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Derek Jacobi

britischer Schauspieler

Sir Derek George Jacobi, CBE, (* 22. Oktober 1938 in Leytonstone, London) ist ein britischer Schauspieler bei Theater, Film und Fernsehen.

Derek Jacobi (2022)

Leben und Wirken

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Derek Jacobi ist das einzige Kind von Daisy Gertrude, geborene Masters und Alfred George Jacobi, der einen Süßigkeitenladen betrieb und in Chingford als Tabakwarenhändler tätig war. Sein Urgroßvater war im 19. Jahrhundert von Deutschland nach England eingewandert.

Jacobi wurde in Leytonstone im Osten Londons geboren und studierte einige Zeit an der Universität Cambridge, bevor er seine Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckte. Nach der Rolle des Edward II in Christopher Marlowes Drama in Cambridge wurde Jacobi 1960 direkt nach seinem Abschluss Mitglied im Birmingham Repertory Theatre. Laurence Olivier war von seinen Fähigkeiten beeindruckt und holte ihn 1963 in seine neu begründete National-Theatre-Schauspielgruppe, die heute am Royal National Theatre angesiedelt ist.[1] Unter anderem besetzte Olivier ihn als Cassio in Shakespeares Othello, zunächst am Theater, dann in Oliviers 1965er-Verfilmung von Othello. Diese stellte zugleich Jacobis Filmdebüt dar.

1995 wurde Jacobi zusammen mit Duncan Weldon künstlerischer Leiter des Chichester Festival Theatre und spielte dort 1996 auch erstmals die Rolle des Onkel Wanja im Drama von Anton Tschechow.

Fernsehen

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Eine seiner ersten größeren Fernsehrollen hatte er 1972 als Diederich Hessling in der BBC-Serie Man of Straw, einer Adaption von Heinrich Manns Roman Der Untertan. Der endgültige Durchbruch als Fernsehschauspieler gelang ihm 1976 mit I, Claudius (deutscher Titel: Ich, Claudius, Kaiser und Gott), einer vielbeachteten Fernsehverfilmung des Bestsellers des Autors Robert Graves. Danach galt er als Spezialist für schwierige und oft historische Rollen, so verkörperte er etwa Adolf Hitler in der amerikanischen Miniserie Inside the Third Reich aus dem Jahr 1982. 1994 spielte er die Rolle des „Bruder Cadfael“ in den Verfilmungen der historischen Krimis von Ellis Peters.

Nach einem Emmy als Nebendarsteller 1989 spielte Jacobi in seiner ersten Gastrolle im amerikanischen Fernsehen 2001 in einer Episode der Fernsehserie Frasier in einem selbstironischen Auftritt den schlechtesten Shakespeare-Darsteller der Welt. Das brachte ihm prompt eine weitere Emmy-Auszeichnung ein. In dem BBC-Webcast Doctor Who: Scream of the Shalka war Derek Jacobi als der Master zu hören. 2007 spielte er den Master in der Fernsehserie Doctor Who, Folge Utopia. In den 2010er-Jahren hatte er Hauptrollen in der erfolgreichen Serie Last Tango in Halifax und an der Seite von Ian McKellen in der Sitcom Vicious.

 
Jacobi (links), Warren Adler (Mitte), im Gefängnis von Pollsmoor, Südafrika, bei den Dreharbeiten zu dem Film Jail Caesar (2007)

Im Kino ist Jacobi überwiegend in profilierten Nebenrollen zu sehen. Er wirkte auch nach Othello von 1965 mehrfach an Shakespeare-Verfilmungen mit, darunter in Henry V. (1989) und Hamlet (1996) jeweils unter Regie von Kenneth Branagh.

In Ridley Scotts Gladiator verkörperte er 2000 den Senator Gracchus, ein Jahr später gab er in Robert Altmans Gosford Park einen Butler. Anfang 2006 war Jacobi in Len Wisemans Underworld: Evolution als Alexander Corvinus, der Urvater aller Vampire und Werwölfe, zu sehen.

Persönliches

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Derek Jacobi lebt seit 1977 mit seinem Partner Richard Clifford zusammen, der ebenfalls Schauspieler ist. 2006 gingen die beiden eine eingetragene Partnerschaft ein. Sie leben in Primrose Hill, London.[2]

Im Jahr 1994 wurde er für seine langjährigen Verdienste um das britische Theater zum Knight Bachelor ernannt.

Ehrungen und Auszeichnungen

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Ehrungen und Auszeichnungen für das Lebenswerk

Theater

  • 1983: London Evening Standard Award als bester Schauspieler für Much Ado About Nothing
  • 1985: Tony Award als bester Hauptdarsteller für Much Ado About Nothing
  • 1986: Nominierung für den Laurence Olivier Award für Breaking the Code
  • 1987: London Evening Standard Award als bester Schauspieler für Little Dorrit
  • 1988: Nominierung für den Tony Award als bester Hauptdarsteller für Breaking the Code
  • 1999: London Evening Standard Award als bester Schauspieler für Love Is the Devil
  • 2009: Laurence Olivier Award als bester Schauspieler für Twelfth Night

Fernsehen

  • 1977: BAFTA Award als bester Schauspieler für Ich, Claudius, Kaiser und Gott
  • 1978: Nominierung für den BAFTA Award als bester Schauspieler für Philby, Burgess and MacLean
  • 1989: Emmy Award als herausragender Supporting Actor in einer Miniserie oder einem Special, für The Tenth Man
  • 1989: Nominierung für den Golden Globe als bester Nebendarsteller (Serie, Mini-Serie oder TV-Film) für The Tenth Man
  • 1998: Nominierung für den BAFTA Award als bester Schauspieler für Breaking the Code
  • 2001: Emmy Award als herausragender Gastdarsteller in einer Comedy-Serie für Frasier (Folge The Show Must Go Off)
  • 2013: Nominierung für den BAFTA Award als bester Schauspieler für Last Tango in Halifax

Film

  • 1988: Evening Standard British Film Award als bester Schauspieler in Klein Dorrit
  • 1998: Edinburgh International Film Festival als bester Britischer Darsteller für Love Is the Devil: Study for a Portrait of Francis Bacon
  • 1999: Evening Standard British Film Award als bester Darsteller für Love Is the Devil: Study for a Portrait of Francis Bacon
  • 2002: Screen Actors Guild Award als Bestes Schauspielensemble für Gosford Park
  • 2011: Screen Actors Guild Award als Bestes Schauspielensemble für The King’s Speech

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Derek Jacobi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Daniel Rosenthal: ‘It was sheer hell’: Derek Jacobi on the chaotic birth of the National Theatre. In: The Telegraph. 19. Oktober 2023, ISSN 0307-1235 (telegraph.co.uk [abgerufen am 7. Januar 2024]).
  2. Nigel Farndale: "Derek Jacobi: 'I don't mind people having faith. But it ain't for me'"The Daily Telegraph (2. Juli 2012), abgerufen am 15. Januar 2018.
  3. Chris Wiegand: Derek Jacobi and Arlene Phillips picked for career-crowning Olivier awards. In: The Guardian. 22. Februar 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 7. Januar 2024]).