Alcamo
Alcamo ist eine Stadt und Gemeinde im Freien Gemeindekonsortium Trapani in der Region Sizilien in Italien mit 44.719 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).
Alcamo | ||
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Staat | Italien | |
Region | Sizilien | |
Freies Gemeindekonsortium | Trapani (TP) | |
Lokale Bezeichnung | Àrcamu | |
Koordinaten | 37° 58′ N, 12° 58′ O | |
Höhe | 256 m s.l.m. | |
Fläche | 130 km² | |
Einwohner | 44.719 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 91011 | |
Vorwahl | 0924 | |
ISTAT-Nummer | 081001 | |
Bezeichnung der Bewohner | Alcamesi | |
Schutzpatron | Madonna dei miracoli | |
Website | Alcamo |
Lage und Daten
BearbeitenDie Stadt liegt 50 km östlich von Trapani und 66 km südwestlich von Palermo. Die Gemeinde bedeckt eine Fläche von 130 km². Alcamo liegt an der SS113 von Palermo nach Trapani und hat einen Autobahnanschluss zur A29 sowie einen Bahnanschluss. Die Einwohner leben von der Landwirtschaft, der Weinindustrie und dem Abbau von Travertin. Am etwa 7 km langen Strandabschnitt im Norden des Territoriums von Alcamo, und damit am Golf von Castellammare, liegt der Badeort Alcamo Marina.
Die Nachbargemeinden sind Balestrate (PA), Calatafimi Segesta, Camporeale (PA), Castellammare del Golfo, Monreale (PA) und Partinico (PA).
Geschichte
BearbeitenIm Jahre 1340 wurde das Schloss von Alcamo von der Familie Ventimiglia erbaut. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich auch die Stadt. Zuvor gab es ihrer Stelle eine Station an der Straße Palermo – Syrakus, die arabischen Ursprunges war und den Namen Manzil Alqameh trug.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche San Francesco d’Assisi: erbaut im Jahre 1348, wurde danach öfter umgebaut
- Kirche San Tommaso aus dem 15. Jahrhundert
- Kirche Maria Santissima Assunta: der Bau stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert, der Dom wurde aber im 17. und 18. Jahrhundert neu erbaut. Das Innere des Doms hat die Form eines Kreuzes und dreier Schiffe. Die Schiffe sind mit 14 roten Marmorsäulen getrennt. Es gibt in der Kirche wertvolle Fresken von Guglielmo Borremans (entstanden von 1735 bis 1737). Weiterhin sehenswert ist ein Altarretabel von Antonello Gagini.
- Kirche Santa Chiara ist die Kirche der Klarissen. Im Inneren zwei Statuen von Giacomo Serpottas, Caritas (Nächstenliebe) und Fortitudo (Tapferkeit).
- Kirche Sant’Oliva an der Piazza Ciullo d’Alcamo, dem Mittelpunkt der Stadt. In der Kirche steht eine Statue der Hl. Oliva und ein Gemälde „Befreiung der Seelen aus dem Fegefeuer“
- Schloss von Alcamo aus dem 14. Jahrhundert mit einem rautenförmigen Grundriss; war auch ein Gefängnis; heute ist es ein Museum.
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Kirche San Francesco d’Assisi
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Kirche San Tommaso
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Basilika Santa Maria Assunta
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Altarretabel von Gagini von 1519
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Kirche Sant’Oliva
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Die Burg in Alcamo
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Fontana araba
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Strand von Alcamo Marina
Weinbau bei Alcamo
BearbeitenAlcamo ist für die dort angebauten Weine bekannt.
Persönlichkeiten
BearbeitenDer Dichter Ciullo d’Alcamo wurde hier geboren. Er schrieb unter anderem zwischen 1231 und 1250 das Gedicht Rosa fresca aulentissima, eines der ersten Literaturzeugnisse in italienischer Sprache. Auch der Erzbischof und Diplomat Salvatore Asta (1915–2004) sowie der Fußballspieler Antonino Asta (* 1970) stammen aus Alcamo.
Johann Wolfgang von Goethe übernachtete vom 19. auf den 20. April 1787 auf dem Weg zum Tempel von Segesta in Alcamo, einem „ruhigen Bergstädtchen“, dessen „herrliche Lage“ er in seiner Italienischen Reise rühmte.[2]
Die hier geborene Franca Viola (* 1948) wurde 1966 bekannt, weil sie eine Heirat mit ihrem Vergewaltiger ablehnte. Nach der damaligen Gesetzeslage wäre der Täter dadurch straffrei geblieben und die „Ehre“ der vergewaltigten Frau wiederhergestellt worden.[3]
Sport
BearbeitenDie Dreiband-Europameisterschaft der Junioren 2012 war ein Turnier in der Karambolagedisziplin Dreiband und fand vom 24. bis 26. Februar 2012 in Alcamo statt.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Goethe, Italienische Reise, Eintrag vom 19. April 1787
- ↑ Ettore Ferrari: La Storia di Franca Viola. ilpost.it, 10. Januar 2018, abgerufen am 9. Oktober 2018.
Literatur
Bearbeiten- Wolfgang Krönig: Alcamo. Eine Stadt in Sizilien und ihr Historiograph. In: Zeitschrift für Kunstgeschichte. 42 Bd., H. 2/3, 1979, ISSN 0044-2992, S. 219–232.
- Gero von Wilpert: Goethe-Lexikon (= Kröners Taschenausgabe. Band 407). Kröner, Stuttgart 1998, ISBN 3-520-40701-9, S. 13 (vorletzter Eintrag).
Weblinks
Bearbeiten- Seite der Stadt Alcamo (italienisch)
- Rathaus (italienisch)