Einwohnerentwicklung von Flensburg. Oben ab 1436 bis 2017. Unten ein Ausschnitt ab 1871
Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte in Flensburg ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten in der Stadt 1835 etwa 12.000 Menschen, so waren es 1900 bereits rund 50.000. Während des Zweiten Weltkrieges erlitt die Stadt so gut wie keine Kriegsschäden. Nach dem Krieg strömten innerhalb weniger Monate über 30.000 Flüchtlinge und Vertriebene in die Stadt und die Einwohnerzahl überschritt im Dezember 1945 die Grenze von 100.000 und machte Flensburg für einige Jahre zur Großstadt.
Nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland profitierte Flensburg zunehmend von der gezielten Ansiedlung militärischer Einrichtungen, die die Randlage der Stadt kompensieren sollten. 1949 erreichte die Bevölkerungszahl mit 105.585 ihren historischen Höchststand. 1952 sank die Zahl wieder unter 100.000 und ist seitdem weiter gefallen. Seit der deutschen Wiedervereinigung 1990 nahm die Zahl der Soldaten um über 8000 ab. Am 31. Dezember 2006 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Hamburg und Schleswig-Holstein 86.630 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Flensburg nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1792 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.