TobiasHerp

Ich halte die sog. „Rechtschreibreform“ von 1996 für eine grandiose Fehlleistung und ein Unglück; abgesehen von ein paar kleinen Änderungen, über die man reden kann (für die man aber kein so großes Rad hätte drehen müssen, weil sich sinnvolle Änderungen ganz von allein und evolutionär durchgesetzt hätten), ist man ja in vielen Punkten schon zurückgerudert – unter Hinterlassung eines Scherbenhaufens in Form von weitgehend sinnfreien Varianten, blödsinnig aufgeweichten, andererseits aber weltfremd festgelegten Kommaregeln ... Das einzige, woran sich alle halten, die nicht offen opponieren, ist die „ss“-Schreibung, die zwar häufig als einfacher bezeichnet wird als die alte Schreibung, aber viele neue Fehler inspiriert hat und die Lesbarkeit von Texten beeinträchtigt.

Ich respektiere die „reformierte“ (vielleicht könnte ich die Anführungszeichen auch weglassen; schließlich wird Reform in Deutschland zunehmend mit negativen Dingen verbunden) Schreibung vorhandener Artikel und benutze dann auch (blutenden Herzens) die neue ss-Schreibung; bei neu von mir angelegten Artikeln nehme ich mir aber die Freiheit heraus, die besser lesbare klassische Schreibweise zu wählen. Klar unterlaufen mir auch Tippfehler, aber das gehört nicht dazu ...

Die „Korrektur“ (klassisch) korrekter Schreibungen, ohne etwas Inhaltliches beizutragen, betrachte ich als Vandalismus, insbesondere wenn die Änderung auch noch als Korrektur von Tippfehlern dargestellt wird. Es sind keine Fehler, also auch keine Tippfehler.

Darf ich Dir mal den klassischen Link http://stargate.zsi.fu-berlin.de/~wofa/operator/rs.html empfehlen? Sic! Das Thema ist nicht wirklich neu und immer wieder gern diskutiert... Gruss, -Wofa07 03:45, 29. Jul. 2009 (CEST)

Danke, sehr schön! Den Text kannte ich natürlich (er ist weit älter als die 1996er Reform), wenn auch nicht unter dieser URL. --Tobias 22:14, 23. Jan. 2010 (CET)

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