Leopold August Warnkönig
Leopold August Warnkönig (* 1. August 1794 in Bruchsal; † 19. August 1866 in Stuttgart) war ein deutscher Jurist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Warnkönig studierte in Heidelberg bei Anton Friedrich Justus Thibaut und war danach als Extraordinarius in Göttingen tätig. 1817 wechselte er an die Universität Lüttich, 1827 bis 1830 war er an der Reichsuniversität Löwen tätig, im von den Niederlanden regierten Belgien, die damals viele deutsche Rechtsgelehrte nach Belgien holten. Warnkönig beschäftigte sich mit der Pandektenwissenschaft und der Historischen Rechtschule und galt als der bekannteste deutsche Jurist in belgischen Diensten. Nach der Belgischen Revolution 1830 war er in Gent Mitglied der Gesetzgebungscommission für den Unterricht. 1836 übernahm er den Lehrstuhl für Natur-, Staats- und Völkerrecht von Johann Michael Franz Birnbaum an der Universität Freiburg und hatte diesen bis 1844 inne.[1][2] Danach war er bis zu seiner Emeritierung 1856 Professor des Kirchenrechts an der Universität Tübingen. Im Jahre 1846 wurde er Mitglied der Stuttgarter Freimaurerloge Zu den drei Cedern. 1859 wurde er als auswärtiges Mitglied in die Bayerische Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[3] Von 1826 bis 1851 war er Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften.[4] Er war der Schwager von Franz Josef Mone.
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein wichtigstes Werk war das Lehrbuch Institutiones juris Romani über das römische Recht:
- Institutiones juris Romani privati, in usum praelectionum academicarum vulgatae cum introductione in universam iurisprudentiam et in studium iuris romani.
- 1. Auflage unter dem Titel Institutionum seu Elementorum juris Romani privati liber quatuor. P. J. Collardin, Lüttich 1819 (Digitalisat).
- 2. Auflage: Warnkoenig & Desoer, Lüttich 1825.
- 3. Auflage: Adolf Marcus, Bonn 1834 (Digitalisat).
- 4. Auflage: Adolf Marcus, Bonn 1860 (Digitalisat).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gisela Wild: Leopold August Warnkönig 1794–1866. Ein Rechtslehrer zwischen Naturrecht und historischer Schule und ein Vermittler deutschen Geistes in Westeuropa (= Freiburger rechts- und staatswissenschaftliche Abhandlungen. ISSN 0429-6524, Band 17). C. F. Müller, Karlsruhe 1961.
- Johann Friedrich von Schulte: Warnkönig, Leopold August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 41, Duncker & Humblot, Leipzig 1896, S. 177 f.
- Frank L. Schäfer: Warnkönig, Leopold August. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 27, Duncker & Humblot, Berlin 2020, ISBN 978-3-428-11208-1, S. 435 f. (Digitalisat).
- Lieselotte Jelowik (Hrsg.): Briefe Leopold August Warnkönigs an Karl Josef Anton Mittermaier 1833–1858, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-465-04070-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Leopold August Warnkönig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Leopold August Warnkönig in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Literatur von und über Leopold August Warnkönig im Katalog der Universitätsbibliothek Gent (mit Nachweis der Digitalisate)
- Warnkönig digitalisierte Handschriften (online im digitalen Archiv der BNU in Straßburg)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Personalia der Juristischen Fakultät 1662–1909. Universitätsarchiv der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau, 1996.
- ↑ Hermann Mayer: Die Universität Freiburg in Baden in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts. 2. Teil. Hanstein, Bonn 1893, S. 56 ff. (Wikisource)
- ↑ Ignaz von Döllinger: Leopold August Warnkönig (Nachruf). In: Sitzungsberichte der königl. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München. Band 1, 1867, S. 392–393 (online [PDF; abgerufen am 13. Mai 2017]).
- ↑ Past Members: L.A. Warnkönig. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 4. August 2023.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Warnkönig, Leopold August |
ALTERNATIVNAMEN | Warnkoenig, Léopold Auguste |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist |
GEBURTSDATUM | 1. August 1794 |
GEBURTSORT | Bruchsal |
STERBEDATUM | 19. August 1866 |
STERBEORT | Stuttgart |
- Rechtshistoriker
- Rechtswissenschaftler (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Eberhard Karls Universität Tübingen)
- Tübinger Professorengalerie
- Freimaurer (Deutschland)
- Freimaurer (19. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Accademia delle Scienze di Torino
- Deutscher
- Geboren 1794
- Gestorben 1866
- Mann