Genistein
Genistein ist ein Phytoöstrogen aus der Gruppe der Isoflavonoide, das zusammen mit Genistin in der Sojabohne und dem Rotklee vorkommt.
Strukturformel | ||||||||||||||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||||||||||||||
Freiname | Genistein[1] | |||||||||||||||||||||
Andere Namen | ||||||||||||||||||||||
Summenformel | C15H10O5 | |||||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung |
farbloses Pulver[3] | |||||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||||||||
Molare Masse | 270,24 g·mol−1 | |||||||||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||||||||
Löslichkeit | ||||||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Pharmakologie
BearbeitenGenistein wird über die Nahrung aufgenommen und lässt sich im Serum von Menschen und Tieren nachweisen.
Wie andere Östrogene führt auch Genistein zu einer beschleunigten Kapazitation der Samenzellen im weiblichen Genitaltrakt – derzeit wird allerdings auch untersucht, ob die Fertilität durch eine vorzeitige Akrosomreaktion nicht doch herabgesetzt wird.
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass Genistein, ebenso wie ein anderes Isoflavon (Daidzein), die Transkription des Enzyms Catechol-O-Methyltransferase (COMT) herunterfährt, welches normalerweise Estradiol abbaut.[5]
In der Tumorforschung wird nebenbei auch untersucht, ob der Stoff bzw. die Anwendung von z. B. Sojaextrakten eine positive Wirkung auf das Tumorwachstum hat, da Genistein die durch FGF-2-induzierte Angiogenese aufgrund der Hemmung der Tyrosinkinase, uPA (Urokinase) und Hochregulierung der PAI-1 inhibiert.
Eine tumorhemmende Wirkung des Genisteins konnte sowohl in hormonabhängigen wie hormonunabhängigen Brustkrebszelllinien nachgewiesen werden. Versuche mit Genisteininjektionen (Exposition) bei ausgewachsenen Ratten ergaben, dass die Wirkung größer war, wenn bereits in der pubertären Phase Genistein-Injektionen verabreicht wurden.[6]
Versuche an Mäusen zeigten, dass Genistein in seiner Wirkweise als CB1-Antagonist eine Δ9-THC-induzierte Atherosklerose (durch Cannabiskonsum) abschwächt.[7]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ INN Recommended List 84, World Health Organisation (WHO), 9. September 2020.
- ↑ Eintrag zu GENISTEIN in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 26. März 2022.
- ↑ a b c d e Datenblatt Genistein bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 3. April 2011 (PDF).
- ↑ Datenblatt Genistein (PDF) bei Carl Roth, abgerufen am 14. Dezember 2010.
- ↑ Lehmann L, Jiang L, Wagner J: Soy isoflavones decrease the catechol-O-methyltransferase-mediated inactivation of 4-hydroxyestradiol in cultured MCF-7 cells. In: Carcinogenesis. 29. Jahrgang, Nr. 2, Februar 2008, S. 363–370, doi:10.1093/carcin/bgm235, PMID 18192686.
- ↑ FU Berlin: Estrogenrezeptor Wirkungen des Genisteins, Abschnitt 1.6.3.1.
- ↑ Tzu-Tang Wei, Mark Chandy, Masataka Nishiga, Angela Zhang, Kaavya Krishna Kumar: Cannabinoid receptor 1 antagonist genistein attenuates marijuana-induced vascular inflammation. In: Cell. Band 0, Nr. 0, 29. April 2022, doi:10.1016/j.cell.2022.04.005.