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Calciumhydrid

chemische Verbindung

Calciumhydrid ist das Metallhydrid des Calciums.

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Calciumhydrid
_ Ca2+ 0 _ H
Allgemeines
Name Calciumhydrid
Andere Namen
  • Calciumdihydrid
  • Calcium(II)-hydrid
  • Hydrolith
Verhältnisformel CaH2
Kurzbeschreibung

farblose hexagonale Prismen[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7789-78-8
EG-Nummer 232-189-2
ECHA-InfoCard 100.029.263
PubChem 3033859
Wikidata Q422847
Eigenschaften
Molare Masse 42,1 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,9 g·cm−3[1][2]

Schmelzpunkt

1000 °C[1][3]

Siedepunkt

Zersetzung > 600 °C[2]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[4]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 260
P: 231+232[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Geschichte

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Erstmals wurde die Bildung der Verbindung von Clemens Winkler beim Glühen von Calciumoxid und Magnesiumpulver in einer Wasserstoffatmosphäre beobachtet.[6][7] Die Synthese aus den Elementen gelang 1895 dem ungarischen Chemiker Bela von Lengyel.[8][7]

Darstellung

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Calciumhydrid wird durch das Überleiten von Wasserstoff über Calcium bei 400 °C hergestellt:

 

Eigenschaften

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Calciumhydrid tritt in zwei polymorphen Kristallformen auf. Die Tieftemperaturform A mit einer orthorhombischen Kristallstruktur wandelt sich bei 780 °C in die Hochtemperaturform B um. Diese schmilzt dann bei 1000 °C.[3]

Verwendung

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Da es sich bei Kontakt mit Wasser unter heftiger Wasserstoffentwicklung zersetzt, dient Calciumhydrid als Speichersubstanz, um ortsunabhängig Wasserstoff produzieren zu können:

 

Je Kilogramm Calciumhydrid entsteht rund 1 m3 Wasserstoff.

Daneben wird Calciumhydrid im so genannten Hydrimet-Verfahren eingesetzt, um Metalloxide (beispielsweise Vanadiumpentoxid, Zirkoniumdioxid, Titandioxid oder Natriumperoxid) zu elementarem Metall zu reduzieren. Mit Verarbeitungstemperaturen zwischen 600 und 1.000 °C geschieht dies bei relativ schonenden Bedingungen. Die sich bei der Reaktion bildende Wasserstoffatmosphäre schützt darüber hinaus das entstehende Metall:

 

Wegen seiner wasserziehenden Eigenschaft findet Calciumhydrid auch als Trocknungsmittel Anwendung.

Es wird auch dazu genutzt, die Restfeuchte in Kunststoffen zu messen.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Eintrag zu Calciumhydrid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 23. September 2014.
  2. a b c Datenblatt Calciumhydrid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  3. a b I. Barin: Thermochemical Data of Pure Substances, Wiley-VCH, 3. Auflage 1997, ISBN 978-3-527-28745-1, S. 296.
  4. a b Eintrag zu Calciumhydrid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  5. Eintrag zu Calcium hydride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. C. Winkler: Ueber die Reduction von Sauerstoffverbindungen durch Magnesium in Ber. dt. chem. Ges. 24 (1891) 1966–1984.
  7. a b Rolf Werner Soukup: Chemiegeschichtliche Daten anorganischer Substanzen, Version 2020, S. 36 pdf.
  8. B. v. Lengyel: in Math. naturwiss. Ber. Ungarn 14 (1895/96) 180–188.