • José María Gironella: Die Zypressen glauben an Gott. (Roman) Paul-List-Verlag, München 1953
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Commons: Girona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Ley 2/1992, de 28 de febrero, por la que pasan a denominarse oficialmente Girona y Lleida las provincias de Gerona y Lérida (Memento des Originals vom 22. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.boe.es Spanisches Gesetz zur Benennung der Provinzen Girona und Lleida vom 28. Februar 1992. (Spanisch)
  3. Augustin Souchy: Nacht über Spanien. Anarcho-Syndikalisten in Revolution und Bürgerkrieg 1936–39. Ein Tatsachenbericht (1955). Neuauflage Alibri Verlag, Aschaffenburg 2007, ISBN 978-3-86569-900-8, S. 124.
  4. Sub-Committee on the Europe Prize: Girona in Spain is the winner of the 2016 Europe Prize. In: Webseite der parlamentarischen Versammlung des Europarates. 19. April 2016, abgerufen am 22. August 2016 (englisch).
  5. Redacció Esport3: Girona celebra amb eufòria el doble ascens. 21. Juni 2022, abgerufen am 28. Juni 2022 (katalanisch).