Hardt (Eckersdorf)

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Hardt
Gemeinde Eckersdorf
Koordinaten: 49° 55′ N, 11° 31′ OKoordinaten: 49° 55′ 25″ N, 11° 30′ 37″ O
Höhe: 415 m ü. NHN
Einwohner: 21 (2. Juli 2021)[1]
Postleitzahl: 95488
Vorwahl: 0921
Luftbildpanorama von Hardt
Als Kugelpanorama anzeigen

Hardt (früher auch Hermesbühl genannt[2][3]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Eckersdorf im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[4]

Südlich des Weilers entspringt der Hermannsbach, ein linker Zufluss der Mistel, die links in den Roten Main fließt. Südlich und östlich schließt sich ein Waldgebiet an. Im südlichen Teil entspringen mehrere Quellen, die einst zur Trinkwasserversorgung der Gemeinde Eckersdorf dienten. 0,25 km nordöstlich befindet sich der Hermannsberg (439 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Eckersdorf (0,6 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2163 (1 km östlich).[5]

Der Ortsname Hardt bedeutet Bergwald bzw. bewaldeter Hang.[6] Der frühere Ortsname Hermesbühl leitet sich wohl vom Personennamen Hermann ab und steht im Zusammenhang mit den Toponymen Hermannsbach und Hermannsberg der näheren Umgebung. Auf welche Person der Name zurückgeht, ist nicht geklärt.

Bis ins 20. Jahrhundert war der Weiler über ein zweiteiliges Wegesystem erschlossen. Der südliche ältere Weg erschloss die beiden ältesten Anwesen, der nördliche die zwei später entstandenen. Letzterer wurde unter Teilung des Flurstückes Rote Marter zur Straße nach Geigenreuth bzw. Bayreuth im 19. Jahrhundert ausgebaut.

Der Hermannsbach nahe dem Weiler Hardt trägt im Volksmund auch den Namen Gerbersbach, was wohl auf Besitzverhältnisse im 19. Jahrhundert zurückzuführen ist. Ein Gerber namens Schlenck aus der nahen Stadt Bayreuth besaß die Wiesengrundstücke am Bachufer bis zu der Mündung in die Mistel.[7]

Wasser aus den Quellen im Südosten des Weilers wurde im frühen 18. Jahrhundert über eine Rohrleitung nach Bayreuth geleitet und speiste bis 1862 den markgräflichen Schlossbrunnen.[8]

Hardt gehörte zur Realgemeinde Eckersdorf. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es drei Anwesen (2 Sölden, 1 Gütlein). Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Grundherrschaft über die Anwesen hatte die Amtsverwaltung Donndorf.[9]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Hardt dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Eckersdorf und der im gleichen Jahr gebildeten Ruralgemeinde Eckersdorf zugewiesen.[10]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001819 001822 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002016 002021
Einwohner 20 21 37 25 30 28 35 44 39 46 35 25 21
Häuser[11] 4 6 6 6 7 8 8
Quelle [12] [10] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]

Hardt ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Ägidius (Eckersdorf) gepfarrt.[9][19]

Commons: Hardt (Eckersdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Daten/Zahlen/Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckersdorf.de. Abgerufen am 10. August 2023.
  2. Jobst Christoph Ernst von Reiche: Die Fantaisie, ein Gemählde der Natur und der Tugend, Bayreuth 1796, S. 59f. (Digitalisat)
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 600.
  4. Gemeinde Eckersdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. August 2023.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. Siehe Hardt (Toponym).
  7. Gerbersbach im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  8. Rainer Trübsbach: Geschichte der Stadt Bayreuth, 1194-1994. Druckhaus Bayreuth, Bayreuth 1993, ISBN 3-922808-35-2.
  9. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 364.
  10. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 469.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  12. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 43 (Digitalisat). Dort als Haardt aufgelistet.
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 843, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1014, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 960 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1006 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1027 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 888 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 654 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).