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Bruce Chown

kanadischer Hämatologe und Kinderarzt

Henry Bruce Chown (* 10. November 1893 in Winnipeg, Manitoba; † 3. Juli 1986 in Victoria, British Columbia) war ein kanadischer Hämatologe und Kinderarzt.

Chowns Vater war der Chirurg und Dekan der Medizinischen Fakultät der University of Manitoba Henry H. Chown. Bruce Chown erwarb 1914 an der McGill University in Montreal einen Bachelor. Im Ersten Weltkrieg diente er als Offizier der Artillerie, wofür er mit dem Military Cross ausgezeichnet wurde. 1922 erwarb Chown an der University of Manitoba in Winnipeg den M.D. als Abschluss des Medizinstudiums. An den Kinderkrankenhäusern der Columbia University (Babies’ Hospital, New York City, 1922–1923), Johns Hopkins University (Harriet Lane Home, Baltimore, 1923–1924) und Cornell University (Nursery and Child’s Hopital, New York City, 1925–1926) erhielt er seine Ausbildung zum Kinderarzt. Anschließend arbeitete er als Pathologe am Children's Hospital in Winnipeg (University of Manitoba), dessen ärztlicher Leiter er von 1949 bis 1959 war. 1961 trat er vorzeitig in den Ruhestand, um sich ganz der Forschung zu widmen. 1944 gründete Chown das Winnipeg Rh Laboratory, dessen Leitung er bis 1972 innehatte.

1922 heiratete Chown Gladys Webb († 1948). Das Paar hatte vier Kinder. In zweiter Ehe heiratete er 1949 Allison Grant, mit der er ein Kind hatte.

Am Anfang seiner Karriere befasste sich Chown vor allem mit dem Calcium- und Phosphat-Stoffwechsel. Er gilt als Erstbeschreiber der Hypophosphatasie.[1]

Chown konnte wertvolle Beiträge zum Verständnis der menschlichen Blutgruppen leisten, insbesondere zur Erkennung, Behandlung und Vorbeugung des Morbus haemolyticus neonatorum, der in den 1940er Jahren für zehn Prozent der perinatalen Sterblichkeit in Kanada verantwortlich war. Er galt als Leitfigur der klinischen Immunhämatologie.

Gemeinsam mit dem Unternehmen Connaught Laboratories entwickelte Chown ein Immunserum zur Prävention der Rhesus-Inkompatibilität. Er etablierte die Austauschtransfusion zur Behandlung von Neugeborenengelbsucht und Bilirubinenzephalopathie (Kernikterus) und die Frühentbindung zur Verhütung der Totgeburt.

Mit seiner langjährigen Mitarbeiterin Marion Lewis besuchte Chown kanadische Indianer und Inuit und leistete wichtige Beiträge zur Anthropologie.

Chown trug wesentlich zur Verbesserung der klinischen Standards und der medizinischen Ausbildung am Children's Hospital in Winnipeg bei.

Auszeichnungen (Auswahl)

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Literatur

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  • Dr. Bruce Chown - An Appreciation. In: Vox Sanguinis. Band 15, Heft 4, S. 241–248, Oktober 1968. doi:10.1111/j.1423-0410.1968.tb01756.x
  • Jon M. Gerrard: Bruce Chown 1893–1986. In: Transactions of the Royal Society of Canada. Band 4 (1989), S. 343 u. 345–346 ISSN 0035-9122
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Einzelnachweise

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  1. E. C. Leung, A. A. Mhanni, M. Reed, M. P. Whyte, H. Landy, C. R. Greenberg: Outcome of perinatal hypophosphatasia in manitoba mennonites: a retrospective cohort analysis. In: JIMD reports. Band 11, 2013, S. 73–78, ISSN 2192-8304. doi:10.1007/8904_2013_224. PMID 23580367. PMC 3755555 (freier Volltext).
  2. Mr. Bruce Chown. Office of the Secretary to the Governor General, abgerufen am 19. August 2023 (englisch).
  3. Bruce Chown - Gairdner Foundation. In: gairdner.org. Abgerufen am 2. April 2018 (englisch).
  4. Member Directory. The Royal Society of Canada, abgerufen am 19. Juni 2023 (englisch).
  5. Henry Bruce Chown, B.A., M.D., D.Sc. bei der University of Saskatchewan (usask.ca); abgerufen am 30. Januar 2014
  6. List of Past AABB Award Recipients. In: aabb.org. Abgerufen am 20. Februar 2016 (englisch).
  7. Bruce Chown, MD. In: cdnmedhall.ca. Abgerufen am 6. August 2024 (englisch).